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Komplette Version 3-BS-Vorfälle und heute Beschwerdefrei!

Bandscheiben-Forum > Konservative & IGeL Behandlungen
Daniel S
Hallo,

ich möchte an dieser Stelle mal meine Erfahrungen schildern und allen Mut machen!

Schon während meiner Jugend hatte ich Rückenprobleme. Damals hieß es ich hätte Skulliose (wirbelsäulenverkrümmung). Mit Krankengymnastik und viel Sport schaffte ich es beschwerdefrei zu werden und habe so sogar Sport-Leistungskurs im Abitur belegt. Danach folgte eine Bankausbildung mit viel Stress, viel sitzen, wenig Bewegung. Die Konsequenz war ein heftiger Bandscheibenvorfall mit 24 Jahren.
Die Ärzte diagnostizierten einen Nervenschaden, mein rechtes bein war teilwese gelämt und ich hatte starke Schmerzen. Es wurde eine OP empfohlen.. gleichzeitig wurde festgestellt, dass meine Skulliose mit 15 schon damals 2 Bandscheibenvorfälle waren und ich so eine Schonhaltung einnahm. Dies motivierte mich, da ich so wusste, was ich mit Training erreichen kann, denn damals habe ich es auch geschafft. So begann ich meinen Kampf..
Zunächst hat mir Krankengymnastik mit Fango sehr geholfen. Dazu musste ich die ersten Wochen Schmerzmittel nehmen. Ohne ging es nicht, denn durch den Schmerz verkrampft man sich. Durch die KG konnte ich Meinen bewegungsapperat lockern und erste Muskeln aufbauen. Ich begann schon nach einigen Wochen mit "leichtem" Sport. Nach ca. 3 Monaten waren die akuten Schmerzen abgeklungen und ich begann intensiv Mountainbike zu fahren. Das half mir enorm, da durch das Radfahren die Rückenmuskulatur stark beansprucht wird. Parallel begann ich nach ca 6Monaten mit intensivem Muskelaufbautrining in einem Fitnessstudio.
Heute bin ich 26, habe 10kilo abgenommen, studiere Sport und bin beschwerdefrei. Sogar die starken lämungserscheinungen sind nicht mehr spürbar.
ich möchte dies nicht als die Lösung aller Probleme propagieren, aber mir wurde von den Ärzten keine Hoffnung gegeben und mein Vorfall war sehr heftig. Heute geht es mir prima.

Allgemein möchte ich ncoh sagen: Oft wird gesagt, Joggen, Basketball etc sei schlecht. Diese Erfahrung kann ich NICHT bestätigen. Sicher ist es nicht empfehlenswert mit Schmerzen zu Joggen, aber wenn man merkt, dass es einem persönlich nicht schlecht tut, ist jeder Sport gut. Denn schließlich bekommt man den Vorfall ja, weil man sich zu wenig bewegt oder so stark belastet hat, dass die Muskulatur diese nicht bewältigen konnte.

Oft höre ich auch, dass viele keinen Sport machen, weil sie danach wieder stärkere Schmerzen haben. Dass ist aber genau der falsche Weg und sehr leicht zu erklären. Um meinen Körper dazu zu bewegen, Muskeln aufzubauen, muss ich ihn über das Gewohnte maß hinaus belasten. Nur dann "bereitet er sich auf die nächste Belastung vor" und zwar in Form von zusätzlichen Muskeln. Natürlich sind die Muskeln nach einem Training ermüdet und da diese Muskeln unsere Wirbelsäule stützen ist klar, dass sie nach dem Training dies nicht mehr zu 100% tun können. ich habe nach jedem Training meinen Rücken stärker gespürt. Das gehört aber dazu.

Zu Beginn half mir die KG sehr.. später erreicht man meiner Meinung nach nicht mehr viel durch die Übungen, da die Gewichte (in der Regel das eigene Körpergewicht) zu gering sind um noch weiter Muskeln aufzubauen. Dann wird ein Aufbautraining im Fitnesstudio essentiell. Aber vorsicht: Nur die wenigsten Studios haben gut ausgebildete Trainer! Eine falsch ausgeführte Übung bewirkt genau das Gegenteil. Mir hat hier meine KG-Praxis sehr geholfen, die mir auch die Übungen an Geräten ausführlich erklärt haben.

Auch heute mache ich regelmäßig Sport. Tue ich dies nicht, bekomme ich nach wenigen Wochen wieder schmerzen. Ein lebenslanges Sporttreiben ist also wichtig.

Ich hoffe ich konnte einigen weiterhelfen. Wenn ihr Fragen habt, beantworte ich die gerne.

Liebe Grüße
Daniel
chrissi40
Hallo Daniel,

Herzlich Willkommen hier bei uns sonne.gif

und vielen vielen Dank für deinen Klasse-Bericht smilie_up.gif , der einmal mehr zeigt

das es positive Erfahrungen und Wege gibt. Er macht vielen Mut nicht aufzugeben.

Zitat
Auch heute mache ich regelmäßig Sport. Tue ich dies nicht, bekomme ich nach wenigen Wochen wieder schmerzen. Ein lebenslanges Sporttreiben ist also wichtig.


Es lohnt sich eben doch , nochmals vielen Dank dir.

Weiterhin alles Gute dir
Liebe Grüße chrissi angel.gif
sussi
Hallo Daniel,

wie geht es Dir denn heute? Bist Du 100%ig schmerzfrei oder gibt es Tage, an denen Du Beschwerden hast?

Viele Grüße und vielen Dank für Deinen Bericht!
Damit machst Du vielen Hoffnung! sonne.gif

Sussi
siobhan
Moin, moin,

das ist wirklich ein Bericht, der Mut macht!

Erlebt habe ich es auch schon einmal... Als ich 26 Jahre alt war, bekam ich nach einer Kniespiegelung gesagt, ihr Knie ist ihnen 50 Jahre voraus. Sollte es schonen und ansonsten kam nur eine OP in Frage. Ich habe mich nicht operieren lassen und irgendwann angefangen, genau das Gegenteil zu machen. Habe die Zähne zusammen gebissen und ganz viel Sport gemacht. Ab und zu merke ich mein Knie, aber seit dem kann ich vom Knie her wieder alles machen und die Schmerzen gingen mit der Zeit auch weg. Was juckt es mich da, was an dem Knie alles nicht i.O. ist?

Leider hat es mit meinem Rücken so nicht funktioniert. Obwohl ich immer viel Sport gemacht habe, keine schlechte Haltung und keine schlechte Rückenmuskulatur hatte, ging von einer Sekunde auf die andere gar nichts mehr. Tja, und jetzt 6 Jahre später und nach vielen Höhen und Tiefen, bin ich zwar noch genauso motiviert, wie früher (die Bewegung fehlt mir), merke aber, das mir genau das Gegenteil gut tut, nämlich Ruhe. Diese Woche hatte ich von Mo - Do 3 Termine, ich war nur von den Wegen schon fix und fertig, mir ging es am Frei total schlecht, habe den Tag dann nur gelegen und auch viel geschlafen und heute geht es mir wieder etwas besser. Bin normalerweise eine Wasserratte, letzt wußte ich nicht mehr, wie ich mich im Wasser halten sollte frage.gif mochte Wärme immer, ging gerne in die Sauna etc., vertrage ich im Moment absolut nicht, danach geht es mir richtig schlecht schulterzuck.gif

Was macht man in so einer Situation frage.gif

LG,

Siobhan wink.gif
vrori
Hallo Siobhan,

in einer ähnlichen Situation stecke ich ja ebenfalls...
Nach vielen Höhen und Tiefen habe ich fast gelernt, auf meinen Körper zu hören...
Wenn ich merke, jetzt wird es mir zuviel, dann ziehe ich Konsequenzen daraus...z.B. hätte ich in der letzten Woche noch zusätzlich 3 Besuche bei Fachärzten gehabt...aber nur zur Wiedervorstellung...z.B. der Rheumatologe wollte nur sehen, was aus meinen Schmerzen geworden ist...und ich habe mir gedacht...das kann er mich im Januar auch noch fragen und habe kurzerhand die Termine alle verlegt....ins nächste Jahr...
ich habe die Woche sozusagen "entzerrt"...
auch überlege ich mir inzwischen, ob ich an allen Veranstaltungen teilnehmen muss...
mehr als 2 Sachen am Tag geht gar nicht...
ich benötige viel Ruhe....unterbrochen von KG und Massage und Spazierengehen und das "bisschen Haushalt" zum Glück mit Unterstützung...
Sobald etwas zuviel wird, werde ich furchtbar nervös und die Schmerzen werden mehr...
Wenn du die Sauna nicht verträgst, dann entspanne auf eine andere Art und Weise...wie wäre es mit einem Wellness-Tag zu Hause..?
Schicker Badeschaum...Kerzen überall und dann machst du dir einen Bade-Tag...
Man muß seine Inseln finden....oder geh irgendwohin Kaffee trinken....das ist übrigens meine Insel im Alltag...
zu meinem Stamm-Cafe...mit vielen Stamm-Gästen dort quasseln oder einfach nur sitzen und lesen...oft genug kommt meine Schwester vorbei und dann quasseln wir und lassen uns den Cappuccino servieren..

Also, nimm dir Auszeiten und plane Ruhe ein, wann immer du kannst...

alles Gute
LG
Vrori
siobhan
Hallo Vrori,

vielen Dank für Deine lieben, aufbauenden Worte!

... leider ist ein Bad in der Badewanne schon zuviel, das vertrage ich auch nicht mehr und in einem Café sitzen ist auch nicht mehr, ebenso wie die Spaziergänge (das fehlt mir sehr).

Aber nichts desto trotz, es ist richtig, was Du schreibst ... ich bekomme dann halt öfter mal auf´n Kaffee Besuch, entspannen kann ich mich gut mit autogenem Training, mache auch ganz gerne mal geführte Meditationen oder Phantasiereisen ... nur, wenn die kleinsten Kleinigkeiten schon zuviel werden, kommt schon mal die Frage, was das für ein Leben ist .... auch wenn ich immer wußte, irgendwann finde ich einen Weg, um wieder gut leben zu können (wenn auch mit Einschränkungen)...

... kann nur so Sprüche wie: "Du musst nur wollen" oder "Du musst nur genug Sport oder Gymnastik machen, dann geht´s Dir wieder gut" einfach nicht mehr hören, denn das habe ich jahrelang versucht ... weiß aber auch, das es oft so ist. Deshalb finde ich den Bericht auch gut!

LG,

Siobhan wink.gif

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