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Komplette Version Schmerztherapie - eure Erfahrungen

Bandscheiben-Forum > Konservative & IGeL Behandlungen
ofra
Guten Morgen,
nachdem mir nun der Neurochirurg auch nicht mehr helfen kann, hat er mich zur Schmerztherapie überwiesen.
Wer von euch hat damit Erfahrungen (längerfristig) und kann sagen, wie
a) das im allgemeinen abläuft (ambulant, stationär etc.)
b) wie oft das in der Woche / im Monat stattfindet
c) wie lange so eine Behandlungs-Serie dauert (Monate, Jahre etc.)
d) wie sich Erfolge abzeichnen bzw. wie man sie erkennt
e) woran man erkennt, dass man einen guten/schlechten Therapeut hat
f) wann man die Therapie vorzeitig beenden sollte, wenn man sich nicht gut damit fühlt

Danke!

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Topsy
Hallo ofra,

ob Du den richtigen Schmerztherapeuten hast, das merkt man schon sehr früh. Du musst das Gefühl haben, dass Du für voll genommen wirst und die Chemie muss auch stimmen.

Bei mir waren die Abstände so ca. 4 - 6 Wochen, wo ich in der Sprechstunde war.

Es wird ein Medi-Plan aufgestellt und vielleicht musst Du in der ersten Zeit dort öfters in der Sprechstunde aufschlagen, da man ja verschiedene Medis ausprobiert.

Die Schmerztherapie kann auch Physiotherapie beinhalten, aber das ist von Praxis zu Praxis verschieden.

Die Erfolge merkst Du, indem es Dir schmerztechnisch besser geht. Wobei man in der ersten Zeit noch keine Wunder erwarten darf.

Meist dauert so ein Plan bis zu 6 Monaten, da man ja nicht sofort mit der Therapie klar kommt.

Sehr oft werden viele Therapien gleichzeitig gemacht u.a. Akupunktur, Manualtherpie und ein Medi-Plan.

Bei einer stat. Schmerztherapie werden diese Therapien in geballter Form u.a. auch mit Infusionen, Einspritzungen und den o.a. Therapien vollzogen.

Vielleicht hast Du auch die Möglichkeit, dass Du in einer Schmerzklinik einen Platz bekommst, wobei die Wartezeit oft 6 Monate beträgt.

Nimm alles mit, was Du bekommen kannst.

Ich habe gerade gesehen, dass Du aus München kommst und da kann ich Dir die Schmerzpraxis in Dachau am KH empfehlen.

Gute Besserung
LG Topsy winke.gif
ofra
Danke Topsy,
super Zusammenfassung!

Dass die Chemie stimmen muss, hab ich mir schon gedacht. Schmerztherapie ist ja ein sensibles Thema.
Ich soll zu einem Arzt in München, der an eine Schmerzklinik angegliedert ist. Die machen ambulant und stationär.

Einspritzung hab ich beim NC schon bekommen. Hat nix geholfen.

Ein weiteres Problem ist auch die Frage, ob ich mich für die gesamte Dauer der Behandlung krankschreiben lassen soll oder nicht.
Bin derzeit arbeitslos und mit dem Beschwerdebild stellt mich ohnehin kein Arbeitgeber ein. Andererseits will ich die Therapie auch nicht abbrechen wegen einer eventuellen Arbeitsaufnahme. Weiß im Moment nicht, wie ich das organisatorisch hinbekommen soll.
Ich will mich voll auf die Wiederherstellung meiner Gesundheit konzentrieren und mich nicht noch mit zusätzlichen Fragen beschäftigen müssen.

Erstmal danke für die Infos!

Gruß ofra
kiz911@web.de
hallo topsy.
absolut toll, deine umschreibung.
ich bin bei meinen ärzten (waren schon ein paar) nurnoch unsicher.
siehe mein thema "kopfweh nach falscher prt?"
ich war arbeitsfähig und sucht "nur" eine schmerztherapie.
mein ortho drängte richtig.
mein problem waren bis dahin erträgliche schmerzen (dank oxi), die noch besser in den griff zu bekommen.
wie du schreibst, durch infusionen und vernünftige einstellung auf ein schmerzmedikament.
ich will genau das was du beschreibst und vielleicht mal ernstgenommen werden.
entweder muss man ellenlang warten, und wenn man dann etwas erreicht passiert sowas wie mir.
kennt jemand einen arzt (am besten einen nc) im kölner raum?
ich fahre für soetwas auch gerne weiter weg.
meine bisherigen stationen sind herne, schwerin, bad ems, berg. gladbach und köln gewesen.

lg, tom
Topsy
Hallo ofra,

wenn Du die Möglichkeit hast, dass Du weiterhin AU sein kannst, dann nutze das auch. So eine Einstellung auf die Medis sollte in 14 Tagen vollzogen sein und in dieser Zeit wird Dich ein guter Schmerztherapeut bestimmt nicht zur Arbeit schicken bzw. arbeitsfähig titulieren.

Es kann nämlich innerhalb dieser 14 Tage noch zu Nebenwirkungen kommen, so wie die auf dem Waschzettel in der Medischachtel stehen. Es kann Schwindel, Übelkeit u.ä. auftreten und darum hat mich meine HÄ auch immer bei Mediwechsel aus dem "Verkehr" gezogen.

Versuch doch mal zu googeln, ob es eine Bewertung von dem Schmerztherapeuten im Netz gibt. Es hilft schon ein bissi weiter, nur ganz kann man sich auf solche Beurteilungen auch nicht verlassen.

Wie gesagt, die Schmerzpraxis in Dachau ist super, bis auf Frau Dr. Weiss, mit der bin ich nicht so zurecht gekommen, aber da stimmte die Chemie nicht. Mit der Dr. Schlageneder bin ich sehr zufrieden gewesen.

LG Topsy winke.gif
ofra
@ Topsy
Guten Morgen,
ja, genau dieser Umstand ist das, was mir Kopfzerbrechen bereitet. Ich habe schon ein paar von diesen Schmerzmedikamenten hinter mir (Gabapentin, Pregabalin etc.) und ich kenne die Nebenwirkungen. Teilweise sind die (auch bei niedriger Dosierung) schon so heftig, dass man völlig neben den Socken steht (Schwindelgefühl, Sehstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Beeinträchtigung des Denkvermögens, starke Müdigkeit, Depressionen, bis hin zu Suizid-Gedanken ...)

In dem Zustand würde ich mir echt nicht zutrauen, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen oder in einem Weiterbildungskurs des Arbeitsamtes zu sitzen. Da wäre ich dann nur körperlich anwesend.
Man weiß ja vorher nie, wie ein Medikament wirken wird. In der Klinik hab ich ein Medikament zur Muskelentspannung bekommen, das wirkte so extrem, dass ich schon fast die Englein singen hörte ... angel.gif

Ich werde das mal meinem SB schon vorab mitteilen, was da auf mich zu kommt, damit er dann nicht sagt, er hätte von nix gewusst und ich hätte das schon frühzeitig mitteilen sollen.

An so einer Therapie teilzunehmen kann man mir bestimmt nicht verwehren. Schließllich bemühe ich mich um die Wiederherstellung meiner Gesundheit. - Und das hat für mich absolut Vorrang.

Ich hoffe nur, dass ich die Krankmeldung vom behandelnden Arzt selbst bekomme, weil mein Hausarzt macht das nicht so gerne. Als ich nach der Klinik eine Folgebescheinigung benötigte, kuckte er mich schon so grimmig an und stellte mir die Bescheinigung nur widerwillig aus.
Gerade längere Krankmeldungen, die über die Dauer einer Woche hinaus gehen, werde ich von ihm bestimmt nicht bekommen. Der sagt dann auch: Was geht mich das an, ich bin ja nicht der behandelnde Arzt.

Schönen Sonntag wünscht
ofra
ofra
Guten Morgen an alle,

der aktuelle Stand:
mein HA hat mich - widerwillig - weiter krank geschrieben bis 20. 10.
Da hab ich den ersten Termin beim Schmerztherapeuten.
Danach sehen wir weiter.

Meinem SB habe ich das ausrichten lassen. Der ist derzeit auch krank.
Werde aber nochmals mit ihm darüber reden. Solange ich krank bin, bin ich ohnehin nicht für ihn verfügbar.

Ich hoffe nur, dass mich der Schmerztherapeut während der Medikamenten-Test-Phase krank schreibt. Weil von meinem HA habe ich nichts mehr zu erwarten. Der hat schon wegen der zweiten Folge-Bescheinigung fast einen Wutanfall bekommen ... Daher möchte ich ihn wegen einer weiteren Krankschreibung gar nicht mehr ansprechen ...

Werde euch über die weitere Entwicklung berichten.

LG
ofra
ofra
Mahlzeit!

Möchte das Thema nochmals aufgreifen, da ich in den Tiefen des Internet etwas gelesen habe, was mich doch etwas stutzig gemacht hat.

Angenommen, die Schmerztherapie dauert länger als 6 Monate (man kann ja nicht davon aus gehen, dass das alles gleich super klappt), vielleicht sogar mehrere Jahre (z. B. mit Wechsel des Therapeuten):

Kann es sein, dass man irgendwann Probleme mit der Krankenkasse bekommt wegen der Kosten für die Medikamente oder dass dann versucht wird, den Patienten abzuschieben und die Behandlung zwangsweise abzubrechen, weil keine Aussicht auf Besserung oder Heilung besteht?

Bin jetzt schon mehr als 5 Jahre beim Ortho in Behandlung (allerdings keine richtige Schmerztherapie). Der kuckt mich schon immer unfreundlicher an. Er will gar nicht mehr wissen, wie es mir geht.

Habe gelesen, dass für eine Schmerztherapie generell nur 6 Monate vorgesehen sind, wobei danach die Medikamente wieder langsam abgesetzt werden sollen.
Was ist in dem Falle, dass man die Medikamente aber jahrelang braucht, vielleicht sogar lebenslang und ohne sie das Leben unerträglich schmerzvoll wäre?
Ein zwangsweises Absetzen aus Kostengründen wäre dann aus meiner Sicht
a) unterlassene Hilfeleistung oder
b) Körperverletzung

Gibt es da rechtlich genaue Regelungen, mit denen ich rechtssicher argumentieren könnte, falls da mal Ärger auf mich zu kommen könnte?

Danke und Gruß an alle!

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