Hallo Ihr Lieben,
hatte gerade den nächsten Termin bei einem Neurochirurgen.
Tja, so wie er es sieht, komme ich über kurz oder lang nicht um eine Versteifung rum. Er sagt, das Hauptproblem liegt an dem Verschleiß des Bereiches L5/S1. Nicht der eigentliche BSV wäre das Problem. Die letzten Bilder vom MRT sind aus Okt. 09. CT wurde ja vor ein paar Wochen gemacht. Er möchte nun ganz aktuelle Bilder sehen. CT reicht ihm in der Sache nicht aus. Ich habe jetzt am 27.08.10 einen Termin zum MRT LWS und HWS (die HWS bereitet mir ja auch wieder Schwierigkeiten). Oh man, bin irgendwie ganz schön down gerade. Der Arzt kam mir sehr nett rüber. Er hat sich wirklich viel Zeit genommen und hat mir auch gesagt, dass keiner ein Patentrezept für solche Geschichten hat. Dies würde ich ja auch an den unterschiedlichen Meinungen der verschiedenen Ärzte sehen. Man könnte natürlich erst die "kleine" OP in Angriff nehmen. Er sieht es aber so, dass ich ein Fall bin, der eh über kurz oder lang versteift werden muss (in meinen laienhaften Worten ausgedrückt). Wie gesagt, der Verschleiß ist das Problem. Nun bleibt mir erstmal nichts anderes übrig, als auf den MRT-Termin zu warten. Oh man, HWS und LWS an einem Tag. Das dauert bestimmt arg lang! Hat jemand von Euch das auch schon einmal an einem Tag durchexerziert?
Ich habe den Arzt auch gefragt, ob ich dann für eine minimalinvasive OP in frage komme. Er meinte, dass könnte er erst nach den neuesten Bilder sagen. Bei der minimalinvasiven Methode würde ich nach 1 Woche aus dem KH kommen. Wenn ich nicht dafür in frage komme und ich müsste die "normale Versteifung" machen lassen, wäre der Schnitt schon sehr groß (ca. 30 cm). Dann würde der KH-Aufenthalt länger dauern.
Ich weiß ja durch Euch auch jetzt, dass eigentlich erst eine "normale OP" üblich ist. Wenn dann nichts mehr geht, wird versteift. Aber ich will auch nicht nach 2 Jahren oder so wieder unters Messer. Versteht Ihr das? Bin ich jetzt zu voreilig, oder soll ich nicht auf den Neuro hören und "nur" die normale OP machen lassen?
Puh, wieder soviel Input!
Dieser Neuro ist der erste, bei dem ich mich verstanden fühle und der sich Zeit nimmt und der auch alles genau abgeklärt haben will (MRT). Der letzte Neuro hat "nur" CT-Bilder machen lassen. Danach sagte er OP ja, aber nicht versteifen.
Muss das erstmal sacken lassen. Was haltet Ihr von der Sache? Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen erzählt. Vielen Dank im vorraus.
LG Mine
splittersack
03 Aug 2010, 13:32
Hallo,
ja das ist immer ein Graus. Wenn man zu 10 verschiedenen Ärzten geht, bekommt man meistens 8 andere Meinungen.
Danach hat man die Qual der Wahl.
Gut ist doch schon mal, dass du einen NC gefunden hast, zu dem du Vertrauen aufbauen konntest.
Wenn du dann die neuen Bilder hast, wird er sich sicherlich wieder Zeit nehmen und dir erklären, was aus seiner Sicht in Frage ist und was er für sinnvoll hält.
Meiner Meinung nützt es ja auch auch nicht, wenn man mal kurz etwas " rumfummelt" um dann nach kurzer Zeit wieder auf den Tisch zu landen.
Dann lieber einmal Groß und dann hat es sich vielleicht auch.
