Mit diesem Bericht möchte ich mal die Probleme mit meiner Bandscheibe schildern und hoffentlich auch anderen Leidgenossen etwas Mut machen. Entschuldigt bitte wenn der Text so lang ist. Falls der Bericht an der falschen Stelle steht bitte ich die Mods. ihn entsprechend zu verschieben - Danke.
Angefangen hat alles im Frühjahr 2000. Ich kam gerade von der Arbeit nach Hause und wollte aus dem Auto aussteigen als ich zum ersten Mal diesen Schmerz im rechten Bein bekam. Der Schmerz strahlte von der rechten Pobacke in den Oberschenkel. Da ich diesen Schmerz nicht kannte habe ich zuerst das Bein als „Übeltäter“ vermutet. Nachdem der Schmerz auch nach einigen Tagen nicht besser wurde suchte ich den Betriebsarzt auf. Dieser kam zu dem Ergebnis dass es sich um eine Muskelreizung handeln würde. Die Therapie bestand dann aus Vitaminpräparaten und Reizstrommassagen.

Als der Schmerz nicht besser wurde suchte ich einen Orthopäden in der Nähe meines damaligen Arbeitgebers auf. Dieser ließ erst einmal eine CT machen und kam dann relativ schnell zur Diagnose Bandscheibenvorfall L5S1. Ich bekam dann eine Spritze und Schmerzmittel verschrieben. Als es dann zum Sommer etwas wärmer wurde verschwanden die Schmerzen.
Im darauf folgendem Jahr habe ich dann den Arbeitgeber gewechselt und genau zu diesem Zeitpunkt haben mich die Schmerzen wieder eingeholt – Klasse :-(.
Ich ging dann zum Hausarzt und schilderte ihm die Probleme. Er untersuchte mich daraufhin und konnte aber die Bandscheibe als Verursacher ausschließen. Als die Schmerzen auch nach Tagen nicht besser wurden, bekam ich Massagen u. Krankengymnastik verordnet. Der Physiotherapeut erkannte aber recht schnell, dass der Schmerz eigentlich von der Bandscheibe kommen muß. Er konnte mir einen „guten“ Orthopäden in München empfehlen den ich kurz darauf konsultierte. Nach einer MRT lautete die Diagnose „Bandscheibenvorfall L5S1“. Ich bekam im Abstand von ca. 4 Wochen Spritzen (Sakralblockaden). Diese sind nicht besonders angenehm. Der Schmerz wurde aber geringer und ich fing gleichzeitig auf Anraten des Orthopäden im Fitnessstudio an, um meine Bauch u. Rückenmuskulatur zu stärken. Nach einem halben Jahr war ich wieder schmerzfrei. Ich habe dann regelmäßig meine Rückenübungen zu Hause gemacht und bin 2-3 mal die Woche ins Fitnessstudio gegangen.
Im Frühjahr 2006 passierte es erneut. Auf dem Weg zur Arbeit rutschte ich aus und merkte sofort wieder diesen unangenehmen Schmerz im rechten Bein. Da der Schmerz sich von Tag zu Tag steigerte suchte ich wieder „meinen“ Orthopäden auf. Die erneut durchgeführte MRT zeigte den gleichen Befund wie 2001. Allerdings brachten die Spritzen diesmal keine Linderung der Schmerzen. Der Orthopäde empfahl mir den Racz-Katheter. Ich entschied mich dann nach langem Überlegen zu diesem Eingriff. Im Krankenhaus war ich dann 3 Tage schmerzfrei. Leider kam der Schmerz nach der Entlassung wieder. Wobei der Schmerz nicht mehr so stark war wie vor dem Eingriff. Der Arzt hat mir anschließend noch die Laserbehandlung als weitere Alternative vorgeschlagen. Nach längerer Internetsuche konnte ich mich mit dieser Behandlung jedoch nicht wirklich anfreunden. Daraufhin habe ich noch zwei weitere Ärzte in München kontaktiert. Der erste wollte operieren und der zweite Arzt riet zu einer Untersuchung der Facettengelenke


Da der Schmerz aber in dieser Zeit nach gelassen hatte beschloss in erst einmal ab zu warten. Zum Glück verschwand der Scherz abermals erneut und ich blickte zuversichtlich in die Zukunft.
Zur Info: Ich habe während der gesamten Zeit meine Rückenübungen zu Hause durchgeführt und bin regelmäßig zweimal die Woche ins Fitnessstudio gegangen. Auch wenn es mir gut ging.
Im Mai 2009 ging es dann erneut los. Zuerst hatte ich abends leichte Schmerzen auf dem Weg nach Hause. Diesmal war es aber das linke Bein welches Probleme machte. Ich hoffte zu diesem Zeitpunkt noch, dass die Schmerzen wieder verschwinden. Leider wurde es jeden Monat schlimmer und ich fing wieder an nach Möglichkeiten und guten Ärzten zu suchen. Zu meinen damaligen Orthopäden wollte ich nicht mehr gehen. Ich bin der Meinung, dass er mir 2006 nicht wirklich helfen konnte. Des weiteren habe ich keine Lust Versuchskaninchen für irgendwelchen Behandlungen zu spielen. Auch aufgrund dieses Forum wurde ich dann auf Dr. Schröder von der „Neurochirurgie Innenstadt“ in München aufmerksam. Da der Schmerz im Dezember so stark wurde vereinbarte ich dort einen Termin. Nachdem eine neue MRT durchgeführt wurde riet mir Dr. Schröder zu einer OP da seiner Meinung nach dies die beste Behandlung für mich wäre. Nach eifrigem Überlegen und Lesen im Internet kam ich zum Entschluss die OP durchführen zu lassen. Wir vereinbarten einen Termin für 2010. Leider ging es mir dann plötzlich so schlecht das meine Frau schon den Notarzt anrufen wollte. Ich suchte dann vor Weihnachten die Praxis auf und bekam stärkere Medikamente. So wollte ich mich über Weihnachten retten und mit meiner Familie Weihnachten feiern. Allerdings waren die Schmerzen in der folgenden Nacht erneut so heftig. Am 23.12. fuhr ich ins Krankenhaus und ließ mich dort von Dr. Schröder operieren. Bereits nach dem Aufwachen aus der Narkose waren die Schmerzen wesentlich geringer und verschwanden nach ca. 3-4 Stunden vollständig. Nach 5 Tagen durfte ich die Klinik verlassen und muß mich zur Zeit noch zu Hause ausruhen. Ich habe mich lange gegen eine Operation gesträubt, da man besonders im Internet und in Tageszeitungen viel Negatives hierzu ließt. Mittlerweile bin ich aber wirklich froh diesen Schritt gemacht zu haben.

Entschuldigt bitte nochmals dass der Bericht so lang geworden ist. Ich möchte aber allen Mut machen die ebenfalls an einem Bandscheibenvorfall leiden und manchmal nicht wissen wie es weiter geht.
Grüße
Dirk