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Komplette Version OP überstanden

Bandscheiben-Forum > Operationen
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Winno
Hallo liebe Leidensgenossen,

wie versprochen, wollte ich mich heute melden, um über meinen Zustand zu berichten. Nachdem die Schmerzen im Bein und die Schonhaltung schier unerträgliche Schmerzen verursachten, wurde ich am 15.09. operiert. Lt. den Ärzten ist alles gut verlaufen und nach der ersten wirklich unangenehmen Nacht war ich morgens beim aufstehen ein neuer Mensch. Die Schmerzen waren weg und ich konnte mich langsam aber qualos bewegen. Da ich im Bett nur auf dem Rücken liegen durfte, wäre ich am liebsten den ganzen Tag nur gelaufen.

Mittlerweile bin ich seit ein paar Tagen zu Hause und auch der Wundschmerz ist fast weg.

Nun könnte man zu Recht fragen, warum dieser Thread nicht unter erfolgreich operiert steht. Hier beginnt mein Problem. Denn ich weiß nicht, ob ich ein psychologischen Knacks habe oder ob die Ärzte es nicht alles zu locker nehmen. Um Mißverständnisse zu vermeiden: Durch die Informationen hier im Forum, war ich darauf vorbereitet, dass eine OP meine Probleme nicht wegzaubert. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, mit so vielen Widersprüchen und Wissenslücken entlassen zu werden. Trotz mehrfachen Nachhakens blieben dies Fragezeichen erhalten. Im Folgenden führe ich ein paar der Ungereimtheiten auf, die mich sehr belasten und verunsichern. Ich hoffe, ich bekomme das Chaos visuell aufbereitet.

1.
Ich bin mikrochirugisch operiert worden und mir ist für drei Wochen ein Mieder verordnet worden. Dieses Mieder soll ich immer wenn ich das Bett verlasse, tragen. In diesem Zeitraum soll ich auf gar keinen Fall sitzen oder stehen. Man malte mir hier Horrorbilder von platzenden Bandscheiben usw. Absurderweise ist die Fahrt im PKW nach Hause oder zum Verbandswechsel in Ordnung. Ich wäre auf der Heimfahrt von KH fast gestorben und trau mich kaum die Toilette zu benutzen. Ich weiß von der REHA noch, dass dort die Mieder verteufelt werden, weil sie die Haltemuskelatur weiter schwächen.

2.
Direkt nach der OP waren Schmerzen und Taubheitsgefühl verschwunden. Nur die Heberschwäche war noch da. Lt Ärzte dauert es seine Zeit bis diese verginge. Ich solle nur Bescheid sagen, wenn das Taubheitsgefühl wieder käme. Dies wäre nicht so gut. Zwei Tage später kam das Taubheitsgefühl zurück. Dann hieß jedoch nur, dass es nicht schlimm sei. Der Nerv war drei Monate belastet. Dann könne es auch genauso lange dauern bis es verschwindet. Aber zwei Tage vorher wurde dies noch anders ausgedrückt. Hat jemand Erfahrung inwieweit eine Rückkehr der ursprünglichen Symptome normal sind.

3.
Schmerz/Medikamente. Auch der Schmerz kam ein bißchen zurück. Allerdings bisher nicht stark. Medikamente soll ich nach Bedarf nehmen. Wie ich dieses Wort hasse. hammer.gif Ich solle den Schmerz nicht ganz abstellen, da dieser mir noch die Spannungsgrenzen des Nerves zeigen würde. Die Ärzte sagten, dass Diclo nicht schlecht wegen der entzündungshemmenden Wirkung wäre. Ich solle dies noch einige Zeit nehmen. Hat jemand hier Erfahrungen? Ich muss ehrlich zugeben, jedes Zwicken macht mir Panik. Denn durch die Horrorbilder aus dem KH habe ich große Angst vor einem Rückfall. Trotzdem sehe ich es auch kritisch Medis unnötig lang einzunehmen.

4.
Nach den 3 Wochen Schonung soll ich dann nahtlos in die REHA. Ehrlich gesagt kommt es mir suspekt vor, dass ich bis zum 06.10. nicht sitzen oder sonstig belasten darf und am 07. setze ich mich morgens ins Auto und fahre zu Reha und verbiege mich und stemme Gewichte. Kann das richtig sein?

5. Ich habe schon seit einigen Wochen mehr oder minder starkes Kribbeln in der rechten Hand und manchmal tut mir das Arm heben weh. Die Ärzte meinen, das läge an den Verspannungen vom Liegen und ich müsse mir keine Sorgen machen. Kennt jemand ähnliches?

Wie gesagt, wäre ich für eure Erfahrungen und Einschätzungen sehr dankbar. Ich weiß mittlerweile nicht mehr ob ich paranoid bin. Aber lt. Arzt bin ich jung da läuft das von alleine und damit wrden alle Beschwerden weg gewischt. Aber dazu passen dann diese Horrorgeschichten nicht.

Ich weiß. dass Geduld gefragt ist. Aber diese Widersprüche verunsichern mich total und ich möchte jetzt nichts falsch machen.

Vielen Dank und beste Grüße



Gerd R_
Hallo, bin selbst an LWS 3/4 Micro operiert worden, 3 Stunden später aufgestanden. Weshalb musstest Du liegen???, Bin 3 Tage später nach Hause. Wie Deine OP von der schwierigkeit war weiß ich natürlich nicht. Bei mir war kein Sitzverbot. Habe an der OP seite auch erst wieder schmerz bekommen nachdem ich einen überlangen Spaziergang gemacht habe. , Reha keine aber guter Physio. Gruß Gerd
loisl61
Lieber Winno,

erst mal freue ich mich, daß du die OP gut überstanden hast.

Die erste Nacht war wirklich fies, ich war auch froh, als die vorbei war und am Morgen die Drainage gezogen wurde.

Bei mir wurde "nur" das vorgefallene Bandscheibengewebe entfernt, also kein Implant eingesetzt, bzw. versteift, was wurde denn bei dir
gemacht?



Liebe Grüße,

Doris
violac01
Hallo Winno,

ich bin zwar icht operiert, war aber vor kurzem bei der Reha mit vielen operierten zusammen und man unterhält sich ja immer, wie es einem geht.

Daher kurz ein paar Antworten, damit du nicht so sehr sorgst. Vielleicht antworten ja noch andere.

Zitat
dass ich bis zum 06.10. nicht sitzen oder sonstig belasten darf und am 07. setze ich mich morgens ins Auto und fahre zu Reha und verbiege mich und stemme Gewichte. Kann das richtig sein?


Also mit dem sitzen: ein Teil der Patienten durfte sitzen , ein anderer nicht (die standen immmer beim essen). Die meisten haben es sehr ernst genommen, mit dem nicht sitzen. Ob das ja oder nein vom Befund / OP Methode abhängt... keine Ahnung? Aber ich denke nach 3 Wochen geht eine Fahrt zur Reha schon... sie meinen doch nur nicht sitzen!!!, damit die Leute sich dran halten. Sie scheinen dir eh viel Angst gemacht zu haben.... finde ich aber besser, als wenn alles zu lacks genommen wird und dann gibt es halt Schäden.

Liest man hier ja oft, Leute die gar nicht aufgeklärt werden.

Ja und deine Frage: "stemme Gewichte, kann das richtig sein": also da würde ich auch vorsichtig sein..... man kann ja die KG mitmachen , aber echt vorsichtig.. sie sagen meist, wenn einer Schmerzen hat, der soll die Übung nicht machen... da würde ich immer mal nicht mitmachen und sozusagen die Übungen mir nur anschaun, lernen damit man es dann zu Hause kann. Ja und MTT... machst du halt wirklich nur pillepalle (ganz wenig Gewicht, was dich nicht anstrengt... oder die Geräte für die Schulter etc. , manche bekamen aber das gar nicht.

Klar Muskelaufbau ist sehr wichtig, aber erst später (so nach 6 Wochen glaube ich ist es besser, aber dann wirklich ganz einsern.)

Das mit der Bandage ist genauso zu sehen... nimm sie ruhig ein Weile am Anfang (berichten viele, dass sie diese erstmal ein paar Wochen tragen mussten), aber dann langsam absetzen, denn du schwächst damit wirklich die Muskeln. Man kann sie ja dann später mal bei längerer schwerer Anstrengung tragen... aber nie zu viel!

Und die rückkehrenden Schmerzen und Taubeit: die meisten berichteten davon, dass es ihnen noch etwas weh tut, aber das wurde von Woche zu Woche weniger.

Und die Medikamente sollten alle nach und nach reduzieren... so wie es eben geht... das meinen die mit: nach Bedarf, wenn es mal nötig ist ja, nicht unnötig quälen.. aber auf Dauer soll man weg von den Medis.

Mach dich mal nicht verrückt, klingt doch alles erst mal gut bei dir. Positv denken hilft sicher auch ein bischen. Es dauert wirklich eine Weile bis alles ganz weg ist und auch die Zeit ist bei jedem unterschiedlich.

Gute Besserung und wenig grübeln wünscht dir violac
Winno
Hallo Doris, Hallo Gerd,

Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Bei mir wurde auch nur das ausgetretene Material entfernt. Lt. Operateur nichts besonderes außer der Tatsache, dass der Vorfall recht groß war. Eine Ärztin sagte sogar, dass ich mir um ein Rezidiv keine Gedanken machen soll. Dafür wäre nicht mehr genug in der Bandscheibe übrig. smilie_auslachen.gif

Umso mehr verunsichern mich die Horrorgeschichten. Ich darf keinesfalls in 90 Grad oder weniger angewinkelten Beinen sitzen. Da ich recht groß bin, nützen mir somit alle Hilfsmittel wie Sitzerhöhung nichts, weil ich immer noch zu niedrig sitze. schulterzuck.gif

Ich weiß von einigen anderen Patienten aus meiner norddeutschen Heimat, die auch am selben Tag aufgestanden sind, am folgenden Tag im Sitzen aßen und den das Mieder verboten wurde. Mich wundert vor Allem, dass ich drei Wochen nichts tun soll und dann voll in der REHA einsteigen soll. Mir wird die REHa förmlich aufgezwungen. Nach dem Motto: oder wollen Sie etwa nicht wieder arbeiten? Dabei würde ich mich mit individuellerWenn du aber in Bauchlage liegst und du eine dicke Rolle unter dem Bauch (wie vorher beschrieben) legst kann das Bandscheibengewebe nur in eine Richtung und zwar wieder zurück in die Bandscheibe wo es hergekommen ist. Physio deutlich besser fühlen als mit diesem Massenprogramm.

Beste Grüße
Winno
Hallo Violac,

Danke für deine Antwort. Es scheint in der Tat so zu sein, dass es viele Patienten nicht richtig aufgeklärt werden.

Das mit dem vielen Grübeln ist sicher kontraproduktiv aber man hat ja Genug Zeit dafür. Lustigerweise ist meine REHa ambulant, d.h. ich werde jeden Tag zweimal Auto fahren müssen. Es ist eine kurze Strecke aber mir will es einfach nicht in den Kopf, dass das was drei Wochen streng verboten war, am nächsten Tag nicht mehr zählt und man dann wieder voll loslegen soll. Eine langsame Steigerung erscheint mir da logischer. Aber so lange nichts passiert, soll es mir Recht sein. Ich werde deine Tips beherzigen.

Beste Grüße
violac01
Hallo Winno,

klar individuelle Physio wäre gut.

Aber nimm doch die Reha ein bischen wie Urlaub. Du bekommst da auch Massagen gegen verspannte Muskeln ( wenn dir der Physio nicht gefällt dort, wchselst du halt dort noch mal. Meist wissen die anderen wer gut ist und dann fragts du , ob du zu dem kannst.

Ansonsten bekommt man viele Hinweise zum rückengerechten Vehalten, bischen Bewegungsbad... meist gut, da leichte Bewegungen und wie vorhin schon gesagt KG machst du halt ganz wenig.... nein sagen ist immer möglich, alos keine Angst, letztendlich entscheidest du, was du macht und was eben nicht.

LG violac
falco
Hallo Winno,

ich glaube, das mit der Reha siehst Du ein bisschen zu schwarz! Keiner wird von Dir verlangen, dass Du ab dem ersten Tag Gewichte stemmst - dazu ist eine Reha oder in Deinem Fall vermutl. AHB da, um langsam wieder an Belastung herangeführt zu werden.

Bevor überhaupt was passiert, gibt es doch eine Eingangsuntersuchung. Dabei wird der aktuelle Status erhoben und geeignete Therapien besprochen. Frag ruhig für den Anfang nach Einzeltherapie, dass ist auf jeden Fall nach OP die bessere Variante. Bei Gruppentherapie KG übernimmt man sich schnell durch den "Gruppenzwang".

Es wird oft empfohlen, Diclo o. ä. noch zwei o. drei Wochen lang einzunehmen wegen der entzündungshemmenden Wirkung. Du könntest doch langsam reduzieren.

Ansonsten würde ich Dir raten, Dich nicht ständig zu sehr zu beobachten! Auch ohne OP kann es hier und da mal zwicken, ziehen usw. Die Frage zu Sitzen ja/nein, Bandage ja/nein kann Dir nur Dein behandelnder Arzt beantworten, nur der weiß was gemacht wurde u. notwendig ist. Zudem wird das auch von Klinik zu Klinik anders gehandhabt. Ich hatte weder Bandage noch Sitzverbot.

Alles Gute weiterhin!
loisl61
Hallo Winno,

ich habe bewußt noch nicht auf deine Fragen geantwortet, ich wollte zunächst wissen, was bei dir gemacht wurde.

Bei mir wurde ein erneuter Rückfall an gleicher Stelle von seiten meines NC auch nahezu ausgeschlossen, klar, viel Bandscheibe ist da jetzt
nicht mehr.

Über ein Mieder wurde in meinem Fall gar nicht gesprochen, ich hab darüber zwar vor der OP im Forum mal was gelesen, aber vermutlich
hätte ich auf die Frage danach bestenfalls einen merkwürdigen Blick seitens meines Chirurgen geerntet.

Ich durfte am Tag der OP abends zum Essen sitzen und am nächsten Tag sollte ich minutenweise "spazieren gehen", am zweiten Tag nach OP
sollte ich wieder Treppen steigen und nicht mehr mit dem Aufzug fahren, usw.

Nach der Entlassung aus der Klinik sollte ich möglichst viel spazieren gehen und ab der der dritten Woche hätte ich im Schwimmbad wassertreten
dürfen, hab ich aber nicht gemacht.

Ab der vierten Woche nach OP durfte ich mehrmals täglich ein paar Minuten mit dem Fahrrad fahren, was ich auch gemacht habe, jeden Tag
ein wenig mehr.

Deine Bedenken, die Reha betreffend, sind absolut berechtigt, mein NC verordnet keine, außer man legt selbst großen Wert darauf und wenn,
dann keinesfalls drei Wochen nach OP, da die Gefahr eines Rezidivs wäre zu groß.

Zuerst habe ich mich auch gewundert, weshalb ich denn erst sechs Wochen nach der Operation mit KG anfangen darf, nach dem ersten Mal
wußte ich warum, ich "durfte" mich von diesem Zeitpunkt an richtig belasten und einen konstruktiven Muskelaufbau betreiben.
Mein Therapeut hat mich wirklich stark gefordert, aber es ging mir nach der Therapie immer gut und ich konnte die Fortschritte deutlich
spüren.

Sieben Wochen nach der OP habe ich mit der Erlaubnis meines Physiotherapeuten ein Probetraining im Fitnessstudio absolviert und gehe seitdem
zweimal pro Woche trainieren.

Ich bin ja jetzt nicht mehr so jung und meine Bandscheibenkarriere fing schon vor 25 Jahren an, aber so gut wie z.Zt. ging es mir eigentlich noch nie.

Laß dich nicht verunsichern, du mußt keine Reha machen und ansonsten rate ich dir, einfach auf deinen Körper zu hören, der sagt dir ganz sicher,
was gut für dich ist.


Ganz liebe Grüße,

Doris
hule
hallo, also bei euch allen hört sich das so unkompliziert an. Hattet ihr keine Schmerzen nach der Op? meine Op war am Montag und ich habe nach wie vor heftigen Wundschmerz und bin in der Lws regelrecht steif von dem Schmerz. Lg
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter