Hallo Zusammen,
würde mich über eine Einschätzung von Euch freuen:
Ich habe (hatte) einen massiven Bandscheibenvorfall im Bereich der HWS C5/6, starke ausstrahlende Schmerzen in den gesamten Schulter- und Armbereich, Taubheitsgefühl in den Fingern.
Um meine Schmerzen zu lindern entschied sich mein behandelnder Arzt (Chirugische Praxis) "eine Spritze in meine Wirbelsäule zu setzen".
Die Spritze "müsse sehr genau gesetzt werden" da sonst ein leichtes Taubheitsgefühl in den Fingern oder auch Beinen entstehen könnte "das aber nach kurzer Zeit" wieder aufhören würde.
Diese Spritze setzte er OHNE CT- oder Röntgengestützte Bilder, also sozusagen "frei Hand".
Kurz nach der Injektion bemerkte ich (noch immer auf dem Bauch liegend) dass mein gesamter Oberkörper anfing zu kribbeln und kurz darauf komplett taub wurde.
Als ich das ansprach meinte die Schwester nur dass das normal sei, das hätte der Arzt ja vorher gesagt.
Das Taubheitsgefühl ging dann weiter bis in die Beine.
Als ich kurz darauf nur noch schlecht Luft bekam bat ich die Schwester mich umdrehen zu können, was sie nach kurzer Rücksprache mit dem Arzt bejahte - nur dass ich mich nicht mehr selbstständig bewegen konnte.
Ich war komplett ab Kopf abwärts gelähmt. Als mich die Schwester zusammen mit dem Arzt auf den Rücken drehte kam nun auch die Atmung dazu: Ich konnte keine Luft mehr holen, auch meine Lunge war gelähmt. Bis auf ein krächzen konnte ich nicht mehr auf meine Situation hinweisen.
Ich wurde daraufhin mit einem Beutel (ich weiß nicht wie das Gerät heißt) per Hand beatmet.
Als der gerufene Notarzt/Krankenwagen in der Praxis eintraf bekam ich langsam wieder Gefühl im Lungenbereich und konnte wieder selbstständig atmen.
Bewegen konnte ich mich noch immer nicht, während der Aktion hatte ich mich zwischenzeitlich auch vollkekotet was wohl daran lag dass ich auch meinen Darm etc. nicht mehr steuern konnte.
Per Rettungshubschrauber ging es dann in eine orthopädische Klinik.
Bei Ankunft (nach ca. 40 minütigen Flug und Krankenwagentransport) war das Taubheitsgefühl weg, und ich konnte wieder alles bewegen. Vor Ort wurde ich direkt gefragt ob die Spritze CT-gestützt gesetzt wurde, was nach meiner Verneinung für Kopfschütteln sorgte.
Laut der Ärzte sind meine Lähmungserscheinungen aufgrund der Spritze aufgetreten, NICHT durch meinen Bandscheibenvorfall.
2 Tage später wurde ich operiert, eine Bandscheibenprothese wurde mir eingesetzt. Das ist jetzt ca. 6 Wochen her.
Am 24.01. habe ich eine Wiedervorstellung in der Klinik, bis dahin ist noch Halskrause tragen angesagt.
Nach dem ich jetzt einen halben Roman geschrieben habe meine Frage: War es vom behandelnden Arzt zu vertreten, die Spritze OHNE CT- oder Röntenunterstützung zu setzen? Hätte er mich nicht aufklären müssen was alles hätte passieren können (und fast passiert ist) ?