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Komplette Version Reha-Bericht eine einzige Farce

Bandscheiben-Forum > Rehabilitation
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Susanne66
Hallo,

ich bin grade fuchtsteufelswild und könnte die glatten Wände hoch gehen.
Nachdem ich letzte Woche anläßlich meines Frusts über die Regungslosigkeit meines HA ganz vergessen hatte, mir den Reha-Entlassungsbericht geben zu lassen, hab ich mir den grade noch geholt. Es ist echt der Witz!
Also Fakt ist, nach 2 Wochen Reha habe ich der Ärztin gesagt, wenn das so weitergeht, also gar nix bringt, dann leg ich mich jetzt doch unters Messer. Daraufhin hab ich ja Osteopathiebehandlungen bekommen, aber auch die brachten ja nur eine stundenweise Besserung. Das hab ich auch bei der Entlassung gesagt. Hm, also nachdem ich den Bericht gelesen hab, frag ich mich, wer da eigentlich in Reha war. Denn nach dem zu urteilen, haben sämtliche Behandlungen so gut angeschlagen, dass ich nahezu beschwerdefrei bin, mich auch dahingehend geäußert habe, voll und ganz am Berufsleben teilhaben kann und uneingeschränkt arbeitsfähig bin, mit einer klitzekleinen Einschränkung, nämlich ein orthopädischer Stuhl muss her.
So! Im Detail steht da drin
a) weiterführende KG (hab ich kein Rezept vom HA bekommen)
b) Psychodiagnostische Abklärung (entschuldigung, dass ich bei den inzwischen 1 Jahr andauernden Schmerzen, dem dadurch bedingten Ärger an meiner Arbeitsstelle nicht unbedingt von einem Bein aufs andere gehüpft bin)
c) Kontrolle Laborwerte
Der Gag ist auch, ich wurde auf Normalkost gesetzt, weil der Ärztin eigentlich klar war, dass mein Übergewicht durch mein Schilddrüsenproblem kommt, da ich tendenziell eher zu wenig esse. nun steht in dem Bericht, ich solle das Gewicht reduzierten. Klar, wär ich nicht so fett, hätt ich bestimmt keinen BSV. Ach ja, die Diätberatung, die ich da lt. Bericht bekommen habe, ist irgendwie an mir vorbei gegangen.
Hm, einerseits steht drin, dass ich in meinen Alltagsaufgaben eingeschränkt und Selbstversorger bin, im Abschluß steht dann, dass die Versorgung durch Familie und Bekannte gewährleistet ist. Sorry, aber ich habe keine Familie!!!!
Und auf was ich sonst noch alles hingewiesen wurde!!! Da muss ich im Abschlußgespräch wirklich geschlafen haben.

So, und nun steh ich da, bin lt. Ärztin kerngesund und pudelmunter, vom HA bekomme ich nur ein Rezept über Schmerzmittel in die Hand gedrückt udn mit dem Finger zeigt er auf den Punkt "psychosomatische Abklärung".
Sagt mal, kann man sich über so einen Bericht à la Münchhausen nicht beschweren? Wie sieht das denn aus, wenn ich jetzt z.B. eine OP in Erwägung ziehe. Sämtliche Leistungsträger werden doch auf dne Bericht zeigen udn was immer jetzt danach kommt wird mit einem Schulterzucken abgetan, oder? Wie seht ihr das?
Ich fühl mich grad echt besch... roechel.gif hammer.gif vogel.gif frage.gif

lg
Susanne
josie
Hallo Susanne!

Zitat
Denn nach dem zu urteilen, haben sämtliche Behandlungen so gut angeschlagen, dass ich nahezu beschwerdefrei bin, mich auch dahingehend geäußert habe, voll und ganz am Berufsleben teilhaben kann und uneingeschränkt arbeitsfähig bin, mit einer klitzekleinen Einschränkung, nämlich ein orthopädischer Stuhl muss her.


Zitat
Hm, einerseits steht drin, dass ich in meinen Alltagsaufgaben eingeschränkt und Selbstversorger bin, im Abschluß steht dann, dass die Versorgung durch Familie und Bekannte gewährleistet ist. Sorry, aber ich habe keine Familie!!!!


Du kannst dich gegen diesen Reha-Bericht wehren, am besten sprichst Du mit deiner Stationsärztin und legst ihr klar, daß der Rehabericht ein einziger Widerspruch ist, wie man sehr gut nachlesen kann.
Es wird kaum jemand, der auf Mithilfe von Bekannten zu Hause!! angewiesen ist, sagen, daß alles wunderbar ist und er uneingeschränkt arbeitsfähig ist.

Für dich ist es wichtig, weil die RV wird sich bei jeder Gelegenheit, die sie bekommt, auf diesen Rehabericht berufen.
Es ist klar, daß Reha-Kliniken, die auf die Patienten der RV angewiesen sind, ungern zugeben, daß ihre Behanlungen nicht geholfen haben, aber "was wahr ist, muß wahr bleiben" und Du als Betroffene mußt dich u.U. wieder rechtfertigen, wenn der Reha-Bericht z.B. im Rentenverfahren eine Rolle spielt, oder wenn Du zu Hause weiterhin krank geschrieben wirst, kann es ein, daß die KK kein KG zahlt, weil die sich auf den Abschlußbericht beziehen.

Also, Augen zu und durch!
TeufelW290971
Hallo Susanne,

ich hatte so einen ähnlichen Bericht aus dem KH...hab mich auch gefragt, ob der Bericht wirklich für mich ist?!

Ich habe die einzelnen Punkte raus gesucht und dazu geschrieben:
Trifft keinesfalls zu. Es war so und so und dieses habe ich bei den ärztlichen Untersuchungen auch klar und deutlich geäußert.

So zumindest in der Art. Und das hab ich mit jedem Punkt in dem Bericht gemacht.

Das ganze dann per Einschreiben an das KH und siehe da, 1 Woche später hatte ich einen korrekten Bericht.


Auf jeden Fall versuchen!!!

In meinem Bericht aus der Reha von Januar 2010 steht drin, das ich nach angemessener Rekonvalenzzeit wieder Vollschichtig Einsetzbar bin.
Ich habe es damals nicht beanstandet, weil ich da ja selbst noch dran geglaubt habe augenbraue.gif
Nuja, es hätte ja auch zutreffen können....nur das sich seit der Reha einiges verschlechtert hat....

Ich wünsche dir viel Erfolg.
LG Gaby
vrori
Hallo,

du solltes unbedingt schriftlich gegen diesen REHA-Bericht vorgehen...

Schriftlich an die DRV (Leistungsträger) und an die Klinik....

und du führst dann alle Punkte auf, die deiner meinung nach nicht richtig sind...

und stellst dann deine Ausführungen dagegen....

Achte mal bitte auf die allererste Seite - da stehen die REHA-Diagnosen drauf - dann folgt die ICD-Codierung z.B. M54.1 und dann folgen noch einige Zeichen und dann Ziffern....zB. 0 1 2 oder 3

dahinter steht dann ganz klein in Klammern, was diese zeichen zu bedeuten haben....

bei mir hatte man nämlich, obwohl ich au entlassen worden bin, zuerst versucht eine Verbesserung einzuschmuggeln...
ich bestand dann darauf, dass es "keine Veränderung"...war...

schau da mal zuerst nach.....schau mal was da steht...

denn wenn da steht : verbessert....

dann mußt du auch gegen den kompletten Bericht vorgehen...

viel Erfolg

lG
Vrori
Susanne66
Also seid ihr auch der Meinung, dass das kein 08/15-Papier ist, das man getrost ignorieren kann?
Ich hab nämlich auch die Bedenken, dass die KK und auch die RV sich darauf berufen wird, wenn alles noch schlechter wird und es hart auf hart kommt. Ich merke das jetzt ja schon daran, dass der HA schon gar nichts mehr unternehmen will und mich (für meinen Geschmack) nur innerlich kopfschüttelnd angrinst.

Ich denke, ich werde einen "Gegenbericht" erstellen und den an die Klinik und an die RV schicken. Nicht dass es heißt, ich hätte ja nix gesagt,. Aber ich find das schon eine bodenlose Frechheit. Nur damit die gut dastehen einen so ins offene Messer rennen lassen!


Übrigens stehen bei allen einzelnen Diagnosen die Kürzel für "verbesser" außer ausgerechnet bei dem einen Punkt, dem ich zustimmen würden, nämlich dem Übergewicht.

Grüße
Susanne
vrori
Hallo susanne,

ein REHA-Entlassungsbericht ist ein offizielles Gutachten für die DRV...!!!!

Wenn hinter allen REHA-Diagnosen steht "verbessert" und du der Ansicht bist, das sich nichts verbessert hat, weil du ja noch eine Op benötigst, dann würde ich aber schleunigst mal mein "Gegengutachten" verfassen...

Ich hoffe, ich trete Liv jetzt nicht zu Nahe - sie hat aber eine Stellungnahme an die DRV gesandt - vielleicht wendest du dich mal an LivingMile, ggf.ist sie bereit, dir da zu helfen...

Denn lt. Gutachten sind deine Erkrankungen bei der Entlassung alle gebessert gewesen - sogar das Übergewicht und du bist aufgrund der guten Betreuung in der Klinik wieder fröhlich und gesund entlassen und kannst somit dem Arbeitsmarkt wieder voll zur Verfügung stehen...

Glaub mal, auch die Kk wird sich interessieren und wenn dein Doc dich noch weiter au schreiben wird, dann wird die KK auch sehr schnell fragen, wie das denn könne, wenn die Patientin af entlassen wurde....

Also, viel Erfolg
und lese dir wirklich diesen Entlassungsbericht, auch mit allen Kürzeln und Abkürzungen und Buchstaben gut durch...da steht mehr drin, als man vermutet...

LG
Vrori
TeufelW290971
Hallo....

pfffff...da hab ich ja doch noch Glück gehabt. Bei mir steht zwar, wie schon erwähnt, das ich nach angemessener Rekonvalenzzeit wieder Vollschichtig Einsetzbar bin, aber es steht da auch, daß sich mein Zustand verschlechtert hat und das ich mich noch mal bei Operateur vorstellen soll....

@Susanne: Ignorieren sollte man sowas nie, nicht mal die Entlassungsberichte oder Befunde. Ich lese mir alles sehr genau durch und wenn ich nicht mit einverstanden bin, erhebe ich widerspruch.....ist schließlich mein gutes Recht.

LG Gaby
Susanne66
Dieser Bericht widerspricht sich wirklich von hinten bis vorne. So steht z.B. auch drin, dass ich "mittelfristig" wieder "voll am Arbeitsleben in meinem Beruf" teilhaben kann, wenn eben ein orthopädischer Stuhl angeschafft wird und meien Tätigkeit eine Mischung aus Sitzen, Stehen und Gehen ist.
Also abgesehen davon, dass ich der Ärztin gesagt habe, dass ich aufgrund der Reha "zwangsversetzt" wrude und nun einen noch schlechteren Arbeitsplatz habe, nämlich 100% Sitzen vor dem PC, haben sie andererseits angekreuzt, dass ich sofort wieder voll arbeitsfähig bin.

Krankschreiben? Ha! Ich glaube, dazu bin ich zu wenig "wehleidig" und beiss eher die Zähne zusammen. In dem ganzen Jahr, seit dem die Diagnose gestellt wurde, war ich nur 4 Wochen krank geschrieben und der HA hat mich nicht mal gefragt ob ich arbeiten kann und das obwohl ich ihm sagte, dass es mir schlecht geht und es wieder ohne Tabletten nicht geht.

vrori
Hallo Susanne,

nur du kannst dich in dieser Situation für dich einsetzen - zeig denen wer du bist....
du erstellst eine Art Gegenargumentenliste und übersendest die an deine zuständige DRV und an die REHA-Klinik----deinem Doc solltest du auch ein Kopie geben...
und wenn du noch nicht wieder au geschrieben wurdest, du dich aber au fühlst, ja dann solltest dich dein Arzt auch au schreiben...

ggf. würde ich mir auch Hilfe von der Gewerkschaft (die helfen auch bei Sozialstreitigkeiten) vom VDK oder SOVD oder eben von einem Rechtsanwalt holen....

Kopf hoch - wird schon...

LG
Vrori
Susanne66
Das Problem ist, dass es jobmäßig bei mir eh auf der Kippe steht. Nicht dass ich so unendlich an dem Job hängen würde, seit der Reha werde ich dort nur noch wie Dreck behandelt. Aber auch wenn ich ihn lieber heute wie morgen hinschmeissen würde, würde es doch auch nur noch mehr Probleme mit sich bringen. Ich muss euch nicht sagen, wie es aussieht, wenn man sich zwar arbeitslos melden muss, andererseits aber auch gesundheitlich nicht vermittelbar ist. Ich hab so was shcon mal erlebt und bin dabei quasi vom Regen in der Traufe gelandet.

Es ist schwierig, lass ich mich krank schreiben, bin ich meine Job los und hab damit noch mehr Probleme am Hals. Beiss ich die Zähne zusammen und ackre mich durch, werd ich nicht ernst genommen, da es dann heißt "es geht doch".

Aber gegen den Bericht werde ich mich auf jeden Fall wehren! Ob es was hilft oder nicth, aber ich werde es nicht wortlos hinnehmen.

Gewerkschaft? Gibt es bei uns nicht, nicht mal einen Betriebsrat. In unserer Firma läuft es noch ab wie im Mittelalter. Wir sind keine Mitarbeiter sondern Leibeigene.
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