Hallo supernaut,
ich kann gut verstehen, dass Dich die Schmerzen wahnsinnig machen. Trotz alledem solltest Du jetzt nicht den kopf in den Sand stecken, sondern die Motivation und Hoffnung bewahren.
Solange Du keine neurologischen Ausfälle hast, solltest du den konservativen Weg gehen, sprich Physiotherapie, Medikamente gegen die Schmerzen und PRT's.
Ibuprofen ist ein schwach wirksames Medikament gegen Schmerzen und wirkt in erster Linie bei entzündlichen Schmerzen.
Bei Dir ist es anzunehmen, dass Deine Schmerzen eher von einem vom BSV irritierten Nerv herrühren. Gegen diese Nervenschmerzen gibt es eine Vielzahl gut wirksamer Medikamente, wie zum Beispiel diverse Antiepileptika (Lyrica, Gabapentin, Lamictal, Carbamazepin, Oxcarabazepin...), Antidepressiva (Amitryptilin, Cymbalta, Doxepin..) und natürlich die Gruppe der Morphinderivate. Letztere Gruppe unterteilt man in schwach wirksame Opioide (Tramal, Tillidin, Codein) und stark wirksame Opioide (Morpium, Oxycodon, Hydromorphon).
Häufig macht es Sinn, eine Kombination von Medikamenten aus den unterschiedlichen Medikamentengruppen zu wählen, z.B. Lyrica und Oxycodon. Wichtig ist es dabei auch, ein retaridiertes Produkt zu wählen, welches den Wirkstoff gleichmäßig über viele Stunden abgibt.
Das reduziert Nebenwirkungen und die schmerzstillende Wirkung hält über einen langen Zeitraum gleichmäßig an.
Jetzt habe ich bezüglich der Medikamente schon mal einige Anregungen gegeben, aber letztlich musst du das natürlich zusammen mit Deinem behandelnden Arzt besprechen. Ich denke, Du musst damit nicht sofort zu einem Schmerztherapeut gehen. Zu Beginn kann auch ein Hausarzt oder Orthopäde diesen Part übernehmen. Sollte es aber zu Komplikationen kommen (starke Nebenwirkung und weiterhin unkontrollierbare Schmerzen), macht es durchaus Sinn, einen Schmerztherapeuten aufzusuchen.
Ansonsten nimmt die Physiotherapie eine ganz wichtige Rolle ein. Sinnvoll wäre eine Kombination aus manueller Therapie und aktiver Krankengymnastik am Gerät. Letztlich solltest du aber auch zu Hause was für Deinen Rücken tun. Bewegung ist extrem wichtig bei Bandscheibenproblemen, da dies die Beweglichkeit der Wirbelsäule erhält, Muskeln trainiert und die Bandscheiben entlastet.
Du solltest in Zukunft versuchen, Dein Leben rückengerecht zu gestalten, ohne dich dabei übermäßig in Watte zu packen.
Zitat
Leider ist es so, dass es ein Auf und Ab geben kann - einmal Bandi immer Bandi.
Letztere Aussage halte ich für sehr drastisch und pessimistisch und sie macht Betroffenen wenig Mut!
Ein beträchtlicher Anteil BSV's verschwindet auch spontan wieder, solange sich noch kein Sequester gebildet hat, oder der Vorfall verkalkt ist (betrifft aber nur ältere Vorfälle). Bei einem frischen Vorfall besteht also durchaus Hoffnung auf Heilung.
Zudem gibt es sehr viele Leute, bei denen ein BSV im Laufe der Zeit kleiner wird und den Betroffenen keinerlei Beschwerden mehr macht.
Ein BSV ist zwar lästig, aber es ist auch nicht das Ende der Welt....und es ist auch keine definitiv unheilbare Erkrankung.
Last but not least muss ein BSV auch nicht zu Einschränkungen im Alltag führen. Man darf mit einem BSV auch weiterhin ganz normal leben.