@all,
also, bei den "älteren Hasen" hier und auch bei den "Neulingen" lese ich doch immer wieder, daß eine OP in gewisser Weise "fehlgeschlagen" ist (wie auch bei mir selbst). Ich frage mich ständig, ob meine OP überhaupt hätte sein müssen!? Aber es ist leider nicht mehr rückgängig zu machen.
Warum wird dann überhaupt operiert. Ich meine, wir hier sind doch nicht die einzigsten!!! Es gibt so viele Menschen, die diese Probleme nach der OP haben!!! Genau (ich weiß nicht mehr, ob es Ralf war mit seinem Rat war) immer die Frage, ist die OP das "Allheilmittel"?
Hinzu kommt natürlich, man/frau erhofft sich durch eine OP eine schnelle Genesung. Man/Frau möchte gesund werden, den Haushalt machen, soziales Leben genießen, zurück in die Arbeitswelt gehen, oder Angst vor einer Entlassung hat und eigentlich hat man/frau für die immer angepriesene Geduld gar keine Zeit oder es dauert alles viel zu lang mit der Geduld.
Es ist wahrlich schwer, das richtige für einen selbst herauszufinden und dann setzt man/frau sich unter Druck. Ist falsch, klar. Aber wenn man sich die Hintergründe vor Augen hält, ist es doch nur logisch, oder!?
Ach, ich wünschte, ich könnte alles rückgängig machen und es nochmal neu und vor allem - schon Monate früher den Arzt aufgesucht zu haben - ich würde alles dafür geben, es erst mal mit allen alternativen Möglichkeiten zu versuchen.
Sorry, aber "scheiß" auf den Arbeitgeber. Es gibt nur eine Gesundheit!!! Und die zu erhalten, ist - wie man sieht - sehr schwer. Und wenn man wieder arbeiten geht und sich einigermaßen wohl fühlt, übertreibt man es wieder mit der Arbeitszeit und kriegt - wie in meinem Fall - einen Rückschlag verpaßt. Und der Arbeitgeber, dem ist das doch egal, dir dankt es keiner und du runinierst deine Gesundheit damit.
Aber ich habe auch ein "schlechtes Gewissen" gegenüber meinem Mann (muß ich nicht haben). Denn, ich komme ab dem 15.1. wieder aus der Lohnfortzahlung und habe auch schon vorletztes Jahr 13 Monate Krankengeld bekommen. Meine neue Krankschreibung dauert so lange, daß ich schon wieder Krankengeld bekomme und das auf die 13 Monate angerechnet wird. Dann bin ich schon wieder so lange zu Hause und "lümmel" hier eigentlich nur herum und auch in den 6 Wochen gab es keine schmerzfreie Zeit (außer Cortison, da ging's mir schon sehr gut, oder jetzt Tramal, um den Tag zu überstehen) Ich kann von Glück sagen, uns geht es gut und finanziell leiden müssen wir nicht. Aber ich habe trotzdem den (mir selbstgemachten) "Druck", schnell wieder "gesund" zu werden, damit ich meiner Arbeit nachgehen kann. Und, obwohl ich im Betriebsrat und 17 Jahre in dem Unternehmen bin, habe auch ich "Angst" vor einer Entlassung. Ich weiß selbst, daß ich das nicht haben muß. Aber: den "Druck" kriege ich im Moment nicht aus dem Kopf.
Ist schon alles verrückt - oder ich komme bald in die "Klapse"!!!
Liebe Grüße
Petra
JuliaK
13 Jan 2003, 08:13
ho ho, petra,
deine gedanken und deinen "druck" kann ich sehr gut nachvollziehen, aber: du musst kein schlechtes gewissen haben, niemandem gegenüber. du hast dir den bsv ja nicht freiwillig geholt, sondern er hat dich ereilt, und dafür kannst du nichts. daher kann dein gewissen ganz beruhigt sein.
und was du über die zu frühe wiederaufnahme der arbeit etc. schreibst ist völlig richtig!
wer sich nicht operieren lassen will, muss mit der konsequenz leben, dass der prozess dann lange dauert - aber dafür wohl langfristig erfolgversprechender ist als eine op (das habe ich persönlich aus den vielen postings hier und gesprächen mit bandis als erkenntnis gewonnen).
solange man die schmerzen hat ist leider fast ausschließlich schonung mit leichtem sport angesagt, da muss auch der haushalt bei uns frauen zurückstehen.
unser haus sieht seit einem halben jahr auch anders aus als früher, es liegt einfach mehr rum, ich bügle nur noch hemden, alles andere wird zusammengelegt, das geht auch, ich bin da weniger perfektionistisch geworden.
wir bandis müssen die hohen ansprüche an uns selbst etwas zurückschrauben während der schlimmen zeit und auch danach an den rücken denken. und das ohne schlechtes gewissen niemandem gegenüber. ich denke, wir alle machen das beste aus der sache und jammern nicht grundlos rum und versuchen, mit aller kraft wieder "normal" leben zu können.
