Ein liebes Hallo an Euch!
Eigentlich wollte ich erst selber Beiträge für andere Mitglieder schreiben, bevor ich mich hier "reinmogele", aber irgendwie bin ich momentan quasi dabei, Mäuse zu suchen, die ich melken kann, bevor sie in Panik das Land verlassen, weil sich bei ihnen meine Absicht rum gesprochen hat und sie schon von weitem meine zu Berge stehenden Haare sehen...
Dazu kommt, dass ich nicht allzu lange am PC hocken kann, also das Schreiben von Beiträgen immer auf später geschoben habe.
Ich hoffe Ihr seid nicht sauer wegen meinem Egoismus und teilt mir zu meinem Problem trotzdem Eure Erfahrungen mit.
Für all die, die auch nicht lange sitzen (und damit lesen) können, habe ich die wichtigsten Eckpunkte meines Beitrages fett geschrieben.
Ich bin Krankenschwester seit 15 Jahren, hatte aber trotz meiner Arbeit in der Geriatrischen Rehabilitation (mehrmals täglich fast nur schwere Patienten heben, und das wegen Personalmangel natürlich alleine) tatsächlich nie Rückenprobleme.
An einem Morgen plötzlich dachte ich: Ich komm nicht mehr aus'm Bett... Bin ich schlafgewandelt, hin gefallen, Kreuz gebrochen und wieder ins Bett gekrochen?... Wie steht man noch mal auf "on Block"?
Zwei Tage habe ich mich rum gequält, dann Arzt gerufen (mein erster Hausbesuch *Ürgs* ), und der sagte gleich, das sei mit Sicherheit Bandscheibenvorfall.
Sehr witzig, wirklich.
Was kam, war Röntgen und MRT: Ich hab also einen Bandscheibenvorfall L5/S1 mit mit beidseitiger Foramenverlegung, Prolaps in den Rückenmarkskanal und Wurzelkompression links. Zur Verblüffung von Hausarzt und Neurologe ohne neurologische Ausfälle.
Dazu noch Altersuntypische fortgeschrittene Abnutzungserscheinungen im gesamten Wirbelsäulenbereich mit knöchernen Veränderungen (man wird alt mit 39 *Kopfschüttel* )
Erst einmal "Ruhigstellung", dann KG - mit der freundlichen Prognose, dass sich aller Wahrscheinlichkeit nach in Kürze eine OP-Indikation durch zu erwartendes Kauda-Syndrom ergeben wird.
Angeber.
Nach ganzen 6 Wochen (ohne Ausfälle übrigens! Ha!!! ) fragte ich dann mal vorsichtig, ob eine Reha nicht vielleicht sinnvoll wäre??? Mensch, ich bin ja selber eine Reha-Schwester, und ich weiß aus meiner Berufserfahrung heraus, dass ein Heilungsverlauf umso länger dauert, je länger man mit einer Therapie wartet.
Na gut...
Vorletzte Woche Donnerstag hat die Sachbearbeiterin der Krankenkasse den Antrag als Eilverfahren weg gefaxt. Ich hatte Antrag für ambulante Reha gestellt, direkt bei mir am Wohnort. Diese ambulante Einrichtung hat auch einen Vertrag mit der Rentenversicherung.
Letzte Woche Freitag hatte ich dann schon eine Genehmigung für 3 Wochen im Briefkasten. Dann der Schock: Ich soll zur stationären Reha, und zwar nach Bad Bramstedt. Von hier aus (Bayern) liegt das am anderen Ende von Deutschland. Da ich keinen Führerschein habe (hatte ich nie, ich gehe... äh, ging... alles zufuß) und auch niemanden, der mich da hin fahren könnte, müsste ich 10 Stunden mit der Bahn anreisen - mit 4 mal umsteigen, man hat ja sonst keine Bewegung, wenn man womöglich Stundenlang in Ermangelung eines Sitzplatzes stehen muss.
Das ist vollkommen un-mög-lich.
Könnte ich das, hätte ich keine Reha nötig.
Eine Schmerztherapie, bei der ich Schmerzfrei wäre, kann man bei mir ja auch nicht machen, weil ich die meisten gängigen Schmerzmedikamente nicht nehmen darf. Mit 3 mal täglich 1 Tablette Novalgin (Metamizol) muss ich mich zufrieden geben. So kann ich unmöglich 10 Stunden mit der Bahn fahren.
Ich habe dann bei der Rentenversicherung angerufen und erst mal gefragt, warum ich überhaupt da hin soll - und nicht ambulant.
Nun ja, die Klinik wurde anhand meiner rheumatischen Grunderkrankung (systemischer Lupus) ausgewählt. Und da die ambulante Reha an meinem Wohnort keinen Vertrag bezüglich rheumatischer Erkrankungen hat und nicht qualifiziert genug ist für diese Erkrankung, soll ich in diese spezielle Einrichtung, die mit Autoimmunkrankheiten vertraut ist.
Irgendwie hatte ich sowas schon befürchtet.
Wisst Ihr, wenn man meine Diagnosen und die alten Befunde so liest, dann denkt man, ich bin eine schwerkranke Frau. Ich hatte ja schon während meiner Schübe Entzündungen im Gehirn, Schilddrüse, den Gefäßen, der Haut, den Schleimhäuten und (natürlich) den Gelenken. Aber seit fast schon 5 Jahren habe ich keine Schübe mehr von der Krankheit her und stehe voll und Problemlos, weil gut mit Medikamenten eingestellt, im Berufsleben. Alles ist gut. Ich war 3 Jahre lang schwer krank mit diesem doofen Lupus, mit sehr schlechter Prognose damals - und bin jetzt seit fast 5 Jahren eine normal gesunde Frau mit gelegentlichen Gelenkschmerzen. Letzteres wird man auch niemals rehabilitieren können. Es ist ein Fliegenschi* *grins* , wenn man bedenkt, was ich hinter mir habe.
Da mir ja klar war, dass mein Hausarzt diese Grunderkrankung angeben muss, habe ich in meinem Teil des Antrags extra rein geschrieben und dick unterstrichen, dass ich seit 2006 Schubfrei bin.
Offenbar meinte man es trotzdem gut mit mir.
Aber deswegen kann ich trotzdem keine 10 Stunden Bahn fahren.
Im Gespräch meinte die Mitarbeiterin der Rentenkasse, mein Hausarzt müsse erstens bescheinigen, dass meine Grunderkrankung bei der Reha nicht berücksichtigt werden muss, und ich müsse zweitens eine "Bitte um Umstellung" des Reha-Platzes schreiben. Ich könne die ambulante Klinik noch mal angeben und solle - falls ich trotzdem stationär soll - um einen Wohnortnahen Reha-Platz bitten.
Gut, das habe ich dann nach einem Gespräch mit meinem Hausarzt gemacht.
Er hat den entsprechenden Antrag mit entsprechender Begründung hoffentlich Dienstag gefaxt.
Ich selber habe mein Schreiben am Dienstag Früh weg geschickt.
Nachdem ich es zur Post gebracht hatte, rief mich die Sachbearbeiterin von der Krankenkasse an, und sie bot (und riet) mir an, eine Kopie meines Schreibens hin zu faxen, damit es schneller geht. Angeblich liegen dort normale Briefe schon mal 2 Wochen rum, bis sie bearbeitet werden.
Also bin ich Mittwoch (Vorgestern) zur Krankenkasse und habe den Brief faxen lassen.
Als ich nach Hause kam, hatte ich doch glatt ein Schreiben von der Reha-Klinik im Briefkasten.
Stöhn.
Die sind aber schnell. Dabei hatte ich am Montag noch bei denen angerufen und sie darüber informiert, dass ich wegen der nicht zu bewältigenden Anreise einen Antrag auf Umverlegung des Reha-Platzes stelle.
Ich hoffte, die lassen sich trotz Eilverfahren nun ein bisschen Zeit, damit sich nichts überschneidet.
Nö, die Hamburger sind keine Trödler. *zwinker*
Für Übernächste Woche Dienstag (28.9.) habe ich einen Termin dort.
Jetzt ist aber der Antrag auf Umstellung noch gar nicht bearbeitet.
Und ich frage mich entsetzt, wie lange das wohl dauern mag.
Wenn ich jetzt nächste Woche keine Nachricht bekomme, was dann?
Ich könnte den Reha-Platz in Bad Bramstedt so oder so nicht antreten, selbst wenn der Papst kommt und mir sagt, ich habe da gefälligst hin zu gehen (es sei denn, ich darf mit seinem Hubschrauber hin *hahaha* )
Aber wenn ich nächste Woche einfach da anrufe und ihn absage, obwohl ich noch gar keine Nachricht von der Rentenversicherung habe, wie wird man mir das dann auslegen?
Wäre das dann nicht offiziell eine Verweigerung der Reha, so lange noch nicht neu entschieden wurde???
Hin fahren könnte ich aber auch nicht, und dann würde ich ja quasi "nicht zur Reha erscheinen", was ja eigentlich auch eine Leistungsverweigerung wäre???
Davon mal abgesehen, dass es anderen wartenden Patienten gegenüber, die vielleicht schon Händeringend auf diesen Platz in der speziellen Einrichtung warten, unfair wäre. Jemand anderes - der genau diese Spezialbehandlung braucht - sollte meinen Termin bekommen. Besser heute als morgen.
Ich hoffe, es gibt kein heilloses Durcheinander, oh man. Habe schon Horrorvorstellungen deswegen. Es ist meine erste Reha, daher habe ich da Null Erfahrung, und auch keinen kühlen Kopf. Ich habe einen riesigen Schi* , dass ich am Ende, nach einem heillosen Durcheinander, Missverständnissen und "sich überschneiden" von Briefen, gar keine Reha mehr bekomme, weil man mich als "unkooperativ" einstuft.
*Hilfe*
Hier hat doch sicherlich schon mal jemand eine Umstellung des Reha-Platzes beantragt, oder? Wie lange hat es bei Euch gedauert, bis Euch eine Entscheidung zuging?
Ganz liebe Grüße,
Claudia.