Hallo,
ich habe einen Bandscheibenvorfall zwischen C3-4 und C5-6, die Ärzte sind sich nicht im klaren wie schwer dieser ist, habe gestern ein Schreiben vom MRT-Arzt bekommen. Hoffe das ganze klärt sich bald auf

Jetzt eine Frage, wenn es bei mir mit dem Ärztemarathon und den verschiedenen Meinungen so weitergeht und ich falsch bzw. gar nicht behandelt werde, dann kann ja eine Querschnittlähmung drohen. Kennt sich damit jemand aus? Welche Körperfunktionen wären betroffen. Ich habe gelesen, das bei einer Schädigung des Rückenmarks zwischen C3-4 sogar eine künstliche Beatmung notwendig ist... Hat jemand schon durch einen Vorfall im HW-Bereich grössere Probleme bzw. Lähmungen bekommen?
Hebibärbel
08 Feb 2009, 20:25
Hallo TimD,
ich glaube, ich bin wohl sehr naiv an dieses Thema rangegangen

. Bin vor 6 Monaten wg. BSV C6/7 operiert worden und habe jetzt wieder heftige Probleme....vorraussichtl. C5/6. Habe mir nie Gedanken über eine Querschnittlähmung gemacht. Hat mir auch noch nie jemand etwas von erzählt. Weder in der Klinik, noch andere Betroffene.
Meinst du wirklich, dass das Risiko so groß ist? Das würde mich auch sehr interessieren, was die anderen hier dazu meinen.
Denn dann würden die Sorgen über den jetzigen Zustand ja noch größer.
Deine Sorge bzgl. keiner oder auch falscher Behandlung....das kann ich gut nachvollziehen. Das fängt ja schon mit den unterschiedlichsten Diagnosen an. 1 MRT Bild - 3 Ärzte - 5 Diagnosen.....unterschiedlicher könnten diese nicht sein.
Aber ich glaube auch, dass man seinem Bauchgefühl vertrauen sollte. Wenn dein Gefühl sagt, dass da was nicht in Ordnung ist, dann solltest du auf jeden Fall hinterher sein und weitere Untersuchungen machen lassen.
Welche Probleme hast du denn? Wie äußert sich denn dein BSV?
Gruss
Hebibärbel
Jürgen73
08 Feb 2009, 20:30
Hallo Tim,
als meine BSV`s in der HWS festgestellt wurden, war auch gleich von Querschnittlähmung die Rede. Ich habe mich trotz leichter Lähmung im rechten Arm und starken Schmerzen nicht operieren lassen.
Ich habe mich nur konservativ behandeln lassen.
Heute nach 5,5 Jahren habe ich nur noch ein leichtes kribbeln im rechten Zeigefinger.
Hast du denn irgendwelche Ausfälle?
Hallo Tim,
HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum!
Als ich meinen Vorfall C5/6 diagnostiziert bekam hieß es gleich, dass er nicht operabel ist, da die Wahrscheinlichkeit einer Querschnittslähmung extrem hoch gewesen wäre, da mein Bandscheibenvorfall mittig ausgetreten ist. Deshalb habe ich mich auch konservativ durchgeschlagen und bin sehr froh darüber!
Die Ärzte meinten aber auch, dass eine OP bei diesem Vorfall "problemlos" wäre, wenn er seitlich ausgetreten wäre, aber eine völlig Garantie könnten sie natürlich nicht geben. Soviel ich weiß würde dann so ein Vorfall von vorne aus operiert.
Wünsche dir alles Gute und die richtige Entscheidung!!!
Ganz liebe Grüße!
Sunny
Willkommen Tim,
mach es wie Hebibärbel geschrieben hat, hör auf deinen Bauch.
Ich wurde nach meinem Sturz konservativ behandelt und erst nach meinem Drängen nach 3 Monaten wegen unerträglucher Schmerzen ein MRT gemacht. Noch im KH sagten sie mir, dass eine OP in den nächsten 5 Monaten nötig sei. Dann war ich zur neurologischen Abklärung in einem anderen KH, dort wurde mir gesagt, wenn ich keine neurologischen Ausfälle hätte, dann würden sie wegen der gefahr einer Querschnittlähmung und in meinem Alter möglichen Schlaganfall nicht operieren. Die Schmerzen, die in die Arme ausstrahlten waren dabei wurscht.
Ich hab weiter gekämpft und fast alle hier vorgeschlagenen Wirbelsäulen-Spezialisten aufgesucht. Morgen vor 4 Wochen war die OP.
Ich will nicht sagen, dass die Schmerzen alle weg sind, es sind jetzt andere. Aber wie höre ich hier immer:
GEDULD...............
Hermine
09 Feb 2009, 09:26
Huhu Tim,
Du schreibst Du hast den MRT Bericht, bzw. das Schreiben, wenn Du magst schreibe doch mal hier ins Forum was genau da drin steht, das würde mich jetzt ehrlich gesagt mal interessieren.
Was hast Du denn genau für Beschwerden?
Auf Deine Frage wg. Querschnittlähmung ......ich habe eine operierten BSV C6/C7 der operiert wurde (leider ohne Erfgolg und einen neuen BSV über der op. und unter der OP Stelle, den ich seit langer Zeit konservativ behandeln lasse.
Wenn eine Querschnittlähmung drohen würde, würden die Ärzte m.E. nach gleich operieren. OP Indikation wären z.B. auch Lähmunsgerscheinungen und anhaltend starke Schmerzen die nicht in den Griff zu bekommen sind.
Es ist sicherlich nicht ausgeschlossen sowas zu bekommen je nachdem wie weit der BSV auf das Rückenmark trifft bzw. es bedrängt. Bedrängt er es in der Mitte ganz, klemmt er das Rückenmark ganz ab könnte es zu einer solchen kommen.
Sowas ist mir bisher allerdings noch nicht bekannt geworden und ich bin ganz ehrlich, darüber mache ich mir auch nicht wirklich Gedanken (mag vlt. Gedankenlos klingen oder dass ich leichtfertig mit mir umgehe) aber man spürt schon Veränderungen und ist sicherlich dann auch der/die Erste die dann umgehend zu einem Doc geht und die Beschwerden abklären lässt.
Konservativ bekommt man heute sehr viel und sehr gut in den Griff. Natürlich sollte man achtsam mit sich und seinem Körper umgehen aber sich auch nicht ganz so viele über was wäre wenn machen
LG
Hermine
Moin TimD,
eine Antwort hatte ich dir ja schon geschrieben in diesem Thread:
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php...topic=34580&hl=Nochmal zum mitschreiben oder frag deinen Bruder!!!!
Zitat
90% aller HWS-Vorfälle liegen aber seitlich und drücken nur auf die abgehenden Spinalnerven
und daraus resultieren ausstrahlende Armschmerzen, die nicht selten mit Gefühlsstörungen (Taubheitsgefühl, Kribbelmißempfindungen)
entlang des Nervenverlaufs und mit Lähmungserscheinungen im Arm oder in der Hand einhergehen.
Es ist als ziemlich unwahrscheinlich das es passiert und wenn merkt man das ziemlich schnell durch
beginnende Gangunsicherheit und eventuell Blasen-/Mastdarmstörungen.
In diesem Sinne, Harro
Hallo Ihr Lieben,
alle mittig ausgetretenen BSV dedrängen
das Rückenmark.
Wenn der BSV akutell ist, bildet sich dieser
nach einiger Zeit zurück und die Beschwerden
lassen nach, aber der Rest welcher stehen
bleibt verknöchert mit den Jahren und dann
fangen die Probleme an.
So war es bei mir.
Meine HWS war total verknöchert, heute nach
gut 3 Jahren und 4 OPs kann ich endlich sagen,
es wird besser.
Vor 2 Monaten konnte ich nicht mehr weit
laufen, es ging einfach nicht und die Schmerzen
waren kaum auszuhalten.
Ich kann nur jeden raten, lasst Eure Beschwerden
vernünftig abklären und geht in die großen
Wirbelsäulenchirurgien der Uni Kliniken.
LG Isab
parvus
09 Feb 2009, 12:37
Hallole Tim
in Deinem anderen Beitrag hatte ich Dir ja auch schon geschrieben, dass ein Einrenken nicht erfolgen sollte.
Vielleicht weißt Du jetzt auch warum, schließlich stellst Du hier oben schon einen Teil der Antwort als Frage ein!
Deine Antwort auf meinen Beitrag war folgende:
Mein Bruder hat ein Praktikum im Studium in der Schweiz bei einem Chiropraktiker gemacht. Der meint, das Einrenken sei das einzig wahre, sonst würden die Blockierungen immer schlimmer und gar nicht mehr weggehen, da der Körper sich daran gewöhnen würde.Da passt etwas nicht zusammen, denn mit einem solchen Handeln, kommst Du Deiner oben beschriebenen Angst immer näher und befrage Deinen Bruder doch einmal danach, wie gefährlich ein Einrenken wirklich werden kann
Eine gezielte Diagnostik mit anschließender konsequenter Behandlung wäre eher angebracht.
Ach ja, eine Querschnittlähmung trifft in der Regel wohl eher bei einem ganz normal verlaufendem BSV nicht so ganz schnell zu ... sonst würdest Du hier sicher von ganz vielen Betroffenen/Querschnittgelähmten lesen, denn HWS-Bandis, mit einem relativ normalen Verlauf, gibt es im Forum reichlich
Ein gutes Facharztgespräch wird Dir aber sicher darüber auch Aufklärung geben!
Grüßle und alles Gute

parvus
Nicoline
09 Feb 2009, 14:45
Hallo Tim und Hebibärbel,
ich habe mich entschlossen, hier jetzt zu diesem Thema auch einmal etwas zu schreiben.
Es passiert extrem selten, dass ein BSV in der HWS zu einer Querschnittslähmung führt.
Die meisten Bandscheibenvorfälle liegen so, dass sie nach außen hin (lateral) auf die Nervenabgänge/Nervenwurzeln drücken. Auch da ist es nicht zwangsläufig so, dass jeder BSV auch zu neurologischen Ausfällen führt. Das ist abhängig davon, wie stark das entsprechende Nervenaustrittsloch im Bereich der Wirbelsäule durch den Vorfall verlegt/eingeengt wird.
Bandscheibenvorfälle in der HWS, die eher eine mittige (medial) Lage haben, können potenziell eine Gefahr für das Rückenmark darstellen. Es passiert aber praktisch so gut wie nie, dass sich durch einen BSV das Vollbild eines Querschnitts entwickelt.
In den meisten Fällen ist es bei den mittigen Vorfällen so, dass der Spinalkanal zwar etwas eingeengt wird, aber es nicht wirklich zu einer nennenswerten Kompression des Rückenmarks (Myelon) kommt. Das Rückenmark ist an allen Seiten umgeben von einem mit Flüssigkeit gefüllten Raum. Man nennt diesen Raum auch den Liquorraum. Der Liquor ist die Rückenmarksflüssigkeit, welche das Rückenmark mit Nährstoffen versorgt. Der Liquorraum dient als eine Art zusätzlicher Schutz und Stoßdämpfer, wodurch das Rückenmark weniger empfindlicher wird gegenüber raumfordernden Prozessen (Knochenbrüche, Tumore, Bandscheibenvorfälle etc.). Auch wenn ein Bandscheibenvorfall also etwas in den Spinalkanal ragt, so hat das Rückenmark immer noch eine Menge Ausweichmöglichkeit und wird erstmal nicht direkt komprimiert und beschädigt.
Bei den meisten mittig gelegenen BSV in der HWS kommt es also nur zu einer Einengung des Liquorraums und nicht zu einer direkten Schädigung des Rückenmarks.
Zitat
alle mittig ausgetretenen BSV dedrängen
das Rückenmark.
Das ist so also nicht korrekt!!
Ach ja, ich selber habe zwar keinen BSV in der HWS, aber ich gehöre dennoch zu den seltenen Exemplaren, die aufgrund eines Bandscheibenvorfalles eine Querschnittslähmung haben. Allerdings lag der Vorfall bei mir in der BWS.
Wenn du mehr darüber lesen willst, dann schaue doch einfach mal in meine Vorstellung (siehe Signatur unter dem Beitrag). Da wirst du vielleicht ein paar Antworten auf Deine Fragen finden.
Bist Du denn schon bei einem Neurologen gewesen?
Zitat
Deine Antwort auf meinen Beitrag war folgende:
Mein Bruder hat ein Praktikum im Studium in der Schweiz bei einem Chiropraktiker gemacht. Der meint, das Einrenken sei das einzig wahre, sonst würden die Blockierungen immer schlimmer und gar nicht mehr weggehen, da der Körper sich daran gewöhnen würde.
Da passt etwas nicht zusammen, denn mit einem solchen Handeln, kommst Du Deiner oben beschriebenen Angst immer näher und befrage Deinen Bruder doch einmal danach, wie gefährlich ein Einrenken wirklich werden kann
Auch zu diesem Thema möchte ich nochmal etwas schreiben.
Die Manuelle Therapie und die Chiropraktik ist weder ein Allheilmittel, noch sollte man sie per Definition verteufeln!
In der Behandlung von Wirbelblockaden (auch in der HWS) hat sich die Manuelle Therapie und die Chiropraktik (Einrenken) immer wieder bewährt. Dies Zeigen auch diverse Studien auf diesem Gebiet.
Wie bei jeder anderen Art der Behandlung aber auch, sollte zuvor die Indikation sorgfältig geklärt werden und es sollte eine vernünftige Diagnostik stattfinden. Wenn aber die Indikation steht und alle Risikofaktoren und Kontraindikationen abgeklärt sind, ist die Chiropraktik keineswegs eine "gefährliche" Therapie, sondern eine schonende Therapie!
Da Bandscheibenvorfälle jeder Art allerdings eine Kontraindikation darstellen für die Chiropraktik, sollte ein Einrenken in diesen Fällen zumindest in den Betroffenen Etagen der Wirbelsäule (Segmente) nicht erfolgen.
Eine manuelle Therapie mit anschließendem Muskelaufbau wäre jedoch durchaus möglich, abhängig vom genauen Befund.
Sollte jemand von Euch noch irgendwelche Fragen bezüglich dem Thema Querschnittslähmung haben, so könnt Ihr Euch gerne bei mir melden. Über dieses Thema werden leider immer wieder "Unwahrheiten" oder "Halbwahrheiten" in die Welt gesetzt und es besteht in meinen Augen eine Menge Unklarheit.
Lieber Tim, nun mache Dir mal nicht zu viele Sorgen! Lese Dich erstmal, wenn Du Interesse hast, durch meine Vorstellung und vielleicht bist Du danach schon etwas weniger verunsichert.