rosalind
19 Aug 2009, 17:39

Hallo, ich werde ggf. im Segment S1/L5 per Titan versteift etc. Hierzu habe ich Fragen und bitte um Hilfe. Vielen Dank im Voraus !
1. Was kostet ca. solch eine OP, wenn man sie privat zahlt, weil man einen bestimmten Arzt für die OP im Auge hat, der als sehr gut gilt und leider nur Privatpatienten operiert ? Dies ohne die Kosten für den Krankenhausaufenthalt (Bett etc)? Was wird die Anästhesie kosten?
2. Nach welcher Zeit kann man bei einer "normal" verlaufenden OP wieder Arbeiten (Schreibstischjob)?
3. Nach welcher Zeit kann man wahrscheinlich wieder Autofahren, ohne dass u.U. das Titangestell verschoben wird oder andere Probleme mit dem Segment auftreten ?
4. Es wird manchmal gesagt, dass das Titan die Abwehr bzw. das Immunsystem im Zeitablauf schwächt, weil das Material vom Körper nicht richtig angenommen wird. Hat dazu irgend jemand Erfahrungen oder das Wissen darüber ? Gibt es vielleicht ein anderes Material außer Titan, das auch bei solchen OP's als Halterung/Klammer alternativ eingesetzt wird ?
Hallo Rosalind,
herzlich willkommen im Bandi Forum!
Zu den OP Kosten kann ich Dir leider nichts
schreiben, weil ich nicht privat versichert bin.
Es gibt auch sehr, sehr gute Ärzte, welche
nicht privat versicherte Patienten operieren.
Bis Du nach der OP Deine Arbeit wieder auf-
nehmen kannst, dieses wird eine Weile dauern.
In der Zeit ist ganz viel Geduld nötig, aber es
wird täglich besser.
Es muss alles vernünftig eingeheilt sein und
dieses dauert.
Unverträglichkeit von Titan wird es wohl geben,
aber sicher höchst selten.
Alles Gute für Dich!
LG Isab
Hallo
Zu den Kosten kann ich Dir auch nichts sagen, aber ich denke, Du darfst sicherlich mit mehr als 10 000 Euro rechnen, denn je nachdem was gemacht wird, dauert so eine Versteifungs-OP schon gut und gerne mind 2 Stunden.
Zitat
3. Nach welcher Zeit kann man wahrscheinlich wieder Autofahren, ohne dass u.U. das Titangestell verschoben wird oder andere Probleme mit dem Segment auftreten ?
Heutzutage wird belastungsstabil operiert und man bekommt da kein "Gestell" sondern es werden Pedikelschrauben in die Wirbelkörper eingedreht und an die Schraubenköpfe kommt dann der Fixateur - je nach Art der Versteifung Platten oder Stäbe.
Die Bandscheibe wird durch einen Titancage (ein kleines Körbchen, das den Abstand zwischen den Wirbelkörpern sicherstellt) oder ein Stück Knochenspan z. B. aus dem Beckenkamm ersetzt.
Es kann vorkommen, dass Implantate sich lockern bzw Schrauben sich verbiegen, aber im Allgemeinen verschiebt sich da nix.
Im Prinzip kann man "gleich" wieder Autofahren, aber eine Versteifung ist kein Spaziergang und gerade bei L5/S1 kann es sein, dass das Sitzen eine ganze Weile ziemliche Probleme verursachen kann.
Sitzen ist für den Rücken sowieso das Schlimmste was man ihm antun kann, weil in der LWS dann die größte Belastung ist - weshalb man nicht zu lange sitzen sollte.
Nach einer Versteifung sollte man sich einige Wochen schonen, danach ist leichte Belastung kein Problem.
Mit der Operation ist aber erst der erste Schritt getan: Die eigentliche Versteifung muss der Körper erledigen.
Das Titan nimmt nur die Bewegung aus dem betroffenen Segment, dadurch soll der Körper dann das fusionierte Gebiet knöchern durchbauen, diese
Verknöcherung ist das A und O und das gut 1 Jahr, bis diese fertig ist, manchmal sogar noch etwas länger.
Wird das fusionierte Gebiet nicht knöchern durchbaut, hat man eine sog. Pseudo-Arthrose und man kann den ganzen Mist nochmal machen.
Rückenschonende Bewegung, um den Stoffwechsel anzuregen ist gut für die Verknöcherung.
Und gezielte Rückengymnastik, um eine gute Stützmuskulatur aufzubauen und zu erhalten, ist immens wichtig.
Alles Gute
Lg
Maria