Hallo,
auch ich bin hier neu.
Ich bin 42 und habe seit Juli Rückenbeschwerden, die dann per MRT einem Bandscheibenvorfall LWS5/SW1 und einer Bandscheibenvorwölbung LW4/5 zugeordnet wurden. (hatte allerdings vor 3,5 Jahren schon einen Bandscheibenvorfall LWS5 /S1 konservativ schnell in Griff bekommen)
War im August für ein paar Tage wegen Verdacht auf Reithosensymptomatik in einer Klinik zur Überwachung, aber es hat sich zum Glück wieder etwas gebessert. Ich war bei verschieden Ärzten (Orthopäden, Neurochirugen), alle sprachen sich gegen eine OP aus.
Seit Ende August habe ich 3 Mal wöchentlich KG und gerätegestütze Physio, seit ein paar Wochen zusätzlich Osteopathie und Akupunktur (ohne für mich wirklich merklichen Erfolg). Zusätzlich gehe ich oft spazieren, ab und zu ins Thermalbad.
Die Beschwerden haben sich bis vor kurzen auf einem Level eingependelt, so dass der Alltag ganz OK war (ohne zu arbeiten, war/bin krank geschrieben), nur beim Sitzen ganz starke Beschwerden vom Gesäß hinten und rechts seitlich am Oberschenkel ausstrahlend. Hatte von der Dame, die die Akupnktur macht, den Verdacht auf den Piriformis-Muskel geäußert bekommen. Dieser wurde nun auch ordentlich bearbeitet und von mir gedehnt, wurde evtl. etwas besser.
Lähmungserscheinungen habe ich nicht, aber dafür ständig Kribbeln in den mittleren Fußzehen rechts und manchmal auch an den Oberschenkeln. Die Schmerzen bestehen, wie gesagt, eigentlich hauptsächlich mein Sitzen, manchmal auch nach längerem Stehen.
Nun wollen wir nächste Woche in die Türkei reisen, ist schon lange gebucht. Mein Arzt hat mir kürzlich noch unbdingt zugeraten wegen Entspannung und Wärme. Ich soll das Kribbeln im Fuß ignorieren. Nun habe ich seit ein paar Tagen das Gefühl, dass es sich etwas verschlechtert hat (mehr/stärkeres Kribbeln, auch an den äußeren Zehen, Oberschenlen, Gesäß - nicht ständig, aber häufiger je nach Lage, auch oberhalb des linken Knöchels Beininnenseite). Stufenlagerung bringt bei mir nicht viel, eher seitliches Liegen.
Ich bin sehr stark verunsichert, ob wir wirklich reisen sollen. Einerseits tut es mir vielleicht wirklich gut, aber ich habe Angst, was passiert, wenn es sich weiter verschlimmert und evtl. Lähmungs- oder Ausfallerscheinungen dazu kommen.

Ich kann den Schweregrad meiner Beschwerden so schwierig einschätzen. Ist das schon sehr gefährlich, ist der Weg zu schlimmeren Erscheinungen kurz?

Hallo und willkommen im Forum

wurde bei Dir auch einmal die Nerven- und Muskeltätigkeit durchgemessen?
Falls nicht, dann sollte das einmal bei einem Neurologen geschehen.

Ich würde Deinem Arzt zustimmen und Dir auch gerne empfehlen, wenn Du es Dir selber zutraust, die Reise anzutreten.
Erlebe ich es genauso, dass Entspannung und Tapetenwechsel zusammenghören

Alles Gute und hoffentlich auch einen schönen Urlaub parvus

(ich muss noch bis November warten, dann geht es auch bei mir ab in die spanische Sonne)

Hallo Quinderella,

wenn weiterhin die Gefahr eines cuada-Syndroms betseht (Du hattest Reithosen-Symptomatik!) würde ich zu Hause bleiben. Du hast im Notfall nur ein paar Stunden bis zur OP.

Ansonsten: falls es sich vort Ort verschlechtert und Du ins KH mußt, hast Du folgende versicherungstechnische zwei Probleme:

1. Die Krankenhäuser in der Türkei, die vom deutsch-türkischen Gesundheitsabkommen abgedeckt werden, d.h. die, in denen Du als deutscher Kassenpatient mit dem Auslandskrankenschein kostenlos behandelt wirst, willst Du nicht von innen sehen. Private Krankenhäuer sind oft sehr sehr gut, aber für die brauchst Du eine extra Reisekrankenversicherung.

2. Letztere wird sich weigern zu zahlen, wenn Du mit einer aktenkundigen Vorerkrankung verreist bist.

Von daher ist Auslandreisen immer problematisch, es sei denn, Du bist privat versichert.

Zudem hängt die Entscheidung davon ab, wo Du hinwillst und was Du dort machst:

1. Städtetrip Istanbul: auf jeden Fall machen: ich habe zwischen meinen beiden Attacken BSV einen Städtetrip gemacht und bin stundenlang rumgelaufen und es war perfekt. Istanbul hat sehr gute private Krankenhäuser, wo man auch deutsch spricht, und Du bist wegen der dichten Flugverbindungen auch in null komma nix wieder in Deutschland.

2. Bus- oder Autorundreise, egal wo: stornieren, rumhocken stundenlang im Bus taugt nicht.

3. Strandurlaub: an sich gut, aber im Notfall kommt es darauf an, wo Du bist, und was Du für Sprachen sprichst. Gerade bei BSV ist gute Kommunikation und Schilderung der Beschwerden wichtig. Oft sind aber Sprachkentnisse die einzige Qualifikation von türkischen Ärzten in Urlaubsbunkergebieten wie Antalya oder so... das nützt Dir dann auch nichts, wenn Du mit ihm reden kannst, er aber ansonsten nix taugt. Daher, wenn Du kein Türkisch kannst: nur in der Nähe eines großen Flughafens mit Linienflügen (Adana, Izmir), damit Du notfalls heimliegen kannst.

4. Osttürkei in jeder Form: meiden, es gibt viel zu wenig Ärzte.

Hoffe das hilft beim Entscheiden. Ich persönlich bin Kassenpatient mit Reisezusatzversicherung, spreche fließend Türkisch und bereise das Land seit 15 Jahren und würde nur den Städtetrip Istanbul und den Strandurlaub machen.

Alles Gute,
Disco

Also,
ja, eine neurologische Untersuchung wurde vor ca 3 Wochen gemacht. Geht von intermettierenden sensiblen Wurzelreizsymptomatik aus. Die mr-graphischen Veränderungen erklären keine Reithosensymptomatik.
Bezüglich der Reise:
Ja, 10 Tage Strandurlaub bei Antalya.
Und ich bin mir der Unsicherheiten bezüglich der Krankenversicherungen bewusst. Das erleichtert die Entscheidung ja auch nicht gerade. Bin zwar Privatpatient, aber im Notfall müsste ich den Rücktransport wohl selbst tragen, oder?

Moin moin,
[QUOTE]Bin zwar Privatpatient, aber im Notfall müsste ich den Rücktransport wohl selbst tragen, oder?
da musst du mal in deinen Bedingungen der PKV kramen, im Normalfall sind solche Sachen nur über
Zustzklauseln oder Zusatzverträge versichert.
In manchen Bedingungen von Automobilclubs sind sie manchmal versteckt, dort nachschauen obs nur
in Verbindung/Vermietung mit dem Auto ist oder auch bei allgemeinen Sachen gilt.

Grüssle Harro