Hallo zusammen,
wenn ihr stets up to date sein möchtet bzgl. wissenschaftlichen Resultaten:
https://scholar.google.ch/scholar?start=0&q...dt=0,5&as_vis=1Dort finden sich weltweit die letzten Studien, halt auf Englisch; es gibt einige, die wesentlich besser sind als die hier geposteten Doktorarbeiten.
Die meisten kommen etwa zu demselben Fazit:
- Spondylodese besser als ihr Ruf, mit ca. 70-80% "Erfolgschancen", jedoch nur anwenden, wenn absolut notwendig (Schmerzen, Lähmung, Arbeitsunfähigkeit)
- Knochensplitter als Bandscheibenpuffer sind besser als irgendwelche Titanbandscheiben oder neuere flexiblere Teile, zu denen noch keine Langzeitstudien vorliegen... mittelfristig sind die Reoperationsraten höher bei den "moderneren" Techniken
- Anschlussdegeneration hängt ab vom Alter (bis zu 60 Jahren eher unproblematisch), von den Anzahl Segmenten (logo, Hebel ist grösser) und auch vom Ort (L5/S1 weniger Anschlussprobleme als L4/L5)
- Sobald S1 involviert, könnte Sitzen zum Problem werden nach der Op (mindestens anfänglich)
- Reha erst nach 12 Wochen beginnen (nach 6 geht's signifikant schlechter, dann auch Langzeit) - dann aber ist die Reha ein grosser Teil vom Erfolg, für den ihr was tun könnt
- Der Schmerzmitteleinsatz nach der Op konnte fast immer signifikant verringert werden
Was sie nicht sagen, was aber auch gesagt werden muss:
- Wie bei jeder Operations gibt es Ärztefehler (ein sehr grosses Tabu, aktuelle Studien in der Schweiz sprechen von ca. 10-15%) - deshalb holt euch den lokalen Starchirurgen in der besten Klinik, wo bei der OP auch Dinge wie Neuromonitoring gemacht werden (d.h. es wird geschaut, ob Nerven verletzt werden)
- Ärzte haben einen Anreiz, zu operieren, die Anzahl der Bandscheiben-Ops z.B. verdoppelte sich in den letzten 15 Jahren, die Anzahl der Bandscheibenvorfälle aber nicht - braucht ihr die Op wirklich oder braucht sie der Arzt für seinen Porsche?
Zu guter letzt meine 5 Cents:
- die aktuellen Leitlinien für eine Op sehen vor, dass die Indikation da ist, wenn > 6 Wochen Schmerzen bestehen und konservative Therapien nichts bewirken.
- dies ist m.E. zu kurz gedacht: es sollte ergänzt werden mit ... "UND der Schmerzzustand, die Lebensqualität oder die Arbeitsfähigkeit signifikant beeinträchtigt sind"
- oder andersrum: lieber 10 Jahre NSAR (Ibuprofen) nehmen und regelmässig Niere und Leber messen mit mässigen Schmerzen und mittlerer Lebensqualität als zu den 10-20% der failed back surgery syndrome Patienten zu gehören, wo man hier Berichte drüber lesen kann