Hallo,
bin froh, diese Seiten gefunden zu haben. Stöbere seit 2 Tagen stundenlang darin herum (ist natürlich nix für meine Wirbelsäule). Selbst bin ich vor 1 1/2 Jahren an L 4/5 operiert worden und seit einer Woche weiß ich, daß ein Rezidiv vorliegt und des weiteren ein Segment tiefer ein neuer Vorfall da ist. Die Ärzte "drohen" mir schon wieder mit einer OP. Bin im Moment ziemlich verzweifelt, mutlos, heule bei jeder Kleinigkeit, sehe keinen Ausweg und will absolut nicht nochmal unter's Messer. War schlimm genug. Außerdem hat die OP nichts gebracht außer ein taubes Bein (was ich vorher nicht hatte) weitere Schmerzen, und Einschränkungen noch und nöcher. Hoffe, daß mir die Ärzte diesmal besseres bescheren. Die OP soll für mich wirklich der allerletzte Ausweg sein. Habe natürlich auch panische Angst davor.
Auf Eurer Seite fühle ich mich wohl, unter anderem weil viele Infos drin stehen und außerdem ein Austausch zwischen Betroffenen da ist. Dieser hat mir seit Abschluß aller Therapien doch gefehlt. Mein Mann und meine Geschwister sind zwar für mich immer da, aber verstehen tut's halt keiner. Hat ja auch keiner diese Schmerzen.
Außerdem habe ich ein GdB von 30 % und bin nun am überlegen bzw. sammle Infos, um die 50 % zu kriegen. Glaube nämlich, daß mein Arbeitgeber diese Situation mit mir nicht mehr lange mit macht. Habe jetzt 1 Jahr nach meiner 13 monatigen Krankheit gearbeitet (Soll mind. 10 Stunden am Tag, ohne Pause, langes Sitzen usw. und außerdem einen ewig langen Arbeitsweg) Die Quittung habe ich nun erhalten, bin schon wieder!!! krankgeschrieben bis Ende des Jahres.
Hoffe, daß ich mit diesem Forum umzugehen lerne, ist nämlich das erste Mal, daß ich bei sowas mitmache und muß erst noch ein bißchen üben.
Aber bin "froh", daß es noch genug andere Mitleidende gibt und vielleicht ist jemand dabei, der noch mehr Erfahrungen als ich habe. Aber ehrlich gesagt, wenn ich all die Einträge lese, dann bin ich im Gegensatz zu so einigen kerngesund.
Gruß
Petra
Hallo Petra,
ob die BS OP Mittel der Wahl ist, solltest Du vielleicht mit dem Arzt Deines Vertrauens klären. Oft genug sind das die Hausärzte, die zwar fachmedizinisch weniger dazu sagen können aber wenigstens zuhören und mitunter sogar die Schritte unterstützen, die der Betroffene selbst überlegt hat. Der ist nämlich der einzige, der wirklich sagen kann wie's ihm geht.
Ich für meinen Teil habe einer evtl. anstehenden OP schon Bye gesagt, weil die gesammelten Erfahrungen nicht unbedingt von einer guten Trefferquote erzählen.
Ob Du im Vergleich zu anderen noch gut dran bist, solltest Du gedanklich vielleicht mal korrigieren. Die eigene Erkrankung ist immer die schlimmste, weil Du Schmerzen und Beschwerden anderer nachvollziehen aber nicht nachempfinden kannst. Deine eigene Geschichte hilft Dir aber, im Vergleich zu den "Kerngesunden" das besser nachzuvollziehen.
Der erste Schritt ist die Suche nach Gleichgesinnten, um gemeinsam über Strategien nachzudenken. Den Schritt hast Du ja bereits hinter Dir.
Zum GdB.... solltest Du eher morgen als übermorgen mit Deinen Orthopäden? über einen Verschlimmerungsantrag offen sprechen und gegebenenfalls einen Gleichstellungsantrag stellen, wenn eine mögliche Kündigung droht. Das hätte dann aufschiebenden Charakter. Im Fall einer Gleichstellung ist die Hauptfürsorgestelle dann in einen schwebenden Kündigungsprozess involviert. Vielleicht solltest Du also mal beizeiten mit dem Betriebsrat vertrauensvoll darüber sprechen. Wie gefährdet Dein Job ist, kannst aber nur Du selbst entscheiden.
Liebe Grüße
Uwe
felix v. K.
16 Dez 2002, 17:56
Hallo Petra,
deine Ängste und Nöte sind nachvollziehbar, eine kann ich
Dir nehmen!
Mit dem Gdb von 30 kannst du Dich gleichstellen lassen mit
denen, die einen GdB von 50 haben.
Mit der Gleichstellung hast Du zumindest den besonderen
Kündigungsschutz für Schwerbehinderte.
Der Gleichstellungsantrag wird beim Arbeitsamt gestellt.
Ungeachtet dessen, kannst Du Dein Ziel, einen Grad von 50
zu erhalten, weiterverfolgen.
Ob weitere Operationen notwendig sind, dazu würde ich
noch weitere med. Meinungen einholen. Einfach mal andere
Ärzte, z.B. Neurologen,Neuochirugen(schnippeln nicht immer),
aufsuchen.
Ich hatte auch wenige Monate nach der Op einen weiteren
Vorfall, der mußte nicht unbedingt unters Messer, der wurde
mit anderen Methoden ruhig gestellt.
Natürlich kommts wie immer auf den Einzelfall an.
Alles Gute
Felix
Hallo Uwe,
klar ist, ich wollte mich auf keinen Fall operieren lassen. Aber mein Orthopäde (für dieses Gespräch 3 Termine und mit meinem Chriurgen 2 Termine) und auch eine zweiwöchige Schmerztherapie im Krankenhaus haben halt leider keine Besserung gebracht (sorry, heule schon wieder) und beide haben mir eine OP angeraten. Hätte ich vorher gewußt, wie das ausgeht, hätt' ich's auch nicht gemacht.
