Moin Moin,

nun gehöre ich also auch in den Club der Bandscheiben-Geplagten.
Ich wurde gestern aus dem Krankenhaus mit Diagnose Bandscheibenvorfall LWK5/SWK1 entlassen. Man wollte mich natürlich
operieren, habe mich aber zunächst für die konservative Behandlung entschieden.

Meine Fragen sind nun zu Beginn folgende:
Ich nehme gegen die Schmerzen unter anderem Targin 10/5mg. Im Internet liest man ja zu allen Gesundheitsthemen fast
ausschließlich unseriöse Greuelmärchen. Ist es wirklich so, dass man von dem Zeug Entzugserscheinungen bekommt?

Zudem würde ich gerne wissen ab wann Krankengymnastik einen Sinn macht. Ich kann so gerade durch meine Wohnung
buckeln. In dem Zustand irgendwelche Übungen zu machen erscheint mir unmöglich. Bin schon froh heute Nacht 5 Stunden
durch geschlafen zu haben.

Ach so, kurz zu mir. Ich bin 38 Jahre alt, männlich und von Beruf Schiffsinspektor.

Beste Grüße, Zuki

Hallo Zuki,

herzlich Willkommen im Forum

Ich selbst nehme Targin auch schon ziemlich lange. Die Meinungen zu den Entzugserscheinungen gehen hier sehr auseinander! Ich habe schon oft gehört und gelesen, daß Ärzte sagen man bekäme vom Targin keine Entzugserscheinungen!

Ich habe mittlerweile die "Mittagsdosis" ausgeschlichen und dies ging ganz gut. Habe mich etwas Unwohl gefühlt und irgendwie war ich innerlich ziemlich zittrig - schwer zu beschreiben Der Spuk dauerte aber nur ein paar Tage und dann war aber wieder alles im Grünen Bereich!

Wenn Du momentan keine Übungen machen kannst, dann versuche auf jeden Fall isometrische Spannungsübungen zu machen - geht wunderbar im Bett! Auch kann ich Dir die Stufenlagerung empfehlen - entlastet sehr und bringt etwas Erleichterung. Wärme oder Kälte sind auch sehr gut, dies muss man aber ausprobieren um rauszufinden ob warm oder kalt besser ist!

Liebe Grüße
Michaela

Hallo,

vielen Dank für den lieben Zuspruch. Mein Hausarzt hat mich auch beruhigt. Er meinte es gibt Leute die können ohne Brille nichts sehen und ich sollte
die Pillen auch als Hilfsmittel akzeptieren.

Am Montag geht es dann mit Krankengymnastik los. Vorübergehend versuche ich Muskelentspannung nach Jacobsen, hat auch den Vorteil das der
Stress nachlässt.

lgz

Noch eine Frage an die Erfahrenen hier im Forum: Ich habe gestern einen "Spaziergang" gewagt, das heißt im Schneckentempo durch die Gegend gehumpelt.
Im Krankenhaus wurde mir gesagt, dass sei ok. Heute bin ich kaum aus dem Bett gekommen vor Schmerzen. Nach ein paar Minuten Bewegung geht es so
gerade wieder.

Was ist denn nun sinnvoll, Schonung oder schon ein bisschen Bewegung so weit es geht?

Hallo zuki,

für die Bandscheiben sind langsame Bewegungen am gesündesten,

schaden würde dir vor allem wenn du jetzt viel sitzt.

Günstig wäre es wenn du isometrische Übungen machen würdest, sie sind für die ganze WS und stehen unter KG/Fitness beschreiben.
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showforum=77

Lies mal nach. Du kannst das Stichwort auch in die Suche eingeben, es findet sich reichlich dazu.

LG chrissi

Hi Chrissi,

Danke für den Tipp! Werde gleich mal die Suchfunktion bemühen.
Ansonsten versuche ich maximal 30 Minuten am Stück zu sitzen. Ich habe mir noch so einen Sitzkeil zugelegt. Ist zwar
Mega-Unbequem, aber es soll ja ganz gut sein.

lgz

Hallo Zuki,

wie Chrissi schon schrieb: Alles langsam angehen!

Du kannst machen was Dir gut tut, nur IN den Schmerz solltest Du nicht gehen! Schmerzen sind "normal", man kann an seine Schmerzgrenze gehen, aber nie darüber hinaus, denn dies wäre schädlich!