Hab mich selbst 2 Jahre mit der Spondy auseinandergesetzt. Alles probiert. Mein NC hat dann gesagt, dass er mir noch die Spondy L5 S1 anbieten kann. Sonst wäre nichts mehr zu machen. Da der Rest der LWS auch nicht berauschend war, bin ich am Ende mit einer Spondy vonL3 -S1 wieder aufgewacht.
Arzt sagte, dass war ein einziges Trümmerfeld da hinten. Naja, wie gesagt wer weiß wofür es gut war. Vielleicht bekomme ich nun ja mal für länger Ruhe.
Mach dich jetzt ( auch wenn das leicht gesagt ist ) nicht so verrückt. Warte die neuen Bilder ab und entscheide dann mit dem NC.
Wünsche dir alles Gute
Gruß
Mike
Hallo Mike,
hat man denn bei Dir nicht auf den MRT-Bildern gesehen, dass die anderen Bereiche wie ein Trümmerfeld aussehen? Warum sieht das der Arzt dann erst, wenn man da offen liegt ?
Ich sehe das eigentlich auch so: Einmal groß ran da und dann ist hoffentlich Ruhe! Ich habe sowieso so`n Schiss vor OP`s. Bin eigentlich noch nie operiert worden. Außer ein Mal (eine Frauengeschichte. Nichts Großes). Schiss habe ich vielleicht nicht vor der eigentlichen OP. Sondern, was kommt danach? Die Wundschmerzen, das ständige Liegen, die Ruhephasen! Puh. Wie lange dauert das alles?
LG Mine
Delphi25
03 Aug 2010, 18:35
Hallo Mine
Ja, man kann sich ganz schön viele Fragen stellen, wenn man vor so einer Entscheidung steht.
Ich selbst habe im letzten Jahr 2x auf dem Tisch gelegen mit meinem L5/S1. 2x offene OP. und.... ich habe immer noch heftige Probleme. Nach meinen letzten MRT-Bildern aus Mai 2010 hat mir mein NC auch gesagt, dass nur noch eine Spondy hilft. Aber mein Operateur der letzten beiden Male meinte, dass sei aber erst die letzte Lösung, er würde dass noch nicht machen.
Einerseits bin ich zwar froh, dass er dagegen war, denn ich kann mich mit dem Gedanken auch noch nicht so recht anfreunden. Aber andererseits habe ich ja meine doch teilweise heftigen Probleme..... Hmmmm.
Donnerstag habe ich mal wieder einen Termin bei meinem Orthopäden/Operateur. Mal sehen, was er dieses mal sagt.
Ich werde mir wohl demnächst auch nochmal einen Termin /3.-Meinung holen.
Dazu werde ich wohl in die Wirbelsäulen-Klinik Neustadt/Ostsee gehen. Die sollen ja die absoluten Spezis sein.
Du kommst ja aus Schleswig-Holstein.... warst Du da schon ?
Dir erstmal alles Gute....
Claudia
Hallo Claudia,
nee, in Neustadt war ich noch nicht. Ich war bis jetzt in der Lubinus Klinik in Kiel, bei einem Neurochirurgen in Bad Schwartau (OstseepraxisKlinik Bad Schwartau) und eben heute bei dem Neuro aus HL. Der hat sich auf die minimalinvasive OP-Methode spezialisiert. Es waren vor kurzem 2 Artikel in unterschiedlichen Tageszeitungen von ihm. Der hat Belegbetten in Bad Oldesloe und Bad Schwartau. Bad Oldesloe wäre für mich sehr praktisch, weil meine Familie aus OD kommt. Dann hätte ich vielleicht immer jemanden um mich herum zum Ausweinen

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LG Mine
splittersack
03 Aug 2010, 19:26
Hallo Mine,
nein vor meiner Spondy hatte bereits 2 BsV OPs. Es war schon vor der geplanten Versteifung klar, dass die Wirbel L3 L4 , L4 L5 nicht ok sind.
Im MRT vor dem Eingriff, sah man aber nur einen BSV L4 L5 und die zwei voroperierten Segmente L3 L4 u. L5 S1.
L3 L4 und L4 L5 sahen auf dem Bildern trotz Schädigung noch halbwegs ok aus.
Bevor er in der OP L5 S1 versteift hat, begonn er zunächst den Vorfall L4 L5 zu beheben. Dies gelang auch gut. Nachdem er aber sich an die Versteifung gemacht hatte, wurde wohl schnell klar, dass L4 L5 plötzlich instabil wurde. Also auch gleich Schrauben.
Bei L3 L4 war er sich dann wohl nicht mehr so sicher und implantierte zur Unterstützung eine dynamische Versteifung ( Coflex ). Er meinte hinterher, dass wir damit eine sehr gute Lösung gefunden hätten, und das nun alles bombenfest sitzen würde.
So in etwa war das. Keine Sorge, der NC hat nicht einfach mal drauflosgeschnippelt.
Alles Gute
Mike
P.S.: Wichtig: Alles super gelaufen, voller Erfolg !!!!
Hallo
Zitat (Mine @ )
Hallo Mike,
hat man denn bei Dir nicht auf den MRT-Bildern gesehen, dass die anderen Bereiche wie ein Trümmerfeld aussehen? Warum sieht das der Arzt dann erst, wenn man da offen liegt ?
(...). Schiss habe ich vielleicht nicht vor der eigentlichen OP. Sondern, was kommt danach? Die Wundschmerzen, das ständige Liegen, die Ruhephasen! Puh. Wie lange dauert das alles?
LG Mine
So weit ist die Medizin noch nicht, dass man bilddiagnostisch einen 1:1 - Effekt hat. Ein MRT kann eben auch nicht alles darstellen, es verschafft dem Arzt schon einen guten Überblick, aber eben nur einen Überblick.
Ja die Schmerzen nach einer Spondy sind nicht so prickelnd. Gerade die ersten 24 Stunden sind alles andere als berauschend, aber die lassen einen nicht leiden, man bekommt schon Dröhnung satt. Was den Wundschmerz selbst angeht, guter Tipp: Novalgin geben lassen! Bei Wundschmerz (z. B. nach ambulanten Kiefer-Op`s) hat ers mir immer super geholfen und nach der Spondy eben auch - wie gesagt aber nur gegen den Schmerz, der von der OP-Wunde ausgeht.
Ständig liegen musst Du auch nicht. Mich haben sie 24 Std nach der OP zum ersten Mal ausm Bett gescheucht, da kam ein Physiotherapeut. Der kam dann jeden Tag vorbei und ist mit mir die Gänge entlang geschlichen.
Natürlich soll man sich nach der Spondy schonen und auch immer wieder hinlegen, das heißt aber nicht, dass man im Bett verschimmelt - ganz im Gegenteil!
Ich bin dann im KH auch alleine losgezwitschert und bin mehrmals am Tag zum Raucherbalkon, der war nur ca 30 m den Gang runter und so war ich immer wieder in Bewegung, ohne mich zu überanstrengen.
Zuhause bin ich dann auch 3 oder 4 x pro Tag meine kleine Runde durch den Garten - andere schaffen da schon kleinere Spaziergänge nach der Spondy, bei mir leider nicht.
Schonen im Sinne von immer wieder (Liege)Ruhephasen einlegen und nicht bücken, nicht zu lange am Stück sitzen, nicht schwer heben/tragen und leichten Spaziergängen - da reden wir schon von mehreren Wochen, aber auch im weiteren Verlauf sollte man noch langsam tun und Schritt für Schritt machen.
4 - 6 Wochen nach der Op kann man auch mit leichter KG beginnen (isometrische Übungen), aber wirklich vorsichtig und dem Therapeuten gleich sagen, wenn was weh tut.
Also mir war während meiner Rekonvaleszenz nicht wirklich langweilig... Die Telefonleitung glühte, weil ich ständig mit Freundinnen telefoniert hab, ich hab endlich mal wieder einen Stapel ungelesener Bücher gelesen, dank meines Laptops konnte ich auch im Liegen ins Internet, dann gibts ja auch noch den Fernseher...