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Komplette Version Rehabilitative Rückenschule

Bandscheiben-Forum > KG, Sport und Fitness
backpacker61
Hallo Community!
Ich habe seit fast 2 Jahren Schmerzen im rechten Lendenwirbelbereich. Dreimalige Krankengymnastik haben nicht viel gebracht. Röntgen und MRT zeigten normalen Verschleiss und eine Muskelschwäche im rechten Lendenwirbelbereich.
Nachdem meine Krankenkasse einen Kostenvoranschlage bzgl. einer isometrischen Trainingstherapie (von meinem Orthopäden empfohlen) abgelehnt hat, bot sie mir stattdessen eine rehabilitative Rückenschule an.
Hat in dieser Richtung schon einmal jemand Erfahrungen sammeln können? Mein Arzt meinte nur dazu, dass ich dort in einer Gruppe, meist älterer Semester, "Turnübungen" machen würde, die mir unterm Strich garnichts bringen würden.
Ave
Hallo Backpaper

Zitat

Ich habe seit fast 2 Jahren Schmerzen im rechten Lendenwirbelbereich. Dreimalige Krankengymnastik haben nicht viel gebracht. Röntgen und MRT zeigten normalen Verschleiss und eine Muskelschwäche im rechten Lendenwirbelbereich.


Bist Du da nur die 3 Rezepte lang zur KG gegangen und hast in der Physiopraxis die KG gemacht oder hast Du die dort erlernten Übungen auch konsequent täglich zuhause weitergemacht? Denn 2 oder 3 x die Woche KG in der Praxis reicht einfach nicht aus, man muss eigenverantwortlich zuhause weitermachen.
Und KG bringt auch nur langfristig etwas, bis man eine einigermaßen wirkungsvolle Stützmuskulatur aufgebaut hat, vergehen schon mal 3 - 4 Monate, aber eben auch nur bei konsequenten Training.
Und KG hilft leider meist nicht ausreichend gegen Schmerz. Wichtig ist sie auf jeden Fall, denn nur eine gute Stützmuskulatur kann die Wirbelsäule entlasten und damit die Risiken minimieren, dass die Rückenprobleme noch gravierender werden.

Zitat
bot sie mir stattdessen eine rehabilitative Rückenschule an.


Eine Rückenschule ist auf jeden Fall eine gute Sache, so erlernt man rückengerechtes Verhalten im Alltag. Also richtiges Stehen, Sitzen, Heben, Tragen, Bücken etc. Du solltest dieses Angebot auf jeden Fall wahrnehmen.

Darüber hinaus kann ich Dir nur den Rat geben, Dich bei einem Facharzt für spezielle Schmerztherapie vorzustellen, denn nach 2 Jahren Schmerz ist eine Schmerzchronifizierung (hier wird der Schmerz zu einer eigenständigen Krankheit und verliert seine Funktion als Warnsignal) leider ziemlich wahrscheinlich.
Bei einem Facharzt für spezielle (und bitte auf diesen Zusatz achten, denn nur mit diesem Zusatz ist gewährleistet, dass der Arzt die notwendige Zusatzausbildung gemacht hat) Schmerztherapie wirst Du medikamentös (mit Tabletten, evtl Spritzen/Infiltrationen) eingestellt und erlernst, wie Du Deinen Alltag mit dem Schmerz meistern kannst.
Es ist wichtig, dass Du darauf achtest, dass der Arzt Dir eine multimodale Schmerztherapie angedeihen lässt und Dich nicht nur mit Medikamenten abspeist. Multimodal heißt in dem Fall: Medikamente, Physiotherapie/Bewegung (gerade bei chronischem Schmerz ist Bewegung sehr wichtig!) und Schmerzbewältigung - hier wird Dich gelehrt, wie Du mit Hilfe von Entspannungstechniken und auch Ablenkung den Fokus weg vom Schmerz bekommst.

Und für Dich ist auch noch ganz wichtig, dass Du Deine Orthopäden Orthopäden sein lässt und zu einem Neurochirurgen gehst!
Der NCH ist der Facharzt für Wirbelsäule und Bandscheiben!
Wenn KG das einzige ist, was Deinem Ortho bzgl Deiner Rückenproblematik eingefallen ist, dann taugt der nicht viel.

Zitat
Nachdem meine Krankenkasse einen Kostenvoranschlage bzgl. einer isometrischen Trainingstherapie (von meinem Orthopäden empfohlen) abgelehnt hat


Na das ist ja ein Herzchen! Isometrische Übungen kann Dir JEDER Krankengymnast zeigen! Da braucht es keine teure Trainingstherapie für. Tja, da wird der liebe Herr Doktor im Falle einer "Vermittlung" vermutlich auch ein paar Scheinchen abbekommen. vogel.gif
Schieß den Vogel in den Wind (besser spät als nie) und such Dir kompetente Fachärzte, die Dir wenigstens Deine Schmerzen lindern können.


Hast Du irgendwelche Medikamente in den vergangenen 2 Jahren bekommen? Falls ja, welche?
Wurde außer der KG noch irgendwas anderes bei Dir gemacht?

Gute Besserung

Lg
Maria

PS: Dir muss jetzt eines klar sein - DU bist jetzt gefragt, DU musst Dich drum kümmern, dass Du jetzt schnellstmöglich Termine bei den entsprechenden Fachärzten bekommst, damit kompetente Therapien begonnen werden können.
Du musst täglich Deine KG-Übungen machen und Dich auch bei den anderen Therapien, die auf Dich zukommen werden, kooperativ und eigenverantwortlich zeigen.
Rubin
Hallo backpaper61,

Zitat
Mein Arzt meinte nur dazu, dass ich dort in einer Gruppe, meist älterer Semester, "Turnübungen" machen würde, die mir unterm Strich garnichts bringen würden.


Ja habe ich früher erfolglos gemacht und hat mir gar nix gebracht im Bezug auf Schmerzreduzierung. Allerdings lernt man in der Rückenschule rückengerechtes Verhalten beim Arbeiten, Aufstehen usw. - was wiederum sehr viel bringt um die Wirbelsäule nicht übermäßig zu belasten. Das kann man sich aber auch selber antrainieren und in einem guten Buch nachschauen.

Zitat
Darüber hinaus kann ich Dir nur den Rat geben, Dich bei einem Facharzt für spezielle Schmerztherapie vorzustellen, denn nach 2 Jahren Schmerz ist eine Schmerzchronifizierung (hier wird der Schmerz zu einer eigenständigen Krankheit und verliert seine Funktion als Warnsignal) leider ziemlich wahrscheinlich.


Ich selber HWS- Prolaps 5/6 (im Sommer'09) habe meine chron. Schmerzen (wegen immer wiederkehrenden Blockaden usw.) soweit in den Griff bekommen mit Reha- Training, welches ich für 1/2 Jahr vom Orthopäden verschrieben bekam. Wir machen ca. 1 Stunde Übungen zur Stabilisation mit Theraband, Bällen usw. Danach 1 Stunde Krafttraining an Geräten und mit Hanteln. Das Ganze 2mal wöchentlich. Bin jetzt seit 2 Monaten mit dabei. Meine Verspannungen sind weg - die Schonhaltung ist weg und meine Schmerzen zu 90%. Der Rest ist ohne Medis auszuhalten.
Aber ich empfehle auch eine Schmerztherapie falls die Schmerzen zu stark sind. Hatte sie für ein Jahr wegen Nervenschmerzen gemacht. Die sind nun zum Glück auch weg.

Die KG und isometrische Übungen waren mein Einstieg zum Rehasport - Krafttraining - was den wirklichen Erfolg bei mir brachte.

Der dritte Sporttag in der Woche ist dann rückengerechtes Schwimmen, d.h. Rückenschwimmen oder Kraulen.

Gute Besserung wünscht

Rubin
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