und erhoffen uns über diesen Weg Hilfe und gute Ratschläge. Im Prinzip bin ich nicht persönlich betroffen, es geht eher um meinen Mann. (Also doch irgendwie persönlich betroffen!). Vor 9 Jahren wurde er an der Bandscheibe LW 4/5 gelasert. Nach der Laserung ging es ihm ca. 2 Jahre gut, danach wölbte sich die Bandscheibe bereits wieder vor. Im Juli 2000 rutschte sie dann wieder raus, drückte auf die Nerven und entzündete diese. Nach mehreren Wochen Spritzenkur und Laufen an Krücken, weil´s anders gar nicht möglich war, war eine Besserung in Sicht, man konnte am normalen Leben wieder teilhaben-und zwar genau bis Neujahr 2002, als ganz plötzlich die Schmerzen so schlimm wurden, dass er im März 2002 in der Neurochirurgie der Unfallklinik Dortmund traditionell operiert wurde. Schon da sagten ihm die Ärzte, dass die Bandscheibe schon extrem dünn sei und ein OP-Erfolg nicht hundertprozentig garantiert. Nach fünfwöchigem Rehaaufenthalt in Bad Rothenfelde hatte er zwar keine großartigen Schmerzen, ging aber immer noch schief. Als dann nach und nach die Schmerzen im Po und dem linken Bein wieder schlimmer wurden, kam er kurz vor Weihnachten 2002 abermals in die "Röhre" und-wen wird´s erstaunen?-Bandscheibenvorfall LW 4/5. Der Orthopäde hat ihm jetzt jeglichen Sport untersagt und entliess ihn mit der Aussage, dass er, solange er mit dem Zustand leben könne, nicht operiert werden solle. Mein Mann ist 39 und mit "dem Zustand" können wir nicht dauerhaft leben. Kein Skilaufen, kein Spazierengehen,nicht einmal Krankengymnastik und ewig die Angst im Nacken, dass die Schmerzen mit einem Mal so unerträglich werden, dass er sich nur noch in gebückter Haltung oder mit Krücken bewegen kann. Als OP-Form wurde uns lediglich die Versteifung angeboten. Aber auch da gibt es sicherlich alternative Möglichkeiten. Kennt jemand gute Ärzte, Kliniken oder hat eventuell Erfahrungen mit künstlichen Bandscheiben und kann uns weiterhelfen???
Ladyofpower
09 Jan 2003, 22:57
Hi Iris,
ich bin auch neu hier und gehöre zur opfreien Fraktion.
Habe zwar ein ganz anderes Krankheitsbild, aber die Auswirkungen der Schmerzen sind bei Wirbelsäulenprobleme alle ähnlich gelagert.
Mir sagen jetzt schon 1 Jahr lang 8 von 10 Ärzten das ich versteift werden muß. Bisher konnte ich mich diesbezüglich ganz gut aus der Affäre ziehen. Obwohl ich fast ein halbes Jahr ein gelähmtes Bein sowie Taubheitsgefühle in den Zehen hatte. Ich besuche einfach keine Ärzte mehr und bin mein eigener Arzt. -nicht zur Nachahmung empfohlen-
Natürlich kann nur dein Mann entscheiden ob er es ohne Versteifungs-OP noch aushält oder nicht. So wie die Ärzte ihm schon richtig sagen: solange er damit leben kann nicht operiert werden soll.
In dieser hochakuten Phase ist wahrscheinlich durch die vorgefallene Bandscheibe das ganze Gewebe darum entzündet
und schmerzt natürlich bei jeder kleinsten Bewegung.
So wie der Orthopäde schon richtig sagt ist jetzt erst einmal Schonung angesagt. Doch danach kann er wieder ganz sanft und leicht mit Krankengymnastik oder Walken anfangen um dann die Rückenmuskulatur sowie die Bauchmuskulatur aufzubauen - dies ist nämlich ganz wichtig um der Bandscheibe die Möglichkeit sich rauszuschieben so gering wie möglich zu halten.
In den Vorstellungsberichten der einzelnen Teilnehmer hier, findet ihr sehr viele Erfahrungsberichte - wie es trotz der widrigen Umstände weitergehen kann.
Welche klassische Operation hatte dein Mann im März 2002?
Gute Besserung für deinen Mann Iris und Kopf hoch es kommen sicherlich wieder bessere Zeiten - ich hatte auch nicht an Besserung geglaubt!!!!!
Viele liebe Grüße
Lady Ossi
Hallo Iris,
herzlich willkommen!!!
Dieser Schritt ins Forum ist wirklich sehr empfehlenswert, findet man/frau doch sehr viele Informationen über uns Bandis.
Bezüglich der evtl. anstehenden OP kann auch ich nur sagen (ich glaube, Ralf hat es in einem Bericht mir schon mal erläutert), ob mit einer erneuten OP und auch noch einer angeratenen Versteifung das Problem aus der Welt geschafft ist, die OP das Allheilmittel ist und die Ärzte einem garantieren können, das Problem überhaupt beseitigt zu haben. Eine OP ist in meinen Augen immer nur eine Symptombekämpfung, aber der Ursache wird hier nicht auf den Grund gegangen.
Aus meiner Erfahrung heraus, ich würde jedem erstmal von einer OP abraten!!! Mit entsprechenden Therapien, oder auch - um die Schmerzen in den Griff zu bekommen - Spritzentherapien helfen hier in der Akutphase. Sind die starken Schmerzen erstmal eingedämmt, kann mit einer manuellen Therapie in Form von KG oder MC Kenzie angefangen werden.
Fakt ist: die Muskeln, die unser Skelett stützen, sind zu schwach, (oder wandeln sich teilweise - wie bei mir - in Fettgewebe um, da der Körper selbst diesen Muskel nicht anspricht -aus welchem Grund auch immer) und stützen somit auch nicht die Wirbelsäule. Ist dies der Fall, kann es zu BSV oder Vorwölbungen kommen.
Dahingehend ist es erst mal wichtig, das Muskelkorsett um die Wirbelsäule richtig aufzubauen.
Auch zeigt die Erfahrung (siehe Links zu Behandlungsmethoden usw.) das OP's, Versteifungen usw. auch die Statik des Körpers verändern und somit auch andere Sektionen der Wirbelsäule dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden können (kann, muß nicht). Dies kann sich wie eine Ratte-beißt-sich-in-den-Schwanz entwickeln.
Also, bevor wirklich OP-entschlossen, Meinungen mehrer Ärzte einholen!!! Es gibt genügend Ärzte (Orthopäden und Neurologen, die von einer OP abraten!!!
Liebe Grüße
Petra
Hallo Iris,
zunächst ein herzliches Willkommen.
Um Deine Frage nach Versteifung etc. vorweg zu beantworten, unter "Eure Links/Links zu Behandlungsmethoden/Dynesis bekommst Du jede Menge Infos darüber.
Ich selber habe auch einen BSV L5/S1 seit 1992, dieser war nach 8 Wochen "ausgeheilt" und war bis 2001 nicht bemerkbar, was Du auch unter "Mitglieder stellen sich vor/Ralf" auf der Homepage nachlesen kannst.
Eine Versteifung bei einem BSV halte ich persönlich für verkehrt, m. E. mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Da gibt es reichlich andere Behandlungsmethoden, die ausgeschöpft werden sollten. Auch die Aussage des Arztes "kein Sport" sehe ich nicht so dramatisch, denn Krankengymnastik ist kein Sport.
Vielleicht ist die Rettung für Deinen Mann ja die Behandlungsmethode von Dr. Rütten, nachzulesen auf der Homepage unter Presse-Infos. Einen Termin zu vereinbaren kostet nix.
Liebe Grüsse und gute Besserung wünscht
Ralf
JuliaK
10 Jan 2003, 11:51
hallo iris,
ich kann zusätzlich noch die einnahme von wobenzym oder phlogenzym empfehlen. das sind entzündungshemmer auf basis körpereigener enzyme, die völlig unschädlich sind.
bei mir hat wobenzym die nerven- und gewebeentzündung um die bandscheibe herum prima gelindert, allerdings habe ich wesentlich höhere doses genommen, als auf der packung steht (war ein tipp eines anderen mitglieds, dessen schwester ärztin ist und grünes licht für stosstherapien mit enzymen gegeben hat).
übrigens gingen auch zahnfleischentzündungen damit weg. :-)
zum zweiten: wie schont sich dein mann? in rückenlage (kann er gut liegen) oder stufenlage? habt ihr schon mal die lendenrolle versucht (handtuch rollen und unter den rücken schieben, draufliegen, dadurch bildet sich die wichtige lordose wieder, siehe auch extra thema unter behandlungsmöglichkeiten für zuhause)?
mir hat diese rolle innerhalb von einer woche enorme erleichterung verschafft und kostet nichts. am anfang gewöhnungsbedürftig, aber effizient, wenn er es verträgt.
an den füssen aufhängen (heiligabend das erste mal getestet) hat mir auch sehr viel gebracht, dadurch können die wirbel auseinander und die bandscheiben luft und nahrung tanken. das ist aber beileibe nicht für jeden geeignet und sollte vorher geklärt und beim arzt getestet werden!
gebt nicht auf, das wird wieder!! geduld ist leider oberstes gebot.
herzliche grüße - julia
Christian
10 Jan 2003, 11:57
Hallo Iris,
willkommen im Club.
Ich schließe mich den Meinungen der anderne an: Versteifung ist ultima ratio, wenn gar nix anderes mehr geht.
Oben rechts findest Du den Knopf "Suche", damit kannst Du hier in den Foren nach bestimmten Begriffen suchen.
Wenn Du damit nach dem Begriff "Küsntliche Bandscheiben" suchst, solltest so 5 oder 6 Beiträge finden, in denen es um das Thema geht. Ich habe dazu auch eine Linkliste mit allen am "Markt" verfügbaren Typen erstellt.
Auch der Hinweis mit den Vorstellungen der Mitglieder ist sehr gut, weil hier in durchaus epischer Breite Einzelerfahrungen mit BS-Problemen geschildert werden.
Hier im Forum geht es doch immer etwas knapper zu.
Viele Links findest Du ansonsten in den entsprechenden Foren.
Und scheue Dich bloß nicht weitere Fragen zu stellen, denn dafür ist dies Forum da.
Vielen,vielen Dank-ich bin begeistert. Auf soviele Antworten war ich nun gar nicht gefasst! Jetzt muss ich erst einmal jede einzelne in Ruhe durchlesen und div. Links durchforsten. Super!!!
Zur aktuellen Lage: Momentan ist mein Mann fast schmerzfrei. Die üblichen Anlaufschwierigkeiten morgens fallen ja unter die Rubrik "Normal". Nur, da wir bereits die üblen Erfahrungen gemacht haben, dass der Zustand sich von jetzt auf gleich drastisch verändern kann, sind wir eben auf Alternativsuche. Ich persönlich halte nämlich von der Versteifung auch nichts. Da es ihm jetzt ganz gut geht, sehen wir das als Chance das Richtige für ihn zu suchen.Wie so viele andere von Euch war er nämlich bislang ziemlich sportlich u. jetzt zum Nichtstun verbannt. Die Hoffnung, die wir nach der traditionellen OP (also das Entfernen der überstehenden Bandscheibe-den medizinischen Ausdruck kenn ich leider nicht) hatten, dass er wieder leben kann wie früher, mussten wir ja eigentlich sofort aufgeben.Und da wir bereits dreimal erlebt haben, dass er sich z.B. nach dem Aufstehen vom Tisch, oder beim Schuhezumachen, absolut gar nicht mehr bewegen konnte, ist jetzt einfach die Angst da, dass das durch die extrem dünne, restlich gebliebene Bandscheibe abermals passiert, bzw. dass die Wirbel plötzlich aufeinanderreiben (hat uns der OP-Arzt schon vorgewarnt)
Als ich meine erste Mail abgesandt habe, habe ich mir im Nachhinein gedacht, dass es einigen von Euch weitaus schlechter geht und ich hoffte, Ihr würdet nicht antworten, ich solle mal ordentlich auf dieser Homepage nachlesen, dann wäre ich nämlich schon besser informiert. Danke für Euer Verständnis.
JuliaK
11 Jan 2003, 17:44
weisst du iris,
als ich akut betroffen war, habe ich auch gezielt meine fragen gestellt und auf antworten gehofft, ohne vorher alle beiträge durchzulesen. weil ich schnellstmöglich das richtige tun und erfahren wollte.
ich denke, das macht auch sinn, da doch jeder fall ein kleines bisschen anders ist.
also mach ruhig weiter so, vom austausch lebt ja so ein forum.
Habe mir gerade die Vorstellung der Mitglieder durchgelesen-jetzt ist mir schlecht! Welch eine Tortour hier sämtliche Mitglieder mitgemacht haben, ist unfassbar. Die Ignoranz der Ärzte, die wir auch selber erfahren "durften", zieht sich durchs ganze Land. Dabei hatten wir gehofft, hier auch Positives erfahren zu dürfen, irgendwelche bahnbrechenden Neuerungen und Hilfen. Das müssen wir jetzt erst einmal verarbeiten. Nachdem ich jetzt wirklich stundenlang gelesen habe, bin ich eigentlich noch immer genauso "unschlau" wie vorher.Aber-wir geben nicht auf, irgendwie und irgendwo wird es sicher das Richtige für uns Alle geben-für die Betroffenen und die Angehörigen, die nicht unerheblich mitleiden. Und als Angehörige kann ich nur sagen, dass man nach den Erfahrungsberichten der Mitglieder wieder eine andere Sicht erlangt. Ab und zu denkt man sich "...naja, wird wohl nicht so schlimm sein..."(gerade, wenn man als nicht all zu kräftige Frau Koffer, Einkauf, Kinder, etc. schleppen muss-ist man ja im wahren Leben gar nicht mehr gewöhnt),doch denkt man klarer, kriegt man ein schlechtes Gewissen. Ich wünsche allen Betroffenen und deren Angehörigen viel,viel Kraft und Hoffnung und drücke Euch ganz,ganz fest die Daumen!
JuliaK
12 Jan 2003, 23:06
das ist schön, wenn dir die vorstellungen der mitglieder geholfen haben, die schmerzen aus bandi-sicht noch mehr zu erkennen.
es ist tatsächlich so, dass man kaum mehr etwas tragen kann, erstens tut es weh und zweitens denkt man permanent daran, dass jede dumme bewegung mit oder ohne lasten gleich zu einem rückfall führen kann.
das ist auch für bandis schwer zu fassen am anfang.
wir haben noch ein extra-forum für den austausch unter den anghörigen, da hat mein mann auch schon aus seiner sicht gepostet, das wiederum hat mir teilweise die augen dafür geöffnet, wie die sicht der dinge aus angehörigensicht ist. wenn man als bandi schmerzen hat und mehr oder weniger auf die couch gezwungen ist oder gar nachts nicht schlafen kann, dann verliert man auch mal das gefühl für die angehörigen. du hast völlig recht: sowohl bandis als auch die angehörigen brauchen enorm viel kraft und geduld.
ich wünsche euch eine schöne woche, liebe grüße - julia
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