Bielefeld28
28 Jan 2009, 23:37

Hallo Leidensgenossen,
wollte nun erstmal "Hallo" sagen, bevor ich anfange meine Geschichte zu erzählen.
In den letzten Tagen habe ich auch schon viel hier im Forum gelesen, was mir allerdings nicht wirklich weitergeholfen hat.
Deswegen habe ich mich hier auch nun registriert in der Hoffnung, dass Ihr mir vielleicht helfen könnt.
Die Frage aller Fragen, OP oder eine Konservative Therapie?!
Morgen gibst mehr,
Viele Liebe Grüße aus der Stufenbett Horizontale
Bielefeld28
Hallo
Willkommen
Ich habe in Deinem Profil gelesen, dass Du einen sequestrierten BSV hast.
Du kannst natürlich die konservative Therapie versuchen - im Normalfall sollte diese auch immer einer OP (außer es liegt eine eindeutige OP-Indikation zu Grunde) vorziehen.
Manche bekommen ihre Sequester auch konservativ in den Griff - es kommt wohl auch immer drauf an, wie er liegt.
Bist Du denn bei einem NCH in Behandlung? Wenn ja, was sagt der?
Falls eine OP sein muss, frag doch mal nach, ob man den Sequester minimal-invasiv operieren kann - es gibt Kliniken, die arbeiten da nicht mit Messer und Gabel, sondern entfernen diese sozusagen endoskopisch. Es geht wohl nicht mit allen Sequestern, aber vlt hat man ja "Glück im Unglück".
Alles Gute
Lg
Maria
Matthias 45
29 Jan 2009, 09:58
Hallo,
ich habe es geschafft, den Sequester mit konserativer Behandlung ohne OP in Griff zu bekommen! Es wird allerdings ein mühsamer und langer Weg. Ca 1/2 Jahr must Du noch mit deutlichen Beschwerden rechnen. Wichtig ist m.A. dabei, nach der akuten Phase (ca 2-6 Wochen), der Beginn mit Krankengymnastik und manueller Therapie. Hilfreich ist sicherlich auch ein guter Stoffwechsel, viele Mineralstoffe, ausreichend Flüssigkeit, damit der Körper das abgestorbene Bandscheibengewebe absorbieren kann.
Sicherlich ist jeder Mensch auch anders, aber bei mir hat es funktioniert. Auch meine Lähmung im Beim (Fußheber) konnte ich mit Training wieder zurückbilden. Der Kraftunterschied ist jetzt nur noch unwesentlich geringer gegenüber früher.
Sollte sich allerdings Beschwerden mit Blase oder Darm bemerkbar machen, würde ich mit der OP nicht zögern.
Viel Glück
Matthias
Bielefeld28
29 Jan 2009, 11:55
Guten Morgen,
komme gerade von meinem Hausarzt, der auch Sportmedeziner ist. Er meinte das eine kon. Behandlung vielleicht noch möglich sei, aber sich auch nicht 100% sicher sein kann. Nun ja, nun habe ich dann 2 verschiedene Aussagen, aber jetzt erzähl ich erstmal ein wenig:
Vor ein paar Tagen habe ich nun erfahren, dass meine sehr starken Bein u. Gesäßschmerzen
durch einen Bandscheibenvorfall L5-S1 hervorgerufen werden.
Angefangen hatte es im Sommer 08 mit leichten Schmerzen im Gesäß beim gehen u. einer steifigkeit in Lendenwirbelbereich nach längeren sitzen.
Daraufhin Hausarztbesuch mit Ergebniss Muskelverspannung. Das ging 2 -3 mal so.
Im Herbst ging ich dann zum Orthopäden der Blockaden feststellte, sie löste und mir eine Spritze gab.
Danach war ich erstmal beschwerdefrei. Ca. 6 Wochen später Anfang Januar 09 ein massiver Rückfall mit aufsuchen der Notfallambulanz.
Diagnose Hexenschuss.
Nach Vorschlag meines Orthopäden habe ich dann eine Reizstromtherapie durchgeführt mit 5 Sitzungen.
Ohne Verbesserung. Daraufhin hat er mich dann zum MRT geschickt...
Ach so, ich habe keine Lähmungserscheinungen, nur Schmerzen und ein kribbeln des öfteren im Bein.
Muss dazu aber auch sagen, dass ich 3 mal täglich Ibuprofen 600 u. seit knapp 2 Wochen Tilidin(30 Tropfen, 2-3 mal am Tag) nehme. Manchmal bin ich dann sogar schon kurzzeitig Schmerzfrei! Ab Morgen soll ich Diclac 75mg (morgens/abends) u. Tolperison (vor dem zu Bett gehen) nehmen.
Bin zur Zeit krankgeschrieben, sitzen kann ich nur manchmal. Seit einer Woche befinde ich mich die meiste Zeit in Stufenbett position.
Erst nächsten Freitag habe ich dann einen Termin beim Neurochirurgen. Werde wohl auch versuchen, in einer Klinik ein früheren Termin zu bekommen.
Anbei noch der Mrt Befund:
Abgeflachte LWS-Lordose bei liegendem Patienten.
Signalalteration der Disci intervertebrales in Höhe L5-S1 mit höhengemindertem Zwischenwirbelraum,
geringer ausgeprägt in Höhe L 4/5.
In Höhe L5-S1 paramediale linksbetonte dorsale Verlagerung von Bandscheibenmaterial, bis in Höhe des
Recessus reichend. Kompression des Duralsackes und der Nervenwurzel linksseitig.
Beurteilung:
Paramedialer linksbetonter Diskusprolaps / -Sequester in Höhe L5-S1 bei Osteochondrose.
Maßige Kompression des Duralsackes und lateralen Recessus links.
Abgeflachte LWS-Lordose.
p.s. darf man denn MRT Bilder hier ins Forum stellen?
MFG, Bielefeld28
sweety
29 Jan 2009, 16:16
Hallo Bielefeld28,
habe die gleiche Diagnose wie du und bin seit mitte September damit beschäftigt. Zur Zeit in der Reha.
Hatte von 2 verschiedenen Ärzten eine OP Indikation und habe mich trotzdem für eine konservative Behandlung entschieden. Habe es noch nicht bereut, denn es geht mir schon wesentlich besser. Leider noch nicht gut genug, um wieder arbeiten zu können.
Kommst du aus Bielefeld? Bei welchen Ärzten warst du?
LG Sweety
Bielefeld28
30 Jan 2009, 12:17

hab nun einen Termin in Bethel fürn Neurochirurgen bekommen. Nur noch 4 mal schlafen. *grins"
Meine Schmerzen sind ein wenig zurückgegangen(Akutphase nimmt wohl ab). Bin nun seit 8 Tagen krankgeschrieben, seitdem vermeide ich ALLE unnötig belastenden Tätigkeiten.
Die meiste Zeit liege ich in Schonhaltung+wärme, mache aber auch täglich einen kurzen spaziergang.
Mein Motto:
"Nichts ist wichtiger als die Gesundheit!"
Grüße, Bielefeld28
Hermine
30 Jan 2009, 20:34
Huhu Bielefeld,
herzlich willkommen bei uns Bandis.
Auf jeden Fall solltest Du Dir die Meinung des Neurochirurgens anhören (wo ich auch gespannt drauf bin und hoffe dass Du uns verraten wirst was dieser Dir angeraten hat) solange dauert es ja dann auch nicht mehr bis Du den TE hast- super!
Konservativ kann man heute wirklich sehr viel erreichen, ausser es liegen OP Indikationen wie z.B. starke anhaltende Schmerzen, Lähmungerscheinung in den Beine, Blasen- oder Darm"störungen" - sprich wenn man "nichts mehr halten" kann .....
Wie hier auch schon angesprochen wurde braucht man bei der konservativen Therapie wirklich viel Geduld, und viel heisst hier auch wirklich viiiiieeeel! Da ist man ersteinmal lange gut beschäftigt,. aber solange diese Art von Therapie möglich ist sollte man es auf jeden Fall machen bevor man sich unter das Messer legt (das kann man dann ggfls. immer noch machen (mein NCH sagt immer.Operiert ist schnell ......) und niemand kann einem sagen dass es danach 100% besser ist, da gibt es auch leider auch Unterschiede, manche sind nach der OP wirklich Beschwerdefrei, andere weniger, wiederum andere überhaupt nicht - wie Du siehst ist auch hier keine Garantie, aber man sollte es letztendlich doch im Hinterkopf bewahren und notfalls dann auch machen lassen. Es ist ja auch hier nicht bei allen gleich, was auch gut so ist.
Gut dass Du wenigstens zwischendurch spazieren gehst, trotz allem ist Bewegung wichtig, ansonsten verschlimmert sich das alles noch mehr da die Muskeln sich ganz schnell noch mehr abbauen und dadurch werden auch die Beschwerden noch schlimmer und durch mangelnde Bewegung hilft man sich auch nicht, also versuche bitte so oft und so gut es geht zu laufen, musst keine Marathonläufe machen, aber immer mal ein bisschen und das mehrmals am Tag, langsam anfangen und darauf aufbauen, das klappt bestimmt.
