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Komplette Version OP C5/6 - 5 Wochen danach

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Kathrinchen
Guten Tag zusammen,

ich berichte mal von meiner OP - und Fragen habe ich auch. Aber eins nach dem anderen ;)

Zuerst vielleicht meine "Geschichte". Der BSV wurde im Sommer 2008 diagnostiziert. Monatelang konservativ behandelt, dann wieder einigermaßen ruhig. Der 2. Schub Ende Januar 2010 - schlimmer als der erste. Schon damals wurde mir zur OP geraten, allerdings hatte ich Angst um meinen damaligen Job, da mir schon nach einer Woche Krankheit mit Kündigung gedroht wurde. Also wieder konservative Therapie, KG, PRT-Spitzen, eine Woche Schmerztherapie im KH. Es dauerte ca. ein halbes Jahr, bis die Schmerzen einigermaßen weg waren.

Und nun Anfang Mai der 3. Schub. Mit unerträglichen Schmerzen und zunehmender Schwäche des linken Arms. Teilweise fielen mir Dinge aus der Hand. Durch meine Hartnäckigkeit habe ich sehr schnell Termin für MRT, beim Neurologen und dann auch bei der operierenden Ärztin im KH bekommen. Und natürlich dann auch den schnellen OP-Termin, denn NC und Orthopäde waren sich einig, dass es mehr als eilig ist/war. Die Schmerzen waren so stark, dass nichts mehr half. Ich habe nur noch geheult, konnte nichts essen, nicht schlafen... schlimm. Die NC plante, eine Prothese einzusetzen, damit die Beweglichkeit erhalten bleibt.

Ich bin also am 30.05. um 7 Uhr in der Klinik gewesen, durfte direkt ins Bett hüpfen. Um 8 Uhr wurde ich in den OP geschoben. Im Aufwachraum schaute ich auf die Uhr: 12:10 Uhr. Ich war überrascht, da es zunächst hieß, die OP dauere max. 2 Stunden. Nun waren es 4. Aber: ich hatte Wundschmerz, klar. Aber die furchtbaren Schmerzen im Arm waren WEG. Völlig weg. Ich konnte es kaum glauben, es fühlte sich wie ein Wunder an.

Nach 3 Stunden im Aufwachraum wurde ich ins Zimmer geschoben und am Abend durfte ich vorsichtig aufstehen. Mein Kreislauf war schlapp, aber sonst war alles gut. Keine Halskrause, nur eine Drainage in der Wunde, es kam aber kaum Blut. Ich durfte mich bewegen und hinlegen, wie ich wollte, bzw. wie es mir angenehm war. Ich konnte die ganze Nacht schlafen, es war ein Traum. Am nächsten Tag kam die NC und erzählte von der OP. Sie konnte keine Prothese einsetzen, da der BSV alt war und dementsprechend es sich nicht um weiches Material, sondern um Verknöcherungen handelte. Diese musste sie wegstanzen und hatte dann nicht mehr genügend Material, um eine Prothese zu befestigen. Es wurden 2 Titanplatten miteinander verschraubt und ein Cage eingesetzt. Es ging mir so gut! Sofort am Tag nach der OP kam eine Physiotherapeutin, begann mit vorsichtiger KG.

Am 3.6. durfte ich heim, ab dem 6.6. war ich für 3 Wochen ich in einer ambulanten Reha, es wurde jeden Tag besser. Ich darf noch nicht schwer heben und keine "Über-Kopf-Arbeiten" machen.

Nun habe ich die Reha hinter mir und arbeite die 2. Woche wieder nach dem Hamburger Modell. Heißt für mich: 2 Wochen à 4 Stunden/Tag, dann 2 Wochen à 6 Stunden/Tag und erst danach wieder Vollzeit. Mein Arbeitgeber macht das auch mit, das ist alles positiv. In der letzten Reha-Woche hatte ich immer mal wieder leichte Schmerzen. Kribbeln im Trizeps, in den Fingern. Das sei normal, sagte man mir.

Womit ich aber schlecht klarkomme: ich weiß nicht, was ich beachten soll/muss mit dem Implantat. Außerdem kann ich das Implantat spüren, sehr merkwürdig. Das macht mich alles unsicher frage.gif

Daher auch meine Bitte, mir Eure Erfahrungen zu schildern. Ist es wirklich so, dass man diese Titanplatte spüren kann? Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll und habe Angst, etwas falsch zu machen. Es fühlt sich an, als sei ich uralt und zu nichts mehr nütze. Staubsaugen strengt mich wahnsinnig an, Fenster putzen geht gar nicht, heben auch kaum... aber ich bin doch erst 50... Es ist, als ob ich für alle Menschen in meiner näheren Umgebung nur noch eine Last bin kopfschuettel.gif

Danke für Eure Meinungen...
Ines233
Hallo Kathrinchen,

ich bin Anfang März auch C5/6 operiert worden und habe ein Cage bekommen. Und auch ich spüre das Implantat. Nicht immer und es ist mit der Zeit auch schon besser geworden, aber nach körperlicher Anstrengung spüre ich es immer mal wieder.

Ich habe auch nach über 3 Monaten noch Probleme. Nach 3-4 Stunden PC-Arbeit oder körperlicher Anstrengung macht sich mein Nerv wieder massiv bemerkbar und ich bekomme Verspannungen und Schulterschmerzen. Außerdem ist die Kraft im rechten Arm noch nicht wieder so, wie sie sein sollte. Eine Reha wurde abgelehnt und der MDK der Krankenkasse hat anhand der Unterlagen beschlossen, dass ich wieder arbeitsfähig sei. Mein Problem ist, dass ich zu Ende März gekündigt wurde und mir einen neuen Job suchen muss. Für 8 oder 9 Stunden Büroarbeit am PC fühle ich mich aber bei weitem noch nicht fit genug, deshalb habe ich sowohl bei der Krankenkasse als auch bei der DRV Widerspruch eingelegt, denn es kann nicht sein, dass mir eine Reha mit der Begründung verwehrt wird, meine Probleme sind medizinisch weiterzubehandeln und die KK mir das Krankenkeld streicht ohne mich begutachtet zu haben und trotz Widerspruch meiner Ärztin.

Das macht mich gerade alles nicht wirklich froh, trotzdem hoffe ich auf das Beste.

Ich wünsche dir weiterhin ebenfalls gute Besserung und Geduld, denn die ist mit Sicherheit das A und O :-)

LG,
Ines

Kathrinchen
Hallo Ines,

hast Du auch eine Platte bekommen? Oder "nur" (sorry) ein Cage? Danke für Deinen Beitrag, es hilft mir wirklich, zu lesen, wie andere das empfinden.

Arbeiten geht bisher, ich war auch schon letzte Woche 6 Stunden hier. Danach war ich allerdings ziemlich geschafft. Aber ich habe ja noch 3 Wochen, bevor ich wieder ganze Tage muss.

Du hast keine Reha bekommen? Warum? Das war bei mir gar kein Problem... Verspannungen und Schulterschmerzen habe ich auch nach einigen Stunden. Aber ich bekomme jetzt einen höhenverstellbaren Schreibtisch und einen ergonomischen Stuhl. Das sollte einiges verbessern.

Bist Du wegen Deiner Krankheit gekündigt worden? Ich kenn das aus meiner alten Firma und bin sehr froh, dass ich jetzt einen guten Arbeitgeber habe.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du Dich wehren kannst. Kann ja alles nicht sein. Ich habe durch meine Hartnäckigkeit viel erreicht. Halt durch!
Ines233
Hallo Kathrinchen,

ich habe nur einen Cage bekommen...glaube ich zumindestens :-)

Ich hätte als AHB direkt nach dem Krankenhaus eine Reha bekommen können, aber erstens hat mir mein behandelnder Arzt davon abgeraten und zweitens musste ich 3 Wochen nach meiner OP umziehen. Das war vom Timing her alles etwas unglücklich, genau wie die Kündigung, die noch in den gleichen Zeitraum fiel, aber nichts mit der Krankheit zu tun hatte. Das wusste ich schon einige Wochen vorher.

Einen ergonomischen Bürostuhl und höhenverstellbaren Schreibtisch hatte ich auch alles, bin ja schon seit einigen Jahren ein "Bandi" und habe diese Dinge nach meiner LWS-OP damals alle "erkämpft" um vernünftig arbeiten zu können.

Danke für's Daumendrücken, zum Glück bin ich momentan körperlich und mental wieder einigermaßen gut drauf, sodass ich die Kraft zum "streiten" habe. Aber schön ist was anderes....

LG,
Ines
frosch74
Hallo Ihr Beiden,

auch ich habe 2 OPs hinter mir. (C5/6 und C6/7) wurden mir im Februar 2010 2 Cages eingesetzt. Könnt ihr evtl. in meinen Beiträgen verfolgen.

Warum ich aber jetzt schreibe:

Ich hatte die ganze Zeit mehr oder weniger Schmerzen seit der OP. Zeitweise konnte ich tagelang gar nicht mehr arbeiten gehen, hatte im Dezember deswegen 6 CT-Spritzen bekommen. Keinerlei Besserung. Manchmal war ich wochenlang schmerzfrei, dann von einem Tag auf den anderen wieder total fertig schon beim aufstehen.

Ich habe im Dezember und im Mai ein MRT gemacht. Darauf wurde dann erkannt, dass sich der Cage 5/6 gesenkt hat.
Beim Aufmachen allerdings hat man das ganze Dilemna gesehen: Der Cage war oben und unten teils fest, aber der Kern war komplett locker und hat sich verkeilt. Deshalb auch die "Gelegenheitsschmerzen". Bei blödem Liegen verkeilte er sich, bei einer anderen Drehung lag er wieder wie er sein sollte.

Ich habe einen kompletten neuen Cage bekommen (weiß jetzt gar nicht ob das auch Cage genannt wird) und eine Platte darüber geschraubt.

Der Unterschied zur ersten OP war immens. Ich bin jetzt seit 3 Wochen zu Hause (OP war am 10.6.) und bin quasi Schmerzfrei. Seit einer Woche gar keine Medis mehr, davor abends noch Tetrazepam für die Nacht. 2x eine Ibu, aber auch nur, weil ich mich überschätzt habe (mein Unkraut im Garten hat mich angeschrien, kein Spaß ;o)

Ich hoffe, Ihr nehmt meinen Bericht nicht negativ auf, und bekommt unnötige Angst.

Ich denke halt nur, wenn die Schmerzen nicht weggehen sollten, dann lieber den Arzt zu Tode nerven. Lieber eine Untersuchung mehr! Ich war so blöd (darf man das hier schreiben?) und habe es zu lange rausgezögert.

Nun nochmal zu Deiner Unsicherheit Kathrinchen:

Mein Arzt hat mir ein Blatt mitgegeben, sogenannte Richtlinien, was man ungefähr wann machen darf (ungefähr deshalb, weil ja jeder Heilungsprozess anders ist)
Also jetzt nach 3 Wochen, darf ich langsam wieder mit Sport anfangen, walken (nicht joggen), Rad fahren, ins Fitnessstudio mit leichten Übungen (Butterfly komplett verzichten, besser ist es die Gewichte von oben nach unten zu ziehen, ist auch gut für die obere Muskulatur).

Im Haushalt hebe ich wenn möglich noch keine schweren Sachen (Wäschekorb), und überkopf-arbeiten (Gardinen aufhängen, Fenster putzen) muss bei mir auch noch warten bis die 6. Woche rum ist. Ansonsten, alles was nicht weh tut und man sich zutraut.

Hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen,

LG Patti
Kathrinchen
Hallo Patti,

danke für Deinen Beitrag! So ein Blatt habe ich leider nicht bekommen, meinst Du, Du könntest es mir per E-Mail schicken? Das würde mir sehr helfen...

Das mit dem Heben und Über-Kopf-Arbeiten beherzige ich auch, das sagt mir auch mein Körper. Wobei ich heute Fenster geputzt habe, aber auf einem Hocker ;) Ich konnte meinen Garten nicht mehr sehen, so dreckig waren die... ;)

Der Orthopäde in der Reha sagte mir, dass nach seiner Erfahrung ein einzeln eingesetztes Cage oft lockert, senkt usw. Und er ganz begeistert war, dass es bei mir mit Platte und Schrauben fixiert sein. Das sei nach seiner Erfahrung und dem, was er bei den Reha-Patienten sehe eindeutig das Beste. Deckt sich ja mit Deinen Erfahrungen.

Richtige Schmerzen habe ich ja nicht. Ziehen, Kribbeln, das ja. Aber sonst? Ich habe seit der OP einmal eine IBU nehmen müssen, das war es. Es ist aber diese Unsicherheit, das komische Gefühl, das Implantat zu spüren, nicht zu wissen, ob das richtig ist...
Gurke09
Hallo Kathrinchen, wink.gif

jetzt muss ich Dich doch mal fragen, was verstehst Du unter "ich spüre die Titanplatte"?

Ich habe eine Spondy über 3 Etagen, was ich merke, ist manchmal einen Druck auf den Hals, als wäre da ein Fremdkörper, das sind aber Muskelverspannungen und die Verwachsungen, die ich halt habe, weil ich schon 4 OP's hinter mir habe.

Manchmal ist es bei mir so, dass ich durch die Verspannungen sogar Beschwerden mit dem Schlucken habe. Darum würde mich eben interessieren, wie Du darauf kommst das es die Platte ist?!?

An Deiner Stelle würde ich die nächsten Wochen auf jedenfall aufpassen das Du keine all zu ruckartigen Bewegungen machst, denn bis die Schrauben einwachsen dauert schon seine Zeit. Also aufpassen, auch wenn es Dir glücklicherweise ja so gut geht.

Viele Grüße

Gurke winke.gif
Kathrinchen
Hallo Gurke,

wenn ich über die HWS mit den Fingern gehe, spüre ich die Platte. Ich habe einen recht langen, schlanken Hals, da kann das sein (sagte die NC). Das ist aber so komisch.... DAS meinte ich.

Ja danke, das mit den ruckartigen Bewegungen habe ich schon gemerkt. Leider klappt das ja nicht immer, manches ist einfach Reflex.

Du hattest 4 Operationen? Au weia. Ich hoffe so sehr, dass mit das erspart bleibt. Es ist schon schwierig genug für mich, mit den Einschränkungen zu leben und klarzukommen. Ich weiß, ich sollte mich nicht beschweren, wenn ich manches hier so lese. Trotzdem ist der Gedanke für mich sehr belastend...
Gurke09
Hallo Kathrinchen, wink.gif

das heißt wohl, daß Du von hinten versteift worden bist ?!?

Bei mir wurde immer alles von vorne gemacht.

Ich kann gut nachvollziehen wie es Dir mit Deinen Gefühlen da so geht, hatte hier wahrscheinlich jeder. Man ist doch sehr verunsichert mit der Situation am Anfang. Aber auch das gibt sich mit der Zeit biggrin.gif

Wie Du sicher auch schon gemerkt hast, hat auch jeder irgendetwas anderes von seinem Arzt mitbekommen wie er sich verhalten soll, wo ich denke das es für jemanden der noch "Neu" ist noch mehr zur Verunsicherung beiträgt.

Höre auf das was Dein Arzt Dir rät und was Dir und Deiner momentanen Situation gut tut, ich denke so fährst Du am Besten.

Und nichts übertreiben zwinker.gif

Liebe Grüße

Gurke winke.gif
isab
Hallo Ihr Lieben,

gebt Euch Zeit und habt Geduld!

Es dauert seine Zeit bis alles vernünftig
eingeheilt ist.

Alles andere kann schnell nach hinten
losgehen.

Bitte haltet Euch die ersten Monate daran!

Allen gute Besserung!

LG Isab wink.gif
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