Hallo Caty!

Ich wurde so wie Du vor ca. 7 Wochen an der LW 4/5 operiert (interlaminäre Fensterung). Meine Rückenschmerzen hielten sich vor der OP in Grenzen, ich hatte aber mit massiven Nervenschmerzen und Sensibilitätsstörungen im linken Bein und Fuß zu kämpfen. Ich konnte nicht mehr lange sitzen oder längere Strecken gehen. Die ersten zwei Tage nach der OP ging es mir sehr schlecht, ich hatte das Gefühl, als ob mich ein Zug überrollt hätte. Die ersten Gehversuche fielen mir äußerst schwer und waren unheimlich schmerzhaft. Am dritten Tag fiel mir das Gehen oder besser "schleichen" schon leichter.
Ich hatte in den ersten 2 Wochen nach der OP sehr unangenehme Wund- und Nervenschmerzen und konnte mich nur seeehr langsam fortbewegen. Ich staune, daß Du so früh zur Reha geschickt wurdest. Mir legten die Ärzte in der Klinik ans Herz, mich in den 6 Wo. nach der OP sehr zu schonen, wörtlich: "Ihr postoperatives Verhalten wird maßgeblich zum Operationserfolg beitragen." Abgesehen davon wäre ich in den 6 Wo. überhaupt nicht in der Lage gewesen, einen Reha-Alltag zu meistern.
Meine Nerven waren so wie bei Dir jahrelang eingeklemmt gewesen. Ich habe gelesen, daß sich geschädigte Nerven nur sehr langsam regenerieren und von daher bin ich sehr froh, daß das schmerzhafte Kribbeln im Fuß weg ist. Ich hoffe, daß sich die Sensibilitätsstörungen auch irgendwann geben.
Das Gefühl, in sich "hineinzuhorchen" kenne ich zu gut. Man achtet auf jeden Schmerz und versucht ihn zu deuten aus der Angst heraus, daß wieder irgendetwas "passiert" sein könnte.
Ich habe panische Angst vor einem Rezidiv und bin deswegen auch bei allen Bewegungen sehr vorsichtig, ich habe aber inzwischen gelernt, mich von dieser Angst nicht mehr beherrschen zu lassen. Ich versuche, meine Gedanken nicht nur um das Thema Krankheit kreisen zu lassen und versuche mir soviel Gutes zu tun, wie mir unter diesen eingeschränkten Umständen möglich ist, denn wenn es meiner Seele gut geht, verkrafte ich auch die Schmerzen besser und sie treten allmählich in den Hintergrund.
Es ist sicher einfacher gesagt als getan, aber vielleicht schaffst Du es, Deine Angst ein wenig abzubauen. Angst ist kein guter Begleiter ...
Ich wünsche Dir gute Besserung und ganz viel Zuversicht. Man muß sich die Hoffnung erhalten, daß das "Kreuz" mit dem Kreuz irgendwann zu Ende ist und das Leben wieder angenehmer wird.
Liebe Grüße
Yvonne
P.S. Ich drücke Dir für Freitag die Daumen und hoffe, Du hörst nur positives!