Und bitte, raus aus der Schonhaltung - auch damit tust Du Dir keinen Geafllen, ich weiss, das lindert - aber ..... nicht gut.
LG und trotz allem ein schönes WE und Kopf hoch, das wird schon
Hermine
Zitat (Bielefeld28 @ Donnerstag, 29.Januar 2009, 11:55 Uhr)
Ach so, ich habe keine Lähmungserscheinungen, nur Schmerzen und ein kribbeln des öfteren im Bein.
Muss dazu aber auch sagen, dass ich 3 mal täglich Ibuprofen 600 u. seit knapp 2 Wochen Tilidin(30 Tropfen, 2-3 mal am Tag) nehme. Manchmal bin ich dann sogar schon kurzzeitig Schmerzfrei! Ab Morgen soll ich Diclac 75mg (morgens/abends) u. Tolperison (vor dem zu Bett gehen) nehmen.
Bin zur Zeit krankgeschrieben, sitzen kann ich nur manchmal. Seit einer Woche befinde ich mich die meiste Zeit in Stufenbett position.
Erst nächsten Freitag habe ich dann einen Termin beim Neurochirurgen. Werde wohl auch versuchen, in einer Klinik ein früheren Termin zu bekommen.
Hallo
Zu Deinen Schmerzen im Bein: Wie schlimm sind die? Bekommst Du dagegen kein gesondertes Medikament? Die Schmerzen im Bein sind
vermutlich (ich bin kein Arzt und kann keine Diagnose stellen, aber Du solltest das abklären lassen) Nervenschmerzen (warst Du schon beim Neurologen?) und dagegen helfen am besten sog. Neuroleptika wie Gabapentin bzw Lyrika.
Zum Thema Tilidin: Warum bekommst Du das Tilidin nicht als Retardtabletten?

Zum Aufdosieren und bei Schmerzspitzen sind Tildintropfen ok, aber NICHT als Dauermedikation!!!!! Bei Tilidin in Tropfenform besteht eine erhöhte Suchtgefahr!
Du nimmst sie jetzt schon 2 Wochen, da könntest Du auch auf die Retardtabletten umsteigen.
Die hätten den Vorteil, dass sie über einen längeren Zeitraum den Wirkstoff freisetzen, was bedeutet, dass immer eine gewisse Konzentration Medikament in Deinem Stoffwechsel ist. Tropfen helfen zwar schneller, aber die Wirkung ist nicht lange anhaltend.
Diesbezüglich würde ich den Arzt auf jeden Fall ansprechen! Die Retardtabletten von Tilidin gibt es auch in niedriger Dosierung von 50 mg.
Da bei Dir die Beschwerden schon im Sommer 2008 angefangen haben, solltest Du erwägen, zusätzlich einen Schmerztherapeuten hinzu zu ziehen. Denn länger anhaltender Schmerz kann sich chronifizieren, das Schmerzgedächtnis des Körpers "löscht" sich nicht mehr und der Schmerz wird zu einer eigenständigen Krankheit.
Ich kann Dir nur den Tipp geben, lass nichts unversucht, denn leider gibt es viele Ärzte, die keinen akuten Handlungsbedarf sehen und einen mit "Wärme und Geduld" (Geduld ist zwar das Zauberwort von uns Bandis, aber als alleinige Therapie nicht wirklich hilfreich

) abspeisen.
Alles Gute
Lg
Maria
Bielefeld28
02 Feb 2009, 11:22
HuHu, erstmal vielen Dank für die ganzen Infos u. Tips.
Hab dass Wochenende gut überstanden. Die Schmerzen sind glücklicherweise weiter rückläufig.
Langsam kommt bei mir erneut die Hoffnung auf, dass alles (soweit) wieder gut wird, und das ohne OP.
Langes sitzen ist leider nach wie vor nicht möglich,
was ich auf einer 30 Minütigen Autofahrt festgestellt habe.#grrr#
Gehen geht auch nur fürs linke Bein eingeschrenkt und max. ca. 30 min, denn dann kommen die Schmerzen wieder.
Zur Zeit nehme ich an Medis nur noch:
Diclac 75mg, Tolperison 50mg. Und nätürlich noch Nahrungsergänzung Magnesium 400 mit B-Vitaminen.
Noch einmal schlafen. Hoffe, dass er NCH sich Zeit für mich nimmt.
LG, Bielefeld28
p.s. Darf man nun MRT Bilder hier reinstellen? Auf den Umschlag steht ja auch Eigentum des Patienten
Moin Bielefeld28,
Zitat
Darf man nun MRT Bilder hier reinstellen?
Aber sicher, empfehle nur sämtliche persönlichen Daten unkenntlich zu machen.
LG Harro