Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version OP-Bericht zur Bandscheibenprothese ProDisc L

Bandscheiben-Forum > Operationen
Seiten: 1, 2
Gangster
Hallo Bandis,

wie versprochen möchte ich heute den OP-Bericht für alle Interessierten schreiben.
Es handelt sich hierbei um den Einsatz einer ProDisc L in LWS 4/5.
Durchgeführt wurde die OP von Prof. Dr. Dr. Burkhard Rischke im
Regio Klinikum Pinneberg bei Hamburg (Bericht hierzu unter Kliniken Plz 2….)

Am 21.01.2008 sollte ich mich gegen 10:00 Uhr in der Patientenaufnahme einfinden.
Gesagt, getan und ich wurde auch sehr freundlich empfangen und sofort auf mein Zimmer gebracht. Nach einer Einweisung in die normalen Tagesabläufe sowie in die Funktionen vom elektrischen Bett, Telefon, TV, Essenwahl etc., wurden bei mir die notwendigen Aufnahmeuntersuchungen gemacht. Zunächst Blutdruck, Fieber messen, Puls, danach Blutentnahme und Röntgenkontrolle.
Anschließend OP-Besprechung mit Oberarzt und Prof. Rischke, der auch der Operateur war.
Dann ging es noch weiter zum Anästhesisten. Geplante OP nächsten Tag 07:30 Uhr.
Überall natürlich die notwendigen Formulare und Unterschriften.

Ich durfte den ganzen Tag normales Essen zu mir nehmen, bekam auch kein Abführmittel.
Etwas Aufregung war schon da, mal mehr, mal weniger. Nach dem Abendbrot gab´s dann die begehrten OP-Designer-Klamotten: Thrombosestrümpfe, Flügelhemd, Höschen.
Die Klingen für die elektrische Haarentfernung (etwas Schambehaarung und ggf. Bauch) lagen ebenfalls schon bereit.
Gegen 00:00 Uhr hatte ich mich müde gelesen.

Pünktlich um 06:00 Uhr wurde ich geweckt und bekam spezielles Duschgel. Das tat noch mal richtig gut! Dann gab es die LMAA-Pille und ich wurde um 07:15 Uhr in den OP-Vorraum gebracht. Ganz schöner Betrieb da, wie auf dem Hauptbahnhof. Aber ich war ja schon so cool drauf!
Dann erinnere ich mich noch an ein Gespräch mit dem Narkose-Arzt, aber nicht an den Inhalt.

Die OP soll ca. 3 Stunden gedauert haben, an den Aufwachraum kann ich mich kaum erinnern, nur an den automatischen Blutdruckmesser, der in gewissen Abständen den Arm einschnürte.
Etwa 15:00 Uhr war ich wieder im Zimmer, bzw. auch wieder etwas bei Sinnen.
Ich war am Tropf angeschlossen (Schmerzmittel) und hatte 2 Drainagen.
Der Wundschmerz hielt sich echt in Grenzen, der Rücken drückte, schmerzte, so, wie man sagt: durchgelegen. Aber ich konnte mich relativ gut bewegen, mal hin und her rutschen.
Die ersten Gespräche mit dem Zimmergenossen fanden statt. Ich bekam auch etwas zu trinken.

Gegen 19:00 Uhr hatte ich das dringende Verlangen mich hinzustellen, gerade zu machen.
Die Schwester half mir dabei und ich konnte mit Ihr ein paar Runden im Zimmer gehen.
Das war ein beruhigendes, geiles Gefühl!
Zur Nacht gab es dann noch 2 Beutel vom Tropf, Abführpulver und Anti-Blähbauchpillen.
Ich konnte einigermaßen schlafen. Das ging nach meiner ersten BS-OP lang nicht so gut.

Da ich ohne Probleme Wasser lassen konnte, durfte ich trinken, so viel ich wollte.
Nur essen leider nicht. Da bekam ich nur Breichen und Süppchen bzw. Brühchen!
Bis ich zum ersten Mal richtig abführen kann.
Ich konnte nun schon alleine aufstehen und mich frisch machen. Joopie Heesters wäre wahrscheinlich schneller gewesen, aber egal, es ging, wenn auch anfangs mit Rollwagen.
Die Ärzte und Schwestern kümmerten sich sehr engagiert. Der Prof kam jeden Tag persönlich,
außer dem Sonntag.
Die Schmerzen waren erträglich und ich brauchte den Tropf nicht mehr.
Die Nacht verlief schon besser.

Am zweiten postoperativen Tag klappte es endlich mit dem Abführen und ich freute mich tierisch auf ein leckeres Krankenhaus-Abendbrot! Echt war, hab voll den Heißhunger gehabt!
Tagsüber bin ich auch schon auf der Station umhergelaufen und hab mir einen Cappu in der Cafeteria gegönnt. Ich habe aber noch den Aufzug benutzt. Es war etwas anstrengend aber ohne Quälerei. Im Prinzip durfte ich alles nur keine Rotationen. Ein Stützkorsett war nicht nötig.
Die Schmerzen wurden weniger, es gab 3x1 Voltaren.
Nach dem leckeren Abendbrot konnte ich die Nacht besser schlafen.

Der 3. postoperative Tag brachte weitere Erleichterungen. Es wurden die Drainagen entfernt und ich konnte am Abend unter die Dusche. Göttlich!
Anschließend bekam ich ein neues „Großraumpflaster“ und konnte so zum ersten Mal meine
Narbe sehen. Sie liegt waagerecht zwischen Schambein und Bauchnabel und ist ca. 14 cm lang.
Die Wunde wurde mit 16 kleinen Ringen zugetackert. Wer auf Piercing steht, hat hier seine
helle Freude.
Nicht zu vergessen ein richtiges Frühstück, Mittagessen, Stückchen Kuchen etc.
Mit Krankengymnastik oder so wurde nichts gemacht. Am ersten Tag war der Physio da und hat abgeklärt, ob mir die richtigen Bewegungsabläufe für BS-Patienten bekannt sind.
Heute hat er mit mir den Antrag für eine Reha ausgefüllt und abgeschickt.
Mit Prof. Rischke hatte ich eine ambulante Form im REHA ZENTRUM Norderstedt besprochen.
Die Schmerzen wurden noch weniger und ich fühlte mich schon viel beweglicher.

Tja, das war es eigentlich schon. Jeder Tag wurde besser, ich hatte weniger Schmerzen und konnte weitere Wege spazieren gehen. Natürlich alles in Maßen und auch genügend Ruhepausen.

Am vorletzten Tag wurden noch die Kontroll-Röntgenaufnahmen gemacht.
Nun konnte ich sie sehen, meine eigene ProDisc L !
Das soll nicht heißen, dass ich stolz darauf bin, aber ich versuche eben Schweres leicht zu machen.

Ich kann sagen, dass ich mich 8 Tage nach dem Eingriff beweglicher als vor der OP fühlte. Ich spürte auch den typischen, bekannten Schmerz nicht mehr. Es war zwar Schmerz vorhanden, aber anders und weniger. Diese sollen aber im Verlauf der Reha und danach allmählich verschwinden.
Ob meine Lauf- bzw. Gehbeschwerden, die ich vor der OP hatte, ganz verschwinden, dass soll sich in 2 bis 3 Monaten abzeichnen.

So konnte ich das Klinikum verlassen und war glücklich, wieder zu Hause zu sein.
Nach einer knappen Woche konnte ich wieder kurze Strecken mit dem Auto selbst fahren.
Ich möchte aber dazu sagen, dass mein Auto einen hohen Einstieg hat, über einen
LWS-Sitz und Automatik verfügt.

Über meinen weiteren Verlauf könnt ihr hier im Forum immer mal wieder lesen unter

>>Bandscheibenprothese ProDisc L<< – zurück von OP

Fragen werde ich gerne beantworten, kann aber auch mal 1 bis 2 Tage dauern.

Ich hoffe, dieser Bericht hat einigen geholfen
und ich wünsche allen Bandis weiterhin alles Gute.

Beste Grüße

Ralf winke.gif
Topsy
Hallo Ralf,

danke für Deinen Bericht und der wird bestimmt so manchen Bandi die Angst vor der OP nehmen.

Schone Dich noch weiterhin und paß auf Dich auf

Gute Besserung und
liebe Grüße
Topsy winke.gif
Ralf
Hallo Ralf,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht! So kann sich jeder Bandi ein sehr gutes Bild machen.

Dir wünsche ich weiterhin viel Gesundheit smilie_up.gif

Liebe Grüße

Ralf winke.gif
leann77
Huhu,

toller Bericht.Sehr gut das alles nochmal von wem zu hören.Bin nämlich am Montag dran und hab Angst....

Bis dahin...
Hoffe ich kann dann auch einen so positiven Bericht hier abliefern.
Gangster
Hi leann77,

ich drücke Dir ganz fest die Daumen.
Wird alles gut!
Du weißt ja: THINK POSITIVE smilie_up.gif

Meine OP-Angst konnte ich dadurch lindern, dass ich an den guten Verlauf geglaubt habe und
somit meine Schmerzen und Beeinträchtigungen verliere. zwinker.gif

Also, toi toi toi und schreib mal im Forum, wie es bei Dir abgelaufen ist, wenn Du wieder daheim bist, ja?

