Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Warum zum Neurologen/Neurochirugen?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Seiten: 1, 2
Innis
Hallo alle zusammen wink.gif

Hab ziemlich viel gelesen hier und muss jetzt aber doch mal ganz dumm fragen.

Dafür die notwendigen Infos über mich, auch wenn ich nicht mehr ganz neu hier bin:

Im Februar wurde per MRT eine Protusion bei L5/S1 mit Wurzelkontakt festgestellt.

Der Arzt meint, das gehört zum Neurochirurgen. Da ein Termin 6 Wochen gedauert hätte, bin ich in die Notaufnahme im KH.

Eine Assistenzärztin schaute sich die Bilder an, untersuchte mich und meinte, keine Indikation für eine OP (worüber ich natürlich froh bin!). Dann schickte sie mir noch den Neurologen. Der machte manuelle Tests, so das Übliche, was der Orthopäde auch macht, war sehr nett und schickte mich zurück zum Hausarzt mit der Empfehlung: ... konventionelle Schmerztherapie, Physio und Reha.

War auch beim Orthopäden, der mich noch viel gründlicher untersucht hat und die Diagnose noch etwas erweiterte ...

Die Schmerztherapie besteht aus Tabletten, die mir helfen über den Tag zu kommen aber nur, wenn ich mich nicht all zu viel bewege. Physio (MT) habe ich auch (schon das 3. Rezept biggrin.gif ) und die Reha ist beantragt.

Auch wenn ich bei meiner Arbeit nicht schwer heben muss, kann ich es mir nicht vorstellen zu arbeiten.

Hier kommt immer die Empfehlung für NC u./od. N.

Was machen die oder können die noch anderes machen?
Nach der Erfahrung in der Notaufnahme scheint denen meine Diagnose nicht "schlimm genug" zu sein.

Mal sehen was Ihr so zu berichten habt.

Allen einen schönen, schmerzarmen Abend
Ines
Fitze
Hallo Innis,

der Ratschlag zum Neurochirurgen oder Neurologen zu gehen bezieht sich ja darauf, wenn man Beeinträchtigungen an den Nerven hat.

Will heißen, wenn Du eine Vorwölbung mit Wurzelkontakt hast, dann müßtest Du ja vielleicht auch was merken in Form von Taubheit, kribbeln. Oder hast Du nur Schmerzen?

Ich und sicher auch viele andere hier haben die Erfahrung gemacht, daß die Neurochirurgen diejenigen sind, die am allergenauesten wissen, von welcher Stelle solche Beeinträchtigungen kommen. Kunststück, im Zweifel bei einer OP müssen sie diese Stelle dann ja auch beackern.

Soll also soviel heißen wie, Zeigefinger ist taub, dann kommt das von C6/7 z.B. (sorry, ich bin von der HWS-Fraktion). Der Neurologe kann das zwar auch messen, aber die genaueren Aussagen habe ich immer von Neurochirurgen bekommen. Und was dies anbetrifft haben Orthopäden leider null Ahnung, null Interesse und sind froh, wenn der Patient die Tür von außen zumacht.

Wenn Du natürlich sowas wie kribbeln und Taubheit und Muskelschwäche nicht hast, dann kann der Neurologe auch nichts messen. Bei mir kribbelt es manchmal in den Fingern, aber auch das ist so gering, daß es nicht messbar ist.

Übrigens haben sich einige Neurochirurgen auch mit Schmerztherapie beschäftigt oder bieten diese in Kooperation mit anderen Ärzten an.

Viele Grüße
Fitze
flyrider
Zitat (Fitze @ Mittwoch, 25.März 2009, 19:38 Uhr)
haben Orthopäden leider null Ahnung, null Interesse und sind froh, wenn der Patient die Tür von außen zumacht.


smilie_lachttotal.gif smilie_lachttotal.gif smilie_lachttotal.gif
*schwarzerhumormodusaus*
neenee - es gibt gaaanz sicher auch gute Orthopäden - mir ist nur noch keiner begegnet... augenbraue.gif
Bis jetzt habe ich die Erfahrung gemacht:
Der NeuroCHIRURG will natürlich tendenziell operieren...
Der Neurologe will dir die OP auf jeden Fall ausreden...
Und der Orthopäde will dir ausreden, daß du überhaupt (außer am Kopf hammer.gif ) irgendwas hast...
Und in der Notaufnahme kommt es drauf an ob ein Arzt Dienst hat, der Lust hat, zu operieren...
Am besten komme ich mit meiner Schmerztherapeutin zurecht - die hört mir zu und macht was sie kann...und sagt auch was sie nicht kann.
Sorry - bin grad in einer "fatalistischen" Phase...
LG Angela
Jürgen73
Hallo Ines,
Zitat
Zitat (Fitze @ Mittwoch, 25.März 2009, 19:38 Uhr)

haben Orthopäden leider null Ahnung, null Interesse und sind froh, wenn der Patient die Tür von außen zumacht.


stimmt.
Zitat
neenee - es gibt gaaanz sicher auch gute Orthopäden - mir ist nur noch keiner begegnet...

Mir auch nicht.
Zitat
Der NeuroCHIRURG will natürlich tendenziell operieren...

Kann ich nicht bestätigen.

Mein Neurochirurg versucht es immer erst mit konservativen Methoden.

Deshalb bin ich auch noch nicht operiert.

Zudem können Orthopäden kein MRT beurteilen.

Kann man gerade in einem anderem Thread nachlesen. Der Orthopäde schaute sich nur den Bericht an ohne auf die MRT Bilder zu schauen. Bin jetzt zu faul zum suchen.
Conny42
Mein Orthopäde ist ein wahrer Schatz ! Er hat mich sofort ins MRT geschickt ( mit Anruf seinerseits gings ganz schnell ), kann diese Bilder auch lesen. Er hat mir einen Neurochirugen empfohlen der auch Schmerztherapeut ist.
( ich Depp bin zu einem anderen gegangen, dieser hat Bilder geschaut : Hm, PRTs - auf Wiedersehen )...Ich nach mißlungener PRT wieder zum Ortho.Da habe ich eine Einweisung in eine Neurochirugische Klinik bekommen. ( Er hat gesagt, in diese...Basta). Mir wurde geholfen ! Nun habe ich auch einen Termin bei dem Neuro, zu dem ich von Anfang an gehen sollte.
Es gibt auch super gute Orthos !

Der Neuro in der Klinik will übrigens auch noch lange nicht operieren, danach könnte es mir schlechter als jetzt gehen.

Anscheinend habe ich viel Glück gehabt.

Also nie aufgeben !!!

@ Innis

Es hilft tatsächlich nur viel Geduld und Physio. Das wird schon ! Eigentlich geht ja alles seinen Gang. smilie_troest.gif

l.G.
Conny
Innis
Hallo alle zusammen! wink.gif

Ich dank Euch!

Also, mein Orthopäde ist auch Spitze. Er hat sich nicht für den Bericht vom Radiologen interessiert sondern die Bilder selber angesehen. Nach dem, was ich hier so lese, bin ich echt froh, dass ich bei ihm gelandet bin. (Wenn man leider auch immer viel Geduld mitbringen muss.)

In meinem linken Fuß kribbelt es und er fühlt sich manchmal so komisch (dumpf) an. Dazu noch im Genitalbereich ein komisches Gefühl - das ist echt blöd. Hab aber keine Ausfallerscheinung. Wenn ich viel Ruhe habe ist auch das dumme Fußgefühl weg.

Wie funktioniert das Messen der Nerven? Interessiert mich sehr. sonst168.gif

Liebe Grüße Ines
Fitze
Hallo Ines,

für das messen von Nerven gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden. Meist werden so Elektroden angebracht und dann etwas Strom draufgegeben, das zuckt dann ein bißchen. Ist ein ganz kleines bißchen unangenehm, aber noch gut auszuhalten. Der Arzt warnt meist auch vor, wenn er das Ding anstellt. Mit dem Strom wird die Nervenleitgeschwindigkeit zwischen 2 Stellen gemessen.

Als sie mir den Muskel im Arm gemessen haben, da haben sie eine Nadel da reingepickst. War auch nicht so prickelnd, aber es gibt schlimmeres.

Ansonsten hatte ich auch mal so eine Ultraschalluntersuchung (Doppler-Sonographie) oder so ähnlich, die tut überhaupt nicht weh.

Viele Grüße
Fitze
Ave
Hallo

Warum weshalb welcher Arzt?:

Neurochirurg: Facharzt für Wirbelsäule und Bandscheiben (und die operieren nur, wenns sein muss!!!)

Neurologe: Facharzt für Nervenheilkunde (misst z. B. die Nerven, die von BSV bedrängt werden)

Orthopäde: Facharzt für Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen.

Schmerztherapeut
: Facharzt für spezielle Schmerztherapie, bei länger anhaltenden oder chron. Schmerzen

Es gibt gute Orthos (die z. B. Wirbelsäulenspezialisten sind) ebenso wie schlechte Neurochirurgen.
Neurologen haben allgemein hin keinen so guten Ruf zwinker.gif , aber sie sind unverzichtbar bei bedrängten Nerven, damit diese durchgemessen werden.

Ideal ist folgende Vorgehensweise:

Nach dem MRT auf jeden Fall bei einem Neurochirurgen vorstellig werden! Bei bedrängten Nerven unbedingt einen Neurologen zur Nervenmessung hinzuziehen.
Bei länger anhaltenden Schmerzen (über mehrere Wochen ohne Besserung trotz Medikamente und Therapie) in eigenem Interesse einen Facharzt für spezielle Schmerztherapie hinzuziehen!
Je länger Schmerz anhält, desto größer wird das Risiko einer Schmerzchronifizierung, sprich, der Schmerz wird zu einer eigenständigen Krankheit. Der Schmerztherapeut kann parallel zur Behandlung eines NCH/Ortho aufgesucht werden. Wichtig ist hier, dass jeder Arzt weiß, was der andere dem Patienten verordnet hat!!!!

Ganz wichtig: Als Bandi braucht man gute und kompentente ärztliche Hilfe. Leider müssen viele von uns länger suchen, bis sie ein Ärzteteam am Start haben, das sie weiter bringt.
Ein Arzt, der euch in 2 min wieder aus der Praxis hinaus schiebt, mit nicht helfenden Medis und den Worten "Wärme und Geduld" (wobei Geduld unser Motto ist *gg*), ist nicht der Richtige.
Dann scheut euch nicht und sucht euch einen anderen. Es gibt so viele niedergelassene NCH, Orthos und Schmerztherapeuten - wenn man bei Google sucht, dann spuckt das eine Menge aus.

Ein Arzt soll sich Zeit nehmen, euch nicht aufgeben, sondern - falls keine eindeutige OP-Indikation vorhanden ist - konservativ alles ausprobieren (PRT, FI, KG, Akupunktur, TENS usw), euch medikamentös gut versorgen (meist reicht ein einziges Medikament nicht aus, oft muss es eine Kombination aus verschiedenen Mitteln sein), euch zuhören und alles verständlich erklären.
Diese Ärzte gibt es!!!!

]Aber zum Schluss gibt es noch etwas: Es heißt Eigenverantwortung! Man darf nicht immer nur zum Arzt rennen, sondern sich fragen, was man selbst tun kann: hat man eine Rückenschule besucht? Kann man sein Leben rückenfreundlicher gestalten?
Hat man die Möglichkeit rückenfreundlichen Sport zu treiben?[/B]

Und ganz wichtig: Macht man täglich seine KG-Übungen, die man für zuhause erlernt hat?


Der Aufbau und Erhalt einer Stützmuskulatur ist für die Wirbelsäule eine große Entlastung!

Lg
Maria
flyrider
Hallo ---
muß nur mal was richtigstellen:
Eine bedrängte Nervenwurzel kann (außer klinisch, sprich: Schmerzen, Lähmungen, Parästhesien) kein "normaler" Neurologe/Neurochirurg sicher "ausmessen"!
Der mißt nur die Fähigkeit der peripheren Nerven Impulse weiterzuleiten(und die Reaktion des Muskels darauf) - ob dieser Nerv das dann auch noch tut (weil ihm vielleicht weiter oben das Wasser "abgegraben" wurde) ist nur symptomatisch feststellbar und die Kopf-bis-Fuß-Messung ist sehr ungenau, weil logischerweise das gesamte Nervensystem mit"spielt"...
Nach einer längeren Zeit verändern sich dann quasi durch das fehlende "Training" geringfügig die Nervenleitfähigkeiten, dann ist es aber eh "zu spät".
Eigentlich ist es eher eine Ausschlußdiagnose zb für Polyneuropathie.
LG Angela
Innis
Dank Euch, jetzt bin wieder etwas schlauer! winke.gif

Mit dem Schmerztherapeuten ist das so eine Sache. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn brauche oder nicht.
Meine Schmerzen sind nicht so, dass ich schreien müsste. Sie sind eher diffus. Gut lokalisierbar aber nehmen doch den ganzen Körper in Beschlag - etwa so, als ob ich schwer gearbeitet hätte.
Wenn ich Ruhe halte (liege) merke ich kaum etwas. Außer Nachts im Bett.

Auch kann ich mich nicht auf Fachliteratur oder berufliches konzentrieren. Dabei hätte ich ja jetzt mal richtig Zeit dafür. Geht das etwa Richtung Psychose? (Gibt es eigentlich keinen Grund dafür.)

Angela, was ist eine Polyneuropathie?

LG Ines
Seiten: 1, 2
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter