Hallo!
Erstmal willkommen hier im Forum, auch wenn es kein so schöner Anlass ist, sich hier rumzutreiben.
Um deine Frage zu beantworten: Ja, es kann natürlich grundsätzlich schon sein, dass man durch einen Unfall einen BSV bekommt, es gibt aber auch noch andere mögliche Verletzungen. All dieses wird von den verschiedenen Ärzten aber sehr oft bagatellisiert.
Es ist schon mal gut, dass du dich nicht mit der Meinung des einen Chirurgen zufrieden gegeben hast (normale Chirurgen haben sowieso keine Ahnung von der Wirbelsäule!) und eine weitere Meinung eingeholt hast. Welche Fachrichtung hatte denn dieser zweite Arzt? Fachleute für die Wirbelsäule sind eigentlich die Neurochirurgen (aber keine Angst, die operieren nicht sofort!).
Ein MRT ist erstmal gut, um zu sehen, ob tatsächlich bei dir ein Vorfall vorliegt. Es können aber auch andere Verletzungen sein, die man nicht unbedingt im MRT sieht.
Wie schnell war denn der andere Pkw? Hast du gestanden oder bist du (langsamer) gefahren? Hast du ihn kommen sehen oder warst du überrascht? Hast du nach vorne gesehen oder war dein Kopf gedreht?
Was sind genau deine Beschwerden? Hast du nur die genannten Schmerzen oder evtl. auch noch andere Dinge (z.B. Schwindel o.ä.)?
Hattest du vor dem Unfall schon irgendwelche Beschwerden?
Im Grunde kann es vieles sein bei dir. Es kann eine einfache - aber dennoch oft sehr schmerzhafte - Verspannung der Muskulatur sein, es können Blockierungen der Wirbelgelnke sein, es kann ein BSV oder auch andere Verletzungen der HWS sein.
Du solltest auf jeden Fall am Ball bleiben und auf eine vollständige Diagnostik bestehen, bis man die Ursache für deine Beschwerden gefunden hat. Bleib hartnäckig.
Ich spreche aus Erfahrung, denn ich habe eine über dreijährige Ärzteodyssee hinter mir. Erst 3 Jahre und 3 Monate nach meinem Unfall hatte ich endlich eine konkrete Diagnose - was natürlich für eine entsprechende Behandlung schon viel zu spät war. Mittlerweile ist mein Unfall fast 6 Jahre her und ich kämpfe mit erheblichen chronischen Beschwerden.
Noch ein Tipp am Rande: Lass alles, was von den Ärzten getan (Untersuchungen) und gesagt wird, genau dokumentieren. Dies kann später wichtig sein, falls du Schadenersatzansprüche / Schmerzensgeld geltend machen willst. Besorge dir am Besten von allen Arztbefunden, Berichten und Röntgen- oder MRT-Aufnahmen Kopien und behalte sie bei dir. DIes kann dir später unter Umständen sehr helfen.
Sollte es sich bei dir tatsächlich um einen BSV handeln, dann wird es sowieso sehr schwer werden, dies als Unfallfolge anerkannt zu bekommen. Die Versicherungen reden sich gerne damit raus, dass man einen BSV ja auch schon vorher gehabt haben könnte. Auch wenn das in deinem Alter eher unwahrscheinlich ist. Glaube mir, an sein Recht zu kommen, ist schwerer als man denkt!
Im Vordergrund sollte jedoch die Suche nach einer Ursache für deine Beschwerden stehen! Nichts ist so wichtig und so viel Wert wie die eigene Gesundheit. Sie ist durch kein Geld in der Welt aufzuwiegen!
Ich wünsche dir dazu alles Gute und dass es dir hoffentlich bald besser geht!
Viele Grüße
Alexandra