Spencer
28 Jun 2010, 09:58
Hallihallo!
ich möchte mich vorstellen.
Ich bin die Spencer, 38 Jahre alt und von Beruf Altenpflegerin in der häuslichen Pflege.
Ende Februar/Anfang März bekam ich unspezifische Schmerzen im rechten Bein, die im Laufe der Zeit immer schlimmer wurden.
Zunächst bekam ich Spritzen und Infusionen. Und vollgepumpt mit Schmerzmitteln bin ich zur Arbeit gefahren. Nachdem der Orthopäde Ausfallserscheinungen festgestellt hatte, wurde ich auch prompt ins KH eingewiesen. Diagnose: Bandscheibenvorfall L4/L5. Nach erfolglosem Spritzen unter Röntgen lag ich dann relativ schnell auf dem OP Tisch. Das war am 14.4.. Vom KH aus kam ich dann zur Anschlußheilbehandlung. Seit dem 29.5. bin ich wieder Zuhause.
Meine Probleme: Mein Bein macht mir nach wie vor Schwierigkeiten. Ich habe zwar nicht mehr SO die Schmerzen, aber meine Pobacke fühlt sich wund und pelzig an, ich habe das Gefühl man hat mir Bleigürtel ans Bein gehängt, mein Schienbein und ein Teil des Fußgelenkes sind auch pelzig. Außerdem kann der Doc auf meine Kniescheiben hauen wie er mag, der Patellasehnenreflex ist nicht auslösbar.
Was mich noch verunsichert: Mein Krankengymnastin wundert sich über meine "Mördernarbe". Normal wären so 2-3 cm, sagt sie. Meine ist 10 cm lang.
Was noch viel schlimmer für mich ist, die Ärzte aus der Rehaklinik haben mir eröffnet, dass wohl meine Ära als Altenpflegerin beendet sei.
Dieses steht auch im Ultrakurzbericht, den ich mitbekommen habe. Der ausführliche Bericht liegt noch nicht vor.
Momentan stehe ich vor einem Scherbenhaufen. Ich weiß nicht, wie es in Zukunft beruflich weitergehen soll.
Ok. Es ist alles noch ein bisschen zu früh, aber Geduld und ich - da treffen Galaxien aufeinander.
Ich freue mich auf rege Kommunikation.
Liebe Grüße
Spencer
masumol
28 Jun 2010, 10:38
Hallo Spencer,
herzlich willkommen hier im Forum, ich hoffe Du findest hier die Infos, welche Du suchst und bekommst Antworten auf Deine Fragen.
Nach meiner Auffassung haben die Ärzte bei Dir ja schnell eine Operation vorgeschlagen und durchgeführt, viel zu schnell - da wäre sicherlich noch einiges an konservativen Behandlungen möglich gewesen. Aber gut, es hilft ja nix, dem jetzt nachzutrauern, Fakt ist, das Du bereits unter dem Messer warst und jetzt damit leben musst.
Solche Taubheits- und Gefühlsstörungen können auch nach solcher OP durchaus noch einige Wochen und Monate andauern, je nachdem, wie stark und wie lange die Nerven zuvor bedrängt waren, manchmal treten solche Nervenschädigungen natürlich auch bei der OP selbst auf, aber leider verharmlosen manche NC sowas gern und raten lieber zur profitableren OP statt die konservativen Möglichkeiten auszureizen. Also gib den Nerven jetzt noch etwas Zeit zur Regeneration, bei andauernden Beschwerden hilft dann sicher ein neuerliches MRT zur Befunderstellung. Gegen die Nervenschmerzen helfen u.a. Gabapentin oder auch Lyrica, aber Vorsicht damit gerade beim Einschleichen, unbedingt mit kleinen Dosierungen beginnen. Schmerzmittel bekommst Du ja hoffentlich in ausreichendem Maße.
KG mach jetzt nur in dem Maße, wie Du nicht in den Nervenschmerz hinein trainierst, weil das absolut kontraproduktiv wäre. Die OP-Narbe erscheint schon etwas groß, aber gut, lässt sich nicht mehr rückgängig machen - mglw. hat man bei Dir ja eine offene Operation durchgeführt statt einer heute meist üblichen minimalinvasiven. Oder der NC sieht sich gern schneiden, sowas soll es auch immer wieder mal geben.
Für Deinen Beruf in der Altenpflege seh ich schon auch recht schwarz, denn eine vorgeschädigte Bandscheibe lässt sich eben nie so ganz revidieren - einmal Bandi, immer Bandi. Schweres Heben und Tragen sowie ruckartige und drehende Bewegungen solltest Du Dir zukünftig weitgehend abgewöhnen, einiges zum rückenfreundlichen Verhalten wird man Dir in der Reha sicher gezeigt und erzählt haben.
Was hat man Dir denn im Gespräch mit dem Sozialdienst bei der Reha zur beruflichen Zukunft empfohlen? Hat man Dich aus der Reha AU entlassen und bist Du immer noch krank geschrieben? Und was macht Dein Arzt (NC?) aktuell an weiteren Behandlungen bei Dir?
Soweit erst mal, aber frag ruhig weiter, soweit ich kann, antworte ich gern wie auch garantiert einige andere hier.
LG Mario
Spencer
28 Jun 2010, 13:48
Hallo mario,
in den Bericht der Reha soll rein, dass Teilhabe am Arbeitsleben bei der DRV geprüft werden soll. Laut Sozialdienst der Klinik habe ich gute Chancen. Vorsichtshalber bin ich jetzt auch Mitglied beim Sozialverband VdK. Da ich keinen blassen Schimmer habe was mich erwartet, vertraue ich deren Kompetenz.
Ich bin noch krank geschrieben. Im Kurzbericht der Reha steht: Arbeitsunfähig für meine bisherige Tätigkeit als Altenpflegerin, jedoch nach 10-12 Wochen wieder arbeitsfähig für leichte bis mittelschwere Tätigkeiten. Wie das gehen soll ist mir ein Rätsel.
Als ich aus dem KH entlassen wurde, hat mein HA sämtliche Medis weggelassen ( Katadolon, Benuron, Valoron, Lyrica). Mir blieb lediglich noch das Katadolon. Mir gings dreckig. In der Klinik habe ich dann wieder Valoron bekommen.
Jetzt werde ich wieder vom KH, in dem ich operiert wurde, ambulant betreut. Seit vorletzter Woche nehme ich morgens u Abends Ibuprofen 600 und Tetrazepam. Auf Bedarf kann ich noch Novalgin nehmen (welches ich auch brauche). Damit gehts so einigermaßen. Vom Gangbild her mache ich jedem Pinguin Konkurrenz.
Übrigens: Ich habe in der ganzen Zeit noch keinen Neurologen zu Gesicht bekommen, nur Orthopäden.
Der Doc im KH will noch 1-2 Monate warten, erst dann soll ich in die Neurologie überwiesen werden.
Liebe Grüße
Spencer
009micha
28 Jun 2010, 14:43
Hallo
Las dich nicht so Abwimmeln,wenn dir keine Überweisung zum Neurologen gegeben wird, dann such dir einen neuen Doc, Klingt zwar hart ist aber meiner Meinung der Beste weg.
009 micha
masumol
28 Jun 2010, 15:26
Hallo Spencer,
das mit der Teilhabe am Arbeitsleben klingt ja schon verheißungsvoll, notiere Dir, mit wem Du wann darüber gesprochen hast, kann durchaus gut sein, wenn man sich auf ein bestimmtes Gespräch berufen kann. Ich hatte während meiner zweiten Reha mal den Regionalleiter Nordost der DRV vor mir sitzen und wenn ich das Gespräch mit ihm erwähne, merk ich richtig, wie mein Gegenüber den Rücken strafft.
Den ausführlichen Bericht der Reha schau Dir übrigens genau an, ich hab das damals unterschätzt und es ist haarsträubend, was manchmal darin steht. Unter Umständen braucht man den noch Jahre später für andere Anträge, deshalb widerspreche auf jeden Fall allen Falschangaben darin.
Das Dir die Logik widerstrebt, nach 10 bis 12 Wochen Deine gewohnten Arbeiten plötzlich wieder machen zu können, das kann ich gut nachvollziehen, das sind Leute am Schreibtisch, die mal eine Woche Deine bisherige Tätigkeit machen sollten - dann würden sie sich wohl anders äußern.
Bei allen Dingen, die Dir Dein Orthopäde nicht gewährt, würde ich an Deiner Stelle zum Hausarzt gehen und mir da die entsprechenden Medikamente und Überweisungen holen, zumindest bei mir hier wäre das absolut kein Problem. Diesen Watschelgang kann ich gut nachvollziehen, ich humple auch schon seit Jahren so durch die Gegend, weil da wohl solche Blockade im ISG ist oder was auch immer - da streiten sich die Gelehrten noch.
LG Mario
Hallo Spencer,
puuuh, da muss ich jetzt doch ganz feste durchatmen!
Zitat
Übrigens: Ich habe in der ganzen Zeit noch keinen Neurologen zu Gesicht bekommen, nur Orthopäden
Ja wer um Himmels Willen hat Dich denn operiert?
Zitat
Der Doc im KH will noch 1-2 Monate warten, erst dann soll ich in die Neurologie überwiesen werden.
Was soll das denn werden? Du hast immer noch Ausfallerscheinungen, Taubheitsgefühle etc. Und das gehört in die Hand eines Neurologen und nicht zum Orthopäden!
Es ist schon so, dass Nerven oft eine lange Zeit brauchen, bis sie sich erholt haben, aber trotzdem muss da ein Neurologe ran und mal schauen, was da nun tatsächlich los ist, was für Möglichkeiten es für Dich gibt um möglichst schnell wieder (hoffentlich ganz) fit zu werden. Und das bevor unter Umständen irgendwelche Folgeschäden entstanden sind, die vielleicht dann nicht mehr zu reparieren sind.
Lass Dich so schnell wie möglich zum Neurologen überweisen (und nicht erst in ein paar Wochen/Monaten) und wenn der auch meint, dass so alles in Ordnung ist, dann ist es ja gut.
Du bist noch so jung, da sollte jetzt doch wirklich nichts versäumt werden!
Alles Gute und liebe Grüße

Inka