
Liebe Bandis,
ohne irgendjemanden Angst vor einer OP machen zu wollen, möchte ich doch meine Erfahrungen nach einer gelungenen Versteifung-OP (S1-L4) Anfang November 2010 weiter geben und glücklicherweise mitteilen, dass ich die Operation, die Wirbelsäule btreffend, jederzeit wieder machen lassen würde.
Auf die Erfahrungen direkt nach der Op könnte ich jedoch gerne verzichten.
Also: Am Tage nach dem Eingriff hat eine Krankenschwester beim Ziehen der Wundtdainage die Dura verletzt, was binnen kurzer Zeit einen vernichtenden Kopfschmerz verursacht hat. Vier Ärzte haben mich, wörtlich zu nehmen, auf den Kopf gestellt, damit die Rückenmarkflüssigkeit diesen auch wieder füllt.
Panik pur- großflächige Hämatome an den Armen und Beinen durch das Festhalten und Kopfweh bei der geringsten Bewegung, also mußte ich liegen bleiben.
Von Hause aus bin ich Migräniker und Kopfweh geplagt, dies hat jedoch dem Namen Kopfschmerz einen neuen Charakter gegeben.
Zwei Tage danach gings von Null auf Hundert. Als ich gemerkt habe, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, vermutlich wars schon Schüttelfrost, blieben noch Sekunden bis zum Koma. (Meine Bettnachbarin hat bei beiden Krisen schnell reagiert.) Vier Tage später setzte ab und an das Bewußtsein wieder ein, was los war konnte ich nicht zuordnen.
Ich befand mich auf der Inetnsivstation mit schwerer Sepsis, Lungen,- Nieren,-Leber- und Gallenentzündung. (z.B. Leukos unter 1000, Leberwerte über 1000). Ein resistentes, agressives Darmbakterium war, durch was auch immer, in die Blutbahn gekommen. An diesem Nachmittag wurden wegen einer Gelbsuchtg die Gallengänge auch noch operativ aufgeschnitten.
Meinem lieben Mann habe ich an dem Abend meinen Ausstieg vom Leben angekündigt, wovon ich allerdings selbst nichts mehr weiß.
Nach zehn Tagen intensiv und 18 Tagen Klinikaufenthalt durfte ich, total geschwächt, nach Hause. Da Die Sepsis im Vordergrund stand, hat sich niemand mehr groß für die Wirbelsäule interessiert.
Die verbliebenen Restbeschwerden, wie tägliche Kopfschmerzen und anstrengender Muskelschwäche, Gallenblasenentzündung, liederliche Blutwerte werden von mir auch heute noch täglich eisern bekämpft.
Den massiven Haarausfall versuche ich zu ignorieren. Bilde mir halt ein, dass ich als Frau nicht eitel bin.
Entgegen der Empfehlung der Ärzte habe ich Ende Januar 2011 mit der Wiedereingliederung im Beruf angefangen, und mir geht es jeden Tag besser.
Die jahrelangen Rückenschmerzen haben sich einem zu ertragenden Restschmerz nach der Op gebeugt und ich sehe mehr als zuversichtlich einem unbeschwerten Leben entgegen.
(Wer Schreib-, Stil- oder Kommafehler findet, darf sie behalten).
Also, lasst euch nicht entmutigen.
Liebe Grüße von einer Leidgenossin.