Beste Grüße

Ralf winke.gif
nordfriese
Hallo Gangster,

ich find das total interessant wie unterschiedlich die ergebnisse einer prothese sein können.....will sagen..das du jetzt schoon so aktiv durch reha bist und das 5wochen nach op.....

meine op ist esrt 18tage her und mir tut immer noch alles weh....kann nicht lange sitzen oder länger laufen und wenn ich stehe tuts auch weh...so liege ich halt viel...und merke dieses teil im rücken...ich hoffe das sich das bald ändert rock.gif setzte seit gestren die dosis meiner medis runter..weil die mich doch recht duselig machen


bin gespannt wie es bei dir weitergeht wink.gif

schönen sonntag noch

lg
nordfriese
Gangster
Hallo nordfriese,

es wird in der Tat sehr unterschiedlich gehandhabt.
Auch die Heilung ist sehr individuell, hängt auch mit der Vorgeschichte zusammen.
Der Prof sagte uns, im Prinzip können wir alles machen, außer Rotationen.
Arbeiten gehen muss mann selbst entscheiden und auf den Körper hören.
Sicherlich ist das beim Fliesenleger noch komplizierter, aber im Einzelhandel muss man ja nicht ständig packen und schleppen, da
gibt es ja noch andere Tätigkeiten. Bei mir ist das auch eine psychische Sache. Wenn ich schon etwas machen kann, bin ich sehr glücklich.
Und das hilft mir beim weiteren Verlauf. biggrin.gif

Aber wenn Dir Dein Körper sagt, dass er noch Ruhe braucht, dann höre auf ihn. Wir sind ja nicht auf Rekord-Jagd, oder?
Das wird schon. Anfangs empfand ich meinen Heilungsprozess auch als zu schleppend, doch nun habe ich kaum noch Schmerzen, kann auf dem Ergometer fahren, das Laufband schon auf 3 km/h stellen, besser sitzen, zum Einkaufen und zur Wahl gehen etc.
Ich mache aber auch zu Hause meine zusätzlichen, rumpfstabilisierenden Übungen, die mir die Reha ausgearbeitet hat und IRONGIRL ans Herz gelegt hat.
Ein neues Bett mit Kaltschaummatratze und elektr. Federholzrahmen war sicherlich auch eine gute Entscheidung. Ich schlafe gut und durch.
Einen optimalen Bürostuhl habe ich auch gefunden, konnte darauf bei den Vorträgen in der Reha probesitzen.

Morgen bekomme ich neue Übungen in der Reha, schaun wir mal, wie mir das bekommt. Die Einrichtung kennt sich jedenfalls mit Prothesen und Versteifungen aus. Das ist gut so.


Welche Prothese wurde bei Dir eingebaut?

Dir auch noch einen schönen Sonntag.

Liebe Grüße

Ralf winke.gif


Tigerente
Hallo Ralf,

Dein Bericht liest sich so schön.
Das ist ein Verlauf, wie er sein soll - einfach das Optimum! smilie_up.gif
Deine Zufriedenheit klingt durch jede Zeile - ebenso Deine positive Einstellung!

Ich fand mich darin wieder, mir ging es vor knapp 2 Jahren sehr ähnlich - und ich glaube fest daran, dass die eigene Enstellung sich sehr auf den Heilungsprozeß auswirkt!

Nun wünsche ich Dir weiterhin gute Besserung und dass Deine guten Erfahrungen mit den Ärzten
Dich auch in Zukunft begleiten!

LG

von der Tigerente

Marlies
Kerstin 1965
Hallo Ralf,

ach, so läuft also ein OP Vortag mit Happy End ab .... stirnklopf.gif
Pardon, aber du kennst ja meine Geschichte.

Toll,das hört sich wirklich gut an und ich wünsche Dir weiterhin
gute Genesung. Und auch du hörst auf deinen Körper, ok ? Nicht übertreiben !!

Alles Gute

Kerstin
nordfriese
:zHallo ralf,

bitte verstehe mich jetzt nicht falsch,aber im einzelhandel muß man auch viel scleppen,zumindetset dort wo ich arbeite sonne.gif und dann das viele stehen und laufen.....ist auch nicht gerade rückenfreundlich sonne.gif

ich bin auf alle fälle froh die op gemacht zu haben....und hoffe das es mir bald so "gut" geht wie dir.....es geht bei mir jeden tag ein wenig besser
ich werde das auf jeden fall mit meinem doc nochmal ansprechen wegen ein einer Reha...die ich gerne nach 3monaten machen möchte um wieder richtig fit zu werden.....

ich wünsche dir weiterhin viel erfolg zwinker.gif

lg

sabrina
Seiten: 1, 2
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter