Guten Morgen,

ich bin hin und her gerissen und weiß einfach nicht was ich machen soll und wie es weiter gehen soll.

Ich habe vor einigen Tagen geschrieben, dass ich nach meinen ersten beiden operierten BS Vorfällen (L4/5 2001 und L2/3 2004) nun wieder einen BS Vorfall im Bereich L4/5 habe. Mein Hausarzt hat mit mir nun eine Kur beantragt und rät mir aus der Kur heraus die Rente zu beantragen.

Am Montag bin ich bei einem Neurochirurgen gewesen, der mich noch mal untersuchen sollte, damit ich eine Zweitmeinung habe.

Ergebnis nach der Untersuchung: "Wenn ich Ihre Bilder nicht kennen würde würde ich sagen, dass Ihnen nichts fehlt" Und er sieht das nicht soo dramatisch. Er hat mir nun 4 x PRT verordnet und Akupunktur.

Ich habe ihm gesagt, dass ich durch dieses verdammte Kribbeln und Zucken in den Beinen nachts kaum kein Auge zu bekomme. Er frug ob ich schon mal Tetrazepam genommen habe. Habe ihm dann gesagt, dass ich es genommen habe mit Wirkung: NULL.

Mit den Worten "das bekommen wir schon wieder in den Griff" schickte er mich nach Hause - ohne weitere Medikamente.

Vergangene Nacht habe ich durch die Unruhe in den Beinen mal wieder kaum 2 Stunden schlafen können und bin heute Morgen entsprechend gerädert.
Meinen ersten Termin für die Akupunktur habe ich nächste Woche Dienstag. Die erste PRT Spritze soll ich am 9.04. bekommen.

Soo lange noch
Bringen die PRT Spritzen wirklich was oder läuft es am Ende doch wieder auf eine 3. OP hinaus?

Damit wäre ich nämlich schon bei meinem zweiten Problem - und das ist beruflicher Natur.

Ich bin nach der 2. OP seit September 2004 als Handelsreisender in einer Chemiefirma beschäftigt und sitze seit dem jährlich etwa 45 tkm hinterm Lenkrad eines Kompaktwagens. In dem Auto sitze ich mit 1,90 Meter wie eine Ölsardine und bin entsprechend eingeengt.
Von der BfA habe ich seiner Zeit einen orthopädischen Fahrersitz genehmigt bekommen, der in den Wagen eingebaut ist.

Ich habe meinem Chef schon mehrfach gesagt, dass ich massive Probleme in dem Wagen habe und er weiß auch, dass ich 2 x an der BS operiert wurde. Ein größeres Auto wie so einen Van a la VW Touran, der mir lt. Ausschreibung der GF auch zusteht, bekomme ich jedoch nicht. Von dem neuen BS Vorfall weiß der Chef auch noch nichts und ich habe auch Angst es ihm zu sagen.

Nun habe ich überlegt ob ich den Firmenwagen einfach zurückgebe und mir privat so einen Van finanziere um mir das Arbeitsleben angenehmer zu gestalten, aber auf Grund des neuen BS Vorfalles habe ich davor Angst diesen Schritt zu tun.

Wenn ich auf kurz oder lang wegen Krankheit in der Firma ausfalle, bekomme ich weniger Spesen und könnte das Auto nicht mehr finanzieren. Ich müsste es wieder verkaufen und würde womöglich auf einer Restsummer sitzen bleiben, die ich dann noch bei der Bank abstottern müsste.

Irgenwie hänge ich in einer Sackgasse fest

Hallo Creed,

wenn der neue BSV nicht so Hölle groß ist und Du die Nervbeeinträchtigungen noch nicht ewig mit Dir rumträgst, würd ich die Spritzen ausprobieren. Denn in vielen Fällen bringen sie auch was. Bei mir wars wohl an der HWS, aber Nervenprobleme habe ich keine mehr (nur Höllenmuskelverspannungen und dadurch nun leider fortschreitenden Verschleiß)

Wenn Du schon 2 x an der gleichen Stelle operiert worden bist?, dann wird ein drittes Mal ohne Implantate sicher auch schwierig. Schon allein deshalb würd ich vorher lieber diese Spritzen probieren.

45 tkm pro Jahr autofahren ist natürlich total Sch..... für die Bandscheiben. Neuinvestition ist natürlich gut zu überlegen und dem Chef würde ich auch nichts sagen. Stellen im Innendienst gibt es sicherlich zur Zeit auch keine freien? Denn das wäre definitiv besser für Deine BS.

Bist Du aktuell krank geschrieben?

Akupunktur ist schön für Muskelverspannungen, eingeklemmte Nerven kann man damit nicht beeindrucken.

Viele Grüße
Fitze

Hallo Fitze,

vielen Dank für deine Nachricht.

Nein, bin zurzeit noch nicht krank geschrieben - traue mich irgendwie nicht zu Hause zu bleiben und schleppe mich so durch den Tag.

Da ich von zu Hause aus arbeite, kann ich mich schon mal hinlegen oder auch mal ein wenig laufen, aber das kann natürlich kein Dauerzustand sein, weil ich in der Zeit natürlich auch nicht draußen beim Kunden bin um unsere Produkte zu verkaufen. Ich ahne irgendwie, dass ich auf kurz oder lang meinen Job verlieren werde, weil ich einfach nicht in der Lage bin 5-6 Stunden am Lenkrad zu sitzen und Tageskilometer von 200 km und mehr abzuspulen.

Dieses Kribbeln und Zucken habe ich eigentlich schon seit der zweiten OP im November 2004, aber da war es nur in der Wade des rechten Beines. Seit etwa 6 Monaten kribbelt, zuckt und verkrampft sich das ganze rechte Bein und im linken Bein gehen die Zuckungen auch schon seit einigen Wochen los.

Am 24.02. wurde dann endlich beim MRT der neue BS Vorfall festgestellt.

An einen Job im Innendienst ist in unserer Firma nicht zu denken. Wäre für mich logistisch nicht möglich, weil der Sitz der Firma 180 km von meinem Wohnort weg ist.

Naja, und nen anderen Job finden, wo auch noch der Rücken nicht belastet wird, ist ja zur Zeit wie ein 6er im Lotto.

Ich werde die Spritzen in jedem Fall ausprobieren, aber ich kann nicht verstehen warum mir die Ärzte nichts geben damit ich wenigstens abends und nachts zur Ruhe komme.

Hallo Creed

Gegen diese Probleme mit den Nerven gibt es auch Medikamente: sog. Neuroleptika (Mittel gegen Nervenschmerzen, helfen auch bei Zuckungen etc) wie Lyrica oder Gabapentin.
Und auch Antidepressiva werden bei von BSV bedrängen Nerven oft gegeben.

Du solltest Deinen Arzt diesbezüglich ansprechen! Kann ja nicht sein, dass Du bis zu den PRT einfach im Regen stehen gelassen wirst.

Gute Besserung

Lg
Maria

Hallo Ave,

von Gabapentin habe ich schon gehört und hatte auch schon meinen Hausarzt darauf angesprochen.

Antwort: "Sie wollen doch noch am Leben teilnehmen und auch Auto fahren" , aber doch nicht in der Nacht

Werde aber den Neurochirurgen nächste Woche bei der ersten Akupunkturbehandlung noch mal darauf ansprechen, wenn ich es so lange aushalte.

So kann es nicht weiter gehen.

Hallo Creed,

Wegen der Schmerzen: Warst Du schon mal bei einem Schmerztherapeuten, die sind mit der Medikamentenvergabe sehr viel großzügiger, da größeres Budget und haben in dieser Richtung auch viel mehr Ahnung.

Wenn Du das kribbeln schon so lange hast, dann ist das ja schon chronisch. Allerdings beseitigen diese Schmerztherapeuten auch nicht die Ursache, sondern versuchen nur die Symptome zu lindern. Aber zumindestens für die Schmerzen wärst Du schon mal versorgt und könntest dann hoffentlich auch mal zur Ruhe kommen nachts. Allerdings sind einige von diesen Mittelchen nicht ohne, besonders eben wenns um Nervenschmerzen geht. Viele machen müde und man fühlt sich irgendwie gaga im Kopf. Ob das dann mit dem arbeiten noch klappt..... aber auf alle Fälle erstmal was um über die Runden zu kommen.

Viele Grüße
Fitze

Hallo Fitze,

den Kontakt mit dem Neurochirurgen habe ich hier aus dem Forum und die haben glaube ich in der Praxis auch Schmerztherapeuten.
Ich werde die in jedem Fall noch mal auf das Garbentin ansprechen.

Es geht mir vorrangig jetzt erstmal darum mal nachts durchschlafen zu können und morgens auch mal im wahrsten Sinne des Wortes entspannt aufzuwachen. Das wäre mal wieder eine ganz tolle Erfahrung. Daher ist es ja eigentlich egal ob die Pillen ein wenig gaga im Kopf machen.

Hoffe nur, dass das Medikament am nächsten Morgen wieder aus dem Körper raus ist und ich ins Auto steigen kann.

Oder wie sind da die Erfahrungen?

Hallo Creed

Es dauert eine gewisse Zeit, bis man sich an bestimmte Medikamente gewöhnt. Das sind bestimmte Muskelentspanner, die einen für längere Zeit hundemüde machen, das sind Opiate/Morphine, an die sich der Körper erst gewöhnen muss und eben auch die Neuroleptika.

Evtl solltest Du Dich dafür eine Zeitlang AU schreiben lassen, damit Dein Körper sich in Ruhe an die Medis gewöhnen kann.
Wenn Du richtig darauf eingestellt bist und sich der Körper dran gewöhnt hat, dann ist auch die "Matschbirne" nicht mehr so schlimm.

Lg
Maria

Hallo creed,

leider hatte ich bei all diesen Mittelchen, die ich ausprobiert habe (Arzt, sagte zu mir auch: probieren Sie erstmal abends, wie es wirkt) am nächsten Tag so einen Hängovereffekt bis zum frühen nachmittag, auch wenn ich das Zeug schon abends genommen hatte.

Als ich die Medikamente zum ersten Mal bekam, ging ich noch Vollzeit arbeiten, hatte Job wo man sich sehr konzentrieren muß, mußte autofahren usw. Das kam irgendwie gar nicht gut. Andauernd sind mir so komische Sachen passiert, dies vergessen, das falsch gemacht, hier Fehler, da Fehler. Handbremse vergessen anzuziehen (kommt nicht so gut, wenn man den Wagen nur am Berg parken kann....). Der Arzt hatte mich leider auf so Sachen gar nicht vorbereitet und mich so damit rumlaufen lassen. Krankschreibung für die Zeit fand er auch nicht notwendig.....

Na ja, aber jeder Körper reagiert ja bekanntlich anders. Waren eben so meine Erfahrungen.

Viele Grüße
Fitze

Guten Morgen zusammen,

das scheinen ja tatsächlich <--mäßge Medikamente zu sein.
Dann wird es wohl wirklich besser sein mich AU schreiben zu lassen, wenn ich die Tabletten zum ersten Mal nehme.
Hoffe mein Arzt weiss es auch, dass es dann besser wäre zu Hause zu bleiben.

Heute Morgen hatte ich mal wieder so einen Lichtblick.

Habe letzte Nacht erstaunlich gut geschlafen und auch heute Morgen haben mich die Beine mit nur sehr wenig kribbeln geweckt.
Da bekommt man wieder Hoffnung, aber defekt ist wohl defekt.