Julia,
hast ja - wieder mal recht (lach).
Dir kann man/frau halt nix vormachen.
Code |
ich denke, wir alle machen das beste aus der sache und jammern nicht grundlos rum und versuchen, mit aller kraft wieder "normal" leben zu können. |
Aber ich bin heute halt mal wieder in "Jammerstimmung" und heuchle schon fast, um etwas Mitleid zu ergattern *sfg*. Vielleicht auch, weil das Wochenende vorüber ist und mein Mann wieder seinen Arbeitstag den Vorrang gibt (einer muß ja arbeiten, lach).
Ich reiß mich jetzt zusammen, Kaffee kocht schon und die Waschmaschine will gefüllt sein mit lecker Wäsche.
Auch ich bügele weniger und dank unseres Wäschetrockners (wenn der nicht so voll ist) brauchste - außer Hemden - nix bügeln. Da hab ich überhaupt kein schlechtes Gewissen (doppellach).
Liebe Grüße
Petra
Hi Petra,
Deine Frage, ob OP oder nicht, ist eigentlich von den Medizinern selber beantwortet worden. Von 100 OP´s hätten nur 5 OP´s durchgeführt werden müssen, so die Aussage. Da mache sich bitte jeder seine eigene Meinung dazu.
Arbeitgeber? Mein Arbeitgeber hat mir telefonisch nach fünf Wochen Krankenschein mitgeteilt, daß er solche Mitarbeiter nicht gebrauchen könne, und das nach 23 Jahren! Dieses Ansinnen hat er dann noch zweimal geäussert, zum Schluss auch gegenüber dem Betriebsrat. Nun denn, ich bin immer noch in der Firma angestellt, obwohl ich mittlerweile Arbeitslosengeld beziehe, da mein Krankengeld ausgelaufen ist. Denke mal, er wartet auf die Dinge, die da kommen.
Gewissen? Ja, zugegeben, das hat man hin und wieder - das schlechte... Aber wir können einfach nix dazu und ausgesucht haben wir uns das auch nicht. Auch bei uns hat sich so manches im Haushalt geändert. Unglücklicherweise hatten wir in 2001 angefangen, aus der Terrasse einen Wintergarten zu machen. Da ich bisher alles im Do-it-yourself Verfahren gemacht hatte, war es für mich um so schwerer (und teurer) die Arbeit den Handwerkern zu überlassen. Aber watt mutt dat mutt....
In diesem Sinne tugendhafte Geduld und ein gesundes Selbstvertrauen
Ralf
1. ich glaube, eine op als letzter ausweg nach "allem versucht" macht dann durchaus sinn. dann weiss man auch, dass nicht alles gülden ist und ist schon mit 50% steigerung zufrieden. und danach weiter wachsam und aktiv.
2. das grosse problem ist die: schnell op, schnelle besserung. man will sie, erwartet sie, sie wird einem versprochen. wie meine radiologen, die für die prt von, "in 2 wochen ist alles vergessen" faselten. und dann klappt das gar nicht! FRECHHEIT! und viele glücklich operierte sind 5 jahre später wegen fehlender vor- und nachsorge wieder da.
3. auch, wenn ich jetzt, nach 2 jahren, mein haus wieder aufräume, bzw. entrümpele, so ist das lockere mir durchaus geblieben. das ist lebensraum und kein ausstellungsstück. und das einklagen von persönlichen freiräumen. und eine grosse portion laissez-faire im umgang mit mir und anderen. deswegen meine ich ja auch, dass gerade für getriebene hetzköppe der bsv ein bekömmliches ereignis ist. :-)
gruss!
lilly
Printe
13 Jan 2003, 11:00
Hi Petra,
Zitat |
Warum wird dann überhaupt operiert. |
Die Mediziner gehen, wie im Leitfaden zu lesen ist, nach den folgenden Regeln bei der Indikationsstellung einer OP vor:
Zitat |
Operationsindikatoren:
1. Das Cauda equina Syndrom, auch als Caudalähmung bekannt, ist eine der unangenehmsten Folgen eines Bandscheibenvorfalls, da es oft mit bleibenden Störungen der Blasen- und Mastdarmentleerung und beim Mann mit Potenzstörungen einhergeht. Dies erfordert eine sofortige notfallmäßige Operation!
2. Deutliche und zunehmende motorische Ausfälle durch die Wurzelkompression sollten möglichst bald operativ behandelt werden. 3. Hartnäckige, auch nach längerer konservativer Behandlung anhaltende Beschwerden, die durch einen Bandscheibenprolaps verursacht werden, stellen eine relative Operationsindikation dar, die mit dem Patienten abgesprochen werden sollte.
4. Auch (mehrere) akute Schmerzschübe mit oder ohne begleitende Gefühlsstörungen können auf Wunsch des Patienten bei eindeutig nachgewiesenem Bandscheibenvorfall auch eine Operationsindikation sein.
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Zitat aus:
Leitfaden Wirbelsäule auf der HP diebandscheibe
Dabei sind die Punkte 1 und 2 klare Voraussetzungen für eine OP, bei den Punkten 3 und 4 ist es letztendlich die Entscheidung des Patienten, ob OP oder nicht.
Zitat |
wer sich nicht operieren lassen will, muss mit der konsequenz leben, dass der prozess dann lange dauert - aber dafür wohl langfristig erfolgversprechender ist als eine op (das habe ich persönlich aus den vielen postings hier und gesprächen mit bandis als erkenntnis gewonnen). |
So isses und umgekehrt natürlich auch, wenn eine Operation nicht den gewünschten Erfolg bringt. Allerdings würde ich sagen, dass man nicht immer sagen kann, dass es ohne OP besser ist. Es liegt eben daran, welche Voraussetzungen der Patient hat. Gehört er mehr in die Gruppe der unter 1 und 2 beschriebenen Patienten (wie ich auch mehrfach), würde ich keine Minute zögern, mich wieder operieren zu lassen. Bei den Punkten 3 und 4 würde ich es auch erst so probieren und wenn der Leidensdruck dann so unermesslich hoch ist, dass ich keinen anderen Ausweg mehr sehe, würde ich das mit dem Arzt besprechen.
Da ich ja inzwischen 4 Mal operiert bin und es - betrachtet über den Zeitraum von 2 Jahren - insgesamt besser geworden ist, bereue ich diese Schritte nicht. Die Operationen haben mich vor bleibenden Schäden bewahrt. Wie die Sache in 10 Jahren aussieht, bleibt abzuwarten. Nun ist - wie bei allen Bandis - erstmal KG angesagt und GEDULD.
Wie gesagt, eine Garantie gibt es weder bei der OP- noch der konservativen Methode. Dazu ist das Krankheitsbild zu komplex.
Wenn man jedoch eine Entscheidung getroffen hat, sollte man in jjedem Falle dazu stehen und sich nicht ständig fragen; "Was wäre wenn....., denn das fürht einen kaum weiter!". Eine gewisse Lebensumstellung erfahren sowohl die operierten als auch die konservativ behandelten Patienten. Denn wie es hier so schön heißt: "Einmal Bandi, immer Bandi!"
Ich wünsche Dir, dass Du bald wieder "Land" siehst!
Heidenei, ich freu mich sehr über Euer Feedback.
Die Gedanken, ob alles so richtig gelaufen ist, kommen halt immer mal. Klar, abwägen, abwägen... Potzteufelnochmal, wenn man nur vorher wüßte, was das richtige ist!!! (lachund ärgermichselber)!!!
@Ralf:
Code |
Arbeitgeber? Mein Arbeitgeber hat mir telefonisch nach fünf Wochen Krankenschein mitgeteilt, daß er solche Mitarbeiter nicht gebrauchen könne, und das nach 23 Jahren! Dieses Ansinnen hat er dann noch zweimal geäussert, zum Schluss auch gegenüber dem Betriebsrat. Nun denn, ich bin immer noch in der Firma angestellt, obwohl ich mittlerweile Arbeitslosengeld beziehe, da mein Krankengeld ausgelaufen ist. Denke mal, er wartet auf die Dinge, die da kommen. |
Das ist typisch!!! Die Zeit vor der Krankheit wird seitens des AG immer vergessen und mit einem handnachhintenwurf abgetan. Kenn ich, weiß ich und finde das eine Riesenschweinerei und geht mir auch so. Aber bis jetzt hat sich noch keiner getraut, mir das zu sagen (unsere Männer im Unternehmen sind sowieso alles Luschen!!!).
Hoffe, Dein Betriebsrat steht hinter Dir wie mein Gremium auch hinter mir steht. Und die Dinge, laß den AG auf Dich zukommen, unternimm von Deiner Seite konsequent gar nix. Im Falle einer Kündigung ist nach so vielen Jahren auch eine saftige (menschjetztfälltmirdaswortnichtein) achso, Abfindung fällig. Dies ist allerdings nur ein kleiner Trost, will man doch arbeiten gehen, ist auf einen Arbeitsplatz angewiesen und hat sich die Krankheit nicht aus Jux und Dollerei ausgesucht. Das interessiert aber niemanden.
Kopf hoch Ralf, wenn ich Dir betriebsratsmäßig helfen kann, werde ich das gerne für Dich tun. Weiß zwar nicht alles auf Anhieb, aber ich kann mich jederzeit schlau machen.
Wenn wir zusammenhalten, uns gut verstehen, jeder jedem hilft (wie das nur hier möglich ist) gibt es für jeden immer einen Ausweg.
Und so viele Infos wie hier - neeeeee - hab ich noch nirgends gekriegt und gefunden.
Ich hab Euch lieb (lachundfühlteuchgeknutschtvonmirwievoneinemelch!!!)
Christian
13 Jan 2003, 20:33
Hallo Petra und alle,
zwei Dinge dazu noch in Kürze:
1.
Zitat |
also, bei den "älteren Hasen" hier und auch bei den "Neulingen" lese ich doch immer wieder, daß eine OP in gewisser Weise "fehlgeschlagen" ist (wie auch bei mir selbst). Ich frage mich ständig, ob meine OP überhaupt hätte sein müssen!? Aber es ist leider nicht mehr rückgängig zu machen. |
Ja klar, es gilt immer und überall: in den sogenannten"betroffenen-Foren" sind die Betroffenen. Diejenigen, die sich haben operieren lassen und bei denen es erfolgreich verlaufen ist, die sind einfach nicht oder kaum in solchen Foren anzutreffen, denn es geht ihnen ja gut.
2. Bügeln
Meine Holde hat sich jetzt nach reiflicher Überlegung und langen Budgetdiskussionen eine Dampfbügelmaschine gekauft (na ja, aus Budgetgründen bei ebay ersteigert, denn neu kostet das unten beschriebene Teil 1200 € nach Liste).
Die Firma Miele bietet - meines Wissens als einzige - eine Bügelmaschine mit Dampfunterstützung an, die
B 895 D.
Nach kurzer Eingewöhnung hat sich gezeigt, das alle Empfehlungen richtig waren: Die Bügelwäsche läßt sich mit 2-3 Monate Übung jetzt in der Hälfte der Zeit und im Sitzen erledigen, auch Hemden !
Sie hatte vorher schon eine Hailo Dampfbügelstation, aber laut ihrer Aussage schlägt diese Bügelmaschine alles, was sie bisher an Bügelgeräten in der Hand gehabt hat.
Hallo Christian,
ja, warum stehen die Betroffenen - denen es gut geht - uns mit Ihren positiven Erfahrungen nicht zur Seite!? Das ist wirklich sehr schade.
Aber die Mutter von meiner Schwägerin (80 Jahre) sagt auch immer, wenn es den Leuten gut geht, dann hörst Du nix. Wenn es denen aber schlecht geht, rufen sie immer und immer wieder an.
Das mit der Dampfbügelmaschine ist eine gute Einrichtung. Wir haben auch eine. Zwar "nur" von Hailo, ich wollte eigentlich eine andere, teurere, aber ich bin wirklich zufrieden. Schaffst die Bügelwäsche in der Hälfte der Zeit und es strengt auch nicht mehr so an.
Christian, warum hilft Du denn nicht bügeln und läßt das Deine liebe Holde alleine machen!? (lach du Faulbär).
Liebe Grüße
Petra
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