Ich weiß halt im Moment nicht weiter und hoffe, daß mir mein neuer Orthopäde (Termin morgen mittag) und selbst BS-Betroffener andere Alternativen aufzeigen kann. Bin eben ziemlich ratlos und total am Boden zerstört.
Wegen dem Verschlimmerungsantrag: Bin selbst im Betriebsrat und die Vorgehensweise ist mir bekannt. Ich bin mir halt nur nicht sicher, ob ich mehr als 30 % kriege, obwohl es mir natürlich mein Betriebsrat auch angeraten hat, diese zu beantragen. Nur, wenn die Chancen halt sehr schlecht stehen, brauche ich mir dann auch keine Blöße zu geben. Bin halt auch ein schlechter Simulant.
Gruß
Petra
Hallo Felix,
welche Ruhigstellungsmethoden waren das denn?!
Gruß
Petra
Hi Petra,
ich kann Dir das nachfühlen, hier fliegen auch häufiger mal die Brocken durch die Gegend.... um das mal salopp auszudrücken. Chronische Schmerzen machen fertig, da dürfen auch ruhig mal Tränen fließen.
Wie aber Felix auch schon schrieb... eine Zweit- oder Drittmeinung evtl. von einem Neurochirurgen kann nie verkehrt sein. Der oder ein guter Neurologe ist weniger auf's schneiden fixiert und genügend Alternativen gibt's auch. Sei es medikamentös, durch gezielte Krankengymnastik, Akkupunktur etc.
Warum meinst Du, bist Du ein "schlechter Simulant"?
Du spielst Schmerzen ja nicht vor, Du hast Sie und im Leben wird Dir nichts geschenkt. Das zu nehmen, was Dir rechtlich auch zusteht, ist also Dein gutes Recht
Wie gefährdet Dein Job ist, kannst aber auch nur Du allein entscheiden und im Fall der Fälle hast Du mit dem Gleichstellungsantrag dann auf jeden Fall bessere Karten in der Hand.
Gruß Uwe
Hallo Uwe,
ich bin halt erst in den letzten Wochen zu neuen Ärzten gekommen. Habe einen guten Neurologen, der auch andere Tests (tierisch schmerzhaft) gemacht hat und u.a. die Symptomatik auch recht gut zugeordnet hat. Und der neue Neurologe ist in Baden-Württemberg. Die haben anscheinend mehr oder andere Möglichkeiten, als die Ärzte hier in Hessen. Ich bin aber auch sehr ungeduldig und weiß selbst, daß ich mehr Geduld haben muß. Habe mich aber bestimmt schon seit 6 Monaten mit meiner Krankheit nicht mehr auseinandergesetzt, sondern einfach abgeschoben. Hätte nicht gedacht, daß mich das so schnell wieder einholt.
Aber vielen Dank für Eure Antworten. Bis jetzt hat noch keiner so treffend mit mir "gesprochen".
Gruß Petra
Hi Petra,
Zitat |
ich bin halt erst in den letzten Wochen zu neuen Ärzten gekommen. |
Das sind so Erfahrungen, die sicher alle Schmerzler machen. Anfangs verließ ich mich auch viel zu lang auf die örtlichen Mediziner und dachte, die werden das schon richten. Haben sie aber nicht sondern mich teils aus den Praxen komplimentiert, als klar wurde, dass ich als Chroniker so eine Art Budgetkiller bin
Ich glaube auch, das man zunächst eine Weile braucht, um sich wirklich damit auseinanderzusetzen, zu akzeptieren und auch ein Stück weit Frieden damit zu schließen.
Die Ungeduld kenne ich aber auch. Nichts kann schnell genug gehen, alles muss von jetzt auf gleich passieren. Carmen, mein Engel hier an meiner Seite, holt mich aber meist schnell auf den Boden der Tatsachen zurück
Gruß Uwe
Hallo Petra,
frage doch mal nach bei den Ärzten, die zur OP raten, ob damit Dein Problem gelöst sei und sie dafür eine Wahrscheinlichkeitsquote nahe 100% geben, daß es zumindest nach der OP nicht schlimmer wird. Meiner Meinung nach gibt es leider noch genug Mediziner, die in der OP das Allheilmittel sehen.
Frage an die Betriebsrätin: Weisst Du, wie die Abwicklung seitens des Arbeitsamtes ist, wenn eine Gleichstellung beantragt wird? Ich habe gehört, daß sich das Arbeitsamt mit dem Arbeitgeber in Verbindung setzt und was? abklärt.
Liebe Grüße
Ralf
felix v. K.
16 Dez 2002, 20:35
Nochmal hallo Petra,
Die Methode: Computertomographisch geteuerte Hitzenaturierung der Wirbelsäulengelenkapsel mittels
Radiofrequenzstrom.
Auf Deutsch: Nervenverödung mittles Strom. Völlig schmerzlos!
Das ist zwar keine 100%ige Lösung, mir hats aber einen sehr
großen Teil der Schmerzen genommen. Lt.Ausage des Neuro-
chirugen, kann es zwischen 6Monaten und 3 Jahren vorhalten, vorausgesetzt, der Vorfall verlagert sich nicht.
Ich lebe seit 14 Monaten damit.
Die Kasse hat damals die Kosten nicht übernommen. dabei hat
es kaum mehr gekostet als 20 Packungen Vioxx 25.
Laß Dich von einen guten Neurochirugen beraten, meiner
Ansicht nach, sind Orthopäden wenig geeigent.
Viel Erfolg
Felix
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