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Komplette Version MRT Befund?

Bandscheiben-Forum > Wirbelsäulen-Forum
Lucy66
Hallo habe einen mrt befund, wobei ich trotzdem nicht verstanden habe was das heißen soll. der arzt hatte es in 30 sek. erklärt alles fach chinesich

Befund: Gestreckte Haltung C2 bis C4, angedeutete Kyphose C4/5, flache Lordose C5 bis C7. Nicht ganz harmonische BWS-Kyphose. Normale Weite des erfassten Wirbelkanales und in allen Sequenzen regelrechtes Signalverhalten des Liquors und normale Form und Volumen aufweisendes Rückenmark. Anatomisch regelrechte Verhältnisse im kranio-zervikalen Übergang. Unauffälliges, altersentsprechendes Signalmuster der Wirbelelemente. Die Konturen aller Wirbelkörper sind intakt. Segment C5/6: Die Bandscheibe ist dehydriert und höhengemindert, sie ist geringfügig median und links lateral subligamentär vorgewölbt. Ventrale spondylotische Reaktion mit grund- und deckplattennahem Osteoödem, keine Einengung der Neuroforamina. Segment C6/7: Bandscheibenmaterial ist ganz umschrieben median subligamentär vorgefallen, es dehnt sich auch nach links lateral subligamentär aus. Dorsale spondylotische Reaktion mit Osteoödem, jedoch kein wesentlicher Knochenanbau. Neuroforamina frei. Alle übrigen Bandscheiben sind auf die ZWR begrenzt. Kein Nachweis von intra- oder paraspinalem Fremdgewebe. Beurteilung: Es bestehen keine Hinweise auf einen entzündlichen Befall oder eine anderweitige Erkrankung des Hals- markes, insbesondere auch keine Zeichen einer Atrophie, einer tumorösen Raumforderung oder einer externen Kompression. Entsprechend findet sich jetzt eine aktive spondylotische Reaktion mit Knochenödem. Die kräftige mediane und links laterale subligamentäre Protrusion der Bandscheibe C5/6 ist unverändert, ebenso der Ausmaß der begleitenden ventralen spondylotischen Reaktion.

Was heißt das denn jetzt genau? Welche Ausmasse hätte das. Neurologische Ausfälle habe ich in Armen und Beinen. Vorallem der Benommenheitsschwindel.
parvus
Hallole und willkommen im Forum winke.gif

Hast Du bereits einmal das Lexikon, bitte hier anklicken! durchgestöbert, da bekommst Du ziemlich das fachchinesisch erklärt zwinker.gif

Ansonsten lese ich es so, dass bei Dir, wie übrigens sehr viele Menschen auch, die Halswirbelsäule eine Steilstellung aufweist. D.h. die natürliche Doppel-S-Biegung der Wirbelsäule trifft für diesen Raum, und auch wohl etwas für die Brustwirbelsäule gleichfalls angedeutet, nicht zu.
Im Alter/mit dem Altern, dehydriert es in den BS, d.h die Bandscheiben bestehen aus einem schwammähnlichem Stoff, welcher sich mit Nähstofffen durch das Gleichgewicht aus Bewegung und Ruhe nährt. Daher ist auch eine nur Ruhestellung nicht wirklich gut für die WS.
Zur Erklärung: Die BS können austrocknen/sich dabei verknöchern, oder aber der Wirbelkörper bildet Knochenanbauten, um sich abstützen zu können, somit bleibt ein gewisser Abstand, auch wenn dieser "Schwamm"/BS nicht mehr intakt ist.
Dadurch jedoch wird natürlich der winzige Raum, der zwischen den einzelnen WK bleibt oder aber zum Rückenmark besteht, aufgebraucht.
Also hier entsteht etwas, was nicht wirklich hingehört, sich aber bildet, da der Körper versucht sich zunächst selber vor Gefahr zu schützen.
So, und nun ist es logisch, dass etwas was nicht hingehört, nun aber da ist, meistens dann stört kinnkratz.gif

Code
Segment C5/6: Die Bandscheibe ist dehydriert und höhengemindert, sie ist geringfügig median und links lateral subligamentär vorgewölbt. Ventrale spondylotische Reaktion mit grund- und deckplattennahem Osteoödem, keine Einengung der Neuroforamina. Segment C6/7: Bandscheibenmaterial ist ganz umschrieben median subligamentär vorgefallen, es dehnt sich auch nach links lateral subligamentär aus. Dorsale spondylotische Reaktion mit Osteoödem, jedoch kein wesentlicher Knochenanbau. Neuroforamina frei. Kein Nachweis von intra- oder paraspinalem Fremdgewebe.


In Deinem Fall hat die BS auch dehydriert, daher ist der Bereich höhengemindert (aber das ist soweit wohl noch nicht schlimm) respektive geringfügig vorgewölbt, d.h. es besteht die Vorstufe eines BS-Vorfalls. Was wohl vorliegt sind, Knochen-Ödeme, d.h. hier ist eine Schwellung/Flüssigkeitsansammlung, aber es hat bisher keine Verknöcherung (Konchenanbau) stattgefunden!

Code
Beurteilung: Es bestehen keine Hinweise auf einen entzündlichen Befall oder eine anderweitige Erkrankung des Hals- markes, insbesondere auch keine Zeichen einer Atrophie, einer tumorösen Raumforderung oder einer externen Kompression. Entsprechend findet sich jetzt eine aktive spondylotische Reaktion mit Knochenödem. Die kräftige mediane und links laterale subligamentäre Protrusion der Bandscheibe C5/6 ist unverändert, ebenso der Ausmaß der begleitenden ventralen spondylotischen Reaktion.


Die Neuroforamen (Nervenaustrittslöcher) sind daher frei und das ist gut so!
Es ist keine Entzündung oder Fremdgewebe (z.B. Tumor) zu sehen. Es sind diese Knochenödeme da, da könntest Du einmal nachhaken, was das für Dich aussagt.

Wichtig jedoch ist, dass eigentlich keine wesentliche Raumforderung besteht!
Ich denke, man wird es Dir auch sicher so erklärt haben, dass es ein typischer Altersbefund ist.

Wie schildern sich denn Deine neurologischen Ausfälle in Armen und Beinen?
Hast Du auch Aufnahmen von der LWS?
Hast Du bereits eine neurologische Abklärung (NLG und EMG), auch betreffend dem Schwindel (hier ggf. auch HNO-Doc konsultieren).
Bist Du bei einem Neurochirurgen vorstellig gewesen?
Welche Therapie oder Behandlungsvorschläge gab man Dir mit auf den Weg?

Vielleicht konnte ich Dir ein wenig beim fachchinesisch helfen, den Rest wirst Du mit den Ärzten besprechen müssen.
Alles Gute wünscht parvus winke.gif
Lucy66
Danke für deine ausführliche Antwort.

Eigentlich hat man mir gar nichts groß erklärt. Der Radiologe meinte. HWS sieht gut aus, nur die BWS das wäre gar nicht gut. Mein Neurologe ist da anderer Meinung und sagt, alles okay... Grübel

Neurologische Ausfälle. Kann kaum noch laufen da meine beine anschwellen und schmerzen, bekomme sie gar nicht hoch. Treppen steigen ist der reinste Horror. Sobald ich meine Arme hochhebe, wird mir so schwindelig das ich umfalle. Druck von innen auf die Ohren.
Nervenleitgeschwindigkeit läsionen in beiden Beinen. Reflexe gesteigert, oder erst gar nicht auslösbar. Stumme Sohlen. Meine Hände Schmerzen, ständige Kopfweh usw.
LWS MRT musste abgebrochen werden, hatte darin aus heiterem Himmel eine Panik Attacke. MRT Schädel nichts besonderes nur kleine Marklagerläsionen die wohl jeder hat.

HNO ohne Befund also kein Vestibularisausfall. Ich denke das alles nur von der Wirbelsäule kommt. Ach ich war jetzt ganz viel bei der Krankengymnastik, es wurde nur noch schlimmer mit Schmerzen und spastiken in den Beinen.
parvus
Hallole winke.gif

warum schwellen die Beine an?
Das solltest Du auch einmal untersuchen lassen, lagerst Du Wasser ein? Das wäre sicher etwas internistisches kinnkratz.gif
Ich denke hier liegt wohl eher kein Zusammenhang mit der WS schulterzuck.gif

Unbedingt eine Ausschlussdiagnostik einleiten lassen!
Dazu könntest Du auch Kontakt zu einer WS-Fachklinik aufnehmen, dort Deine Vorbefunde besprechen und um weitere Hilfsmaßnahmen bitten.

Ich habe dies ausgiebig hinter mir, da mich, trotz zweifacher HWS-OP immer wieder Schmerzen plagten. In der Fachklinik wurde ich dann 9 Tage stationär neurologisch und radiologisch untersucht und diese ausgewertet.

War eine sehr angenehme und für mich im Anschluss auch beruhigende Erfahrung.

Nicht aufgeben, nimm/fordere Dir die Zeit für eine ausgiebige Diagnostik!

Alles Gute parvus winke.gif
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