Versuch Deine Spaziergänge immer zu steigern, geh einfach mal erst vor die Tür und auf der Straße vlt. 2 min. hin und her - wenn dir das guttut, dann kannst Du dies am nächsten Tag steigern!

Liebe Grüße und viel Erfolg
Michaela

Hallo Michaela,

ich versuche ja schon so schonend wie möglich mit mir umzugehen, da ich ein Mensch mit ausgeprägten Bewegungsdrang bin ist das nicht so leicht.
Momentan macht mir eher das Aufstehen zu schaffen. In der Regel werde ich zwischen drei und vier wach. Ich vermute das in der Zeit die Schmerzmittel
nach lassen und vor sechs darf ich nach Verordnung keine neuen nehmen (bei den Hammerteilen mag ich wegen der Abhängigkeitsgefahr auch nicht ohne ärztliche
Verordnung eigenmächtig die Dosis erhöhen (Obwohl mein Arzt meinte ich wäre recht niedrig eingestellt...gab es da nicht sowas wie ein Recht auf Schmerzfreiheit?).

Sitzen und stehen geht dann so einigermaßen. Aber den Versuch aus dem Bett zu kommen muss ich ein paar mal Abbrechen, da der Rückenmuskel extrem schmerzhaft
krampft. Nach ein paar Versuchen mit wirklich extremer Überwindung des Schmerzes geht es. Und wenn ich ein, zwei Minuten in Schonhaltung humpele verschwindet die Pein
dann so einigermaßen.

Gibt es da irgendwelche Übungen die man schon im Bett starten kann? In Rückenlage geht das, aber das zur Seite rollen um sich aufzurichten ist dann schon ein
extremer Akt. Da habe ich ja schon fast angst abends ins Bett zu krabbeln. Matratze sollte ok sein, die habe ich mir extra angeschafft, da die alte Matratze sicher
ein Beitrag war das Problem zu verursachen. Das war eher eine Hängematte. Ich bin fast versucht mir noch eine Viskoschaum Auflage zu kaufen. Auch nicht
gerade billig. Aber andere Anschaffungen sind aktuell in weite Ferne gerückt.

Gibt es da Erfahrungen mit diesen Auflagen? Oder wie gesagt Entspannungshilfen vor dem Aufrichten. Habe das Gefühl das auch mein Hüftgelenk stark unter den
ungewohnten Bewegungen sehr leidet und morgens verkrampft.

liebe Grüße, zuki (Michael)

P.S.:Habe zudem jeden Morgen die Angst das alles wieder so wird, wie an dem Tag wo nix mehr ging und ich ins KH eingeliefert wurde.

Hallo Michael,

mach auf jeden Fall morgens im Bett ein paar isometrische Spannungsübungen, Chrissi hat Dir hier ja schon einen Link gesetzt!

Am Montag solltest Du Dir dann gleich von Deiner Physio richtige Übungen speziell für Deine Beschwerden zeigen lassen! Ich bin in meiner schlimmsten Zeit mit dem Kopf voraus aus dem Bett gekrabbelt und kann Dich sehr gut verstehen!

Auch würde ich an Deiner Stelle die Medis mit dem Arzt besprechen und diese ggf. besser einstellen!

Schau einfach mal ob Dir die KG was bringt!

Liebe Grüße
Michaela

Hallo zuki,

Zitat
P.S.:Habe zudem jeden Morgen die Angst das alles wieder so wird, wie an dem Tag wo nix mehr ging und ich ins KH eingeliefert wurde.

ist ja eine verständliche Reaktion des menschlichen Gehirns, es bleibt haften, habe ich auch schon hinter mir mit der HWS,

du solltetst eben nicht dauernd an den morgen denken,
vielleicht wäre ja auch Muskelenstpannung nach Jacobsen ganz gut für dich,
diese Übungen sind für einzelne Anschnitte der WS auch jeweils nur 10 minuten und haben einen sehr guten Effekt für den Körper , an-und Entspannung von Muskeln,
aber eben auch für das Gehirn, diese alte Angst kannst du mit neuen angenehmen Erfahrungen überschreiben in deinem Gehirn.

Also natürlich unabhängig vom orthopädischen Befund.

Mache ein paar Übungen isometrisch, hier ein Anleitungs-Bilder-Link:
http://www.bewegungsgefuehl.de/uebungen/pd..._kl_web_150.pdf

und dann ganz langsam über sie Seite aufstehen.

LG chrissi