Bandscheiben-Forum > Lumbalpunktion

Seiten: 1, 2

hapebo

13 Jun 2009, 09:42

Hallo Bandis,

nach mehreren Wochen habe ich nun das Gutachten von meinem Neurologen erhalten. Er empfiehtl zu weiteren Abklärung eine Lumbalpunktion.

Das man dabei eine Nadel in den Rücken geschoben bekommt, habe ich schon gelesen, doch ich habe noch weitere Fragen:

1. Was kann man mit dieser Lumbalpunktion nachweisen?
2. Was passiert bei dieser Punktion genau?
3. "Tut so etwas weh"?
4. Wie lange ist man damit "außer Gefecht" gesetzt?
5. Wer und wo wird so etwas gemacht?

Vielleicht hat jemand von Euch so etwas schon erlebt und kann mir ein wenig weiterhelfen?

Danke

Peter

chrissi40

13 Jun 2009, 10:13

Hallo hapebo,

hier sind mal deine Fragen alle auf einmal beantwortet, lies das mal in Ruhe durch,

http://www.neuro24.de/show_glossar.php?id=1035

es sind auch in der Forumssuche sehr viele Beiträge zu finden,

teils auch unterschiedlicher Empfindung obs nun weh tut, mehr oder weniger.

Ich hoffe es geht alles gut.

Liebe Grüße chrissi

STU8FE

13 Jun 2009, 11:35

Hallo Peter,
durch meine MS habe ich die LP schon öfters "mitgemacht" - eins vorneweg - bitte keine Angst.
Mein Neuro macht es ambulant - man geht hin - liegt eine Stunde dannach - und geht dann wieder.
Wichtig ist (auch wenn es dir keiner sagt) bitte trinke ganz ganz viel (mind 4 Liter an dem Tag).
Damit ist die Gefahr von Kopfschmerzen gering.
Der Vorgang ist ja gut beschrieben - es tut nicht weh - es drückt und kann mal etwas unangenehm sein - aber weh tut es nicht.
Es gibt neue Nadeln - die das Risiko von diesem gefürchteten Kopfschmerz auch dezimimiert hat.
Falls du fragen hast - nur zu.
Achja gemacht wird es deswegen, um Entzündungen bzw. andere Viren etc im Liquor nachzuweisen bzw. auszuschliessen.

Wie gesagt alles halb so wild

splittersack

13 Jun 2009, 13:13

Hallo,
auch ich habe diese Untersuchung schon einmal gehabt. Du liegst oder sitzt auf einem Röntgentisch. Der Arzt ( in meinem Fall Radiologe) schiebt dir unter örtlicher Beteubung eine Nadel in den Rücken ( 3. 4. LW) und entnimmt dir ca.3 ml Liquor aus deinem Nervenkanal. Danach werden diese 3 ml mit Kontrastmittel aufgefüllt. Dann wirst du in verschiedene Positionen gelegt ( kleine Sportstunde) und es werden Aufnahmen gemacht. Als letztes kommen dann noch Aufnahmen unter dem CT. Fertig.
So ist diese Untersuchung bei mir gelaufen. Dafür musste ich ins KH und sollte danach 24 STd. liegen.
Bin nach ca.4 Std. aber aufgestanden. Mir war nur sehr schwindelig.
Nun ja, ob es weh tut? Es ist auf jedenfall etwas unangenehm. Bei mir tat es auch recht weh, aber da ist jeder Mensch verschieden. Es kann aber muss nicht unbedingt schmerzhaft sein und, es gibt Schlimmeres.
Viel Glück !!!!!

hapebo

13 Jun 2009, 14:38

Hallo Bandis,

erst mal herzlichen Dank für Eure Antworten, aber "angstfreier" bin ich jetzt nicht, wenn ich ehrlich bin, eigentlich habe ich jetzt noch mehr "Angst" als vorher.

Mal sehen, wann ich für diese Untersuchung einen Termin bekomme.

Gruß
Peter

Ralf

13 Jun 2009, 14:51

Hallo Bandis,

@splittersack:

Zitat

Der Arzt ( in meinem Fall Radiologe) schiebt dir unter örtlicher Beteubung eine Nadel in den Rücken ( 3. 4. LW) und entnimmt dir ca.3 ml Liquor aus deinem Nervenkanal.

Zitat

Danach werden diese 3 ml mit Kontrastmittel aufgefüllt. Dann wirst du in verschiedene Positionen gelegt ( kleine Sportstunde) und es werden Aufnahmen gemacht. Als letztes kommen dann noch Aufnahmen unter dem CT. Fertig.

Ich glaube, Du wirfst zwei verschiedene Sachen in einen Topf? Das erste ist die Lumbalpunktion, hier wird Hirnwasser entzogen, um dieses zu untersuchen.

Die andere Sache, die Du beschreibst, hört sich für mich eher nach Myelographie an.

@Peter,

Zitat

eigentlich habe ich jetzt noch mehr "Angst" als vorher

Denke, das musst Du aber nicht, klar gibt es Risiken (jeder Aufenthalt im KH birgt Risiken), doch mit dieser Methode sind die Ärzte bestens vertraut.

Liebe Grüße

Ralf

joggeli

13 Jun 2009, 15:50

Hallo Peter,

Du musst echt keine Angst haben!

Es ist keine angenehme Untersuchung, aber es ist sicher gut auszuhalten.
Wichtig ist, dass Du beim Liegen auf der Seite einen sogenannten "katzenbuckel" machst, dann "klappen" sozusagen die Wirbel auseinander und der Doc kann viel leichter stechen.

Wo ich gearbeitet hab, wurde das auch ambulant gemacht - wichtig ist einfach, dass Du anschliessend gleich nach hause gehst und weiterhin viel liegst. Auch viel trinken ist wichtig um den postpunktionellen Kopfschmerz vorzubeugen.
Der entnomme Liquor wird zwar nachgebildet, aber es kann trotzdem noch zu Liquorverlust durch die Einstichpfort kommen.

Man kann einige Dinge untersuchen, z.B. auch kann im Rahmen der Lumbalpunktion der Nervenwasserdruck mittels Steigrohr (Queckenstedt-Versuch) gemessen werden. - hat dir dein doc nicht gesagt, warum er das machen möchte?

Also, lass Dich nicht verrückt machen, dass ist nicht so schlimm wie es sich anhört

LG

joggeli

chrissi40

15 Jun 2009, 18:48

Hallo hapebo,

ich hatte dir doch einen Link gesendet, sei doch so freundlich und lese dann bitte auch einmal,

hier kopiert aus obigem Link www.neuro24.de:

Indikation:
Die Untersuchung des Nervenwassers ist auch heute noch nicht immer entbehrlich.
Vor allem zur Diagnose eine Meningitis (Hirnhautentzündung),
MS- Diagnose,
Guillain–Barré Syndrom,
Diagnose des Normaldruckhydrozephalus, im Rahmen einer Myelograhie,
Diagnose einer Beteiligung der Hirnhäute an einer Krebserkrankung usw.
ist die Punktion weiter erforderlich.
Therapeutisch werden bei einer Ventrikulitis und manchen Arten der Meningitis Antibiotika mittels Lumbalpunktion verabreicht (z.B. Vancomycin, Gentamicin), bei manchen Leukämien, oder Lymphomen ist zur intrathekalen Chemotherapie mit Methotrexat ebenfalls eine Lp erforderlich.

Liebe Grüße chrissi