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Komplette Version Bandscheibenvorfall & Partner

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Susa
Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier und hoffe, ihr könnt mir bzw. uns weiterhelfen.

Bei meinem Partner wurde im Dez. letzten Jahres ein schwerer BS-Vorfall festgestellt, OP laut Ärzten dringend notwendig. Diese erfolgte dann auch im Januar, die Schmerzen vor der OP waren für meinen Partner (er ist nicht zimperlich ;-)) kaum noch auszuhalten. Dann erfolgte gleich im Anschluss die REHA und schmerzmässig ging es ihm etwas besser.

Seit 6 Wochen befindet er sich jetzt in der beruflichen Wiedereingliederung, arbeitet 4 Stunden täglich und die Schmerzen sind schlimmer als vor der OP -
und hier beginnt unser Dilemma:

Er will, dass kann ich verstehen, seine Ruhe - vor lauter Schmerzen. Nur soo langsam geht das auf unsere Partnerschaft - wir sind 4 Jahre zusammen, haben jedoch getrennte Wohnungen und in der letzten Zeit wird es immer mehr, dass er mich nicht sehen will - telefonieren okay, aber er will niemanden um sich haben und endlich wieder fit werden.´

Aber wie???

Es sind nun fast 6 Monate her, seitdem es mit den Schmerzen anfing - und seitdem gibt es keine Umarmungen, etc.... mehr

bleibt das jetzt von den Schmerzen her ein Dauerzustand? Ich bin schon ein wenig verzweifelt.

Wie kann ich meinem Partner helfen? Gibt es Behandlungsmöglichkeiten, die ihn endlich mal schmerzfrei werden lassen?

Viele Grüße, Susa
schwarzhex
hallo susa,

was soll ich sagen erst mal smilie_troest.gif

weist du ich kenne deine geschichte auch mir und meinem partner ging es ähnlich, nur das ich diejenige bin mit schmerzen. auch er wollte mir helfen und ich habe ihn oft weggestossen. nicht weil ich ihn nicht wollte, sondern weil jede berührung manchmal weg getan hat und bei mir war das der grösste grund. ich wollte ihn nicht mit meiner krankheit belasten. ich denke und das kann dir jeder bestätigen ist diese krankheit (wie auch alle krankheiten) eine starke belastung für eine partnerschaft. ich kann dir keinen rat geben was du tun musst oder kannst, ich kann dir nur trost zusprechen und dich bitten den frust nicht in dich zu fressen, denn dann gehst auch du kaputt. nur solltest du wissen, dein partner macht es nicht aus boshaftigkeit sondern weil er leidet und wenn man leidet ziehen sich viele in Ihr Schneckenhaus zurück.
gib ihm doch mal die adresse von unserem forum, oft hilft es schon wenn er sich hier aussprechen kann, denn unter betroffenen lässt es sich oft einfacher reden.

ich hoffe ich konnte dich ein bisschen trösten und wünsche dir alles gute

mel
barbara57
Hi Susa,

willkommen hier bei uns.

Wenn man solche Schmerzen hat, und dazu noch nach einer Op, dann ist das, was im Kopf passiert, nicht nur das "wie werde ich diesen Mist wieder los?", sondern auch noch zusätzlich ein Gefühl von Panik, daß die bereits durchlebte Leidensphase wieder von vorne losgeht und dieses Mal obendrein schlimmer wird. Für Deinen Freund kommt vielleicht auch noch der Gedanke hinzu, daß man ihm beim ersten Mal zu einer Op geraten hat, die ihm, von heute aus betrachtet, nicht viel gebracht hat, weil die Schmerzen jetzt schlimmer sind. Jetzt weiß er vielleicht nicht so gut weiter, was es an Therapiemöglichkeiten gibt.

Er war doch mit den Beschwerden schon beim Arzt, oder? An Behandlungsmethoden gibt es diverses andere als eine Operation, z.B. PRT-Spritzen, Akupunktur, Schmerzmedikation, .... Stöber doch mal hier im Forum.

Eine Operation sollte an sich erst dann gemacht werden, wenn die konservativen Therapien nicht anschlagen, und auf jeden Fall dann, wenn eine Lähmung vorliegt.

Zwischenmenschlich ist ein Bandi-Partner, wie Mel schon geschrieben hat, sicher nicht so einfach. (Mein Mann kann ein Liedchen davon singen). Ich glaube, daß beide Geduld brauchen - der Bandi für die Heilung, der Partner für beide.

Liebe Grüsse,
Barbara
Thergana
Hallo Susa,

laß Dich erstmal von mir ganz doll drücken smilie_troest.gif smilie_troest.gif

Wegen Deinem Mann: ich würde ärztlich-medizinischerseits alles in Bewegung setzen, was nur irgendwie geht. Auch wenn dies evtl. eine erneute Operation bedeutet. Es ist schließlich das Grundrecht auf Menschenwürde, wenn Dein Mann einigermaßen schmerzfrei leben darf.

Einige unserer Bandimitglieder haben gute bis sehr gute Erfahrungen mit Schmerztherapeuten gesammelt. Falls organisch-ärztlicherseits wirklich gar nichts mehr machbar sein sollte, dann könnte Dein Mann wenigstens durch eine gut abgestimmte Medikamentation ein relativ erträgliches Leben erreichen.

Obendrauf möchte ich Dir eine Liste der Ärzte ans Herz legen, mit denen andere Bandis schon gute Erfahrungen gesammelt haben. Die Liste findest Du HIER. Hoffentlich ist da einer dabei, der in Eurer Nähe ist.


Ganz viel gute Besserung wünscht Dir und Deinem Mann smilie_up.gif
Thergana
Susa
danke für euere schnellen antworten :-))

es ist genau das: er zieht sich in sein schneckenhaus zurück und ich komme mir zurückgestossen vor - wir wohnen ja (noch) nicht zusammen und "nur" konakt via telefon fällt mir nicht immer leicht ;-))

durchs lesen eurer antworten geht es mir schon besser, lieben dank für den trost. ich werde wohl noch einiges an geduld für uns beide aufbringen müssen und hoffe, diese zeit dauert nicht noch zuu lange.

ich werde ihm mal andere möglichkeiten vorschlagen, chiro, etc. - er hat heute einen arzttermin und dieser arzt ist ein normaler hausarzt, mal sehen, ob ich ihn bewegen kann, mal einen anderen arzt aufzusuchen. er will ja immer alles alleine mit sich ausmachen.

liebe grüße, susa
Thergana
Hallo Susa,

ich finds prima, wie Du Dich um Deinen Partner sorgst und wie Du ihn helfend untestützt. Es ist häufig schwer für Männer einfach zuzugeben, daß sie Hilfe nötig haben. Meistens müssen sie unbedingt mit dem Kopf durch die Wand, weil sie von kleinauf so trainiert (erzogen) wurden, niemals Schwäche zu zeigen. Doch wenn Du ihm selbstlos helfend die Hand reichst, so wird er die Unterstützung meist gern annehmen. Ich habe selbst so einen Komplizissimus zu Hause *zwinker*

Ein kurzer Nachtrag:

QUOTE
er will ja immer alles alleine mit sich ausmachen.


Du, sag Deinem Partner unbekannterweise einen lieben Gruß vom Bandi-Forum: das Zeitalter der großen Märtyrer ist schon lange vorbei ... laugh.gif

Liebe Grüße
Thergana
Hollie
Hallo Susa,
bei mir ist es auch umgekehrt, d.h. ich bin der Bandi und dies fing gerade dann wieder akut an, als ich mit meinem Partner gerade frisch zusammen war. Ich habe damals zu ihm gesagt, er soll sich das mit mir überlegen, weil ich einfach oft vieles nicht mitmachen kann und er mit mir zusammen mehr Arbeit hat, weil er z.B. im Haushalt mehr anpacken muss als andere Männer. Naja, und weil Zwischenmenschliches teilweise halt auch einfach nicht so möglich ist wie bei anderen Paaren. Was ich damit sagen will, ist, dass Dein Partner sich vielleicht auch deshalb zurückzieht, weil er Dich nicht belasten will. Und weil es ihm selbst vielleicht auch schwerfällt. Aus einer Umarmung kann ja auch mal mehr werden und wenn das dann vor lauter Schmerzen nicht geht...ist es einfach ein mieses Gefühl! Ansonsten ist es natürlich auch nicht einfach, erstmal selbst damit klarzukommen, dass man dermassen eingeschränkt wird und lange heftige Schmerzen lassen ja auch viele depressiv werden. REDE mit ihm darüber, versuche ihm zu zeigen, dass Du ihn auch so liebst und ihm helfen willst. Und wie schon von Vorschreibern gesagt - zeig ihm dieses Forum, mir hat der Austausch mit "Gleichkranken" jedenfalls sehr geholfen, den Vorfall zu akzeptieren und damit zu leben.
Alles Liebe
Hollie smokin.gif
Susa
hallo thergana,

danke für deinen post - das ist es, er will alleine, dann widerum doch nicht ? gestern abend am telef. hiess es "mach mir doch mal mut"... also, jetzt nach die brücke finden zwischen selbstlos helfender hand und bloss kein mitleid, das mag er überhaupt nicht....

hier im forum würde er nie nicht schreiben, ich kann ja schon froh sein, dass er MIR gegenüber diese schmerzen zugibt..

viele grüße, susa
Hansel
Hallo Susa,

ganz herzlich willkommen im Club rolleyes.gif

Ich als junger "Schlimmbandi" (ich bin 36) kann Dir nur sagen, es ist sehr sehr wichtig, das Dein Freund lernt, diese Krankheit zu akzeptieren.

Sicher wäre es auch ganz hilfreich, wenn Du ihn selbst zu uns schicken würdest.
Vielen hilft es schon gewaltig wenn sie sehen, daß sie mir Ihren Sorgen nicht allein sind.

Und schließlich haben wir hier auch viel Spaß zusammen (wenn ich auch momentan nicht mehr in den Chat kann sad.gif ).

Ich hatte das Glück, daß meine Freundin bis auf das allerschlimmste zu mir gehalten hat. Wir kamen 3 Tagen nach meinen ersten Bandscheibenvorfällen zusammen, und sie kennt mich im Prinzip gar nicht gesund.

Ich habe ihr damals auch gesagt, sie solle sich das gut überlegen.

Ich könnte mir vorstellen, daß es Deinem Freund sehr helfen könnte, wenn er sich intensiv durch unser Forum lesen würde, und Kontakt zu uns aufnimmt

smilie_up.gif für die Zukunft

winke.gif Hansel
Strubbel
Hallo Susa,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier - schön, dass Du Dich hier meldest und versuchst Deinem Partner zu helfen.

Hansel hat es schon sehr gut auf den Punkt gebracht - ebenso wie er, bin auch ich ein "Schlimmbandi" (übrigens schönes Wort Hansel *g*) und habe es sicherlich nicht einfach und meine Umwelt nicht mit mir.
Ganz wichtig ist jedoch das Akzeptieren dieser Krankheit - sowohl von Deinem Partner als auch von Dir. Und ganz ehrlich, meine Erfahrung ist, dass es meistens eine ziemlich lange Zeit (ich rede hier von Monaten) braucht, bis man es akzeptiert und nicht wie die Pest abstreifen will. Es gehört zu einem, wie der Name am Klingelschild, es begleitet uns überall hin ohne Nachsendeauftrag und das muß man erst mal akzeptieren.

Meinen Bald-Mann lernte ich auch kennen, als ich bereits krank war. Es war sicherlich nicht immer einfach für ihn, mich nicht einfach mal so in den Arm zu nehmen. Es ist auch nicht sonderlich aufregend im Freizeitpark alles alleine fahren zu müssen, weil ich unfreiwillig auf die Jacken aufpassen "darf". Und es macht auch nicht immer Spaß Feiern mit als erste zu verlassen, weil ich einfach nicht mehr kann und man mich zudem mind. am nächsten Tag komplett vergessen konnte.
UND glaube mir, manchmal habe ich mich geschämt. Kam mir vor, als würde ich alles nur bremsen, als würde ich nur noch den Ton angeben, als würde alles von mir abhängen.
Selbst als mein Partner mich vor kurzem fragte, ob ich ihn heiraten möchte gab ich noch zu bedenken, dass meine Bandi-Zukunft sicherlich nicht die rosigste ist und ich keinen an mich fesseln möchte.

Ich weiß nicht, woher er diese Ruhe und Gelassenheit hat und wie er es macht. Fakt ist, er nimmt Rücksicht und ist besorgt um mich, behandelt mich jedoch nicht, als wäre ich Krank. Er weiß, wie er mich in den Arm nehmen kann und verschiedene Arbeiten übernimmt er ganz selbstverständlich. Mut macht er mir auch, sagt dann "zusammen sind wir ein Team". Und noch was ganz wichtiges, er gängelt mich nicht!
Meinen Teil tu ich jedoch auch dazu, lasse micht nicht hängen, darf und kann mich jedoch jederzeit ausruhen. Schließe mich nicht aus allem aus, nimm mir jedoch nichts vor, was ich nicht machen kann und erspare mir und uns Enttäuschungen. Achja, und ich achte schon darauf, dass das Thema Rücken, BSV etc. nicht Tagbestimmend ist, da gibts soviele schöne andere Sachen, die man trotz Schmerzen erleben kann und darf.

ABER, dafür braucht man Zeit und auch Akzeptanz, sonst geht es nicht.

Dein Partner braucht Dich, will Dich aber nicht ge-brauchen.
Dein Partner braucht Zuspruch, aber kein Mitleid.
Dein Partner sagt "geh jetzt, aber bleib ja hier"

Was kann man raten? Drüber sprechen, aber nicht laufend thematisieren. Grenzen abstecken, fragen, was er kann, was er mag, was ihm keine Probleme bereitet.
Wichtig aber auch, dass Du ihm auch sagst, was Deine Bedürfnisse sind und ihr zusammen überlegt, wie kriegen wir das jetzt hin smile.gif

Klar, Du hast Recht, aus einer Umarmung kann auch schnell mehr werden und dann geht es nicht - wegen Schmerzen! Ähm, na und? Sicherlich hatten wir alle mal einen Grund, warum es nicht ging, wir nicht wollten oder konnten. Solange man kein Drama daraus macht, es nicht in den Vordergrund schiebt, ist es etwas, wo auch wieder Normalität reinkommt. Bin mir sogar sicher, dass es einige (viele) von uns gibt, die darüber im Chat oder überhaupt mehr drüber frotzeln als es zu tun. Gebt Euch Zeit smile.gif

Und vielleicht sollte er wirklich mal hier im Forum lesen und feststellen, dass er nicht alleine steht, es nicht immer ihn trifft, dass es vielen so geht und kommt eventuell besser damit klar. Könntest Du ihn dazu überreden?

Wünsche Euch das beste - ich weiß, dass es auch für Dich Nicht-Bandi nicht leicht ist und man gewissermaßen hilflos ist, darum bin ich froh, dass Du hier ein wenig Hilfe, Anregung und Unterstützung suchst.

Liebe Grüße
Strub
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter