ich bin eine von Euch

Meine Geschichte: Ich habe vermutlich seit Juli (allmähliche Schmerzentwicklung über 2 Jahre, daher Zeitpunkt nicht sicher) einen BSV bei L5/S1, der inzwischen per MRT nachgewiesen wurde.
Zunächst hatte ich 6 Wochen lang mörderische Schmerzen, vor allem auf Höhe des linken ISG, weniger im Bein und auch nur bis zur Kniekehle, später kam gelegentliches Kribbeln in der Fußsohle und unter der großen Zehe links dazu. Schmerzmittel halfen nicht.
Nach 6 Wochen gab es die Diagnose per CT und in der Folge eine 3malige PRT in zweiwöchigem Abstand. Die erste verbesserte die Schmerzen von 9 auf 5 auf einer 10stufigen Skala, die 2. auf 4, die 3. brachte keine weitere Veränderung. Daher wurde die PRT seit Anfang Oktober nicht mehr fortgesetzt.
Wegen unklarer Sympomatik holte ich eine 2. Meinung eines Orthopäden der Charité ein (der Abteilung, die für die WS-OPs zuständig ist), der nach Schilderung meiner Schmerzen meinte, "Sie haben keinen Bandscheibenvorfall" und "Die Schmerzen kommen vom ISG". Außerdem sei ich - wörtlich - "weit davon entfernt, operiert werden zu müssen". Das CT-Ergebnis tat er ab als "Radiologen sehen gerne mal Bandscheibenvorfälle, wo nur Vorwölbungen sind".
Daraufhin wurde ein MRT erstellt, dass wiederum "einen erheblichen paramedialen" BSV bei L5/S1 ergab, mit "Deviation der Nervenwurzel S1 und deutlicher Pelottierung des Durakontur; von einem klinischen S-Syndrom ist auszugehen". Die ISG waren ok. Mit diesem Befund war ich nun bei einem Neurochirurgen, der meinte, die Schmerzen kämen primär doch vom Prolaps, eine PRT o.ä. sei "Kosmetik, da sie die Ursache nicht beseitige", und der BSV sei so groß, dass er immer wieder die Nervenwurzel reizen würde. Von einer weiteren Schrumpfung des Vorfalls sei nach dieser Zeit nicht mehr auszugehen, er rechne eher mit einer Verknöcherung und rate daher zur OP.
Nun habe ich also zwei entgegengesetzte Diagnosen und Ratschläge und weiß nicht mehr weiter. Zumal ich Anfang Dezember eine ambulante Reha beginne und gar nicht weiß, ob das zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist.
Status quo zur Zeit: Ich habe Schmerzen Stufe 4 von der Pobacke bis zur Kniekehle, keine Taubheit, keine Ausfälle, leicht verminderte ASR und gelegentliches Kribbeln im Fuß oder Summen in der Wade. Diclofenac wirkt gut, mit 75 mg komme ich fast schmerzfrei über den Tag, (nachts habe ich kaum Schmerzen, brauche daher keine Medis), leider vertrage ich es aber nicht. Also überstehe ich die meisten Tage mehr schlecht als recht ohne Schmerzmittel. Die Schmerzen sind auf die Dauer sehr nervig, nichts, womit ich noch lange weiterleben möchte, zumal ich 2 kleine Kinder versorgen muss und nicht sitzen, also auch nicht arbeiten kann - aber soweit ich weiß, auch nichts medizinisch Dramatisches.
Meine Fragen: Kann ich wirklich mit keiner weiteren Schrumpfung des Vorfalls rechnen? Keine Selbstheilung, die den Nerv wieder ein Stück freigibt? Der Prolaps ist ca. 6 mm groß und reicht bis an den Rand des Spinalkanals.
Wäre eine weitere PRT oder PDI wirklich nicht sinnvoll?
Rechtfertigt meine Klinik tatsächlich eine OP? Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten zur OP?
Soll ich die Reha verschieben? Wenn ich sie mache und danach doch operiert werde, wäre das ja Unsinn. Sinnvoller wäre ja eine Reha nach der OP...
Puh, so viele Fragen.

Liebe Grüße
lysa