Hallo zusammen ,

ich bin neu hier und suche jemanden, der mir über seine Erfahrungen mit einer künstlichen Bandscheibe berichten kann.
Ich habe seit 12 Jahren Rückenbeschwerden in der Lendenwirbelsäule. Durch ein CT wurde damals ein Bandscheibenvorfall bei L5/S1 festgestellt.

Ich bekam Spritzen, Krankengymnastik, Chirotherapie, Massagen, Rückenschule, 2x Kur, Spritzen unter CT etc.. Die Schmerzen waren mal stärker und mal schwächer aber nie ganz weg.

In den letzten Jahren kamen noch Taubheitsgefühl im Pobereich, Oberschenkel außen und Ferse.
Die Schmerzen habe ich hauptsächlich Nachts und morgens wenn ich aufstehe, wenn ich länger sitze oder mich nach vorne beuge. Laufen kann ich meistens ganz gut, wenn ich erstmal eingelaufen bin.

Im September 09 wurde eine Nucleoplastie gemacht. Nach Auskunft des damals operiernden Neurochirurgen soll die Operation gut verlaufen sein . Anfangs hatte ich auch den Eindruck, daß es besser geworden ist. Die Schmerzen seien noch von der OP, sagten mir die Ärzte, es brauche eben alles seine Zeit.

Ich bin jetzt zu einem anderen Neurochirurgen gegangen (da der für mich ohne Auto besser zu erreichen ist). Dieser sah sich meine alten Rö-Bilder (hatte noch keine aktuellen) an. Er sagte, er hätte mir auch vor der Nucleoplastie sagen können, daß diese mir nichts bringe, da müsse eine künstliche Bandscheibe rein wenn ich Schmerzfrei sein möchte. Er meinte, daß die Bandscheibe selbst kaputt wäre und daher die Beschwerden kämen.

Aus folgenden Gründen ist mir bei diesem Eingriff nicht ganz wohl:
-es kann mir keiner etwas über die Langzeitwirkung sagen-ich bin noch keine 40
-es kann mir keiner Garantieren, daß die Schmerzen wirklich davon kommen und ich dann Schmerzfrei bin
-es ist eine große Operation durch den Bauchraum, ich leide unter Verwachsungen und habe Angst, daß sie sich durch die OP verschlimmern
-ich habe Angst daß etwas bei der OP schiefgeht und ich Ouerschnittsgelähmt bin

Medikamente kann ich leider nur sehr sparsam nehmen, da ich noch eine andere Erkrankung habe, für die jedes Schmerzmittel Gift ist

Hat hier im Forum evtl. jemand eine künstliche Bandscheibe und kann mir von seinen Erfahrungen berichten?

Liebe Grüße
Angeli

Hallo Angeli,

hab Dir mal hier einen Link aus vergangenen Tagen herausgesucht:

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php...topic=29905&hl=

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php...topic=36267&hl=

Und ich stehe noch immer dazu. Es geht mir noch immer hervorragend. Ich habe den Schritt bis heute nicht bereut und meine OP ist ende April 3 Jahre her.

Du wirst hier viele Positive, wie auch Negative Beispiele finden. Letzlich kann Dir niemand von uns helfen, die für Dich richtige Entscheidung zu treffen.

Mach Dir einfach selbst ein Bild, sprich mit den Ärzten und mach Dir vorher immer einen Spickzettel, damit Du nichts vergisst.

Wenn Du noch Fragen hast, stell sie einfach. Ich denke, es werden sich sicherlich auch noch andere zu Wort melden und über ihre Erfahrungen berichten

Hallo Angeli,

wegen Erfahrungen, gib doch einfach unter "Suche" "Bandscheibenprothese" ein, dann findest Du Informationen von verschiedenen Bandis.

Ich möchte Dir nur zu Deiner Frage zum Bauchraum etwas sagen:

Du hast geschrieben, dass Du da unter Verwachsungen leidest.
Ich weiß zwar nicht, von was diese Verwachsungen kommen (Krankheit oder OP), aber ich würde bei vorhandenen Verwachsungen im Bauchraum keine Wirbelsäulen-OP von vorne machen lassen.

Wenn eine künstliche Bandscheibe eingesetzt wird, wird das Bauchfell normalerweise nicht eröffnet, sondern es wird zur Seite geschoben, normalerweise von der linken Seite her und der Chirurg gelangt so am Bauchfell entlang zur Wirbelsäule. Ich denke, dass dann das Risiko, dass innerhalb des Bauchfells, z.B. an den Därmen, Verwachsungen entstehen können, sehr gering ist.
Wenn Du allerdings schon Verwachsungen im Bauchraum hast, könnte es sein, dass dieser Zugang am Bauchfell entlang schon etwas schwieriger sein könnte, kommt darauf an, wie gut sich das Bauchfell bei Dir zur Seite schieben lässt.

In L4/5 und höher wird immer linksseitig am Bauchfelll entlang "gearbeitet".
Bei L5/S1 habe ich auch schon gelesen, dass manche Chirurgen durch das Bauchfell hindurch operieren. (Wegen der Beckenschaufeln.)

Nehmen wir mal an, man kann bei Dir trotz Deiner vorhandenen Verwachsungen die Prothese gut mit der üblichen Methode am Bauchfell entlang einsetzen.
Wie Du schreibst, Du bist erst unter 40 und es könnte auch ganz unabhängig vom Alter mit der Prothese irgendwann sonst etwas schiefgehen und man müsste sie entfernen.

Wenn man eine Prothese entfernen muss, kann der Chirurg normalerweise kein zweites Mal linksseitig das Bauchfell wegschieben, da der Zugangsweg vom Ersteingriff her verklebt/vernarbt ist. Es kann zwar versucht werden, rechtsseitig am Bauchfell entlang zur Prothese zu gelangen (das kann funktionieren), das war bei mir auch so geplant, ging dann aber doch nicht. Bei mir musste das Bauchfell eröffnet werden, auch um alles besser einsehen zu können, also laut meinem OP-Bericht (hab nachgeschaut) Dünndarm nach oben und rechts weggehalten und Dickdarm nach links, dann weiter zur Wirbelsäule (Prothese war bauchwärts mit Narbengewebe bedeckt).
Wenn das Bauchfell geöffnet werden muss, dann können natürlich Verwachsungen entstehen. Mein Darm ist z.B. seit der Revision die Ruhe selbst.

Ich erzähl das hier nicht, um meine Geschichte breitzutreten, sondern um zu sagen, weshalb ich mir an Deiner Stelle, da du ja bereits Verwachsungen im Bauchraum hast, keine OP an der Wirbelsäule von vorne machen lassen würde. (z.B. auch keine Versteifungs-OP von vorne)

Ich würde mir an Deiner Stelle Alternativen überlegen, vielleicht stellt sich der Erfolg der Nucleoplastie doch noch ein (wäre das Allerbeste!), vielleicht gibt es sonstige Behandlungsmöglichkeiten ganz ohne OP oder eine "normale" Bandscheiben-OP und wenn alles nicht hilft, gibt es auch noch andere OP-Möglichkeiten vom Rücken her.
Ich weiß nicht, was Dir davon helfen könnte, das muss alles ein Wirbelsäulenspezialist beurteilen,
hol Dir noch weitere Meinungen ein, lass Dich beraten und überlege dann weiter.

Sorry für meinen Roman, aber das ist das, was ich Dir zu Deiner Frage zu Verwachsungen im Bauchraum sagen wollte.

Liebe Grüße, Bao

Hallo Tankgirl,

es ist schön auch mal positive Berichte über eine Bandscheibenoperation zu lesen . Vielen dank auch für die Links. Sicher muß letzendlich jeder selbst darüber entscheiden, ob er sich eine künstliche Bandscheibe einsezten läßt oder nicht. Leider überwiegen meistens die negativen Erfahrungsberichte, sodaß man gar nicht den Mut hat über einen solchen Eingriff nachzudenken.

Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber gehörst du eher zur "jüngeren" Generation oder eher etwas "älteren". Ich frage deshalb, weil ich gelesen habe, daß eine künstliche Bandscheibe meist nur bei Patienten zwischen 30 und 50 Jahren eingesetzt wird (wegen Osteoporosegefahr). Wenn ich mir jetzt eine Bandscheibe einsetzen lasse und diese wirklich nur 15 Jahre hält, muß ich mir mit 55/56 J. eine 2. Bandscheibe einsetzen lassen. Was macht man denn, wenn das wegen Osteoporose dann nicht mehr gehen würde?


@ Bao

meine Verwachsungen sind durch Operationen (Blinddarm/Bauchspiegelung) entstanden. Eine Operation vom Rücken ist lt. Neurochirurg Risikoreicher, da die Gefahr der Narbenbildung bei mir sehr viel höher ist und die Schmerzen praktisch vorprogrammiert wäre.

Die Sache mit der evtl. 2. Operation werde ich nochmal nachfragen. Das Bauchfell darf bei mir auf gar keinen Fall nochmal eröffnet werden. Danke für den Tipp mit der Suchfunktion, werde mich mal durcharbeiten.

Ich war heute beim MRT, dort wurde mir gesagt, daß soweit alles ganz gut aussieht. Bin jetzt gespannt, was der Neurochirurg dazu sagt. Vielleicht ist ja alles doch nur halb so schlimm und es gibt noch andere Möglichkeiten um die Schmerzen zu behandeln. Leider habe ich den Termin erst am 27.01.10.
Mir kommt es seltsam vor, daß er mich gar nicht untersucht hat, sein Urteil alleine anhand der Bilder und der Fragen gefällt hat.

Viele Grüße
Angeli

Hallöle Angeli,

Nö, Du kannst mir gar nicht zu Nahe treten. Ich werde bald 36 Jahre. Hättest Du aber in meinem Profil nachsehen können Naja, so hab ich Dir das Rechnen wenigstens abgenommen

In Punkto Implantate hat man mir gesagt. Es gibt keine Langzeiterfahrungen, man geht von ca. 20 Jahren aus. Und wenn dann der Fall eintreten sollte, dass das Implantat nicht mehr funzt, sieht es so viel ich weiss im Moment so aus, als ob man dann nur Versteifen kann. Doch die Medizin denkt bereits an Verbesserungen, die ein Austauschen des Implantats ermöglich. Also Geduld, und wer weiss, bis dahin haben unsere Mediziner bestimmt schon das Problem gelöst

So, na dann will ich Dir mal ganz feste die drücken für Deine Entscheidungsfindung. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen

Hallo Tankgirl,

danke für´s Daumendrücken, dann wollen wir mal hoffen, daß die Bandscheibe länger bei dir hält wie die Prognosen aussagen. Ich werde mir notfalls noch eine 2. Meinung von einem anderen Neurochirugen holen. Idh warte jetz erstmal das Ergebnis vom MRT ab, habe noch keine Bericht, der wurde direkt zur Praxis geschickt.

liebe Grüße
Angeli