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Komplette Version Verzweifeln mit L5/S1-Vorfall

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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digio
Hallo Zusammen

Mein Name ist Pascal, bin 24 Jahre alt und wohne in der Schweiz.

Seit Anfangs März diese Jahres gehöre ich auch zu den Menschen mit einem Bandscheibenvorfall. Man muss vielleicht dazu sagen, dass ich einen Beckenschiefstand seit der Geburt habe. Also das linke Bein ist 2,5cm kürzer als das Rechte.

Angefangen hat es, weil ich jemandem beim Umziehen half und dort zu schwere Gegenstände gehoben habe. Seit dem habe ich diese schmerzen in meinem rechten Becken und dieses lästige Kribbeln und ziehen in meinem Fuss/Waden. Als ich dann beim Arzt war und ein MRI gemacht habe, konnte man feststellen, dass zwichen L5/S1 der Vorfall war. Danach wurde mir zweimal in der Woche Physiotherapie verschrieben. Unterdessen habe ich vor fünf Wochen auch schon eine Cortison-Spritze bekommen. Leider half bis jetzt überhaupt nichts... Die Schmerzen und auch das Kribbeln sind immer noch da. Schmerzen habe ich vorallem im stehen/laufen... Im sitzen bin ich fast schmerzfrei und beim liegen meistens auch.

Im Moment weiss ich einfach nicht mehr so richtig weiter... Ist eine Operation in meinem Alter das richtige für mich?? Soll ich einfach noch warten? Gibt es überhaupt Hoffnung, dasses ohne OP besser wird??

Ich hoffe ihr habt gute Ratschläge für mich und bedanke mich schon im voraus!

Gruss

Pascal
wi-ro
Hallo Pascal,

erstmal herzlich willkommen im Forum wink.gif

Hast Du "nur" das lästige Kribbeln oder auch Bewegungseinschränkungen / Kraftverlust ?

wenn nein, solltest Du die manuellen Therapien erst einmal Abwarten, OP sollte immer die letzte Option sein.

Wann ist eine OP-Indikation gegeben:

- wenn Schmerzen, auch trotz Medis das Lebensgefühl stark einschränken
- Wenn neurologische Ausfallerscheinungen wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder gar Lähmungserscheinungen und Kraftverlust vorhanden sins.

Was bekommst Du an Schmerzmitteln ?
warst Du schon bei einem Neurologen ? der kannmessen ob und wie stark Deine Nerven bedrängt sind.
Warst Du schon bei einem Neurochirurg ? der ist der Spezialist für die Wirbelsäule

Zitat
Im Moment weiss ich einfach nicht mehr so richtig weiter... Ist eine Operation in meinem Alter das richtige für mich?? Soll ich einfach noch warten? Gibt es überhaupt Hoffnung, dasses ohne OP besser wird??


Was Du jetzt brauchst ist Meter- Kilo, Liter-weise Geduuuld, kurzfristige Erfolge nach einem BSV gibt es nicht.


Gerald winke.gif
digio
Hallo Gerald

Ich habe nur das Kribbeln. Kein Kraftverlust (kann problemlos auf Zehen und Füssen stehen). Das Kribbeln ist auch nicht das, was mich nervt, sondern die Schmerzen. Für die Schmerzen habe ich bis jetzt Voltaren und Dafalgan bekommen. Aber ich kann doch nicht jeden Tag 3 Tabletten Dafalgan nehmen. Im Moment nehme ich nichts mehr...

Ich bin bei einem sehr bekannten Professor in Behandlung der zu den besten Wirbelsäulenspezialisten in unserer Region gehört. Er meinte, dass ich die Chance mit der Cortison-Spritze habe... Wenn das nicht helfen würde, dann OP.
digio
so, war nun heute beim professor. werde nun operieren. er sagt dass dies die schnellste und beste möglichkeit in meinem fall wäre. er meinte auch, dass es ein kurzer eingriff sei und ich nach 5 tagen schon wieder nach hause kann... hoffe nun, es kommt alles wieder gut!
_S_u_M_u_
Hallo digio,

eine zweite Meinung holst du dir nicht?
digio
ich habe in den letzten monaten mit einigen leuten gesprochen, welche das selbe erlebten, alle rieten mir zu einer OP. Mein Arzt gehört zu den besten Wirbelsäulen-Spezialisten der Schweiz und ich vertraue ihm. Man weiss von ihm auch, dass er nicht einer ist, welcher sofort operiert. Ich gehe jetzt mal positiv an diese Operation ran und denke, dass es mir nachher wieder gut geht...
_S_u_M_u_
Dann wünsche ich dir viel Glück und ich hoffe, du berichtest später darüber :-)
digio
Besten Dank. zwinker.gif

Klar werde ich darüber berichten...
Ave
Zitat
so, war nun heute beim professor. werde nun operieren. er sagt dass dies die schnellste und beste möglichkeit in meinem fall wäre. er meinte auch, dass es ein kurzer eingriff sei und ich nach 5 tagen schon wieder nach hause kann... hoffe nun, es kommt alles wieder gut!


Hm, dass Du konservativ die Flinte so schnell ins Korn wirfst.. vor allem, weil es ja noch genügend Optionen gegeben hätte, ist schade.

Aber nur, weil Dein Doc eine Koryphäe auf seinem Gebiet ist, heißt das nicht, dass Du nach einer OP sofort wieder in die Vollen gehen kannst, außerdem birgt jede Op Risiken.
Ich will Dir eine OP um Gottes Willen nicht ausreden - bei mir stehen die Weichen mittlerweile auch auf OP.
Aber ich habe vorher konservativ alles mitgemacht, was möglich war. Und da hatte nichts geholfen, meine Schmerzmittel werden derzeit ständig erhöht, damit ich durch den Tag komme, ich bin seit über 10 Monaten krankgeschrieben und jetzt liegen die Nerven blank.

Aber, dass Du nicht wenigstens noch die PRT`s ausprobiert und abgewartet hast, finde ich schade, aber jeder muss das mit sich selbst abmachen.

Ich drück dir die Daumen, dass bei der OP alles gut geht.
Dr.med
Hallo Herr Digio,

trotz der subjektiv unbegründeten Einwände von Herrn Ave,ist ihre Entscheidung sehr wohl und gut bedacht.Lassen sie sich davon nicht beeinflussen.Positives Denken in einer solchen Situation ist sehr gut.
Ich meine ihre Arzt zu kennen.

Im übrigen bedeutet eine Operation nicht,dass vorerst alle konservativen Methoden ausprobiert werden müssen!Die Gewichtung liegt hierbei insbesondere in der individuellen Situation des Patienten (Wunsch,Alter,Beruf,etc) und dem operativen Risikoprofil.
(Jede Operation ist mit einem allgemeinen Risiko verbunden,jedoch sind diese in einem signifikant niedrigen Niveau anzusiedeln.)

Da ich Zugang zu sehr vielen kostenpflichtigen Publikationen haben,sind mir auch viele Studien bekannt,welche ein gutes "Outcome" für postoperative Patienten prognostizieren, die sich innerhalb von 3-9 Monaten nach Ereignis einer Operation unterzogen haben.
Weitere Details möchte ich an dieser Stelle ihnen allen ersparen;denke keinen von ihnen wird es interessieren,wenn ich Begriffe wie:Randomisiert,Log.Regression,propensity Matching,Kovarianzanalyse oder uni-bivariantz erwähne.
Die oben genannten Ergebnisse bezieht sich auf Patientenkollektive (n>6050)"ohne einschränkende Begleiterkrankungen".

Jede Methode hat natürlich seine Berechtigung und sein Darsein.
Ich finde es sehr fatal eine allgemeine Aversion aufzubauen und so eine kontraproduktive Situation zu suggerieren.
Viele sind auch fälschlicherweise der Meinung,dass post-OP Narbengewebe eine Schwachstelle darstellt;dem ist so,aber dies bedeutet nicht,dass man seine Lebensweise radikal umstellen muss und gezwungen ist seine Bandscheibe wie ein rohes Ei zu behandeln.
"Einmal Bandi bedeutet nicht immer Bandi".Vielmehr ist die Inzidenz eines erneuten Vorfalles erhöht (sowohl bei operierten als auch bei nicht-operierten,was viele vergessen).
Bitte verstehen sie dies als konstruktive Kritik,um etwas Klarheit und Objektivität schaffen zu wollen.

Ich wünsche ihnen allen vom Herzen viel Geduld und vor allem Kraft.
(Bitte von weiteren PM abzusehen, da ich momentan neben der Arbeit parallel eigene Studien betreue.)
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter