Hulk-03
11 Jul 2011, 22:08
Hallo,
ich bin neu hier, bitte euch daher meine Fehler zu tolerieren.
ich bin 27 Jahre alt, seit Februar habe ich einen ziehenden Schmerz in meinem linken Bein, und jetzt seit 4 Wochen auch erhebliche Rückenschmerzen. Taubheitsgefühle oder kribbeln habe ich nicht.
Daher war ich jetzt aller erstes bei Klinik am Ring (Köln). Meine Diagnose: Großen sequestrierten Prolaps L5/S1 li mediolateral.
Der Arzt hat mir sofort ein OP empfohlen und hat mir gesagt, ohne OP habe ich 0 % Chance das die schmerzen weggehen und wenn ich nicht Operiert werde kann es viel schlimmer oder bis zur einer Lähmung führen.
Für eine zweite Meinung war ich bei Klinik Links vom Rhein (Köln) die haben mir das selbe empfohlen.
Jetzt habe ich auch ein Termin im MediaPark Klinik (Köln) der steht noch bevor.
Ich habe großen angst vor einer Rücken OP, ich höre immer negative sachen, deshalb bitte ich euch um mitthilfe, eure meinungen, empfehlungen und erfahrungen.
Ich bedanke mich im Voraus.
Hulk-03
hallo!
Bei Ischialgiebeschwerden würde ich als erstes McKenzie-Therapie oder Thübinger-Therapie ausprobieren (benutze Suche, du findest viele Beiträge und Buchempfehlungen). Vielleicht hilft das schon mal gegen die Nervenschmerzen. So lange du keine Lähmungserscheinungen und Darm/Blase-Ausfallerscheinungen hast, kannst du ja konservative Therapie ausschöpfen. Denn statistisch gesehen sind die operierten und nicht operierten BS-Patienten nach 2 Jahren auf dem gleichen Niveau. Eine OP ist keine Garantie für Schmerzlosigkeit, ein BSV kann sich auch ohne OP zurück bilden bzw. vom KÖrper resorbiert werden. Das einzige wohl, was OP indiziert ist der grosse Sequester, der auch woanderes verrutschen kann (bitte korrigieren, wenn ich mich da irre), aber das merkst du dann rechtzeitig.
Hast du grosse Schmerzen? was bekommst du als Therapie?
liebe Grüsse
masha
sabibue
12 Jul 2011, 05:43
Hallo Hulk-03,
ich kann mich masha da nur anschließen. Mc kenzie und das Tübinger Konzept haben mir bisher auch sehr geholfen.
Habe seit Anfang Mai einen großen BSV LWS 4/5. Zunächst auch mit starken Taubheitsgefühlen und ausgeprägter Fußheberschwäche (ein Orthopäde sprach gar von beginnender Lähmung).
Nachdem mir zwei Orthopäden zur Op rieten, wollte der NC im Wirbelsäulenzentrum es zunächst mit PRT Spritzen versuchen.
Da bis zu den Spritzen fast 6 Wochen vergangen waren ( durch große KieferOp mit Antibiotika ging das lange nicht mit den PRT Spritzen bei mir nicht) ging es mir bis letzter Woche vor den Spritzen schon viel, viel besser, Fußheber wieder voll da, keine Taubheit mehr und Schmerzen wurden auch Stück für Stück besser.
Schon nach der ersten PRt Spritze in der letzten Woche sind auch die restlichen Schmerzen fast bei Null, habe in den letzten 5 Tagen nur eine Ibu 400 genommen.
Also die Spritzen würde ich Dir auch in jedem Fall empfehlen.
was mir sonst geholfen hat:
* Mc Kenzie Übungen (vorsichtig aber regelmäßig)
* Keltican, ein Mittel das die Nervenregeneration unterstütz (Eiweißstoffe und BVitamine)
muß man selber zahlen - da es keine nebenwirkungen hat- ist es denke ich auf jeden Fall einen Versuch wert
* mind. 2x am Tag mind 30 Minuten spazierengehen
* versucht meinen Körper zu entsäuern: Zigaretten von über 20 auf 5 am Tag reduziert, Kaffe reduziert und mich basisch ernährt und last but not least viel wasser getrunken
* konsquente Schmerzbekämpfung; habe anfänglich 4x 600 mg Ibuprofen genommen
* versucht mein allgemeines Wohlbefinden zu steigern und damit meine Selbstheilungskräfte anzuregen, lecker gekocht, schöne Filme ausgeliehen, Lieblingsmusik gehört, leichte Massagen mit duftenden Körperölen
*Versuche mich gut zu informieren- da gilt mein besonderer Dank insbesondere dem Forum hier.
DANKE. der Austausch, die Büchertipps haben mir vor allem in der ersten Zeit, die fast komplett schlaflos war sehr geholfen.
Informiere mich schulmedizinisch und alternativ, Yoga, Pilates, Chi Gong, Feldenkrais
* Habe Kontakt zu meiner früheren Psychotherapeutin aufgenommen. Ganz neues Setting. Nicht mehr im Sessel sondern ich liege auf dem Boden (witzig).
Versuche mit Ihr zu gucken wie ich das Arbeitstechnisch in Zukunft besser hinkriege mit dem Abgrenzen und immer für alles und jeden die Verantwortung zu übernehmen
So- ich hab Dir das einfach alles mal aufgeschrieben- vieles wirst Du ja schon kennen wenn Du schon seit Februar mit Deinem Rücken zu tun hast- aber vielleicht kann Dir doch das ein oder andere helfen?
Zu Deiner Frage OP ja oder nein kann ich Dir nicht wirklich was raten- denke das ist von Fall zu Fall verschieden.
Ich weiß auch nicht ob es eine große Rolle spielt das Dein Prolaps bereits sequestriert ist. Meine das es dann darauf ankommt wo das/der Sequester hingerutscht ist- bin mir da aber nicht sicher. vielleicht weiß das hier jemand anderes?
Ich höre jetzt wohl lieber mal auf.....
das ist das Kortison von der Spritze gestern. Keine Schmerzen und guter Rücken, aber die erste Nacht nach der Kortisonspritze bin ich wie gedopt (glaub das sich das so anfühlt) , fast manisch- hab die ganze Nacht geschrieben und meine Energie genossen- sorry wen ich da jetzt auch hier zuviel von rumschleudere. So - Schicht!!!
Ach so- toi,toi, toi darf Ich Dir aber noch wünschen.
Alles Liebe
sabine
Hallo Hulk!
egal, wie Du Dich entscheidest, meine Bandscheiben-OP im April war wirklich easy.
Da ich erst abends operiert worden war, durfte ich erst am nächsten morgen aufstehen, aber auch das klappte gut. Man fühlt sich halt noch 1-2 Tage wie ein verprügelter 100jähriger und schleicht so dahin.
Die Schmerzmittel hab ich schon am 2. post OP-tag absetzen lassen.
Ich bin mittlerweile froh, das ich eine OP bekommen hab, aber die Entscheidung kann Dir halt keiner abnehmen.
Ich wünsch Dir alles Gute!
Gruss
Tappi
Hulk-03
13 Jul 2011, 21:03
Hallo Freunde,
möchte mich erstmal bedanken, dass so viele geantwortet haben.
Meine Schmerzen sind so gross das ich es 24 std lang fühle, es zeiht extrem an meinem Bein.
Mittlerweile war ich auch bei dem dritten Neurochirugen und der sagt auch nur OP kann mir helfen.
Medikamente nehme Ich Tilidin und Arcoxia, ohne die komme ich nicht über den tag.
Ich habe Jetzt meine 2. Kortisonspritze bekommen und es geht mir viel besser aber weg ist es nicht, aber ich habe von vielen auf der Arbeit gehört das sich der Schmerz nur für eine kurze zeit lindert.
Ich habe jetzt wegen meiner Schmerzen auf der Arbeit Schonung bekommen, ich habe angst wenn ich wieder normal arbeite wo ich auch schwere Autoteile von 1 kg bis 30 kg mehrere male am Tag hebe.
Als OP Termin habe ich den 29.07.2011, ich bin mir halt nicht sicher weil ich angst habe.
am 19.07.2011 habe ich bei der Klinik einen Termin da werde ich mit dem Arzt alle Therapien die Ihr mir vorgeschagen habt beschprechen.
Bis dahin bitte ich euch um eure mithilfe.
Grüße an Alle
Hulk-03
Moin moin hulk,
Zitat
Bis dahin bitte ich euch um eure mithilfe.
wobei?
Bei spezifischen Fragen? Bitte die einzelnen Fachforen benutzen.
Hast du Angst vor der OP oder du möchtest einfach nur jammern?
Dann bitte hier entlang:
Kummerkasten.Harro
honigbiene
14 Jul 2011, 09:52
Hallo Hulk -03,
bin heute seit langem mal wieder hier im Forum. Dabei habe ich mir deine Zeilen durchgelesen. Mmh, wenn ich es richtig gelesen habe, dann bist du irgendwie in der Nähe von Köln? Warum machst du nicht das intensive Training über das Rückenzentrum?
http://www.rueckenzentrum-koeln.net/home.cmsWäre meine Situation damals nicht so dramatisch gewesen (Darm-, Blasen-, Beinlähmung) und wäre ich dadurch nicht mit Blaulicht in eine Klinik katapultiert worden, wäre der OA nicht am OP Tisch kollabiert, hätte die OP nicht abgebrochen werden müssen hätte, könnte, wollte, ich hätte mich nicht operieren lassen. Denn heute kann ich weder in meinen Berufen noch meinem Ausdauersport nachgehen. Ich bin ein Krüppel und es ist dank des Rückenzentrums und meiner irren Disziplin zu verdanken, dass ich wenigstens irgendwie durchs Leben robbe.
Also ich will nicht jammern, aber wenigstens mitteilen, dass deine Angst berechtigt ist und es sehr gut ist, dass du dir so viele Meinungen eingeholt hast. Lass dich gut beraten und nutze die Möglichkeiten deiner Kankenkasse bzgl. des Rückenzentrums. Mittels eines Gutachters wirst du dann berufsbegleitend usw. in dieses mehrmonatige und intensive Programm aufgenommen. Was dich nichts kostet, aber überaus effektiv ist!!!! Ein Eingriff ist immer kritisch zu überdenken. Insbesondere dann, wenn der Leidensdruck, die Schmerzen usw. noch "aushaltbar" ist/sind. Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass du sehr gut in dich hinein fühlst, dass dein Weg der richtige ist und dass deine Lebensquali wieder ansteigt. Eigendisziplin ist dabei unverzichtbar, nichts kommt von alleine.
Hulk-03
18 Jul 2011, 22:21
Hallo Freunde,
danke danke danke für eure Beiträge.
Harro dies hat mit jammern wenig zutun, ich weiss echt nicht wie du auf so ein quatsch kommst.
Es ist so, auf die Schmerzen habe ich keine lust mehr, aber ich habe angst dass wenn ich mich operieren lasse, dass ich immer eine schwachstelle habe. Oft höre ich auch das nach 1 bis 2 Jahren nach der OP es schlimmer ist wie vorher.
Weil ich halt immer nur negative sachen höre möchte ich halt wissen wie es bei euch war sprich auch nach Jahren.
Honigbiene die Seite ist super danke für deinen Beitrag.
MFG
Hulk-03
paul42
23 Jul 2011, 11:32
Hallo Hulk
Haben Dir die Ärzte nicht erklärt was ein Bandscheibensequester ist? Haste schon eine EMG-Untersuchung beim Neurologen machen lassen?
Was für ein Ereignis hat Deine Beschwerden ausgelöst?
Meinem Kenntnisstand nach beschreibt ein Sequester den Dislokationgrad V . Dislokationsgrade der Bandscheibe werden von I-V unterschieden. Das heißt eigentlich schlimmer geht´s nimmer.
Es handelt sich hierbei um abgerissende Bandscheibenfragmente die sich frei im Wirbelkanal befinden.
Wenn deine Ärzte der Meinung wären, das man sowas konservativ behandeln kann ,hätten Sie es Dir erzählt. Das abgerissende Material muß entfernt werden.
Habe über 8 Jahre mit Wirbelgleiten Meyerding Grad I den Alltag bestritten , hatte 2007 zusätzlich großen Prolaps ,weil EMG- Untersuchung ohne Befund war gab es auch keine Notwendige OP.
Allerdings kam es dann 2009 relativ heftig.Bin bei einer 1.Hilfeleistung auf die Knie gestürzt und durch die axiale Stauchung der Wirbelsäule hab ich mir einen Bandscheibensequester im Bereich des zuvor bestandenen Prolaps zugezogen.
Und dann ging leider nichts mehr.- PSR-Reflex rechts deutlich untermittellebhaft auslösbar und Fußheberschwäche links.
Meine Paresen haben sich nach OP (Spodylodese L4/L5-S1)im September 2009 schon am nächsten Tag deutlich verbessert.
Muß mich der Meinung deiner Ärzte anschließen. Je länger wartest , desto länger ist die Zeit der Genesung der betroffenen Nerven.
Sie haben Dich ja informiert das das irreversieble Schäden zur Folge haben kann.
War auch der Meinung ich kriegt das alleine in den Griff und hab 4 Monate noch gewartet.War meiner Meinung nach ein Fehler das ich mich so lange gequält habe vor Schmerzen.
Dank OP geht´s mir heute wesentlich besser
Sicherlich hast für Dich eine schwierige Entscheidung zu treffen, aber entscheiden kannst nur Du. Such Dir eine vernünftige Klinik am besten eine Universitätsklinik.
Solltest Du noch Fragen haben dann einfach ab ins Forum damit.
Ich drück Dir die Daumen.
mfg
paul42
Painless
10 Aug 2011, 13:42
Hallo,
Ich habe mich auch operieren lassen (L5 S1). Vor genau einer Woche in (Spanien Castellon). Ich hatte grosse Angst, ich glaube unbegruendet! Denn direkt nach der OP war der fiese Ischias Schmerz (bis in den Fuss) verschwunden! Ich denke genau wie bei dir Tappi und hoffe Dir geht es weiterhin gut!
Jetzt habe ich Angst und Fragen. Bisher verlaeuft alles wie bei Tappi. Auch ich seit seit dem 2. post OP Tag ohne Schmerzmittel mehr.
So kann ich nur zu einer OP raten, denn mein Leidensweg war lang. Da ich Vater geworden bin und praktisch mit der Geburt mein Leid begann, musste ich etwas tun.
1. Schritt: Bettruhe 2 Wochen..... war unmoeglich
2. Schritt: Cortison Spritzen... ohne Erfolg!
3. Schritt: Notarzt, Einweisung in KH fuer 16 Tage, eine schlimme Erfahrung! Morphium und alles drum und dran!
4. Schritt: ca. 1 Monat nach der Entlassung war es wieder soweit! Unmenschlicher Ischias Schmerz. Positiv: volle Kraft, keine Fuss/Bein Hebeschwaeche.
5. Schritt: OP !! Alles wie von Tappi beschrieben... bis jetzt!!
Jetzt, eine Woche danach liege ich hier ohne Schmerzen im Bett. Nur beim Aufstehen und Sitzen kommt es zu ertaeglichen Schmerzen.
Antwort: Ich kann nur zu einer OP raten, bis jetzt (OP am 2.08). Wer weiss was noch kommt! Bis zur OP war mein Leben eine Qual. Zum Glueck oder Pech hatte ich nach 5 Monaten keine Wahl und Zeit fuer viele Meinungen und mehr Therapien.
Frage: Wer noch hat aenliches wie ich und Tappi erlebt? Klar werden sich nicht viele ohne Probleme und Schmerzen im Forum aufhalten.
Ich habe jetzt Angst vor Rueckfall in Schmerz und Leid! Wer hat da Erfahrung? Was darf ich auf keinen Fall tun? Was muss ich tun?