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Komplette Version Oktober 2009: Spondylodese L5/S1

Bandscheiben-Forum > Erfolgreich operiert
ralf0664
Hallo zusammen,

da bei mir Mitte September 2009 eine Spondylodese L5/S1 Grad I mit Bandscheibenvorfall rechts und daraus resultierend eine Ischialgie im rechten Bein mit Peroneusparese rechts diagnostiziert worden ist, wurde ich am 27.10.2009 im Wirbelsäulenzentrum am Diakonie-Klinikum Stuttgart, also der ehemaligen Paulinenhilfe, operiert. Es wurde an L5/S1 eine dorsale Spondylodese mit 4 x tangoRS (Ulrich medical) durchgeführt, die kaputte Bandscheibe zwischen L5 und S1 komplett ausgeräumt und der Zwischenwirbelraum mit 2 x ProSpace Titan (Aesculap) sowie Hydroxylapatit (keine Knochenspanentnahme) versehen. Die OP verlief bei einer Dauer von 2,5 h wie geplant, mir ging's unmittelbar danach wirklich wunderbar (hier ein warmer Dank an die internationale Pharmaindustrie biggrin.gif ), kaum aus dem Aufwachraum auf der Station habe ich was getrunken und gegessen und auch noch am selben Tag das Bett verlassen.

12 Tage nach dem Eingriff war die Wunde schon so gut verheilt, daß die Fäden raus konnten. Kurz danach, am 12. Novermber 2009, habe ich dann mit der ambulanten Reha am ZAR in Stuttgart angefangen. Das waren im wesentlichen 4 - 6 Stunden am Tag MTT (die gleichen Geräte und Übungen wie im Studio, nur mit der Hälfte oder noch weniger an Gewicht), Wasserballett , Nordic Walking, Massage und ein paar Seminare, also Rückenschule und so was. Was nach Reha-Ende am 2.12. immer noch ziemlich schlecht ging, war längeres Sitzen und Stehen, so daß ich als arbeitsunfähig bis Mitte Januar entlassen wurde. In der Zeit war ich nicht untätig, sondern hab mir im Studio von einem Trainer ein Core-Trainingsprogramm für die untere Rumpfmuskulatur zusammenstellen lassen, bei dem besonders die inneren, tiefliegenden Muskeln gestärkt werden. War dann praktisch jeden Tag im Studio (3 x die Woche Core-Training, Nerven-Muskel-Koordinationsübungen, an den anderen Tagen Ausdauereinheiten mit Ergometer, Laufband (strammes Gehen mit 5%), Crosswalker, Beintraining durch Lunges mit Kurzhanteln, Beinstrecker, -beuger im Sitzen und Wadenmaschine, sowie 1 x die Woche "Spaß"-Training für mich mit Bankdrücken, Kurzhantel-Schrägbankdrücken, Überzüge, Butterfly, Rücken- und Schulterübungen, wie z.B. Klimmzüge, Dips, usw.). Während der Reha habe ich schon Arcoxia und Valoron heruntergefahren, und in etwa Mitte Dezember 2009, jedenfalls vor Weihnachten, war ich dann auf Null mit den Schmerzmitteln.

Die erste Kontrolluntersuchung im Februar 2009 zeigte dann, daß alles OK war, Schrauben fest und die Cages an dem Platz, wo sie hingehören. Die anfänglichen heftigen Nervenprobleme im rechten Bein, die ich post-OP hatte, besserten sich in mäßigen Tempo, bei der Fußheberparese (anfänglich 4/5) meinte ich, nach 6 Monaten eine leichte Besserung festgestellt zu haben.

Am 11. Januar, also 2,5 Monate nach der OP, habe ich dann mit der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben (90% sitzende Tätigkeit) angefangen, 2 Wochen mit 4 Stunden, dann 2 Wochen mit 6 Stunden am Tag. Der Rücken mußte sich schon an's Sitzen gewöhnen, aber seit Anfang Februar 2010 gehe ich wieder ganz normal zur Arbeit, d.h., das Geld kommt wieder von der Firma und nicht mehr von der Krankenkasse.

Auch bei der 2. Kontrolluntersuchung im Mai und der 3. im November 2010 zeigte sich, daß so weit alles in bester Ordnung ist. Nach wie vor sind die Ti-Cages da, wo sie hingehören und die Schrauben intakt und bombenfest am Platz in den Wirbelkörpern. Ca. 1 Jahr nach dem Eingriff hat sich die Fußheberparese so weit zurückgebildet, daß ein Fersengang wieder möglich ist. Gefühlmäßig würde ich das als "besser als 4/5, aber noch nicht ganz 5/5" beschreiben. Die Nerven im rechten Bein melden sich zwar immer noch mal mehr, mal weniger stark, aber nicht vergleichbar mit dem Zustand vor einem halben oder gar einem Jahr. Das jetzige Kribbeln ist höchstens ein schwacher Abklatsch der früheren Probleme.

Zusammenfassend kann ich sagen, daß wohl meine gute körperliche Verfassung vor der OP als auch das Krafttraining hinterher das meiste dazu beigetragen gaben, daß ich wieder so schnell auf die Beine kam. Die Core-Übungen werden mir wohl immer bleiben, aber auch das Ausbelasten beim Krafttraining kommt nicht zu kurz.

Alles in allem würde ich die Spondylodese als einen vollen Erfolg bezeichnen. Dem Team des Wirbelsäulenzentrums am Diakonie-Klinikum Stuttgart an dieser Stelle deshalb mein herzlicher Dank, daß sie mich wieder so gut hinbekommen haben! Daß das nicht selbstverständlich ist, liest man hier im Forum ja leider viel zu oft. Und an alle, die die Spondy noch vor sich haben: Ich bin ein Bespiel dafür, daß es einem nach so einer OP auch viel besser als vorher gehen kann, deshalb Kopf hoch, wird schon klappen!!

In diesem Sinne an alle schöne Weihnachten und einen guten Rutsch nach 2011!
Viele Grüße
Ralf
wink.gif





parvus
Hallole winke.gif

schade, dass Dir bisher noch niemand zur erfolgreichen OP gratuliert hat und Dir auch wünscht, dass weiterhin die Spondy bei Dir Erfolg zeigt. klatsch.gif

Alles Gute wünscht somit winke.gif parvus
ralf0664
Eine Landsmännin! klatsch.gif

Vielen Dank für die guten Wünsche! Weiß jetzt zwar nicht, was dir so fehlt, aber nachdem du auch hier im BS-Forum bist, wird's wohl nicht nur Halsweh sein biggrin.gif , deshalb auch von mir alles Gute für dich und eine möglichst schmerzfreie Zukunft!

Viele Grüße
Ralf

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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter