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Komplette Version Bandscheibenvorfall L4/L5

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Rückenfee
Liebe Leute,

seit fast sechs Wochen habe ich einen Bandscheibenvorfall L4/L5 "breitbasig mediolinkslateral" heißt es, mit den Maßen 2,1 x 0,7x1,2 cm (transversal x sagittalx craniocaudal). Kein Pappenstiel, meint die Ärztin. Ich nehme seitdem Seractil forte (habe anderes nicht vertragen) und habe Strombehandlungen und Streckbank bekommen. Es hat sich noch gar nichts verbessert. Deshalb bekomme ich jetzt Schmerzmittel per Infusionen und soll schonmal langsam PHysio probieren, ob das jetzt schon geht.

Kann das sein, dass das so lange dauert, bis irgendeine Besserung eintritt?? Ich habe immer noch ausstrahlende Schmerzen das linke Bein runter und kann nicht sitzen. Die Bandscheibe soll sich ja scheinbar selbst wieder an den richtigen Ort zurückziehen...
Vielleicht müsste ich mich noch mehr schonen, aber ich habe zwei kleine Kinder, da ist das nicht so leicht. Ich habe Hilfe im Haushalt und trage die Kinder schon seit Wochen nicht mehr, aber dennoch ist natürlich der Alltag turbulent.

Kann mir noch jemand etwas zu den Begriffen meines Vorfalls sagen? Ich habe mal gehört, dass manche Bandscheibenvorfälle schneller oder langsamer heilen, je nachdem ob sie seitlich oder nach hinten auftreten, stimmt das?

Danke für eure Antworten
sagt die Rückenfee
Topsy
Hallo Rückenfee,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Unser Bandischlagwort heisst: Geduld

So schlimm wie die Sache jetzt auch sein mag, aber es dauert schon noch eine gewisse Zeit, bis man von Besserung sprechen kann.

Welche Medis hat Du denn schon alles ausprobiert? Es gibt noch jede Menge, die einem über die schwerste Zeit hinweghelfen.

Bei welchen Ärzten warst Du denn inzwischen. Ich meine die Fachrichtung. War da auch ein Neurochirug dabei. Das ist der Fachmann für unseren Rücken. Es gibt noch sehr viele konservative Möglichkeiten, die Sache in den Griff zu bekommen.

Gegen die ausstrahlenden Schmerzen ins Bein, da gibt es ein gutesa Medikament namens Lyrika. Hast Du das auch schon gehabt.

Vielen Bandis hat auch eine PRT-Behandlung geholfen. Wie sieht es damit aus?

Physiotherapie ist das eigentliche A&O und wenn es Dir möglich ist, dann musst Du unbedingt damit einem Muskelaufbau betreiben. Du erlernst dort die Übungen und solltest sie dann auch selbstständig weiter machen, auch bei Besserung.

Bis sich so ein BSV "zurückbildet", da ist bestimmt ein Austrocknen mit gemeint, dass dauert wirklich seine Zeit, wobei man keine Zeitschranke angeben kann, da jeder Patient anders auf eine Behandlung reagiert.

Gute Besserung und
liebe Grüße
Topsy winke.gif
Rückenfee
Hallo Topsy,
danke für deine Antwort.
Ich war bislang nur bei der Orthopädin. Die find ich aber echt ganz gut. Sie meinte wenn die Schmerzinfusionen nichts bringen (das ist der Wirkstoff von Voltaren), würde sie mich als nächstes zu den Neurochirurgen schicken, auch wenn man da scheinbar kaum einen Termin bekommt.
Das Medikament Lyrika kenne ich nicht. Ich hatte nur Voltaren und Seractil forte.
Was ist denn PRT?

Ja schade, dass es keine Richtlinien für eine Behandlungsdauer gibt.... ;-)
Mir würde irgendwie eine Perspektive helfen, so in die Richtung 4-6 Wochen ist es akut, dann könnte es langsam besser werden... aber logisch, jeder Rücken ist anders!

liebe Grüße Rückenfee
Topsy
Hallo Rückenfee,

ich würde den Termin bei dem Neurochirugen schon wahrnehmen, denn das ist der Fachmann für den Rücken und halt die Nerven, die dazu gehören. Wenn der Schmerz ins Bein geht, dann ist das schon ein Zeichen, dass der Nerv etwas übel nimmt.

Du musst jetzt wirklich sehen, dass Du die Schmerzen in den Griff bekommst, denn so eine lange Leidenszeit, zieht einem psychisch auch noch runter.

Ich hab Dir hier einmal den Link gesetzt, damit Du siehst, was eine PRT ist

PRT

Der Wirkstoff vom Voltaren ist Diclofenac und ist schon ein sehr guter Wirkstoff. Er ist entzündungshemmend, nur leider geht er sehr schnell auch auf den Magen. Falls Du Magenprobleme bekommst, dann rede gleich mit Deinem Arzt.

Gute Besserung und
liebe Grüße
Topsy
lizzy68
Hi,

es dauert schon eine Weile bis die Schmerzen nachlassen, wenn man einen Bandscheibenvorfall ohne OP in den Griff bekommen möchte...aber es funktioniert, man braucht Geduld, aber auch etwas Durchhaltevermögen...und die Konsequenz, wenn der Schmerz erträglich wird, dauerhaft an seinen Übungen festzuhalten.

Hast du schon mal - als Schmerztherapie - z. B. über Akupunktur nachgedacht? Ich denke, das hat damals bei mir für den Anfang am besten geholfen, danach war der "Nervenschmerz" so erträglich, dass ich alles weitere in Angriff nehmen konnte - das fing so nach 5 bis 6 Behandlungen an, besser zu werden.

Die Krankenkassen müssten Akup. inzwischen auch in ihrem Leistungskatalog haben, wenn ich mich nicht täusche.

Viel Erfolg und bald nachlassende Schmerzen,

Tina

Rückenfee
Hallo Topsy, hallo Tina,

danke für eure Antworten. Die PRT-Methode klingt ja wirklich interessant... Ich werde mich auf jeden Fall um einen Termin beim Neurochirurgen kümmern, wenn die Beschwerden nicht innerhalb der nächsten Woche durch die Schmerzinfusionen deutlich besser werden.
Akupunktur: an sich glaube ich, dass das wirklich ne tolle Sache ist. Ich hatte allerdings Anfang Juni schonmal Akupunktur - nicht nur wegen der Rückenbeschwerden (denn da fing das schon an) - aber zum Großteil auch. Da hatte ich schon ausstrahlende Schmerzen in den Po, ich denke im Nachhinein die Bandscheibe war da schon vorgewölbt. Ich dachte aber einfach immer, die Muskeln sind total verspannt.
Und die Akupunktur hat überhaupt nichts gebracht. Im Gegenteil habe ich eher dadurch Zeit verloren, hätte mal da schon zu nem richtigen Rückenarzt gehen sollen. Ich wundere mich auch, dass der Akupunkteur nicht mal die Möglichkeit von Bandscheibenproblemen in Betracht gezogen hat. Von dem ausstrahlenden Schmerz wußte er ja. Und etwas später hab ich noch manuelle Therapie bekommen, die ich sogar darauf angesprochen habe, ob es auch die Bandscheibe sein könnte und ob das mal noch gründlich untersucht werden sollte, und sie meinte ich muss das erstmal nicht chequen, sondern abwarten. Es wurde alles nur schlimmer. Dann sind wir umgezogen, und dann war's zu spät!
Total doof, ich glaube ich hätte das alles noch abfangen können. Aber mit Umzugsstreß und Alltag mit zwei kleinen Kindern ist das halt auch nicht wirklich einfach..

liebe Grüße und dankeschön nochmal für eure Unterstützung,
Rückenfee
Rückenfee
....und jetzt fällt mir noch eine Frage ein!

Ist ja eigentlich logisch, dass man nach einem Bandscheibenvorfall möglichst lange keine Lasten tragen sollte. Aber wie ist das denn bloß mit kleinen Kindern durchzuhalten
(meine sind knapp 3 und knapp 1), die Kleine läuft noch nicht und wiegt an die 9 kilo schätzungsweise...
vielleicht sind hier noch andere betroffene Bandscheiben-Mütter - wie habt ihr das denn bloß geregelt im Alltag??
Ich muss ja nicht groß schildern wie oft ich normalerweise am Tag hebe - Kind rein ins Bettchen, in den Hochstuhl, in den Kinderwagen, und alles wieder raus, auf den Arm rauf und runter, auf den Boden rauf und runter, und sowieso immer auf dem Boden sitzen und spielen... seit vier Wochen tun das andere für mich, aber so langsam wird es schwierig die lange Schonzeit weiter durchzuziehen bzw. jetzt muss mein Mann bald wieder arbeiten und die Haushaltshilfe kann auch nicht alles machen. Ab Mitte September fangen zum glück beide in Kindergarten und Kinderkrippe an, aber in der Eingewöhnungszeit sind sie ja auch erstmal stundenweise dort und nichtsdestrotrotz bleibt viel Heben im Alltag.
Letztlich war der anstrengende Alltag mit den Kindern bei mir auch die Ursache für den Bandscheibenvorfall, ich war einfach zu erschöpft mit allem.

