elvitalian
09 Feb 2009, 11:08
Hallo alle zusammen,
also langsam bin ich mit meinem Latein am Ende. Nachdem sich seit Anfang November meine Beschwerden zunehmend intensiviert haben, hatte ich jetzt letzte Woche eine BS-OP an L5/S1 und L4/L5. Angefangen hat alles mit leichtem Dehungsschmerz an der Oberschenkelrückseite und ich hab dann halt mit dem konservativen Programm angefangen. (Normale Physio, Osteopathie, Feldenkreis...). Leider hat das alles nichts genutzt und seit Weihnachten war es quasi so, dass ich trotz starker schmerzmittel (Tramadol 100-300mg/d + Diclo 150mg/d) nur noch liegen konnte und auch eine Fussheberschwäche entwickelt habe. Ich bin dann mit meinen Kernspinn-aufnahmen nach Heidelberg in die Athos-Klinik gefahren und hatte Termin bei Dr-Zink (der klitschko operiert hat und was weiss ich noch). Er hat gemeint ich soll mich operieren lassen und er hat mir einen Termin bei Dr.Klein in Gensingen ausgemacht, weil der das auch auf Kasse abrechnet und das wär ein Freund von ihm und er würde sich da auch selber operieren lassen blablabla. Jetzt hatte ich letzten dienstag meine Op, wo sowohl die L4/L5, die mir noch gar keine Symptome gemacht hatte, als auch die besagte L5/S1 "entfernt" wurden. Lief auch anscheinend alles ganz gut,nerv sah gut aus, nur nach der Op wird es jetzt eher noch schlechter als besser (auch wenn ich das fast nicht glauben konnte). Ich muss dazu sagen, dass ich erst 24!!! bin und im 10 sem. selbst medizin studiere, aber ich versteh das einfach nicht. Normal soll man ja gleich nach der Op mobilisiert werden im Sinne von spazieren gehen, aber das war/ist wirklich ne qual für mich, auch wenn ich mittlerweile einiges gewohnt bin. Wenn ich morgens dusche, hab ich nen puls von 160 und bin danach so am ende, dass ich denke "wenn du jetzt stirbst ist auch ok".Ich hab das natürlich auch mit dem Doc in der Klinik besprochen, weils mir irgendwie komisch vorkam, dass alle anderen 70jährigen 1 tag/post op, mich auf dem flur spielend überholt haben! Ich hab dann ne Cortison spritze bekommen und da waren meine schmerzen fast weg für ein paar h. Ich verstehe, dass nach einer Op, da einiges geschwollen sein kann usw, was wiederum den Nerv irritiert, aber was MICH irritiert, ist einfach, dass die Schmerzen exakt identisch sind. Genau an den gleichen Stellen meines Beins/Gesäß, auf den mm genau. Es geht also nicht darum, dass ich eine woche post-op noch schmerzen habe, sondern um das wo. Hat irgendwer ähnlich Erfahrungen gemacht und kann mir ein bisschen Hoffnung machen, dass das noch besser wird? Hab eben auch nochmal meinen Orthopäden angerufen und der meinte auch, wenn die bandscheibe da drauf gedrückt hat müsste es eigentlich besser werden nach der op.
Viele Grüsse
der Verzweifelte
Hallo und willkommen,
ich bin zwar noch keine 70, aber umittelbar nach der OP gings mir gut, nur nach einer Woche waren die Schmerzen wieder da und ich habe sie immer noch. Nicht mehr ganz so intensiv, aber es ist deprimierend.
Sowohl bei der Entlassung in der Klinik, wo ich das zur Sprache brachte als auch hier wird immer wieder betont, dass wir ganz einfach Geduld haben müssen.
Möglicherweise ist das das Schmerzgedächtnis?
Schone dich!
Hallo, Elvitalian!
Erst mal herzlich willkommen hier im Forum!
Ich verstehe deine Verzweiflung, denn man stellt sich das so schön vor: Druck auf Nerv weg, Schmerz weg. Aber eine Woche nach der Operation ist es viel zu früh, um schon zu verzweifeln! Wie du ja selbst schreibst, ist noch alles geschwollen und wund, und das braucht einfach seine Zeit! Falls keine stärkeren neuen neurologischen Ausfälle auftreten, ist sicher kein Grund zur Panik.
Was ich während meiner langen Bandi-Karriere gelernt habe: Man sollte sich nicht zu sehr mit Anderen vergleichen! Erstens ist jeder Mensch ein Individuum und reagiert somit anders als die Anderen, und zweitens sehen die nach außenhin auch oft ganz anders aus, als sie sich wirklich fühlen! DU musst deinen eigenen Weg gehen zur Genesung und musst auf DEINEN Körper hören!
Bist du denn noch im KH oder schon zu Hause? Schone dich und zwing dich noch zu nichts. Und verlier nicht den Mut und vor allem nicht die GEDULD (Bandis "Lieblingswort").
Alles Gute
Viola
elvitalian
09 Feb 2009, 17:10
Hi,
danke für die Antworten. Ich weiss, dass ich vielleicht zu ungeduldig bin, aber ich lieg jetzt quasi schon 6 wochen wirklich komplett flach und starr die Decke an. Hatte mich vorallem gefreut von den Tramadol runter zu sein, weil die mich einfach echt noch mehr fertig machen. Ständig müde und kann trotzdem nicht schlafen und jetzt musste ich heute morgen doch wieder ein einwerfen, weils nicht ging. Und wenn in der Klinik alle so tun, als müsste man 1 tag nach op munter durch die gegend marchieren können und man von bekannten hört, wie toll das war als nach der op der scheiss schmerz einfach weg war, denkt man irgendwie "super, bei 90% klappts und ich bin wieder der arsch". Naja, aber rumheulen hilft ja auch nix, ich hoff einfach dass der Nerv keinen irreversiblen schaden weg hat und warte. Was bleibt mir auch anderes übrig.
Viele Grüsse
Matthias
Hey Matthias,
ich finde, man darf ruhig mal rumheulen. Weils weh tut, weil man zu Hause kirre wird und weil man sich in jungen Jahren fühlt wie im Seniorenstift... Ich liege auch seit Ende November mehr oder weniger flach, habe vier Vorfälle in der BWS, einer ist wegen Myelopathie noch vor Weihnachten operiert worde. Heute waren die Messungen bei der Neurologin immer noch so schlecht, dass ich am Mittwoch wieder ins MRT muss (bin bald selber magnetisch)... Zum Kotzen. Und ich finde, wo, wenn nicht in diesem Forum, darf man auch mal "rumheulen". Ich kann keine Bücher mehr sehen, habe schon etliche Mörder darin gefasst (kann wahrscheinlich bald selber beim FBI anfangen) und würde gerne mal wieder mit meinen Kinderrn richtig spielen können. Ich bin zwar älter als du, aber mit 36 habe ich mich bisher nicht zum alten Eisen gezählt. Also, schimpf ruhig, das hilft. Und Kopf hoch, das ist das letzte Mal, dass du legal an Drogen kommst

(ohne Sarkasmus lässt sich das ja manchmal nicht ertragen, oder?)!
Gruß,
Anja
Metallicat
09 Feb 2009, 20:51
Hallo Matthias!
Auch von mir ein herzliches Willkommen!
Vielleicht tröstet es Dich - mir ging es post-Op genauso besch......! Ich dachte anfangs auch, dass kann nicht wahr sein. Statt weniger Medis gabs noch was oben drauf. Aber es gibt tatsächlich Licht am Ende des Tunnels.
Statt in Tage und Wochen rechne lieber in Monaten - und ohne Geduld geht gar nichts.
Was mich ein bisschen irritiert: wieso hat man Dich über 2 Etagen operiert, wenn doch nur eine Probleme bereitet hat? Da besteht doch erst recht das Risiko einer drohende Instabilität.
Liebe Grüße
Cat
elvitalian
10 Feb 2009, 06:32
Guten Morgen
ja, das mit der L4/L5 war ne schwierige Entscheidung. Da hat mir jeder was anderes erzählt, aber anscheinend sah es vom MRT so aus, als ob die auch bald Probleme machen würde, auch wenn das ja eigenlich nur der liebe Gott weiss, was mit der passiert wäre. Aber ich hab dem Dr. Klein halt vertraut und gehofft er ist wirklich so toll wie er meint. Und irgendwie war/bin ich sowieso in einem Zustand, wo mir alles egal ist, hauptsache dieser Mist hört auf. Jetzt hab ich halt noch das Vergnügen ein Hart-plastik Korsett tragen zu dürfen mit dem ich bald gar nicht mehr aufstehen kann, weil jetzt nicht nur mein Bein sondern auch noch mein Rücken funktionell ausgeschaltet ist. Aber zumindest baut es mich ein bisschen auf, dass anscheinend doch nicht jeder hier direkt nach der OP aus dem Bett gesprungen ist.
lg
Matthias
PS: geht das nur mir so, oder verliert man Nachts einfach noch schneller die Nerven als am Tag ?
Sonnenblume-55
10 Feb 2009, 10:00
hi,
vor 15 Jahren durfte man 3 Tage überhaupt nicht aufstehen,dann nur neben dem Bett mit Hilfe einer Schwester!die wollen heute die Leute schnell aus den Betten haben und der Einzelne zählt gar nix mehr.Laß Dir Zeit und vergleiche Dich nicht mit anderen.Keine OP ist gleich und jeder Mensch empfindet anders.Gute Besserung!
elvitalian
14 Feb 2009, 12:54
Hallo alle zusammen,
so, ich hab mich jetzt doch nicht mit meinem Elend zufriedengegeben und solange die sprechstundenhilfen terorrisiert, bis ich am do morgen um 8 nochmal
einen termin zum CT in der Klinik bekommen hatte. Und siehe da, es muss quasi direkt nach der 1.op nochmal ein stück faserring abgegangensein und natürlich auf die gleiche stelle gedrückt haben wie vorher.(hab ich ein glück aber auch) Bin dann gleich um 12 nochmal in den OP gekommen und heute wieder nach hause. Und das ist gar kein vergleich. Ich kann "normal" laufen und sitzten und abgesehen vom auf den rücken Liegen, wo ich durch die wunde und den druck noch ein ziehen im bein bekomme, bin ich echt im 7ten Himmel. Ich beweg mich zwar immer noch wie ein 70jähriger, aber die hälfte ist psychisch und die andere auf meine mittlerweiel völlig degenerierte Muskulatur zurückzuführen. Jetzt hoffe ich, dass das mit dem Liegen auch noch wieder wird, aber ich bin zuversichtlich. Ich würde also jedem raten, wenns nach der op immer noch genauso ist wie vorher, nicht abspeisen lassen mit wundschmerz, schwellung, blabla sondern eine abklärung fordern.
Viele Grüsse an alle
Matthias
Huhu
Na das hört sich ja jetzt viel besser an. Schön das es jetzt endlich für dich aufwärts geht.
Mach schön langsam und halte Ruhe.
Ja das sag ich auch immer man darf sich nicht alles gfallen lassen und hart am Ball bleiben.
GLG Soffi
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