Hallo Rolfi,
wie Süßnase schon geschrieben hat, können Blasenfunktionsstörungen sehr wohl auch von der HWS ausgelöst werden.
Bei einer Rückenmarkskompression im Bereich der HWS kann es auch zu Blasenfunktionsstörungen kommen, die sich allerdings anders äußern, als die von der LWS ausgelösten Probleme mit der Blase.
Blasenfunktionsstörungen, die von der LWS ausgelöst werden, können zu einer sogenannten Überlaufblase führen, die sich dann in einer Inkontinenz äußert.
Wenn die Ursache in der HWS liegt, dann kommt es meist eher zu einem Harnverhalt, der mit erhöhten Restharnmengen und häufigen Harnwegsinfekten einhergeht.
Dabei passiert es nicht selten, dass man den Restharn selber gar nicht spürt. Der Restharn staut sich dann schließlich hoch in die oberen Harnwege und Niere. Die Folge sind dann rezidivierende untere Harnwegsinfekte, Infekte von Niere und Nierenbecken und ein zu hoher Druck auf die Niere.
Ich kann da selber ein Liedchen von singen aus eigener Erfahrung. Ich habe knapp 3 Jahre an einer neurogenen Störung von Blase und Darm gelitten, ohne dass es ein Arzt darauf gekommen wäre. Ich hatte immer Probleme, um Wasser zu lassen, obwohl die Blase meinem Gefühl nach eigentlich voll war. Die Folge waren ständige Infekte von oberen und unteren Harnwegen. Dadurch wurden meine Probleme immer auf den Infekt geschoben. Irgendwann wurde dann mal eine Zystoskopie gemacht unter Narkose. Dabei stellte sich dann heraus, dass meine Harnröhre durch die ganzen Infekte total stenosiert und vernarbt (verengt) war. Die Stenose wurde dann operativ beseitigt und für meine Probleme gab es fortan einen neuen Grund: die Stenose der Harnröhre.
Erst als bei mir dann auch Lähmungen in Oberkörper und Beinen auftraten kam man auf die Idee, es könnten ja auch neurogene Blasenstörungen sein. Ich wurde dann mit Medikamenten behandelt, die auch etwas halfen gegen meine spastische Blase.
Im Mai 2006 wurde ich schließlich operiert, da ich einen Massenvorfall in der Brustwirbelsäule hatte, der das Rückenmark massiv komprimierte und deformiert hatte. Leider kam die OP für mich zu spät, so dass ich seit nun 2 Jahren eine inkomplette Querschnittslähmung ab Brusthöhe habe.
3 Monate nach der OP bin ich dann in die Reha gegangen und dort wurde dann die erste Restharnmessung gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass ich ständig zwischen 500 und 700 ml Restharn in der Blase habe. Der Urologe stellte dann mittels Urodynamik fest, welche Art der Blasenstörung ich genau habe. Ich habe kein Gefühl für meine Blasenfüllung und somit merke ich nicht mal, wenn ich hohe Restharnmengen habe. Ich habe mich dann ein halbes Jahr lang täglich selber 3-mal katheterisiert. Seit einem Jahr ist das jedoch nur noch sehr selten nötig, da ich vor einem Jahr einen Blasenschrittmacher implantiert bekommen habe. Dieses Gerät ist ein Segen für mich!
In Deinem Fall kann ich mir schon gut vorstellen, dass die Blasenprobleme von einem großen Vorfall in der HWS ausgelöst werden.
Du solltest diese Beschwerden mit der Blase sehr ernst nehmen und damit sofort zu einem Urologen gehen und zusätzlich sollte ein neues MRT Deiner HWS gemacht werden. Mit dem MRT-Befund und den Bildern solltest du dann auch noch zu einem Neurochirurgen gehen.
Handele, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist!
Ich habe hier mal einen interessanten Artikel für Dich über neurogene Blasenströrungen:
hier klickenLese Dir alles mal in Ruhe durch und wenn Du dann noch Fragen hast zu dem Thema, dann kannst Du Dich gerne nochmal bei mir melden.
Ich drücke Dir die Daumen, dass es vielleicht auch eine ganz harmlose Erklärung für die Probleme gibt.
Liebe Grüße von Nicoline