ich habe aufmerksam immer wieder Eure Beiträge gelesen und mich nun entschlossen auch einen Beitrag zu verfassen. Vielleicht kann mir ja jemand etwas dazu schreiben. Ich merke gerade, dass es länger geworden ist, als ich wollte, aber ich hoffe, Ihr habt Nachsicht

Vorgeschichte:
Ende Dezember bin ich zweimal gestürzt, was Schmerzen in der Hüfte zur Folge hatte. Ausnahmsweise bin ich schnell zum Arzt gegangen, es wurde sofort geröngt und die Wirbelsäule ist gut in Schuss. Ich sollte weiter Schmerzmittel nehmen. Da ich noch nie Rückenschmerzen o.ä. gehabt habe und zu dem Zeitpunkt unter großem Stress stand, habe ich mir nichts weiter gedacht. Da es aber nicht besser wurde, habe ich im Februar dann endlich eine Überweisung zum CT bekommen. Als ich daraufhin beim Arzt war, sagte er mir, ich müsste links Schmerzen haben, aber ich habe ihm mehrfach versucht zu erklären, dass die Schmerzen rechts sind. Ich habe eine Überweisung zum MRT bekommen und da ich immer noch unter horrendem Stress stand, ist mir nicht aufgefallen, dass ich immer noch nicht weiß, was ich habe.
Als ich Mitte März die MRT-Bilder gesehen habe (ich sollte 2 Monate warten und habe in einer anderen Stadt einen Termin innerhalb einer Woche bekommen), musste ich schlucken. Bin damit zum Arzt, der sichtlich einen Schreck bekommen hat und was von OP faselte. Musste ihn auch aufklären, dass mein Fuß taub ist und ich nicht mehr richtig gehen kann. Ich habe auf Physiotherapie bestanden. Habe dann noch eine Überweisung zum Neurochirurgen bekommen. Interessanterweise ist ihm immer noch nicht über die Lippen gekommen, dass ich einen Bandscheibenvorfall habe. Er hat mir aber die MRT-Bilder für den Notfall mitgegeben.
Anfang April als ich meinen horrenden Stress hinter mir hatte, wollte ich jetzt nicht mehr in Duisburg, sondern in Mönchengladbach zu einem Orthopäden. Ich ließ mir meine Befunde faxen und musste feststellen, dass schon Mitte Februar beim CT feststand, dass ich einen "Bandscheibenvorfall mit deutlicher Kompression des Duralsackes und der abgehenden Nervenwurzeln S1 beidseits" hatte. Ich bin schier ausgerastet. Ich hatte einen Bandscheibenvorfall, aber der Arzt hat es mir nicht gesagt, obwohl er den Befund dreimal in meiner Gegenwart gelesen hatte. Das bedeutet, dass ich nach Befund zwei Monate lang jeden Tag 12 Stunden am Schreibtisch gesessen hatte, bis mein Fuß taub wurde.
Der Orthopäde in MG ließ dreimal das Wort verbrecherisch fallen und hat mir mehrere Möglichkeiten eröffnet. OP, aber ich könnte es auch konservativ versuchen. Tags darauf bin ich in Düsseldorf zu einer Ostheopatin gegangen. Da habe ich 80 Euro für eine Stunde hingelegt, die sich richtig gelohnt haben, weil sie mir auch Möglichkeiten eröffnet und die Übungen der schlechten Physiotherapeutin korrigiert hat. Bei der Physiotherapeutin hatte ich zuvor die Therapie abgebrochen, weil sie mich sofort rauskomplimentiert hat als mein Bein in der Behandlung taub wurde.
Der Orthopäde hat mich sofort krankgeschrieben (nach über drei Monaten das erste Mal), mir ein Tens-Gerät verschrieben (Kampf mit der Krankenkasse, weil ich meine Behandlungen selbst bezahlt habe ergo für die KK nicht behandeln lasse), Keltican und Physiotherapie verschrieben. Ich habe eine Infusionstherapie angefangen mit 5 Sitzungen, in denen mir Vitaminpräparate u.ä. gespritzt wurde. Danach zweimal die Woche Akupunktur (insgesamt 10 Sitzungen), die ich auch selbst bezahlt habe. In Düsseldorf mache ich auch Physiotherapie mit Schlingentisch.
Jetzt mein aktuelles Problem:
Anfang April konnte ich nicht still stehen, habe ich mich hektisch hin und her bewegt. Seitdem habe ich auch nicht mehr gesessen. Mittlerweile kann ich still stehen, mich viel besser bewegen, mein Fuß ist nur noch zur Hälfte taub und habe mich bis vorletzte Woche immer besser gefühlt. Orthopäde und Physiotherapeutin waren begeistert von meinen Fortschritten. Sitzen kann ich zwar immer noch nicht, weil meine Beine dann taub werden, aber nun gut. Vorletzte Woche dann hatte ich das Gefühl, dass ich im Bein Kraft verliere und habe bemerkt, dass ich meine Zehen nicht mehr hochziehen kann. Die Physiotherapeutin hat getestet und gesagt, ich bin auf Stufe 4, normal wäre 5. Letzte Woche bin ich zu einem vermeintlich guten Neurochirurgen in Düsseldorf gegangen. Der wusste nicht, was ich von ihm wollte, sagte, mir ginge es ja gut und dass mein Fuß vollständig gelähmt ist und ich müsste anfangen zu lernen damit zu leben, weil mein Wurzelkanal höchstwahrscheinlich tot ist. Und solange ich keine Schmerzen hätte, die ausstrahlen, hätte es keinen Sinn zu operieren. Auf meinen Hinweis, dass ich nicht sitzen kann, sagte er nur: "Na und!?".
Ich also wieder zum Orthopäden, der mit der Aussage des NC gar nicht einverstanden war. Da ich den Fersenstand auch nicht mehr hinkriege, vermutet er einen weiteren Bandscheibenvorfall und hat mir geraten einen anderen NC aufzusuchen und bevor wir weitere Vermutungen anstellen ein neues MRT machen zu lassen. Freitag Termin ausgemacht und gestern MRT-Termin. Auf den Bildern sehe ich als Laie, dass der Duralsack deutlich "leerer" ist als bei den Bildern von März. Der Befund ist noch nicht da und ich möchte eh noch zu einem anderen NC gehen. Was aber alle verwundert ist, dass ich so große Fortschritte gemacht habe und diese Lähmung plötzlich eingetreten ist. Hinzukommt, dass ich jetzt auch leichte Schmerzen links bekommen habe, was mich nervös macht. Und ich muss zugeben, dass ich bis jetzt strikt gegen eine OP war, aber jetzt damit liebäugle. Ich habe Angst, dass sich alles noch verschlimmert, obwohl dieser renommierte NC ja sagte: "Sie haben eine vollständige Lähmung des Fußes, was soll denn da noch schlimmer werden?!"
Kennt das jemand von Euch? Dass alles besser wurde, aber auf einmal eine Lähmung eingetreten ist? Ich habe viel gelesen, aber auf so einen Fall bin ich noch nicht gestoßen.
Vielen Dank und viele Grüße
Shabnam