so, jetzt habe ich meine Operation am 02. Mai im Krankenhaus Cham hinter mich gebracht.
Mir wurde von Dr. Janata eine Bandscheibenprothese Modell
„Baguera L, 05°Medium H10“ im Bereich L5/S1 eingesetzt.
Für alle, die so einen vor sich haben, oder planen oder überlegen möchte ich euch erzählen wie es mir dabei ergangen ist.
Am Sonntag den 01. Mai musste ich im Krankenhaus Cham einchecken, bei der Aufnahme wurde eine Kanüle gesetzt, 5 Röhrchen Blut abgenommen, ein EKG gemacht und so allerhand Fragen gestellt.
Mein Blutdruck war aufgrund der Aufregung und Angst natürlich hoch und ich wäre am liebsten auf und davon gelaufen .........
Dann wurde mir auf der Station mein Zimmer gezeigt , ein sog. Aufnahmebogen durchgesprochen, wo man die unmöglichsten Fragen beantworten soll und so ganz neben musste ich ein Abführmittel in Form eines Glases milchiger , salzig schmeckender Flüssigkeit runterspülen.
Das musste sein, da ja morgen der Darm bei der OP zur Seite verlagert werden musste und dafür leer sein sollte.
Die Wirkung dieses Mittels war außerordentlich, ich begann zu schwitzen und der Rest dieses Aufnahmegespräches hätte fast auf der Toilette geführt werden müssen.
Diese Sache war mir sowas von peinlich, da das WC meines 2 Bett Zimmers nur eine kleine innen liegende Kabine war, wo jedes noch so kleine Geräusch zu hören war.

Dann kam auch noch meine Zimmerkollegin um sich bei mir vorzustellen und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.
Gott lob war das eine ganz tolle liebe Person die dafür vollstes Verständnis hatte und wir haben dann zusammen sogar darüber Witze gemacht.
Diese Prozedur war dann nach ca. 2 Stunden so mehr oder weniger beendet, dann kam der Anästhesist und besprach mit mir den Vorgang der Narkose, die Risiken usw. das übliche eben ............
Die Operation war so gegen 11:00 am nächsten Vormittag geplant.
Von der Nachtschwester habe ich dann noch eine blau-weiße Kapsel zu besseren Nachtruhe bekommen und 2 orange –weiße Kapseln die ich morgen Vormittag vor der OP nehmen sollte.
Schlafen konnte ich sehr gut, die Tabletten wirkten und ich war auch am Morgen verhältnismäßig ruhig ................
Dann kam um 11:00 der große Augenblick, die Schwestern kamen, das OP Hemd wurde mir angezogen und ab in den OP !!
Jetzt gab es kein Zurück mehr, aber jetzt hoffe ich nur noch auf das Können der Ärzte und vor allem auf eine Besserung meiner Schmerzen.
Ich wurde in die Schleuse geschoben, wo schon ein Pfleger auf mich wartete, ich rutschte dann auf diesen schönen und bequemen OP Tisch , wurde warm zugedeckt und angeschnallt ......
Anschließend bekam ich prophylaktisch ein Antibiotikum und eine Ringer Lösung durch die Kanüle verabreicht.
Ein bisschen würde es noch dauern, hieß es und ich wartete, meine Gedanken kreisten um alles mögliche, besonders um meinen kleinen Sohn ..........
Im Minutentakt ging dann ständig die Schiebetüre zum OP Saal auf und ich sah die Frau auf dem Tisch liegen die vor mir dran gewesen war ......... tausende Geräte, Piepen, Pumpen, Ärzte, Schwestern, alles durcheinander.
Was ich mitbekam war, dass die Patientin nicht so aufwachen wollte wie es die Ärzte gerne hätten .......na bravo, dachte ich .........
Die Zeit verging, es würde noch dauern .......... inzwischen bekam ich auf diesem unbequemen Tisch zu schwitzen, denn ich bekam durch die flache Lagerung heftige Rückenschmerzen , konnte mich aber durch das Festschnallen nicht anders lagern .......... inzwischen war es 11:45 geworden, wieder ging die Schleuse auf, die Patientin dort wurde immer noch umsorgt und dann endlich aus dem Saal geschoben.
Jetzt war ich dran ............jetzt lag ich hier unter dem großen hellen Licht, neben mir die vielen Geräte, Schläuche usw.
Der Anästhesist kam, stellte sich vor, war ein anderer als am Vortag und meine Arme wurden auf seitlichen Lagern festgeschnallt ..... ich weiß noch dass ich dachte was mach ich jetzt wenn mich die Nase juckt ..........
In meinen rechten Arm wurde dann wahrscheinlich das Narkosemittel gespritzt und der Anästhesist legte mir eine durchsichtige Maske mit hellgelben Rand (das weiß ich noch) auf das Gesicht und ich solle ruhig weiter atmen ..........das tat ich und irgendwann war ich dann wohl weggetreten ........
Irgendwann kam ich dann wieder zu mir, 2 Schwestern streichelten meine Backen, redeten auf m ich ein, langsam begriff ich dann dass ich es geschafft hatte, ich war wieder wach geworden, ein riesen Stein fiel da schon mal ab von mir ........
Ob ich denn Schmerzen hätte wurde ich gefragt, naja, es tat schon was weh, aber wo konnte ich im Moment nicht sagen, etwas übel war mir, aber nicht der Rede wert ....... ich bekam Schmerzmittel und was gegen die Übelkeit in die Infusion und dann kam eine Schwester und meinte mein mann wäre da , ob er kommen könne ............ na und ob meint ich !!
Ich muss wohl etwas lädiert ausgesehen haben, denn er schien etwas geschockt über mein Aussehen ......wie man halt so aussieht wenn man nach 4 Stunden !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! wieder zu sich kommt.
Angeblich hätte ich etwas viel Narkose bekommen .......
Anschließend wurde ich auf mein Zimmer gebracht wo schon mein kleiner Sohn (5 Jahre) wartete und meinte, „Na Mamma, hast jetzt das Ersatzteil drin ??“
Wir mussten alle lachen und ich spürte das erste Mal meine Bauchnarbe so richtig ....................11 cm lang ist sie übrigens ........
Dr. Janata kam dann noch zu mir und erklärte mit die OP:
Es war etwas schwieriger gewesen, da durch die heftige Degeneration der Bandscheibe (war sozusagen niochts mehr davon da) meine Wirbel schon miteinander verlebt waren und die Nerven dazwischen auch gequetscht und verklebt.
Das Aufspreizen des Bandscheibenfaches war da nicht so einfach, aber es hat alles geklappt, die Prothese sitzt und die Nerven sind wieder frei !!
Prognose sehr gut, aber ich würde in den kommenden 4 Wochen schon noch Schmerzen haben.
Ein Foto meiner Wirbelsäule mit meiner eigenen „Baguera L, 05°Medium H10“ bekam ich dann auch noch und da liefen mir dann das erste Mal die Tränen über´s Gesicht ....... ich hatte es wirklich geschafft !!
Aufgestanden bin ich dann erst am nächsten Tag, da ich ziemlich wackelig auf den Beinen war .
In der kommenden Nacht verstopfte dann der Blasenkatheter, er wurde gezogen was ganz ganz unangenehm ist ........ und ich war dann gezwungen auf´s Klo zu gehen ......... aber es ging !!
Schmerzen hatte ich während der 5 Tage im Krankenhaus nicht, essen durfte ich nur Suppe, naja also ein Hektoliter Wasser mit eine Brühwürfel durchgeschossen ......... aber ich war froh um alles !!
Dazu 3 x täglich ein Abführmittel , was sich da tat muss ich nicht näher erläutern !!!!!

Am 3. Tag bekam ich dann allerdings auf irgendetwas eine lästige Allergie, mir wurden plötzlich Arme, Brust und Backen leuchtend rot und wahnsinnig heiß, wie nach einem mega- Sonnenbrand ....... nach 2 Cortison-Infusionen war das dann auch erledigt und ich durfte am Freitag früh nach hause !!
Leider Gottes hab ich es da gleich übertrieben und ich bekam 2 Tage heftigste Schmerzen im Ischias-Bereich !!
Angeblich können "Frei gelassene" Nerven noch lange nerven ..........

Seit heute morgen ist es besser und ich weiß dass ich mich noch sehr sehr viel schonen muß !!
Ach ja, eine nette Venenzündung am Handgelenk hab ich auch noch seit gestern ........und das mit der Verdauung klappt noch nicht so ganz ......denke das bekomm ich auch noch in den griff !!
Seit gestern geht es mir deutlich besser, die Schmerzen vor der OP sind gänzlich weg und ich glaube langsam dass es die Sache wert war !!
Anbei Bilde des Implantates
Morgen muss ich wieder zur Kontrolle und berichte weiter!
Sollte jemand Fragen haben, immer her damit ........
Jetzt ist es wieder zeit für die Couch !
Liebe Grüße an alle
Sandmännchen