Hallo Leidensgenossen und -genossinnen.
Ich schau mir nun schon seit ein paar Jahren das Treiben in diesem Forum an und habe mich nach meiner zweiten HWS-OP dazu entschlossen etwas von meinem Wissen mit Euch zu teilen.
Zu meiner Person:
Ich bin noch 40 Jahre alt, männlich (soweit ich das beurteilen kann), zum 2. Mal verheiratet, keine Kinder, dafür zwei doofe Katzen und wohnen im schönsten Bundesland Deutschlands.
Mein kurzer Werdegang zum Hws-ler:
Dazu sage ich das es der übliche Leidensprozess eines HWS-lers war. Taube Finger beidseits, Diagnose BSV C5/C6; C6/C7. Versteifung mit Atlantisplatte und Beckenkammknochendübeln im November 2003. Die OP wurde im Klinikum in Fulda bei Dr. Baer und Alhami durchgeführt. Op ist sehr gut verlaufen, keinerlei Bewegungseinschränkungen!
Meinen alten Beruf durfte ich natürlich nicht mehr ausüben und habe mich dann im Internet über alternativen informiert. Genug Zeit hatte ich dafür ja.
Seit Juli letzten Jahres bin ich in einer schulischen Umschulung zum IT-Systemelektroniker im BFW in Nürnberg. Wahnnsinn was man alles so an Anträgen ausfüllen muss und was man für Untersuchungen über sich ergehen lassen muss.
Mitte Februar diesen Jahres bekam ich mal wieder Schmerzen im Nackenbereich, allerdings ohne Symtome die auf einen BSV hindeuteten. Nach ca. 5 Wochen mit täglich ca. 5 bis 8 Ibu 400mg wurde mir die Sache dann doch zu blöd und ich besorgte mir einen Termin bei einem Orthopäden. Der schickte mich ohne Zögern zum CT (laut lach!).
Den genauen Befund erspare ich Euch an dieser Stelle. Nur soviel:
Protrusion C3/C4 die den Duralschlauch leicht ankratzt.
Das war an einem Dienstag. Am Samstag abend nun wurden meine Fingerkuppen plötzlich taub. Am Sonntag morgen konnte ich dann nicht mehr alleine laufen.
Die Finger beider Händer sowie die Unterarme waren nun völlig taub und hatte ich keinerlei Kontrolle mehr über mein rechtes Bein, dieses knickte im Bereich des Kniegelenks weg.
Im KH dann wurde Nervenwasser entnommen (beim dritten Versuch traf die Ärtzin dann endlich!)
Hier wurde eine Entzündung festgestellt. Ein weiteres CT der HWS und des Schädels ergaben nur eine Vorwölbung.
Am Dienstag dann wurde endlich ein MRT mir Zugabe eines Kontrastmittels gemacht.
Siehe da, ein herrlicher BSV kam zum Vorschein. Damit nicht genug. Der BSV klemmte den kompletten Nerv sowie Teile des Rückenmarks ab, daher auch die heftigen Ausfälle.
Bei diesem MRT wurde auch festgestellt das mein Nervenkanal um ein vielfaches enger ist als bei einem "normalen" Menschen.
Donnerstag dann die OP bei der mir ein Cage eingesetzt wurde.
OP habe ich sehr gut überstanden, Beweglichkeit ist sehr eingeschränkt.
Damit nicht genug, die nächsten Baustellen sind auch schon da. C2/C3 wird sich über kurz oder lang auch verabschieden, ebenso die noch intakte Bandscheibe C4/C5 die zwischen der Versteifung und dem Cage liegt.
Laut Aussage des Chefarztes wird diese Bandscheibe die nächsten 3 Jahre nicht überstehen.
Die drei Wochen Fehlzeit in der Umschulung haben mich kaum zurückgeworfen. War zwar etwas heftig die fehlenden 4 Klausuren plus die 3 neuen zu schreiben aber die Nachtschichten haben sich gelohnt.
Reha habe ich abgelehnt, da mir sonst der Versicherungsträger die Umschulung abgebrochen hätte.
Jetzt warte ich noch 2 Monate, dann kann ich den nächsten Antrag auf Verschlimmerung stellen.
30% GdB habe ich schon, mal sehen sich daraus nicht 50% machen lassen.
So, genug geschrieben, wer noch Fragen hat...
Ich bin eher selten hier im Forum anzutreffen, daher lieber ne Mail schreiben.
MfG
Steifer_Hals