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Komplette Version Schmerzen immer anders

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Katnik
Hallo zusammen,

nachdem ich schon öfters hier herumgestöbert habe möchte ich jetzt selber mal eine Frage stellen.

Wie ist es eigentlich möglich dass man nach einem zweifachen BSV (L4/L5, L5/S1) der zwei Jahre zurückliegt, immer wieder andersgearte Schmerzen bekommt? Mal habe ich stechende Schmerzen an der rechten Seite von einem Grübchen ausgehend bis zum halben Oberschenkel, mal dasgleiche an der linken Seite, dann wieder tief im Rücken (dieser Schmerz löst bei mir Schweißausbrüche und Angst aus).

Manchmal lösen alltägliche Bewegungen heftiges Stechen aus (vorbeugen beim Haare fönen, bücken bei der Hausarbeit, der Griff nach der Marmelade bei Tisch).

Bei meiner FAmilie sehe ich auch schon immer die Fragezeichen in den Augen wenn es bei mir heute hier zwickt und morgen dort sticht.

Und manchmal läufts gut. Doch frage ich mich wieso an manchen Tagen bestimmte Nerven so gereizt sind.

Kann mir das jemand erklären?

Viele Grüße
Katnik
Jürgen73
Hallo Katnik,

willkommen im Forum.

bei was für einen Arzt bist du denn in Behandlung?
Bekommst du konservative Behandlungen?

Das es heute hier zwickt und morgen dort kenne ich eigentlich nicht.

Bei deinen alltäglichen Bewegungen solltest du mal vorher überlegen, ob du die Bewegung ohne Schmerzen bewältigen kannst.

Dieses lernst du alles in einer Rückenschule.

Das fängt schon beim morgendlichen Aufstehen aus dem Bett an. Diese sollte bandigerecht erfolgen.

Vor dem Waschbecken bücke ich mich auch nicht wie ein gesunder Mensch, sondern gehe dabei in die Knie.

Mit deinen gereizten Nerven kann auch am Wetter liegen.

Ich will dir jetzt keine Angst machen. Aber hast du dich schon mal auf Rheuma untersuchen lassen?

Katnik
Hallo Jürgen,

vielen Dank für deine schnelle Antwort, jetzt am Sonntagabend.

Ich bin zwar bei einem Orthopäden in Behandlung, allerdings war ich schon länger nicht mehr dort. Habe aber Anfang Nov. wieder einen Termin.

Krankengymnastik (gehört glaube ich zu konservativer Therapie) bekomme ich nicht zur Zeit, aber ich gehe regelmäßig zum Gerätetraining in der Physiopraxis, in der ich auch schon mehrere Einheiten KG bekommen habe.

Bei Bedarf nehme ich Diclofenac 50 Tabl. 3 x 1.

Selbstverständlich denke ich oft vor einer bestimmten Bewegung nach, wie ich sie rückenschonend ausführen könnte. Aber z.B. so ein kleiner Griff bei Tisch funktioniert 20 mal gut und beim 21sten Mal nicht mehr. Das verunsichert mich sehr.

Morgentliches Aufstehen führe ich selbstverständlich auch bandigerecht aus. Aber tatsächlich habe ich gerade beim Aufstehen dabei täglich die Angst im Nacken vor einem "schlechten" Tag.

Rheuma? Darüber habe ich nie nachgedacht. Ich dachte immer Rheuma betrifft andere Gelenke und nicht die Wirbelsäule. Aber jetzt werde ich mal darüber nachdenken.

Viele Grüße
Katnik
AnnaCosi
Hallo Katnik, ich hab auch wieder ein paar Wochen mit Schmerzen hinter mir und

auf Grund dessen musste ich meine Krankengymnastik mal wieder aufbessern. Es

geht mir gelegentlich wie dir, dass alle Nase lang was anderes irgendwo zwickt und

natürlich gehen bestimmte Bewegungen 100 mal gut und auf einmal nicht mehr.

Möglicherweise, weil sie nicht gut sind, keine Ahnung aber: Seit ich wieder

regelmäßig und ausdauernder meine Rücken- und Bauchmuskeln stärke, geht es mir

insgesammt besser. Wenn es einem gut geht wird man leicht nachlässig und

vergisst dabei fast dass man trotzdem nicht mehr ganz heile ist. Dann erinnert einen

der Körper mal wieder daran. Hoffe für dich, es ist kein Reuhma. LG Anna
joggeli
Hallo Katnik,

willkommen hier im Forum!!

Zitat
Wie ist es eigentlich möglich dass man nach einem zweifachen BSV (L4/L5, L5/S1) der zwei Jahre zurückliegt, immer wieder andersgearte Schmerzen bekommt? Mal habe ich stechende Schmerzen an der rechten Seite von einem Grübchen ausgehend bis zum halben Oberschenkel, mal dasgleiche an der linken Seite, dann wieder tief im Rücken (dieser Schmerz löst bei mir Schweißausbrüche und Angst aus)


Mal grundsätzlich sei gesagt, diese Stelle, wo sich der BSV befindet, ist und bleibt Deine Schwachstelle.
Inwieweit sich dieser in den letzten zwei Jahren resorbiert hat, wird ein nur ein MRT zeigen können - aber es kann eben gut sein, dass da immer noch ein Vorfall vorhanden ist und das der sich mal nach links, mal nach rechts verschiebt.
Und jenachdem welche Wurzel er tanggiert, sind dann auch die Beschwerden.

Zitat
Manchmal lösen alltägliche Bewegungen heftiges Stechen aus (vorbeugen beim Haare fönen, bücken bei der Hausarbeit, der Griff nach der Marmelade bei Tisch).


Diveres Bewegungen sind für uns Bandis eigentlich ein asbolutes NO GO - ich weiss aus eigener Erfahrung, man macht sie trotzdem, und irgendwann "hauts" einem wieder eine hinten rein.
In der Zwischenzeit hab ich mir echt angewöhnt, bei gewissen Dingen in die Knie zu gehen und damit verhindere ich solche Schmerzattacken auf meinen Körper.

es wird einem bandi nichts anderes übrig bleiben, als sich damit abzufinden, dass man (in der vielzahl aller Bandifälle) immer mal wieder ein "Hallo - ich bin noch da" von seinem Rücken hört zwinker.gif

Eine Rückenschule würd ich Dir auch ans Herz legen!

Liebe Grüsse und alles Gute

joggeli

Katnik
Hallo zusammen,

Danke für die Antworten.

Ja, dass die Stelle im Rücken eine Schwachstelle bleibt habe ich schon geahnt. Es kostet nur soviel Disziplin und auch Kraft soviele alltägliche Bewegungen immer bedacht auszuführen.

Vielleicht melde ich mich tatsächlich mal zur Rückenschule an. Heute morgen habe ich mal in meiner Physiopraxis nachgefragt und dort sagte man mir dass ein Missverhältnis von Bauch- zu Rückenmuskulatur auch Probleme verursachen könnte. Und dass es vielleicht gut wäre die tiefe Rückenmuskulatur mittels Vibrationsstab gezielter zu trainieren. Das mache ich jetzt erst einmal.

Als ich beim letzten Orthopädenbesuch nach einem erneuten CT gefragt habe, bekam ich zur Antwort man könne ja nicht am laufenden Band CT`s machen ( habe in all den Jahren ein CT gehabt). Vielleicht wird es mir ja beim nächsten Besuch genehmigt, damit ich weiß wie die Stelle dort mitlerweile aussieht.

Viele Grüße
Katnik
joggeli
Hallo,

Zitat
Heute morgen habe ich mal in meiner Physiopraxis nachgefragt und dort sagte man mir dass ein Missverhältnis von Bauch- zu Rückenmuskulatur auch Probleme verursachen könnte. Und dass es vielleicht gut wäre die tiefe Rückenmuskulatur mittels Vibrationsstab gezielter zu trainieren. Das mache ich jetzt erst einmal.


Dein BSV liegt zwei jahre zurück. Hast du in der Zwischenzeit regelmässig (sprich täglich) was für deine Rücken und Bauchmuskulatur gemacht?
Das ist das A und O und sollte einen Bandi ein lebenlang begleiten. Nur so hat die Wirbelsäule die Chance von der Muskulatur stabilsiert zu werden.

Und übrigends, die Übungen mit dem Flexibar machen sehr viel spass und sind auch ganz schön anstrengend rolleyes.gif

Viel Spass dabei!

LG

joggeli
Jannymh
Hallo Katnik,

aus eigener Erfahrung kann ich nur zustimmen, dass die betroffenen Wirbelsäulenabschnitte nach einem oder mehreren BSV immer Schwachstellen bleiben.

Oft wird auch trotz Muskelaufbau und Rückentraining eine "Negativkaskade" im Berich der betroffenen Wirbel in Gang gesetzt.
Der "Rückeningineur" hat dazu mal einen sehr guten Beitrag geschrieben....

Meine 2 BSV sind jetzt fast 2 Jahre her. Ganz schmerzfrei bin ich aber nie geworden. Wie bei Dir, hatte ich mal gute, mal schlechte Tage, mal eher stechende und dann wieder dumpfere Schmerzen und immer mal wieder einen tauben großen Zeh oder Oberschenkel.

Ich hab an manchen Tagen echt schon gedacht, ich spinne.....an anderen wieder...SUPI......ich bin geheilt.
Solche Tage verleiten mich dann leider manchmal dazu, mich beim bücken oder tragen zu übernehmen.
Da hats in meinem Kopf irgendwie immer noch nicht so recht klick gemacht.
Und irgendwie ist es ja auch hart....
Ich bin groß und "stabil". Was sind da also schon 10 Kilo Katzenstreu, zumal dann, wenn grad keiner da ist, der ihn hochtragen könnte....? Die Quittung folgt natürlich immer....

Bei mir hat ein Kontroll MRT im Feb. diesen Jahres übrigens gezeigt, das mein Sequester und ein BSV sich vollständig abgebaut hat, das Bandscheibenfach an dieser Stelle aber immer dünner wird.
Der 2. BSV ist noch sichtbar.
Die ganze betroffene Region hat sich aber insgesamt nicht grad zum Vorteil verändert.
Es hat sich eine deutliche Osteochondrose und eine Facettenarthrose gebildet.
Von diesen Dingen kommen wohl auch meine Beschwerden.

Oh, im übrigen können Rückenschmerzen auch durch Probleme in Hüft- oder Kniegelenken verstärkt werden!
Es dauert manchmal einige Zeit, bis diese Gelenke selbst deutliche Schmerzen und Schwellungen verursachen, Probleme wirken sich aber schon früh auf die ganze Körperstatik aus, besonders natürlich auf schon bestehende Schwachstellen.
Ich habe z.b. nach einem Meniskusschaden (der mir die ersten Monate kaum Probleme im Knie selbst gemacht hat) eine unbewußte Schonhaltung eingenommen und einen x-Bein Gang entwickelt. Volles Gift für den Rücken.....

Wenn Du also die Rückenschule machst, sollte man vorsichtshalber auch eine Ganganalyse machen. Kann ja nicht schaden!

Hmm, ich bin noch drüber gestolpert, dass Du Diclo nur bei Bedarf nimmst.
Nicht, dass deine Schmerzen inzwischen chronisch geworden sind? Das passiert ja auch!


Drück Dich, Janny






vrori
Zitat (joggeli @ Montag, 19.Oktober 2009, 08:32 Uhr)

Inwieweit sich dieser in den letzten zwei Jahren resorbiert hat, wird ein nur ein MRT zeigen können - aber es kann eben gut sein, dass da immer noch ein Vorfall vorhanden ist und das der sich mal nach links, mal nach rechts verschiebt.
Und jenachdem welche Wurzel er tanggiert, sind dann auch die Beschwerden.



Hallo zusammen,

genau das was Joggeli schreibt, habe ich meinem beh. Arzt einmal gesagt bzw. gefragt: wie kann es sein, dass mal die linke Wade schmerzt und der Rand des linken Fußes und an anderen Tagen die re. Wade (jeweils die Ausenseite) und der re. große Zeh?
Liegt das daran, dass der BSV noch "irgendwie hin-undherwandert"?

Der Arzt hat mich angesehen wie ein Auto und heftig den Kopf geschüttelt und gemeint: sowas gibt es nicht, wo haben Sie das denn her?

Tja und da kriegte ich nen roten Kopf augenbraue.gif und habe gemerkt: es gibt doch doofe Fragen und genauso doofe Antworten....

Gibt es das wirklich? das der BSV quasi so hin-und herwandert? auch noch nach 2 Jahren?

LG
die überfragte
Vrori
joggeli
Hallo Vrori,

spannend die unterschiedlichen Aussagen der Docs.
Ich hab das mit meinem nämlich auch diskutiert und er hat mir gesagt - solange man keine kontinuierliche Überwachung der BS rep des BSV machen kann - sprich, wie verhält er sich bei welcher Bewegung etc, kann man das auch nicht ausschliessen.
Er meinte, nicht ohne Grund gibt es soviele Patienten, die mal links, mal rechts Beschwerden haben.
Um dies aber wirklich beweisen zu können, müssten deutlich mehr MRT - eben bei unterschiedlichen Beschwerdebilder und vor allem dann auch mal MRT im Stehen gemacht werden.

Er persönlich geht davon aus, solange er keine neue Bildgebung hat und ihm ein Pat plötzlich andere Beschwerden angibt, dann ist es auch so.

Ich hab ihm dann gesagt, er solle mal ne Studie machen - stelle mich gerne zur Verfügung und lass auch laufend ein MRT machen biggrin.gif

Und so sind wir auch nicht schlauer als vorher und können nur hoffen, dass wir an Ärzte kommen, die uns ernst nehmen!

LG

joggeli
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