Hallo Erman,
hier mal einiges zum chron. Schmerz damit Du vielleicht etwas beruhigt bist :
Im Gegensatz zum akutem Schmerz , der dem Gehirn ein Warnsignal für körperliche Störungen meldet, hat sich der chronische Schmerz von der ursprünglichen Funktion abgelöst und existiert selbstständig. Hier handelt es sich jetzt auch um eine eigenständige Diagnose - eine chronifzierung tritt nach ca. 6 Monaten Schmerzen ein.
Patienten mit chronischen Schmerzen, sollten entsprechend den vielfältigen Ursachen und verstärkende Faktoren ihrer Krankheit mit einer Kombination sich ergänzender Verfahren behandelt werden, die sowohl körperliche, seelische als auch soziale Aspekte umfassen.
Um die Fehlleistung der schmerzverarbeitenden Nervenzelle zu stoppen, liegt der Behandlungsansatz von chronischen Schmerzen zum einen in der Unterbrechung der Schmerzleitung, zum anderen auch in einer Veränderung der Schmerzwahrnehmung des Patienten
Chronische Schmerzen kann man u.a mit Medikamente behandeln, diese bilden häufig die Basis einer Dauerbehandlung. (medikamentöse Schmerztherapie die man am besten bei einem enstprechenden Schmerztherapeuten durchführt)
Die Medikamente richten sich nach den WHO-Richtlinien:
Stufe I: Nichtsteroidale Antirheumatika bei leichten Schmerzen;
Stufe II: Opioide bei mäßig starken bis starken Schmerzen;
Stufe III: Opioide bei starken bis stärksten Schmerzen.
Nicht selten steht am Anfang der Behandlung ein Entzug von solchen Schmerzmedikamenten, die für die Chronifizierung der Schmerzkrankheit mitverantwortlich sein können. Vor allem bei Kopfschmerzen entwickelt sich leicht ein so genannter Medikamenten-induzierter Kopfschmerz, wenn die Erkrankten an mehr als zehn Tagen pro Monat ein Schmerzmittel einnehmen.
Zusätzlich können bei bestimmten Schmerzformen weitere Medikamente gegeben werden, etwa entkrampfende Mittel bei Koliken. Bestimmte Antidepressiva haben völlig unabhängig von ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung eine sehr gute schmerzlinderne Komponente. Der Einsatz von Antidepressiva ist unterstützend in der Schmerztherapie sehr wichtig.
Eine weitere Gruppe von Mitteln gegen Dauerschmerzen stammen aus der Gruppe der Anti-Epileptika. Vor allem gegen Nervenschmerzen (Neuralgien) haben sich Wirkstoffe wie Carbamezepin, Oxcarbazepin, Gabapentin oder Pregabalin bewährt.
Andere Therapien
Neben der Psychotherapie (auch sehr wichtig begleitend zur medikamentösen Therapie) stehen je nach Schmerzform weitere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
-mit transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) werden die Nervenstrukturen durch das Anlegen von Stromimpulsen auf der Haut gereizt. Durch diese Maßnahme wird des körpereigene spinale Schmerzhemmsystem aktiviert;
-Akupunktur;
-Krankengymnastik zur Stärkung oder Entlastung von Muskelgruppen;
-Bewegungstherapie;
-Verhaltenstherapie wie Stressbewältigungstraining oder Biofeedback;
-Autogenes Training;
-Nervenblockaden z.B. Sympatikusblockade durch die intravenöse Gabe von Guanethidin;
-Implantierbare Schmerzpumpen zur kontinuierlichen Abgabe von Medikamenten zur Schmerzmittelspiegelerhaltung;
-Regionalanästhesien z.B. mit Periduralkatheter;
Der Lebensstil sollte geändert werden.
Aber auch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten, wie eine Änderung der Ernährung oder ein Wechsel des Arbeitsplatzes, können den Schmerzalltag positiv beeinflussen.
Bestimmte Therapieformen können nur stationär oder ambulant in einer Schmerzambulanz durchgeführt werden. Neben den apparativen Voraussetzungen müssen vor allem speziell geschulte Ärzte die Therapie ansetzen und überwachen. Wegen der vielfältigen Therapieformen wird sich das ärztliche Team einer Schmerzambulanz aus Experten verschiedener Fachrichtungen wie Anästhesie, Psychotherapie, Chirurgie, Orthopädie und Neurologie zusammensetzen und sich an der Therapie beteiligen.
Zur Verlaufs- und Erfolgskontrolle werden standardisierte Schmerzfragebögen, Schmerztagebücher und Verlaufsdokumentationsbögen eingesetzt, welche auch zu Hause geführt werden müssen.
(Quelle: teilweise netdoktor)
Vielleicht hilft Dir das ja etwas weiter

, mit den richtigen aufeinander abgestimmten Therapien hat man durchaus gute Chancen als Schmerzpatient ein trotzdem angenehmes Leben zu führen.
LG
Hermine