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Komplette Version manuelle Orthopädie statt Bandscheibenprothese?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Moskito
Hallo Zusammen,

ich bin neu hier und seit einigen Wochen (bisher) stille Mitleserin. Ich stelle mich mal kurz vor:
ich bin 47 Jahre alt und habe schon seit Jahren immer wieder mit Rückenschmerzen zu tun, aber es war nie so wirklich schlimm bis auf ein paar „Hexenschüsse“, die ich mit Spritzen und KG gut in den Griff gekriegt habe.

In den letzten Jahren auch mindestens einmal einen BSV (beim möglichen zweiten waren die Bilder so schlecht, dass man sich nicht sicher war, ob es tatsächlich einer war). Wurde konservativ behandelt und war dann auch wieder ganz o.k. Ich habe immer viel Sport gemacht und die gelegentlichen Schmerzen hab ich immer einigermaßen weggesteckt.

Diesen Winter war es aber eigentlich die ganze Zeit über ziemlich schlimm, sodass ich mal wieder beim Orthopäden aufgekreuzt bin. Erneute KG (und ich hab eine wirklich gute Therapeutin, die auch Ostheopatin ist) brachte buchstäblich nicht die kleinste Veränderung.

Daraufhin Kernspin. Der Radiologe, der mir die Bilder danach erklärt hat meinte schon, dass sähe nach einer Bandscheibenprothese aus, was mir die beiden Ärzte mit denen ich den nächste Termin hatte bestätigt haben.
Alternative wäre eine Versteifung, die ich natürlich gar nicht will.
Es wäre aber nicht eilig (manchmal bin ich da anderer Ansicht, wenn die Schmerzen sehr schlimm sind!), ich sollte mir das überlegen und mich dann melden.
Ich frage mich eigentlich, was es da zu überlegen gibt, wenn es keine wirkliche Alternative gibt. An manchen Tagen ist es nicht so schlimm, aber an anderen nehm ich Schmerzmittel bevor ich morgends aufstehe und meine ganze Beweglichkeit ist eingeschränkt.
So geht es nicht weiter; es wird ja auch im Laufe der Zeit wohl eher schlechter als besser auch in den anderen Bereichen der WS, die bisher noch gut aussehen und ein paar Jahre hab ich auch noch zu arbeiten (Büro).
Da ich aber vor Mitte September sowieso im Job nicht aussetzen kann hab ich mir jetzt erst noch mal einen Termin bei einem der hier empfohlenen NCs geholt.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Eine Freundin (BSV) wird mit „manueller Orthopädie“ in Bad Wildbad behandelt.
Diese Praxis ist hier im Forum auch schon ein paar mal aufgetaucht. Ich kann leider keinen Link anhängen.
Sie hat ihren behandelnden Arzt beim letzten Besuch kurz gefragt, ob er auch in meinem Fall etwas tun könnte, was er bejaht hat (ohne die Kernspinbilder gesehen zu haben) und von einer OP abgeraten hat, da das langfristig nicht helfen würde.

Mit seiner Methode könne er nach einer OP auch nur noch schwer helfen.
Gibt es hier evtl. jemanden, der das einschätzen kann? Kann man mit dieser Methode tatsächlich eine OP verhindern?
Vielleicht sind meine Vorstellungen zu „mechanisch“, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man eine quasi nicht mehr vorhandene BS in deren Folge die Wirbelkörper aufeinander reiben und eine fette Entzündung und einen degenerativen Prozess auslösen durch manuelle Behandlung und Übungen dauerhaft kompensieren kann, aber wie gesagt, vielleicht ist mein Weltbild da zu einfach gestrickt.
Ich werde jetzt einen Termin ausmachen und mich auf jeden Fall mal dort beraten lassen. Da ich aber gesetzlich versichert bin muss ich das und ggf. alle weiteren Behandlungen + Anreise und Unterkunft selbst bezahlen und wäre daher froh, wenn mir jemand ggf. seine Erfahrungen berichten könnte. Vielen Dank und Grüße
Moskito
sorry, wenn es etwas lang geworden ist.
joggeli
Hallo Moskito

erst mal will kommen hier im Forum!

Also zuerst wärs mal interessant Deinen genauen Befund zu wissen.
Ich hab mich jetzt mal auf der seite dieses Docs rumgetrieben - denke es ist diese hier: http://www.manuelle-orthopaedie.de/Willkommen.html

Was ich so lese unterscheidet sich nicht gross von dem, was mein Doc in Kombi mit meinem Physio auch tun - und das auf Kasse... zwar in der Schweiz, wird aber in D nicht gross anders sein.....
Das zum einen - dann hab ich persönlich sehr grosse Mühe, wenn jemand behauptet er kann helfen, ohne Bilder geschweige den Patienten gesehen zu haben - das lässt mich hellhörig werden und an der Seriosität leicht zweifeln..... rock.gif

was genau wurde den bei Dir gespritzt? Hast Du die Übungen der KG regelmässig und das heisst täglich zuhause weiter gemacht???
Den das ist das A und O - und muss auch nach einer "Wunderheilung" gemacht werden......

Zitat
sorry, wenn es etwas lang geworden ist.

das ist kein Problem - aber dann und wann mal nen Absatz einfügen, erleichtert das Lesen ungemein und verhindert, dass wir zu "Rücken" noch Augenkrebs bekommen tongue.gif

LG und alles Gute

joggeli
Moskito
Befund wie folgt:
" Im Segment L5/S1 Substanzminderung sowie T2-gewichtet Signalminderung der BS. Die Wirbelkörperabschlussplatten sind oberflächlich konturunregelmäßig und angrenzend Nachweis flüssigkeitsisointensiver Spongiosainfiltrate. Die Zikumferenz der Restbandscheibe ist gering nach dorsal in den Spinalkanal und die Neuroforamina vorgewölbt ohne hier signifikant neurale Strukturen zu beengen. In diesem Segment auch mäßig ausgeprägte Verplumpung der Facettengelenke ohne höhergradige Beengung neuraler Strukturen. In den oberen Lumbalsegmenten altersentsprechend regelrechte Darstellung der Bandscheiben. Zentral allseits normale Weite des Spinalkanals. Intraforaminal allseits regelrechte Abgrenzunzbarkeit der Segmentwurzeln. Unauffällige Form und Signalgebung von Conus medullaris und Cauda equina. Keine pathologische Wirbelkörperhöhenminderung, keine Gefügestörung.

Beurteilung: Aktive erosive Spondylochondrose Modic I im Segment L5/S1 mit leichter BA-Protrusion ohne signifikante Verengung neuraler Strukturen. In diesem Segment auch initiale Facettenarthrose. Im Weiteren keine Auffälligkeiten im Bereich der dargestellten WS und des Spinalkanals."

Ja, das ist die Praxis! Ja, ich finde es auch komisch, dass er das ohne die Bilder gesehen zu haben gesagt hat. Ich habe mir aber gestern einen Termin geben lassen und da wurde dann schon gesagt, man soll alle Befunde, Bilder usw. der letzten zwei Jahre mitbringen. Ich werde da jetzt auf jeden Fall mal hinfahren und mir das angucken, aber auch nur, weil eine Freundin dort in Behandlung ist und den Doc in den höchsten Tönen lobt und sagt, sie würde nie wieder woanders hingehen.

Merkwürdig fand ich auch die Aussage, dass die Probleme nach der OP erst anfangen würden. Was soll das denn bedeuten? Das ich mich danach nicht auf die Couch lege und sage: so, nun muss ich nie wieder was tun ist ja sowieso klar, aber sonst? ??

Mit der physikalischen Behandlung wie sie dort beschrieben ist hab ich allerdings auch so meine Probleme. Du hast Recht. Das liest sich zumindest nicht anders als die übliche Behandlung, wie sie anderswo in Deutschland oder sonstwo durchgeführt wird. Mit Schlingentisch und Behandlungen im Wasser hab ich jetzt keine Erfahrung, aber da sind ja wohl auch keine Wunder zu erwarten und Krankengymnastin/ Ostheopatin habe ich wie gesagt wie ich meine eine sehr gute, aber da kann man ja vielleicht auch noch mal einen Versuch woanders starten.

Zum einen habe ich keine akuten Probleme für diese Crash-Woche dort wohl gedacht ist, zum anderen kommen da mal gleich locker 1000 € zusammen. Ich frage mich auch, ob einmal überhaupt reichen würde. Falls nicht: was machen sie beim zweiten Mal anders? Oder: wieso kann ich das nicht zu Hause machen? Also da werd ich den Doc mal löchern.

Ja, Übungen mach ich zu Hause täglich. Die Yogamatte wird schon gar nicht mehr weggerollt. Außerdem 1 x in der Woche Pilates und Schwimmen. Aber möglicherweise sind die Übungen ja nicht speziell genug. Ich werde mich evtl. noch mal auf die Suche nach einer anderen KG machen, aber das ist wie gesagt m.E. sowas wie Jammern auf hohem Niveau. Da was besseres zu finden wird schwierig.

Gespritzt wurde nur im superakuten Stadium bei BSV und Hexenschüssen. Irgendwas gegen Schmerzen und zur Muskelentspannung, also nicht direkt in die WS sondern drum herum. Das ist aber auch schon länger her und hier wahrscheinlich unbedeutend.

Vielen Dank nochmals und auch, falls sich noch jemand für weitere Kommentare findet. Außerdem wäre ich dankbar für KG/Physio-Empfehlungen für München.

Grüße und schönes WE
Moskito
Moskito
hallo Joggeli,

sorry, da ist jetzt irgendwie bei copy & paste die Begrüßung flöten gegangen! wollte nicht unhöflich sein!

M.
Harro
Moin moin ihrs,
ich hab mir das mal was genauer angeschaut smhair2.gif
also wer das hier behauptet download kompletter Text.

"Patienten, die unter akuten Schmerzen leiden, können mit konsequenter täglicher Behandlung bereits
nach 5 Tagen so weit wieder hergestellt sein, so dass z.B. bei Bandscheibenvorfällen, sich
weitergehende operative Eingriffe in über 98% der Fälle vermeiden lassen."


das ist nicht nur unseriös sondern das grenzt schon an Sch.......erie und da sollte man die Finger weg lassen.

Grüssle Harro winke.gif
Moskito
Hallo Zusammen,

wen es interessiert: ich war jetzt da und unseriös ist die Praxis nicht. War positiv überrascht. Der Doc hat mir erklärt, warum er von einer OP abraten würde, hat irgendwelche Blockaden gelöst, die tatsächlich innerhalb von 2 Minuten eine verbesserte Beweglichkeit in einem Bereich gebracht haben (keine Ahnung, wie das geht). Seitdem sind die Schmerzen zumindest beim Aufwachen morgens auch nicht mehr so stark.

Zu dieser Intensivwoche und weiteren Behandlungen kann ich mich allerdings im Moment nicht entschließen. Das ist alles für Privatpatienten konzipiert und ich bin keiner. Ist für mich auch sehr weit. Hab dort im Ort beim Kaffeetrinken aber mehreren Leuten unfreiwillig zugehört, die das machen und sehr zufrieden waren.

Wer in der Nähe wohnt und privat versichert ist oder sich sowas problemlos privat leisten kann für den kann das m.E. durchaus einen Versuch wert sein.

VG
M.



violac01
Hallo Harro,

vielleicht meint er mit der Zahl 98% auch nur, dass sowieso die meisten Operationen nicht notwendig wären. Da gibt es ja so eine Zahl der Krankenkassen, dass von 10 000 OP 8000 Op nicht notwenig wären.

Ja und nach intensiver 5 tägliher Behandlung kann sich ja schmerzmäßig was tun, er verspricht ja keine Schmerzfreiheit! Prinzipiell denke ich, dass die meisten zu Hause zu wenig gute Therapie bekommen.

Wie sieht es denn normalerweise aus: 6 mal manuelle Therapie im Quartal und dann 6 mal KG.

Ich betone aber, dass ich den da gar nicht kenne...nur so eine Meinung. Und wenn die Leute dort zufrieden sind, spricht ja für ihn.

Aber natürlich muss man vorsichtig sein und unseriöse Leute gibt es auch. Mein Orthopäde macht jetzt schon 12 mal Akkupunktur (kann er wahrscheinlich gut abrechen), obwohl sie überhaupt nichts bringt. Ich traue mich aber nicht es abzubrechen (schaden tut es ja auch nicht), weil er dann sauer ist und ich ihn ja brauche.

Gruß violac



Harro
Moin Violac,
das kann schon sein das er das so meint biggrin.gif manchmal liest man ja etwas quer,
aber warum wird dann so etwas nicht von den GKV gesponsert denn es liessen sich ja
Unsummen an Krankengeld einsparen.
Meine persönliche Erfahrung sagt mir aber das es, vorrausgesetzt es ist ein frischer BSV,
fast unmöglich ist, einen in 5 Tagen wieder so auf die Beine zu bringen das man wieder Arbeitsfähig ist.

Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Grüssle Harro winke.gif
vrori
Hallo,

heute werden doch schon an vielen Krankenhäusern mit angeschlossener Neurochirurgie auch stat. Schmerztherapien angeboten...
ich selber bin 2x in den Genuss gekommen...

insgesamt hält man sich ca. 5 - 7 Tage auf der Neurochirurgie auf...zwischendurch bekommt man verschiedenen Infiltrationen gesetzt...und es wird physikalisch sehr viel durchgeführt...sei es jetzt Nordic-Walking, Massagen, Wärmelampe, KG, Osteopathie usw.
das war z.B. so im Franziskus-Hospital Münster...

in einem anderen Krhs. wurde ebenfalls einiges an physikalischer Therapie durchgeführt, zusätzlich wurde man an einem Wochenende platt gemacht...durch Schmerzmittelinfusionen, die von freitags abends mit sonntagsabends am laufenden Band durchgeführt wurden...

vielleicht wären das einfach erst einmal "billigere" Alternativen die du durchführen könntest...

viel erfolg

LG
Vrori
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