Storch
08 Aug 2010, 16:13
Hallo Bandis,
ich wurde am Jahresanfang versteift, L5/S1. Die OP verlief gut, und ich konnte das Krankenhaus ohne Schmerzmittel verlassen. Nach der stationären Reha war ich im Prinzip schmerzfrei. Ich wurde dann an eine IRENA-Einrichtung verwiesen.
7 Wochen nach der OP habe ich mit dem IRENA-Training angefangen. Das IRENA-Training bestand aus Gerätetraining, wie in einem normalen Fitneßstudio. Nach zwei Wochen IRENA habe ich wieder heftige Schmerzen bekommen. Heute fünf Monate nachdem ich mit IRENA aufgehört habe, sind die Schmerzen immer noch stark und ich muss seit März Tilidin nehmen, um die Schmerzen einigermaßen aushalten zu können. Meine MRT-Bilder sind in Ordnung, weshalb die Ärzte etwas ratlos sind.
Ich frage mich jetzt, falls ich zu früh zum IRENA-Training geschickt worden bin, oder falls ich einfach Pech gehabt habe. Bei den Ärzten scheinen die Meinungen zum IRENA sehr unterschiedlich zu sein.
Deshalb habe ich im Internet nach Leitlinien für die Rehabilitation von Spondylodese-Patienten gesucht. Bis jetzt habe ich aber nur sehr allgemeine Leitlinien für Bandscheibenoperationen gefunden.
Gibt es andere, die auch mit IRENA schlechte Erfahrungen gemacht haben?
Kennt jemand Leitlinien oder ähnliches für die Rehabilitation von Spondylodesepatienten?
Danke & viele Grüße
Storch
joggeli
08 Aug 2010, 16:54
Hallo Storch
Zitat
Kennt jemand Leitlinien oder ähnliches für die Rehabilitation von Spondylodesepatienten?
Leider gibt es keine verbindlichen Leitlinien, was die Reha und die ganze "Nachbelastung" von Spondypatienten angeht.
Das variiert leider von Doc zu Doc... jeder hat da so seine eigene Philosophie
Was man hier aber immer wieder lesen kann, den Versteiften, die gaaaanz langsam machten mit der Belastung, der Reha etc, denen geht es meist besser als denen, die recht schnell in Reha oder gar in AHB mussten.
Ich denke es werden sich sicher noch die eine oder andere melden, die persönlich betroffen sind.
Liebe Grüsse und gute Besserung
joggeli
Hallo,
siehe evtl. hier:
http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/074-001.htmich hab es jetzt nicht gelesen - vielleicht ist ja etwas brauchbares dabei...
LG
Vrori
Bumblebee
08 Aug 2010, 19:41
Hallo Storch,
haben die Ärzte denn irgendeinen Verdacht, woher deine Schmerzen kommen, auch wenn sie nichts auf den Bildern sehen?
Wie fühlen sich deine Schmerzen an, im Vergleich zu den Schmerzen vor der Spondy?
Was hälst du davon, deine Bilder auch noch von einem anderen Arzt beurteilen zu lassen?
LG Claudia
splittersack
08 Aug 2010, 21:13
Hallo,
habe zwar nie das Irena Training gemacht, bekam aber schon drei Mal das Funktionstraining verschrieben.
Habe damit auch leider nie positive Erfahrungen gemacht.
Bin bei jedem Mal auf dem OP Tisch gelandet. Die Einrichtungen in denen ich trainierte wurden mir von der KK genannt.
Ich weiß ja nicht welche Auflagen die erfüllen müssen um so etwas anzubieten. Ich sagte auch jedes Mal, dass ich ein " Kaputter" bin.
Diese Einrichtungen waren immer gut verkaufte Muckibutzen. Also mein Bedarf ( auch gerade nach meiner Spondy) ist gedeckt. Mich bekommt keiner mehr an irgendwelche Geräte.
Was natürlich nicht heißt, dass man als Spondy nur noch auf dem Sofa liegt.
Ich gehe zwei Mal die Woche Schwimmen und mache meine KG - Übungen. Mehr aber nicht.
Lasse es auch langsam angehen und übertreibe es nicht. Viel hilft nicht immer auch viel.
Gruß Mike
Hallo Storch
Nun, bei Dir hat man den Körper leider nicht in Ruhe auf die Beine kommen lassen, sondern hat versucht, Dich so schnell wie möglich wieder fit zu bekommen - und das geht bei den meisten Spondy-Patienten schief!
Nach einer Spondy braucht der Körper erst einmal Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe, schließlich muss sich der Körper auf einige neue Begebenheiten - u. a. eine veränderte Statik - einstellen.
4 - 6 Wochen nach der Spondy sollte man mit
leichter KG (isometrische Übungen, kein Gerätetraining) beginnen und eine Reha sollte man so lange wie möglich aufschieben, im Idealfall liegen zwischen OP und Reha 6 Monate.
Zitat
sind die Schmerzen immer noch stark und ich muss seit März Tilidin nehmen, um die Schmerzen einigermaßen aushalten zu können. Meine MRT-Bilder sind in Ordnung, weshalb die Ärzte etwas ratlos sind.
Hat man bei Dir schon mal die Facettengelenke in den benachbarten unversteiften Regionen gecheckt? Bei Überlastung fangen meist die Facetten als erstes das Maulen an.
Man kann die Facetten infiltrieren, haben die Infiltrationen Erfolg (und wenn Du nur kurz eine Linderung verspürst) dann wäre eine Denervierung (Verödung der Nervenaustrittspunkte mittels Hitze o. Kälte) der nächste Schritt.
Ist schon traurig, dass Deine Ärzte nicht wissen, was sie mit Dir machen sollen, obwohl sie es hätten besser wissen müssen. Dein Rücken wurde durch die zu frühe Belastung überfordert und deshalb tauchten die Probleme auf.
Hast Du einen Facharzt für spezielle Schmerztherapie an der Hand? Falls nein, solltest Du unbedingt einen hinzuziehen.
Gute Besserung
Lg
Maria
PS: Das mit den Leitlinien ist nicht so einfach - oftmals hat man als Spondy in Rehakliniken ein großes Problem, weil die Ärzte und Therapeuten null Wissen und Erfahrungswerte mit Versteifungspatienten haben...