Als stummer Leser bin ich nun schon eine ganze Zeit in Eurem tollen Forum unterwegs und ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mal poste!
Bei mir fing das ganze Übel so Mitte Oktober 2007 an. Ich hatte Ischiasbeschwerden, die ich selbst einordnen konnte, da ich das in beiden Schwangerschaften hatte!
Bin übrigens 31 Jahre alt.
Regelmäßige Voltaren brachten eine kurzzeitige Linderung.
Ich bin dann nach ca. 10 Tagen zum Hausarzt, der mich über Wochen gespritzt hat.
Es war immer eine leichte Besserung, aber wurde auch postwendend wieder schlechter.
Hinzu kam dann Anfang Dezember ein Kribbeln in der rechten Wade, halt der klassische "Waldameisenhaufen" in dem ich nun fast permanent stand.
Frau von heute kann es ja nicht lassen und googelt und eigentlich war im Hinterkopf schon der Bandscheibenvorfall, denn man ist ja nicht blöd.
Also bat ich Mitte Dezember, nachdem die Schmerzen schlimmer wurden, das Kribbeln auch und schon ein echt schlechtes Gefühl im rechten Fuß war um ein CT.
Dies bestätigte am folgenden Tag die schlimmsten Befürchtungen. L5/S1 und wahrscheinlich auch L4/L5.
Der Radiologe sagte sofort, der Befund sei so groß, dass man über eine OP nachdenken sollte.
Im ersten Moment war ich geschockt, dann war klar, operiert am besten gleich, dann hab ich es hinter mir!
Der Hausarzt, sagte, man bräuchte erstmal gar nicht an OP denken, er wollte die Meinung eines Neurochirurgen einholen und dann sehe man weiter.
Ich kürze hier ab, weil ich eine kleine Odysse hinter mir habe.
Letztendlich hatte ich am Mittwoch vor Weihnachten einen Termin in der Neurochirurgie in Solingen. Nun hatte der Orthopäde auch schon eine beginnende Fußheberparese diagnostiziert.
Die Oberärztin schaute sich das ganze an und sagte es sei ein sequestrierter Vorfall bei L5/S1 mit Nervenwurzelkompression.
Sie würde mir das operieren. Endlich mal jemand der Tacheles redete!!
Sie sagte ich könne Physiotherapie bis in die nächste Steinzeit machen, das könne nicht besser werden.
Ich wäre über Weihnachten da geblieben, wenn sie ein Bett gehabt hätten.
So bekam ich aber einen Termin für den 27.12.2007.
Ich bin noch am Op-Tag nachmittags beschwerdefrei gewesen.
Sicherlich war noch ein etwas komisches Taubheitsgefühl im Fuß, bzw. bestimmten Zehen und auch der Fußheber funktionierte noch nicht, aber es ging mir gut.
Am Silvestermorgen bin ich nach Hause gegangen.
Seit einer Woche bin ich nun in ambulanter Reha in Erkrath im Reha-Parc und bis auf fürchterlichen Muskelkater ist alles toll.
Ich habe endlich wieder Lebensqualität, erfreue mich an meinen Kindern (2 und 4 Jahre, die vorher nur noch anstrengend waren) und bin froh, diesen Schritt so schnell gegangen zu sein.
Ich denke, man sollte die OP´s nicht so verteufeln.
Ich sehe jetzt in der Reha die Leute, die auf keinen Fall unters Messer wollen.
Die haben aber alle auch über Jahre und vor allen Dingen immer wieder damit zu tun und sind teilweise nie schmerzfrei.
Man muss sicherlich gut abwägen, aber manchmal ist es auch der richtige Weg.
Ich hoffe, dass ich einigen hier Mut machen konnte, diesen Schritt in Betracht zu ziehen und wünsche Euch allen einen schönen Tag!
Gruß finnbenn