Hallo Kleene
Mach Dir eine Liste mit Fragen! Und löchere den Arzt - er MUSS Dich genau aufklären!
Um Dich selber nach dem Termin auch noch im Internet umfassend zu informieren, sollte der Arzt Dir sagen, mit welcher Technik Du versteift werden sollst, ob die Versteifung nur von hinten oder von hinten und von vorne gemacht werden soll (je nach Technik).
Sollen bei Dir Cages (Titankäfige, die als Platzhalter im Zwischenwirbelraum dienen) eingesetzt werden oder soll mit Knochenspan gearbeitet werden?
Falls Cages - sollen diese mit Knochenmaterial befüllt werden? Wenn ja, woher nehmen sie das Knochenmaterial? Soll es evtl aus dem Beckenkamm entnommen werden?
Wirst Du belastungsstabil operiert?
Wie lange soll die OP dauern, sollst Du nach der OP (vorsichtshalber) auf die Intensivstation oder kommst Du gleich auf Normalstation?
Sollst Du eine Orthese (ein Stützkorsett) bekommen?
Wie lange soll die postoperative Verweildauer im KH sein?
Das sind so mit die wichtigsten Fragen, die Dir der Arzt beantworten soll und muss.
Wie Dir schon einige hier geschrieben haben, ist eine Versteifung keine Mandel-OP.
Die lange Genesungsphase nach der Operation kann einen ziemlich nerven, aber man muss sich wirklich schonen, denn die OP an sich ist nur der erste Schritt zur Versteifung. Die Schrauben und Platten/Stäbe nehmen nur die Bewegung aus dem betroffenen Segment, die eigentliche Versteifung muss der Körper durch Verknöcherung "erledigen".
Natürlich darfst Du Dich nach der OP bewegen - aber halt schonend! Bring nicht zu früh Belastung auf die Versteifung.
Die Verknöcherungszeit kann mitunter bis zu einem Jahr dauern!
Es muss für Dich jetzt ziemlich demotivierend klingen, aber eine Versteifungs-Operation (von Spezialisten durchgeführt) ist eine gute Chance auf Besserung, wenn es keinen anderen Weg mehr gibt.
Es
kann sein, dass Du nach der OP einen erhöhten Bedarf an Schmerzmedikation hast - lass Dich davon nicht beunruhigen, der Verknöcherungsprozess kann schmerzhaft sein.
Jeder Mensch reagiert anders, jeder Körper regeneriert anders, jeder Krankheitsverlauf ist so individuell wie die Persönlichkeit eines Menschen.
Aufklärung ist bei jeder Therapie, Behandlung, OP wichtig - bei einem Eingriff wie einer Spondylodese sollte hinsichtlich des langen Heilungsprozessen der Patient nicht blauäugig in eine OP geschickt werden.
Ich wünsche Dir alles Gute und lass Dich von dem Arzt nicht abwimmeln, sondern frag ihm Löcher in den Bauch!
So viele von uns haben diese OP hinter sich gebracht. DU schaffst das auch!!!!
Wenn am Ende des Weges Schmerzlinderung/freiheit und Erhöhung der Lebensqualität steht - dann darf der Weg doch auch ein wenig länger und vlt ein wenig steiniger sein, oder?
*toi toi toi*
Lg
Maria