Liebe Leute,

vor ein paar Wochen habe ich hier praktisch täglich (stündlich?) reingeschaut, weil ich so geschockt war von meinem Bandscheibenvorfall

Im Frühjahr fing es schon an mit Rückenschmerzen allgemeiner Art. Meine praktische Ärztin, die auch Chiropraktikerin ist, renkt mir das normalerweise mit einem Griff wieder ein, aber diesmal wollte und wollte es nicht klappen. Nichts half. Also ging ich irgendwann zum Orthopäden. Der röntge meinen Hals mit seinem (!) Röntgenapparat , murmelte was von Abnutzung, knallte ein paar Schmerzspritzen rein, verschrieb mir sechsmal Halsstrecken und sechsmal Reizstrom (an seinen Geräten ) und es half alles dauerhaft nix. Daraufhin ließ ich mir Wirbelsäulengymnastik verschreiben (ich dachte, ein trainierter Rücken kennt keinen Schmerz), ging dort fleißig hin, mindestens zweimal, eher dreimal die Woche über sechs Wochen und dort habe ich anscheinend irgendwann eine falsche Bewegung gemacht - zack, das war`s.

Am Tag danach ging gar nichts mehr. Keine Bewegung mehr möglich. Unfassbar.

Meine praktische Ärztin schickte mich in die MRT-Röhre, wo dann auch tatsächlich ein BSV sichtbar wurde. Sie schickte mich zu einem speziellen Krankengymnasten in einer antroposophischen Praxis. Ob das Antroposophische daran den Ausschlag gibt, weiß ich nicht auf jeden Fall kann ich sagen, dass er seine Arbeit sehr gut und einfühlsam gemacht hat und vor allem: auch mir die Verantwortung zum Heilewerden gegeben hat. Er zeigte mir Übungen, die ich auch zuhause machen kann, ging mit mir sehr speziell durch, wie ich mich im Stehen etc. zu ver-halten habe, worauf es beim Sport ankommt etc...

Nach der ersten Krankengymnastik kamen bei mir sogar noch heftige Gefühlsstörungen im linken Arm dazu, das typische Kribbeln und Taubheitsgefühl eben, teilweise sogar Schmerzen. Insgesamt habe ich 12 Behandlungen beim Krankengymnasten bekommen, die jetzt beendet sind und ich würde mal sagen, dass ungefähr bei der 8. Behandlung das Schlimmste vorbei war. Inzwischen kann ich sogar das Kribbeln kaum noch wahrnehmen.

Als das Kribbeln dazu kam, war ich auch noch bei einer Neurologin, die ich fragte, wie lange das Kribbeln wohl andauern kann. "Ein halbes Jahr" war ihre Antwort. Das hat mich zwar im ersten Moment geschockt, andererseits hat es mich auch "beruhigt", denn ich habe es einfach als etwas Gegebenes hingenommen. Es wurde praktisch sofort weniger mit dem Kribbeln... was ja auch ein bisschen dafür spricht, dass die Psyche beteiligt ist. Vorher hatte ich nämlich überhaupt keine Perspektive und keinen Plan, und vor allem Riesenschiss, dass diese wirklich oberheftigen Schmerzen, die ich bisher noch nie erlebt hatte, nicht einmal bei der Geburt meines Sohnes, nicht mehr zu bändigen sein werden.

Ich gehe mal davon aus, dass mein BSV nicht gerade der allerschlimmste war, den man haben kann. Das geht sicher noch fieser und ich bedaure alle aus tiefstem Herzen, die sich mit diesem Mist herumschlagen müssen. Aber ich dachte, es kann vielleicht auch hilfreich sein für manchen hier, der sich im Moment überhaupt nicht vorstellen kann, da jemals wieder herauszufinden: Doch, das kann klappen. Gemessen daran, wie geschockt ich anfangs und eben auch über Wochen war, bin ich jetzt riesig erleichtert, war sogar wieder beim Sport und es gibt jetzt eine Strategie, also Möglichkeiten, die ich tun kann, um in Zukunft einen Rückfall möglichst zu vermeiden.

Übrigens gehört auch dazu, das Rauchen sein zu lassen. Riet mir der Krankengymnast, denn Bandscheiben ernähren sich von gut durchbluteter Umgebung. Ich ziehe es seit drei Wochen ohne Zigaretten durch. Kann ja nicht schaden. Ist aber nur als PS gedacht, denn ich war ganz schön überrascht, als die Frage danach aufkam...

Ich wünsche allen Bandscheibengeschädigten gute Besserung und frohe Weihnachten!

Hallo Schreibstubenhockerin,

hast Du ja ganz nett geschrieben,
klar hilft einigen KG und Massagen sowie Alternativbehandlung.
Es gibt sogar Fälle wo sich ein BSV komplett zurückgebildet hat.

Nach einer Zeit schrumpft der BSV und drückt nicht mehr unbedingt so auf die Nerven.

EIns sollte Dir aber klar sein, einmal ein Bandi, immer ein Bandi, ich möchte Dir jetzt keine Angst machen, es kann sein das Du für immer beschwerdefrei bist, aber es ist auch gut möglich,,, eine falsche Bewegung oder Belastung und das ganze geht von vorne los.

Also fleissig Halsmuskeln aufbauen...(mit dem Rauchen das stimmt schon, aber da sind noch ganz andere Organe noch extremer Belastet), aber schön das Du aufgehört hast.

Ebenfalls ein frohes Fest und pass auf Deinen Hals auf .

Gruß

Markus