Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Verständnisfrage

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
Seiten: 1, 2
haschi
Hallo zusammen, tongue.gif

Nach dem ich ja auch schon länger mit meinen Rückenproblemen kämpfe, wollte ich mal Eure Meinung hören. Bin jetzt insgesamt 3 mal operiert und durch die lange Schonhaltung auch ziemlich steif und unbeweglich vor allem zwischen Lws und Bws sind die Muskeln stark verkürzt.
Mein Orthopäde meinte, als ich die Unbeweglichkeit erwähnte, das mit der Steifheit soll auch so bleiben, damit die Schwachstellen z.B. L4/L5 in Ruhe gelassen werden. Jetzt kenne ich mich überhaupt nicht mehr aus. frage.gif Ist es nicht besser, es wird wieder mobilisiert und die einzelnen Wirbel werden wieder beweglich, wie es bei einem gesunden Menschen auch ist. Oder ist es für die operierten Bandscheibenvorfälle besser wenn dieAbschnitte steif und unbeweglich bleiben und ein Schutz da ist?
Meine Physiotherapeutin und auch mein Osteopath und natürlich auch ich sind für Beweglichkeit, aber mein Orthophäde will mir da was anderes einreden. Was meint Ihr dazu?

Lg, haschi

masumol
Hallo Haschi,

also meine persönliche Meinung tendiert zu hundert Prozent in Richtung Erhalt der Beweglichkeit. Wenn ich mir vorstelle, das bei Dir größere Bereiche der WS versteift sind oder in Zukunft werden, ganz gleich wie übrigens, wird doch die Gefahr von Anschlussinstabilitäten immer größer und wer will das schon ?? Wenn da in einem betroffenen WS-Bereich eine Versteifung gewollt ist und Wirbelknochen direkt aufeinander knallen, ergibt sich eine Versteifung eventuell ganz allein im Lauf von Monaten oder Jahren. Das kann doch aber nicht heißen, das Du nun automatisch in Kauf nimmst, das die gesamte Umgebung des Teils der WS gleich mit versteift, also heißt es die auch weiter zu trainieren. Höre da besser auf den Physio oder Osteo und hole Dir ggf. eine weitere ärztliche Meinung.

LG Mario
falco
Hallo Haschi,

auch mir haben schon mehrere Ärzte u. Physiotherap. gesagt, dass bei BS-Schäden weniger Beweglichkeit besser ist als zuviel! Es soll angeblich sein, dass besonders bewegliche Menschen (im Sinne von gelenkig, nicht Bewegung allgemein!) häufiger Rezidive u. Instabilitäten erleiden. Wie gesagt, Aussage von div. Medizinern, keine Ahnung ob es dazu wirklich Studien oder Untersuchungen gibt!

Hallo Masumol,

mit dieser "Steifheit" ist ja nicht eine wirkliche Versteifung (Verknöcherung) gemeint! Dass dadurch eine Anschlussdegeneration verursacht wird, glaube ich nicht. Es bleibt ja immer eine gewisse Beweglichkeit bestehen, man ist eben nur nicht mehr so "flexibel" wie zuvor.


Ich kann nur sagen, nach meiner ersten OP wurde der LWS-Bereich in der AHB mobilisiert, das war sozusagen oberste Priorität! Die Beweglichkeit war nahezu wie vor dem BS-Vorfall, leider kam es zu einem Rezidiv = erneute OP = erneute AHB. Der Reha-Arzt sagte ganz direkt - natürlich nur unter vier Augen - dass die erzwungene Mobilisierung ein Fehler war, jetzt sollte das Augenmerk auf Stabilisierung liegen. Probleme habe ich zwar immer noch ausreichend, aber keinen erneuten Vorfall, sondern viel Narbengewebe. Auch meine Physios hier vor Ort schließen sich der Meinung an und fördern die Stabilisierung durch Aufbau der tiefen Muskulatur, bekommt mir deutlich besser als Mobilisierungs-Übungen!