Gibts irgendwie Richtwerte wie lange man wie viel Kilo - möglichst - nicht heben sollte, auch wenn der Schmerz schon besser wird? Oder wie macht ihr das in Berufen mit viel Lasten heben (solch einen Beruf hab ich nämlich eigentlich auch noch, auch wenn ich da gerade pausiere...)?

Danke nochmal an euch alle schmerzerprobten und herzliche Grüße von der Rückenfee
Topsy
Hallo Rückenfee,

mir selber hat eine Rückenbandage immer gute Dienste geleistet. Man soll sie zwar nicht konstant umhaben, aber beim Putzen mache ich das Korsett immer um.

Sprich mit Deinem Arzt.

Du musst lernen, wie man sich rückengerecht bewegt und das lernt man in einer Rückenschule. Vielleicht solltest Du auch mal an eine Reha denken. Es gibt auch Kliniken, wo man die Kinder mitnehmen kann oder vielleicht hast Du eine liebe Omi o.ä., die die Kinder während Deiner Abwesenheit versorgen könnte.

LG Topsy winke.gif
Rückenfee
Hallo ihr alle,

jetzt melde ich mich mal wieder. Habe jetzt schon einige Physiotherapie-Sitzungen hinter mir und habe 10 x Infusionen Diclofenac bekommen.
Zwischendrin dachte ich mal es gibt eine Besserung, aber insgesamt stagniert es eher. Also ich habe immer noch dauerhafte starke Schmerzen, trotz Schmerzmittel. Ich nehme zwei mal am Tag Voltaren und zusätzlich drei mal Novalgin. Abends dann etwas zur Muskelentspannung.

Ich habe irgendwie das Gefühl mit den Schmerzmitteln nicht wirklich gut eingestellt zu sein, aber es ist auch schwierig, wenn drei verschiedene Ärzte (Orthopädin, Hausärztin, Neurochirurg) verschiedene Sachen sagen. Tramundal hatte ich auch mal, davon bekomme ich Kopfschmerzen und ich kann tagsüber nicht Auto fahren... Mir scheint es als müsste ich selbst ausprobieren was wie hilft.

Ab wann ist es denn eigentlich sinnvoll, zu einem speziellen Schmerztherapeut zu gehen? Wäre halt dann noch ein neuer Arzt... Abgesehen davon - und das ist wohl das größte Problem - habe ich über die Ärztesuchliste und auch sonst im Internet bzw.Branchenverzeichnis hier in Graz, Österreich keinen speziellen Schmerztherapeuten gefunden.
Kann das sein? Kein Schmerztherapeut in einer großen Stadt??

Der Neurochirurg meinte übrigens ich müsse einfach noch Geduld haben und es gäbe keine Indikation für eine OP (zum Glück).
Ich finde es nur so schwierig, wenn alle Ärzte sagen ich muss Geduld haben und ich hab aber einfach keine mehr!!! Ich bin verzweifelt und frustiert, dass einfach nichts voran geht und ich trotz Medikamenten so eingeschränkt bin. PRT übrigens hat der Neurochirurg jetzt bei mir nicht empfohlen, er meinte dass könnte gerade eher noch mehr schaden. Wenn der Schmerz besser wird und aber die Ausstrahlung noch da ist, sei das eher angesagt.

Danke euch fürs Lesen und für hilfreiche Worte,
solidarische Grüße sagt die Rückenfee



joggeli
Hallo Rückenfee,

ich hab folgendes vom krankenhaus der Elisabethinen in Graz gefunden:

http://www.elisabethinen.at/index.php?id=123

da würd ich mich an Deiner Stelle mal hinwenden.

Auch in Krankenhäusern in der Umgebung würd ich mal die HPs anschauen. Oft haben die anästhesiologischen Abteilung eine Schmerztherapie integriert.


LG und alles Gute

joggeli
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter