damit ihr wißt, mit wem ihr es zu tun habt, stelle ich wohl am besten erstmal vor ;)
Mein Name ist Verena, ich bin 32 Jahre alt, wohne in Weyhe bei Bremen, bin seit 2002 verheiratet, habe eine 7jährige Tochter, einen Hund, einen Kater, ein Aquarium und eine Bandscheiben-Prothese - letztere eher unfreiwillig ;)
Zu meinen Hobbys gehört neben der Familie - klar - und den Viechern das Fotografieren, dem ich derzeit leider wenig bis gar nicht nachgehe/n kann....
Aber nun mal zu dem Grund, wegen dem ich mich hier angemeldet habe...
Seit dem Sommer 2006 plagte mich meine Bandscheibe L5/S1 und lief wochenlang damit rum ohne zum Arzt zu gehen... es waren ja schließlich "nur" Rückenschmerzen... bestimmt hatte ich mich verhoben oder oder oder...
Als es dann aber so gar nicht besser wurde, ging ich dann doch mal zum Arzt... dort gabs Tabletten und mal Spritzen, irgendwann Akupunktur... nach fehlender erhoffter Besserung wurde ein MRT gemacht und fest gestellt, daß ich einen leichten Bandscheibenvorfall habe...
Also gabs noch ein bissel Krankengymnastik und nachdem es dennoch nicht wirklich besser wurde, wurde eine Mutter-Kind-Kur beantragt, die ich dann im Januar 2007 angetreten habe... danach wurds auch etwas besser und ich hatte noch ein halbes Jahr Rehasport... und mir gings erstmal wieder relativ gut...
So zog sich das dann die letzten Jahre.... mal wenig, mal stark, mal gar keine Rückenschmerzen.... mal Spritzen, mal Tabletten, mal Krankengymnastik, mal Akupunktur...
Ja, bis zu diesem Jahr im März... da hatte ich dann wieder etwas stärker Rückenschmerzen.... die wurden dann so stark, daß ich am Donnerstag, den 18.3. früher von der Arbeit heim bin, weil ich vor Schmerzen nicht mehr an der Kasse sitzen konnte und das bisschen auch nur mit abstützen...
Also fuhr ich heim und legte mich ins WoZi auf den Fussboden, die Beine artig in Stufenlagerung auf dem Sessel...
Ja und da lag ich dann... und kam nicht mehr hoch. Mit kriechen und Tränen vor Schmerzen hab ich es dann bis auf den Sessel geschafft, wo ich erstmal saß. Mein Mann versuchte ein paar Mal mir auf zu helfen - erfolglos...
Dann rief er beim Notdienst an und ein Arzt kam zu uns. Ich bekam eine Schmerzspritze und er meinte, wenn die mir innerhalb der nächsten Stunde keine Besserung verschafft, müssen wir halt nen Krankenwagen rufen...
Also saß ich noch ne Stunde im Sessel und hoffte auf Besserung - die nicht eintrat. Zu diesem Zeitpunkt musste ich bereits seit ca. 2 Stunden nötig aufs Klo

Im Krankenhaus lag ich dann bis zum Samstag, den 27.3. und habe in der Zeit 5 epidurale Infiltrationen bekommen, die auch für eine deutliche Beschwerdelinderung gesorgt haben.
Im Abschlußbericht steht noch zum Röntgen vom 19.3.2010:
ZWR-Höhenminderung L4-S1 mit angrenzender Spondylose , Spondylarthrose L4-S1
Am 31.3. ging es dann direkt zur Reha nach Damp für 4 Wochen bis zum 28.4. - wo es mir a) sehr gut gefallen hat und b) so schien mir auch sehr gut tat....
Dort hatte ich: Einzel-KG, Strom, KG in der kleinen und großen Gruppe, im Wasser, Entspannungsbad, Nordic Walking, Streching Gruppe, Schulter Gruppe (wegen meiner Verspannungen), Vorträge, Ernährungsberatung, Ergometertraining, Gerätetraining, Aqua-Jogging - nach der Reha sollte es dann noch mit dem IRENA-Programm weiter gehen.
Leider hatte ich mir aus der Reha ne fette Erkältung mit nach Hause gebracht, so daß ich zwar Rückenbedingt als Arbeitsfähig entlassen wurde, aber dennoch krank geschrieben war für die nächste Woche.
Dann hatte ich am 4.5. einen Termin für ein aktuelles MRT - den ich auf Anraten meiner Hausärztin bereits vor der Reha gemacht, wegen der elendig langen Wartezeiten...
Der Befund war dann nicht so erfreulich:
Höhenminderung und Signalminderung der Bandscheibenfaches LWK5/SWK1 mit angrenzender degenerativer Verfettung. Die Bandscheibe ist rechts mediolateral betont nach dorsal verlagert. Übrige Bandscheiben unauffällig. Keine tumoröse Raumforderung. IS-Fugen unauffällig
Beurteilung:
Osteochondrose und rechts mdeiolateraler Bandscheibenprolaps LWK5/SWK1. Gegenüber 2006 ist der Befund leicht progredient.
Nun hatte ich also ab dem 5.5. wieder angefangen zu arbeiten (Teilzeit 25 Std/Woche, hauptsächlich Kasse(sitzend), mit Wechsel zu Finanzierungen und Info (stehend))
Das hielt dann bis zum 14.5.
Am 15.5. merkte ich morgens beim Aufstehen, daß ich sitzend furchtbare ausstrahlende Schmerzen ins rechte Bein hatte - das fühlte sich an wie ein Krampf vom kleinen Zeh bis zum Po. Im Stehen war alles prima und so bin dann um 15 Uhr noch zu meiner Spätschicht gefahren, habe es so geklärt, daß ich auf keinen Fall an die Kasse kann und habe abends nach der Arbeit meinen Mann noch bei seiner Schwester abgeholt..... sitzen im Auto war mehr als Abenteuerlich... hätten wir keinen Automatikwagen, wäre das nicht möglich gewesen...
Sonntag wars dann allerdings völlig vorbei - sitzen ging gar nicht mehr und selbst auf dem Klo saß ich nur unter extremen Schmerzen und mit laufenden Tränen. So hat mich mein Mann dann wieder ins KH gefahren und sie haben mich da behalten. Der Arzt, der Dienst hatte, war praktischerweiser der, der mir die Infiltrationen beim ersten KH-Aufenthalt gab. Er sagte auch sofort, nachdem er die MRT Bilder gesehen hat, daß ich wohl um eine OP nicht drumrum kommen würde..
Nun wurde also besprochen und erklärt, daß der kleine Bandscheiben-Eingriff bei mir am Freitag, den 21.5. gemacht werden sollte. OK, alles schön und gut... es gab die Tage noch Schmerzmittel, die nicht wirklich halfen und so aß ich eben im stehen und hab sonst gelegen....
Am Donnerstag, den 20.5. war Chefarzt-Visite und Dr. Fekete schaute eine Weile die MRT-Bilder an und sagte dann, daß man bei mir zwar den kleinen Eingriff machen könne und das dann auch die Beinschmerzen weg wären, aber daß aufgrund der starken Höhenminderung der Bandscheibe die Rückenschmerzen eher nicht weg sein würde... er würde mir zur Prothese raten

Nun ja.... lange Rede, kurzer Sinn. Am 21.5. bekam ich dann in einer knapp 3 stündigen OP und einer 13cm langen Narbe auf dem Bauch meine Prothese. Direkt nach der OP sagte man mir, naja eher meinem Mann, ich war ja noch nicht wirklich wieder da, daß die OP zwar gut verlaufen ist, aber sie nicht mit 100%tiger Gewissheit sagen können, ob sie die komplette Bandscheibe raus bekommen haben. Das müssten nun die nächsten Tage zeigen.
Naja es kam, wie es kommen musste, sie haben natürlich nicht alles raus bekommen und so bekam ich noch 2x Infiltrationen (Wurzelblock L5 rechts) wodurch ich auch quasi Schmerzfrei im Bein war.
Anschließend wurde am 2.6. per Mikrochirurgischer Nucleotomie der Rest raus geholt...
Der Beinschmerz war dann auch weg, dafür hatte ich aber die ganze Zeit das Gefühl als wäre mein Fuss - hauptsächlich an der Aussenseite - eingeschlafen :-/
Am 7.6. wurde ich aus dem KH entlassen und am 16.6. gings zur nächsten Reha nach Bad Oeynhausen in die Maternus KLinik.
Bevor ich dort hin bin, war ich natürlich bei meiner Hausärztin und beim Orthopäden. Meine HÄ verschrieb mir wegen Gabapentin 300mg wegen des "eingeschlafenen Fusses" - ich wäre sonst echt irre geworden. Ich konnte nicht einschlafen, nicht lange sitzen und überhaupt war das total ätzend....
Tja dann wieder 4 Wochen Reha in BO - wo ich niemals nie wieder hin fahren würde - und bin seit dem 14.7. wieder zu Hause.
in BO schien mir alles irgendwie unorganisiert, das Essen war schlecht, fast nur alte Leute, und im Prinzip hatte ich bei der Einzel-KG, der Gruppen-KG und der KG im Wasser GENAU die selben Übungen.... und teilweise hatte ich auch den Eindruck das die Therapeuten nicht genau wußten, was sie mit einem anfangen sollten. Einzig die Ergotherapie tat sehr gut, da ich grad mit der Narbe hinten noch so meine Probleme hatte.
Und auch die Sozialberatung war gut, aber sonst - nie wieder BO !!!
Von zu Hause aus habe ich dann, nach Rücksprache mit der Firma, einen orthopädischen Bürostuhl für die Kasse beantragt und mittlerweile auch genehmigt bekommen und auch einen Behindertenausweis beantragt. Da warte ich noch was draus wird....
Tja, nun haben wir fast Oktober und ich bin immer noch krank geschrieben. Ich habe immer noch diese Nervenschmerzen im Fuss, was mit dem Gabapentin recht gut auszuhalten ist und aber leider immer noch Rückenschmerzen

Seit ich aus der Reha zurück bin, hatte ich jetzt 12x Krankengymnastik, habe nochmal Akupunktur bekommen, mit der ich fast durch bin und habe jetzt Ergotherapie seit dieser Woche - wo ich eine Cranio-Sacrale Behandlung bekomme.
Ausserdem hab ich auch jetzt natürlich wieder IRENA - 2x die Woche...
Und wenn ich dann - irgendwann - wieder arbeiten gehe, gehts erstmal mit ner stufenweise Wiedereingliederung los...
Tja, das ist dann quasi der Werdegang meiner vermurksten Bandscheibe und ich frage mich wie es weiter gehen soll....
Einerseits raten mir alle auf keinen Fall zu früh wieder arbeiten zu gehen, andererseits frage ich mich, wie lange ist zu früh? Wirds irgendwann besser mit dem Schmerzen? Bleiben die Schmerzen? Was wird aus meinem Fuss? Sitzt die Prothese richtig? Ist doch was bei den OPs schief gegangen? Wieso habe ich überhaupt noch Schmerzen?
So, dann sag ich mal danke an alle, die sich diesen Roman angetan habe und hoffe auch auf ein nettes Foren-Miteinander

Liebe Grüße Verena