Alles Gute!
Claudia
masumol
Hallo Claudia,

wie Du schon schreibst, haben viele Patienten und auch Ärzte wohl ganz unterschiedliche Erfahrungen mit dem Antrainieren von Muskulatur gemacht, ich hatte dabei übrigens auch eher an die tiefere Rückenmuskulatur als als die großen Rückenmuskeln gedacht, um auch eine gewisse Schmerzlinderung zu fördern, denn überall feste Muskulatur führt u.U. natürlich wieder zu anderen Beschwerden.

Jeder wird wohl dafür plädieren, womit er selbst die besten Erfahrungen gemacht hat, ich denk, wenn jemand aus Veranlagung eh zu BS-Schäden neigt, wird ihm auch noch so vorsichtiges Trainieren nicht vor weiteren Vorfällen und Vorwölbungen schützen; andere können wohl die gesamte Muskulatur trainieren und werden damit ihre Erfolge haben.

Solche Versteifungen sind natürlich meist von ärztlicher Seite eher nicht gewollt, aber auch da gibt es Beispiele für. Wahrscheinlich gibt es beim Auftrainieren von Muskeln nicht das Patentrezept, ist natürlich schwierig für den Patienten, dann bestimmten Ratschlägen von Ärzten oder Physios zu folgen. Ich hab da meine persönliche Meinung zu meinen Erfahrungen geschrieben und die würde eher in Richtung Erhalt von Beweglichkeit gehen.

LG Mario
haschi
Hallo zusammen,

Danke euch erstmal für die Antworten.
Ich persönlich bin auch der Ansicht das die Beweglichkeit besser ist. Nach meiner ersten Op war ich auch zur amp. Reha und habe trainiert und Rückenmuskulatur aufgebaut usw. Aber die Beweglichkeit gerade in der Lws hatte ich nicht mehr und war da vielleicht auch bisschen ängtslich mehr zu machen. 5 Monate später kam dann das Rezidiv. Der Osteopath meint das kommt durch die Muskelverspannungen und die damit verbundene Unbeweglichkeit die dann zur Fehlbelastung in den einzelnen Abschnitten führt. Aber die Orthopäden sind da anscheinend anderer Meinung.

LG haschi
Angeli
Hallo zusammen, wink.gif

ich denke, es kommt immer auf die Umstände an. Für den einen ist Beweglichkeit vielleicht gut für den anderen nicht zwinker.gif . Ich würde mir im Zweifel eine 2. Meinung von einem NC holen.

Viele Grüße
Angeli
Katy
Hallo zusammen,
ich bin seid Feb. ´09 auch jetzt zum 3. Mal an L5/S1 operiert worden und muß jetzt seid Oktober ´09 jeden Tag ein Korsett tragen.
Dementsprechend durch die steife Haltung von dem Korsett her, sind meine Rückenmuskeln auch stark verkürzt und verhärtet.
Der Dok sagte, ich dürfte mindestens 2 Monate nach der OP nix machen und dann langsam anfangen mit manueller Therapie.
Ich hab jetzt 3 Sitzungen hinter mir und jedes mal gehts mir danach schlechter als vorher, weiß aber nicht, ob es jetzt "nur" Muskelkater ist weil da alles verkürzt ist oder ob es evtl noch zu früh ist für solche Bewegungen.
Aber manchmal hab ich echt Schwierigkeiten mir Schuh und Strümpfe an zu ziehen, weil ich nicht dran komme vor lauter Steifheit, nicht vor Schmerzen.
Was will man machen? Ich hab ja noch paar Sitzungen mit KG vor mir und ich hoffe, das es noch bisschen beweglicher wird. Komm ir ja bald vor wie 80 und älter.

Lg Katy wink.gif
Ave
Hallo

Also ich möchte mich da jetzt mal einschalten. Ich wurde vor 2 Jahren versteift, leider brachte die OP nicht den gewünschten Erfolg, sondern eine Verschlechterung.

Würde ich nicht täglich meine Krankengymnastik machen, dann wäre ich vermutlich längst ein Pflegefall. Und das ist jetzt keine Übertreibung, sondern ein Fakt! Nur durch meine täglichen Eigenübungen kann ich mich überhaupt noch bewegen.

Und hätte ich in den ersten Monaten, nachdem ich wieder mit der KG beginnen durfte, bei jedem Schmerz die Hände in den Schoss gelegt, dann wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin!!!
Manchmal muss man halt einfach die Zähne zusammenbeissen und weitermachen.
Mir gibt der Erfolg Recht, meine Ärzte, mein Physiotherapeut sind alle zufrieden, weil ich eine gute WS-Stützmuskulatur aufgebaut habe.
Nicht umsonst ist meine bereits vorgeschädigte Etage über meiner Versteifung noch in dem Zustand wie sie vor der OP war (bis auf die Spondylarthrose, die sich verschlechtert hat, aber die steht auf einem anderen Blatt). Mein Gleitwirbel ist immer noch Grad I, mein kleiner Prolaps ist immer noch klein, der dehydriert langsam aber sicher.
Meine muskulären Dysbalancen werden auch immer besser.

Und ich bin keine Aerobic-Queen oder habe Modell-Traummaße. Ganz im Gegenteil, ich habe Übergewicht, fahre aber jeden Tag 30 km auf dem Hometrainer und danach mache ich meine Übungen - und zwar gezielt für die gesamte Rumpfmuskulatur (Nacken, Schultern, Arme; Bauch- und Rückenmuskulatur; Bauch, Beine. Po) unter zu Hilfenahme von Hanteln, Theraband und Pezziball.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Entweder ihr macht das Training wirklich konsequent und gezielt oder ihr lasst es ganz bleiben!
Ich habe mir sogar meine Rumpfmuskulatur messen lassen, auf das Ergebnis hin bekam ich ein speziell auf meine Defizite abgestimmtes Trainingsprogramm, das ich in mein tägliches Sportprogramm mit aufgenommen habe.

Es gab da auch Übungen, die anfangs überhaupt nicht gingen, ich hatte Schmerzen und ich konnte die Übung einfach nicht durchführen wie beschrieben. Dann habe ich die Alternativübungen dafür gemacht, nach einigen Tagen habe ich die vorher nicht möglichen Übungen nochmal versucht - und siehe da, es ging auf einmal!

Bereich überhaupt nicht zu trainieren, wie es hier gelesen habe, da frage ich mich, was das für Ärzte sind. stirnklopf.gif
Der Komplex Wirbelsäule ist ein System, in dem ein Rädchen ins andere greift. Wenn ein Rädchen stillsteht, dann wirkt sich das auf das nächste Rädchen aus, von da auf das übernächste, dann auf das überübernächste usw.
Muskuläre Dysbalancen werden immer schlimmer, Muskelverspannungen werden immer stärker und der Patient wird immer unbeweglicher und hat immer mehr Schmerzen.

Klar, von 6 x KG auf Rezept kommt nix. Entweder man zieht es konsequent täglich durch und zwar mit einem "Ganzkörperkonzept" oder man spart den KK (und sich für den Eigenanteil) die Kosten für das KG-Rezept.

wink.gif
falco
Hallo,

naja, eigentlich hatte ich doch nichts darüber geschrieben, keinen Muskelaufbau zu machen! Natürlich muss das sein, und ja klar kann das anfangs auch Schmerzen auslösen.

Es gibt aber Unterschiede, ob mehr auf Mobilisation oder Stabilisierung Wert gelegt wird, und da scheint es eben verschiedene Ansätze zu geben. Da es durch mehrere OP an einer Etage auch zu Instabilität kommen kann, wurde mir eher zu stabilisierenden Übungen geraten, und das zieht eben nach sich, dass nicht zu viel Bewegung ins "kaputte" Segment kommt.

Ich für mich denke, wenn einem persönlich durch die Behandler zu einem bestimmten Trainingsprogramm geraten wird und man damit auch zurecht kommt, ist das eben für denjenigen der richtige Weg! Auch da muss eben jeder sehen, was für ihn am besten passt.

Alles Gute!
MarcoK.
Hallo Ave,

erstmal Danke für deine tollen Beiträge, ich lese sie immer sehr gerne.

Wie lange dauern deine täglichen Übungen? Ich mache auch regelmäßig Übungen (nicht jeden Tag, aber 3-4 Mal die Woche),
dafür effektiv, nur manchmal habe ich das Gefühl, es wäre besser ich hätte gar nichts gemacht.


LG Marco




Seiten: 1, 2
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter